17. November 2022
6 Minuten zu lesen

NRGkick im Test: Die mobile Wallbox mit WLAN und grossem Funktionsumfang

Seit bald drei Monaten habe ich den NRGkick als mobile Ladestation immer im Kofferraum meines Elektroautos dabei. Er war während meiner Reise nach Italien als Ladelösung dabei und ich habe ihn schon an öffentlichen Ladesäulen oder daheim genutzt. Warum und was die flexible Art zu laden mit der smarten Ladestation von NRGkick mit WLAN und GSM ermöglicht, zeige ich hier.

NRGkick im Einsatz
NRGkick im Einsatz

Was bietet NRGkick?

Dinitech hat mit dem NRGkick schon seit Jahren mobile Ladelösungen im Angebot. Seit dem letzten Jahr nun auch die erste «mobile Wallbox» mit WLAN und GSM Anbindung. Das Gerät besteht eigentlich aus vier Teilen: Ladekabel mit fixer Länge, in meinem Fall 7.5m, einer Ladeeinheit plus Steckereinheit und ein passender Steckeraufsatz. Der Clou ist nun, diese Steckeraufsätze lassen sich wechseln und der vorhandenen Steckdose anpassen. Ganz wichtig dabei, die Steckereinheit und der Steckeraufsatz bilden zusammen das patentierte Sicherheitssteckersystem. Damit ist sichergestellt, dass ein Laie die genutzte Steckdose nicht ausserhalb der Norm belasten kann.

Die NRGkick Ladeeinheit mit Adaptern und dem passenden Koffer
Die NRGkick Ladeeinheit mit Aufsätzen und der passenden Transporttasche

Patentiertes Sicherheits-Steckersystem

Das erwähnte Steckersystem dient dazu, dass für jede Steckdose ein passender Aufsatz für den NRGkick genutzt werden kann. Damit wird sichergestellt, dass beispielsweise bei einer CEE16-Dose maximal 16A freigegeben werden und bei einem Schuko-Aufsatz nur 13A in der EU, bzw. bei T13 in der Schweiz 8A. Zusätzlich kann dann über die kostenfreie Smartphone-App der Ladestrom auch noch manuell weiter begrenzt werden. Das bietet maximale Sicherheit, gerade wenn ich unterwegs in den Ferien an einer unbekannten Installation lade, reduziere ich den Ladestrom noch weiter unter die mögliche Begrenzung.

Patentiertes Steckersystem und verschiedene Aufsätze für den NRGkick
Patentiertes Steckersystem und verschiedene Aufsätze für den NRGkick

Grösse, Gewicht & Sicherheit

Gerade Grösse und Gewicht spielen bei einer mobile Ladestation eine wichtige Rolle. Mit allem Zubehör in der dazugehörigen Transportschachtel, misst der NRGkick bei mir deutlich über 6kg. Das ist sicher kein Leichtgewicht, die Ladestation ist aber auch für 32A sprich 22kW Ladeleistung ausgelegt. Das Verstauen in der Transporttasche ist mit dem 7.5m Kabel und einigen Steckeraufsätzen etwas sehr eng, für die Ferien habe ich alles zusammen unterhalb des doppelten Bodens im ID.4 in einer Einsparung verpacken können. Hat dort perfekt Platz, das Kabel nimmt zwar deutlich mehr Platz weg als ein übliches Typ 2 Ladekabel, bietet aber natürlich auch einiges mehr. Durch den Typ2 Aufsatz spart man sich grundsätzlich die Mitnahme von 2 separaten Kabeln für das Laden an einer Steckdose und an einer Wallbox mit Typ2 Buchse.

Bezüglich Sicherheit hat NRGkick entsprechend der Norm mit Hilfe von Kunststoffpolymeren die Wallbox überfahrsicher und wärmeableitend bauen können. Zusätzlich wird an jeder Phase die Temperatur überwacht. Durch mangelhaft verarbeitete oder angeschlossene Steckdosen kann es dort zu einer hohen Temperatur kommen. Der NRGkick erkennt, wenn die Temperatur dort in einen gefährlichen Bereich kommt. Das Thermalmanagement regelt die Ladeleistung sofort herunter und sorgt für Sicherheit.

Der NRGkick an meiner CEE16-Dose im Einsatz
Der NRGkick an meiner CEE16-Dose im Einsatz

Testsetup

Da es verschiedene Ausführungen des NRGkick gibt, habe ich hier mein Testsetup aufgelistet. Die hauptsächlichen Unterschiede liegen in der Konnektivität, die Basis-Version hat «nur» WLAN und Bluetooth, die etwas kostspieligere Variante kommt zusätzlich mit GSM Modul und GPS. Für beide Ausführungen gibt es noch 3 Varianten an Kabellängen, von 5m, über 7.5m bis 10m.

