Im April hatte ich von meiner Erweiterung der PV-Anlage auf 21.88kWp berichtet. Mit dieser Erweiterung wurde das Einfamilienhaus zum “Plusenergiehaus” und produziert jährlich mehr Energie als wir benötigen. Dabei eingerechnet sind auch die Wärmepumpe und mittlerweile zwei Elektroautos, sprich keine fossilen Energieträger sind noch benötigt. Zum Jahresbeginn ziehe ich jeweils kurz Bilanz, wie sich die Photovoltaik-Anlage im letzten Jahr ausgezahlt hat. Das hatte ich die Jahre zuvor auch schon gemacht, hier die Analyse von 2021.
Ertragsdaten
Die PV-Anlage hat im Jahr 2022 einen Ertrag von total 19,650kWh erwirtschaftet. Die Erweiterung ging erst im Verlauf des Aprils ans Netz, entsprechend konnte ich erst danach von höheren Erträgen profitieren. Der ertragstärkste Monat Juli lieferte knapp 3.3MWh, während der Dezember nur 209kWh lieferte.

Autarkie & Eigenverbrauch
Die beiden Werte werden gerne verglichen und genutzt. Ich mache die komplette Optimierung meiner Anlage mit Solar Manager. Damit werden bei mir Ladestationen, Warmwasser-Aufbereitung und auch die Wärmepumpe gesteuert. Dazu kommen noch zahlreiche Kleingeräte, welche noch gezielt nach PV-Überschuss geschalten werden. Über das ganze Jahr hinweg schaffte ich 68% Autarkie. Der Wert ist in meinen Augen enorm gut und hätte ich so nicht erwartet. Anbei auch schön zu sehen, wie der Ausbau der PV und Nutzung eines Speichers den Autarkiegrad von 28% auf fast 70% angehoben hat.

Wärmepumpe auch optimieren
Die Optimierung der Wärmepumpe mittels dynamischer Sollwertverschiebung, wie es der Solar Manager bei neuen Wärmepumpen direkt macht, ist bei meiner 20-jährigen WP leider nicht möglich. So bedarf es bei der alten Stiebel Eltron Wärmepumpe viel manuelle Einstellungen zu tätigen, das hat sich in den letzten Jahren bemerkbar gemacht. Die elektrische Energieaufnahme erfasse ich seit 2017 und im letzten Jahr mit rund 3MWh Jahresbedarf habe ich ein Rekordtief verzeichnen können. Natürlich auch bedingt durch das optimale Wetter dazu.

Top 5 Verbraucher
Ich erwähne das immer wieder, man sollte seine grössten Verbraucher im Haus kennen. Ich nutze die Möglichkeiten des Solar Manager, alle möglichen Verbraucher zu messen. Entweder direkt durch intelligente Geräte wie die Easee Ladestation oder dann mittels Messungen über Shelly 3EM oder myStrom Plugs. Entsprechend die Top 5 diesen Jahres:
- Wärmepumpe (Heizung): 3050kWh (-17% gegenüber Vorjahr)
- Warmwasser-Boiler: 2080kWh (-5% gegenüber Vorjahr)
- Elektromobilität: 1900kWh (-10% gegenüber Vorjahr)
- Server & Netzwerk-Rack: 960kWh (+7%)
- Waschküche: 690kWh (identisch)
Nach wie vor sind Wärmepumpe, Warmwasser-Aufbereitung (leider noch klassisch mit Heizstab) und Elektromobilität bei mir die grössten Verbraucher. Für 2023 will ich beim alten Warmwasser-Boiler ansetzen und der zusätzlichen Messung von weiteren Komponenten, um noch etwas tiefer analysieren zu können. Der Gesamtverbrauch lag bei rund 14MWh.

Ersparnis
Ich gehöre leider zu jenen PV-Besitzern in der Schweiz mit tiefen Rückvergütungen für den PV-Strom und auch der HKN wird nicht abgenommen. Diesen konnte ich an der Börse für mickrige 1.4Rp/kWh verkaufen, in Summe erhalte ich also 7.9Rp/kWh für eingespiesenen Strom. Total ein Verdienst von 790.- CHF. Diese Vergütung plus die Einsparungen im Eigenverbrauch liessen mich 2022 knapp 2’800.- CHF einsparen, das ist gegenüber Vorjahr eine Verdopplung. Die konnte durch die Vergrösserung der Anlage erreicht werden und auch durch gestiegene Strompreise, 2023 dürfte noch drastischer ausfallen.
Ziele für 2023
Das grosse Ziel von der Analyse von 2021 war, mehr Energie zu produzieren als wir benötigen. Das konnte durch die Erweiterung erfüllt werden. 2023 werde ich durch die Umstellung auf zwei Elektroautos sicher einen erhöhten Strombedarf haben. Gerade aber 2023 wird durch massiv stark gestiegene Strompreise noch mehr Anreiz geschaffen zu optimieren. Je nach Marktlage werde ich das Thema Wärmepumpenboiler angehen und natürlich noch etwas die Optimierung und Datenanalyse feiner tunen…
Was ist euer Energie-Sparziel für 2023?
ommentare
Hallo Hans
Wenn du von Ersparnis schreibst, ist da die Investition eingerechnet?
Mit stellte sich auch die frage ob ich einen Speicher anschaffen soll.
Aber nach diversen Gesprächen und der sehr hohen Rückvergütung durch CKW, lohnt es sich, den Strom vergüten zu lassen und in der Nacht den Strom aus dem Netz zu beziehen.
Die CKW kauft übrigens den Strom in der ganzen Schweiz an.
https://www.ckw.ch/landingpages/solarstrom-verkaufen
Beste Grüsse
Dominik
Salut Dominik,
nein hier ist die reine Ersparnis drin, die Investition über die gesamte Anlage muss ich noch rechnen und warte noch auf Pronovo. Dann kann ich das mal final zusammenstellen und auch hier gerne die Amortisationsdauer bekanntgeben.
Wenn du im CKW-Gebiet bist, musst du definitiv keinen Speicher anschaffe 😉
Bei mir ist ein Wechsel mangels Smart-Metering nicht möglich, wie das mit PV-Strom verkaufen läuft, habe ich hier beschrieben.
Verkauf doch deine PV Überschuss-Energie der ckw. Einfach mal googlen.
Habe einen ganzen Artikel zu dem Thema geschrieben, ich kann den Strom nicht verkaufen…
Hi Jörg, weil ich es gerade lese….und meine Entscheidung bereits getroffen habe: Wärmepumpenboiler ist bei mir im Oktober installiert worden; d.h. ich hab’s ausgesucht und selbst installiert.
Vielleicht auch was für Dich..
Ariston Lydos Hybrid 100 L – kostet ca.700€
Leider habe ich erst hinterher bemerkt, dass es auch ein Gerät mit Netzwerk-Anschluß (WiFi) gibt.
https://www.rehabilitaweb.es/termo-electrico-lydos-hybrid-wifi-de-100-litros-ariston-b2276/
In meinem MFH nutze ich den Boiler als Zentral-Speicher. (ca. 5KWh Energie). Das WW läuft dann (teilweise) in den Vorlauf eines (dezentralen) Durchlauferhitzers im 1.OG, damit WW schnell am Waschbecken zu Verfügung steht…
Meine PV Anlage hat (noch) 8.2kwp und der Haus-Akku 5.2kwh. In 2023 möchte ich beides verdoppeln…u.A. wei wirl ebenfalls bereits zwei BEV nutzen (M3 LR + eup). WR ist gen24 und wb ist fronius Wattpilot.
Gruß
Jan
.
Sorry Hans, Jörg war noch im Kopf – besser erst noch mal lesen und dann posten.
Habe meine Zahlen für 2022 mal rausgesucht:
Gesamt-Verbrauch: 5470 kwh / Jahr
Davon vom Netz gezogen: 1760 kwh
Aus Batterie bezogen: 1370 kwh
direkt verbraucht: 2340 kwh
Autarkiegrad: 68%
Produktion: 6,99 kwh
in Batterie gespeichert: 1480 kwh (7,5% Verlust)
direkt verbraucht 2340 kwh
Eigenverbrauch 55%
Anlage:
– 8,1 kwp 18 x LONGI LR4-72HIH-450M
– Fronius Wechselrichter (Symo GEN24 8.0 Plus)
– 5KWh-Batterie (BYD HVS 5.1)
– Fronius Smart Meter
– Fronius WATTPILOT als Wallbox für die eAutos
Hallo Hans
Vielen Dank in die interessanten Einblicke in deine Stromdaten.
Ich habe in unserem Ferienhaus in der Provence erst Ende November eine 6kwp PV Anlage installieren lassen (EDF lässt monophasig leider nicht mehr zu ♂️). Und nur zum Vergleich, was die deutlich südlicher Lage hergibt: meine Anlage hat im Dezember 173 kwh produziert.
Falls Interesse vorhanden, können wir ja monatlich einen Vergleich machen?
Viele Grüsse, Heiner
Hallo Hans
Schon lange verfolge ich dein Technikblog Kanal.
Früher durften wir noch im Schachen gegeneinander Leichtathletik bestreiten. 🙂
Auch wir werden dieses Jahr mit der Solarenergie starten. Ende Februar kommt eine 9.5 kwp Anlage auf unser Dach.
Seit ca. 4 Monate besitzen wir ein kleines Balkonkraftwerk und es ist schon cool zu sehen wie mit ganz einfachen Mitteln der produzierte Strom selber zu verwenden.
Betreffend deinen grossen Verbraucher kann ich dir einen Wärmenpumpenboiler von Oekoboiler empfehlen. Wir haben einen 300L seit ende Oktober im Einsatz. Die letzten 2 Monaten im 2022 habe ich für Warmwasseraufbereitung nur 225 KWh gebraucht.
Vorhin jahre lang Elektroboiler mit thermischer Unterstützung, der uns viele KWh bescherte.
Ab 2023 haben wir eine massive Stromtariferhöhung! 80% mehr Einheitstarif Tag/Nacht 0.34.-
Aber auch ein Wahnsinns Einspeisungstarif von 0.23.-
Bin echt gespannt wie wir den produzierte Strom im 2023 benutzen können.
Solarmanager ist gekauft und wir uns sicher dabei helfen.
Gruss us Kestenholz
Cyrill Burkhard
Danke Hans, für deine Auswertung 2022.
Habe nun mal meine Zahlen angeschaut, so ist auch ein Vergleich mit einer kleinen Anlage möglich.
PV Anlage mit 41 Modulen und aufgeteilt in 2 Strings, jedoch alle Module auf dem gleichen Dach, Ausrichtung Westen 252 Grad, 12 kWp
Wechselrichter Plenticore Plus 10, EM 300-LR, Solar Manager, Heizung LuftWärme Tauscher, Warmwasser Boiler via LuftWärme Tauscher
Verbrauch 2022 total 12,8 MWh
Solarenergie erzeugt 2022 total 13,5 MWh
Hinweise und Verbesserungen:
– Automatisierung Solar/Verbrauch wie es Hans macht, ist bei mir noch in den Kinderschuhen
– Hans hat Familie und 2 Autos, bei mir Einzelhaushalt mit Hybrid Fahrzeug
– momentan ein Hybrid Fahrzeug an der Wallbox, jedoch fahre ich etwa 95% mit Strom und brauche sehr selten Benzin
– Im Winter bleibt Schnee/Eis sehr lange auf den Modulen liegen (wohne 700 müM) und da gibt es 2-3 Wochen Eis und Schnee auf dem Dach, dann ist die Solarleistung = 0
– Warmwasser wird auch im Sommer über die LuftWärme Tauscher erzeugt, wird im 2023 auf Heizstab mit Steuerung via Solar Manager umgestellt (Warmwasser Heizstab Lieferfrist 40 Wochen !!! )
Gruss,
Rolf
Danke Hans, für deine Auswertung 2022.
Habe nun mal meine Zahlen angeschaut, so ist auch ein Vergleich mit einer kleinen Anlage möglich.
PV Anlage mit 41 Modulen und aufgeteilt in 2 Strings, jedoch alle Module auf dem gleichen Dach, Ausrichtung Westen 252 Grad, 12 kWp
Wechselrichter Plenticore Plus 10, EM 300-LR, Solar Manager, Heizung LuftWärme Tauscher, Warmwasser Boiler via LuftWärme Tauscher
Verbrauch 2022 total 12,8 MWh
Solarenergie erzeugt 2022 total 13,5 MWh
Hinweise und Verbesserungen:
– Automatisierung Solar/Verbrauch wie es Hans macht, ist bei mir noch in den Kinderschuhen
– Einzelhaushalt mit Hybrid Fahrzeug
– momentan ein Hybrid Fahrzeug an der Wallbox, jedoch fahre ich etwa 95% mit Strom und brauche sehr selten Benzin
– Im Winter bleibt Schnee/Eis sehr lange auf den Modulen liegen (wohne 700 müM) und da gibt es 2-3 Wochen Eis und Schnee auf dem Dach, dann ist die Solarleistung = 0
– Warmwasser wird auch im Sommer über die LuftWärme Tauscher erzeugt, wird im 2023 auf Heizstab mit Steuerung via Solar Manager umgestellt (Warmwasser Heizstab Lieferfrist 40 Wochen !!! )
Gruss,
Rolf
Interessante Zahlen. Kannst Du noch sagen, wie groß das Haus ist, also wieviele Quadratmeter du versorgen musst, und welchen Ausbaustandard das Haus hat?
Meine Zahlen aus Südostbayern:
PV mit 7,4 kWp
Erzeugung 2022: 9300 kWh
Wärmepumpe-Verbrauch 4300 kWh (inklusive Warmwassererzeugung), davon mehr als 900 kWh im Dezember
Holzhaus Baujahr 2018, deutscher KfW-55-Standard
Für dieses Jahr steht an: PV (um die 8 kWp) aufs Norddach, vielleicht noch 2 kWp an die Hauswand Ost, Batteriespeicher.
Austausch Wallbox, um Überschuss-PV-Laden zu optimieren (Model Y)
Die Wärmepumpe läuft über einen separaten Stromkreis (vergleichbar preiswerter Netzstrom mit 17 Cent/kWp, ab März rund 23 Cent).
Vielleicht hast Du noch den einen oder anderen Tipp für (lieferbare) Batteriespeicher/Wechselrichterkombinationen, die vergleichsweise unkompliziert bei der Einbindung ins bestehende System sind. Momentan habe ich Q-Cell auf dem Schirm
Ergänzung: Haus mit rund 200 qm
Hallo Hans
Immer wieder spannend deine Berichte zur PV-Anlage. Die Steigerung beim Eigenverbrauch ist der Hammer! Hätte ich auch gerne…
Ich habe mich nun entschieden meinen überschüssigen PV-Strom an die CKW zu verkaufen. Dort bekomme ich einen Marktpreis, der um die 30 Rp/kWh sein sollte und nicht mehr die mickrigen 9-10 Rp. bei Stadtwerk Winterthur.
Hoi Hans, versuch bezüglich dem Wärmepumpen-Boiler dich bei der Firma R. Nussbaum AG zu melden. die R. Nussbaum AG bringt einen neuen der heisst Ecotherma, Made in CH und hat qualitativ hohe Ansprüche, einen versuch ist es Wert. 🙂
Danke Francesco, habe schon ein Modell im Auge, aber umschauen kann nicht schaden 😉
Hallo Hans,
ein kleiner Vorschlag zur Transparenz.
Ich fände es noch sinnvoll und transparent wenn du bei Artikeln, welche auch den Solar Manager betreffen erwähnst, dass Du dort arbeitest.
Gruss
Dirk
Guter Input, nehme ich gerne auf…
Lieber Hans
Vielen Dank für dein jährliches Update. Mich würde deine Erfahrung und Tricks mit der alten Wärmepumpe von SE interessieren. Wir haben auch eine 20 jährige Pumpe und ich möchte diese so gut wie möglich einbinden. Hast du dazu noch Details?
Hallo Waldo, der Beitrag dazu kommt bald 🙂