Ladesetup in den Ferien in Italien mit dem NRGkick
Ladesetup in den Ferien in Italien mit dem NRGkick

NRGkick im Urlaub

Ich hatte schon über meine Reise nach Italien mit dem VW ID.4 berichtet. Dort hatte ich vor Ort die Möglichkeit direkt neben dem Parkplatz über eine Steckdose zu laden. Der Vermieter hatte mir das so angeboten und mittlerweile hängt da übrigens auch eine Wallbox. Aber es war entsprechend praktisch, dass ich mit dem NRGkick dort während den 2 Wochen Aufenthalt einerseits sicher laden konnte, andererseits auch die geladene Energiemenge über die App ablesen konnte. Das ist ideal, um mit Vermietern eine faire Abrechnung zu ermöglichen. Das man mit dem NRGkick und dem einstellbaren Ladestrom auch sicherheitstechnisch auf der guten Seite liegt, versteht sich von selbst.

Perfekt für unterwegs
Perfekt für unterwegs

NRGkick im Einsatz

Daheim besitze ich eine fix installierte Wallbox, vor allem auch wegen der Konnektivität. Mit dem NRGkick ist nun die erste vernetzbare und mobile Ladestation auf dem Markt, das gäbe hier durchaus Potential, dass dies sogar eine stationäre Station ersetzt. Nebst den Ferien habe ich NRGkick meistens als Typ 2 Ladekabel mit integrierter Messeinheit genutzt. Das ist ganz praktisch wenn man unterwegs an einer öffentlichen Wallbox lädt und die Energiemenge gerne wissen möchte. Für den Alltag als Elektroautofahrer in der Schweiz, brauche ich die Lösung über Industrie- oder Haushaltssteckdosen aber nicht. Die Dichte an Ladestationen ist gross genug, auch wenn hie und da mal Einzelfälle in Hotels oder Ferienwohnungen dazukommen.

Mit Typ 2 Adapter ist der NRGkick auch als intelligentes Ladekabel nutzbar
Mit Typ 2 Aufsatz ist der NRGkick auch als intelligentes Mode 3 Ladekabel nutzbar

Die NRGkick App zur Wallbox

Einen grossen Gefallen habe ich an der App gefunden. Denn darüber ist man in der Lage den Ladestrom zu regeln und auch zu überwachen. Zudem sieht man weitere technische Details wie aktuelle Lademenge, Spannungen und vieles mehr. Man kann über die Zeitsteuerung in der App auch gezielt definieren, wann das Fahrzeug laden soll. Für mich das wirklich geniale, die mobile Ladestation versendet auf Wunsch Ladeberichte als CSV- oder PDF-Dokument. Das ist auch unterwegs spannend, wenn man mit Typ 2 Steckeraufsatz an öffentlichen Ladesäulen lädt und gerne einen Laderapport hätte.

Praktisch die App zur Wallbox
Praktisch die App zur Wallbox

NRGkick Cloud – ein Blick in die Zukunft

Die NRGkick Ladegeräte lassen sich dank dem verbauten GSM-Modul und natürlich auch per WLAN, von überall her per Cloud ansprechen. So hatte ich das Gerät auch in Italien genutzt. Nun hatte ich im Verlauf der letzten Monate die tolle Möglichkeit, die Cloud-API von NRGkick testweise zu nutzen und Feedback zu geben. So war es mir möglich den NRGkick auch zu regeln und damit lässt sich zukünftig also auch eine Steuerung für PV-Überschuss Laden realisieren. Eine Anbindung an den Solar Manager ist damit technisch möglich und verspricht viel für zukünftige Anwendungen. Toll das die Entwickler aus Österreich auch daran gedacht haben.

PV-Überschussladen mit dem NRGkick, geniale Erweiterung.
PV-Überschussladen mit dem NRGkick, geniale Erweiterung.

Fazit

Die mobile Wallbox von NRGkick ist die mittlerweile zweite Generation aus dem eigenen Haus von Dinitech. Das nun mittels patentiertem Sicherheitssteckersystem die Sicherheit erhöht wurde ist top. Für mich aber noch viel spannender und wirklich gut umgesetzt finde ich die Konnektivität über WLAN und GSM. Die App ist einfach und gut gemacht, ermöglicht mir von überall her Zugriff auf den NRGick und damit viele Optionen zur Steuerung. Apropos, der frühe Zugriff auf die Cloud-API hat mich besonders gefreut. Sobald hier auch solares Laden möglich ist, deckt die mobile Wallbox praktisch alle Features von stationär montierten Geräten ab, genial. Einziger Kritikpunkt ist das Gewicht, aber mit der Auslegung auf 22kW Ladeleistung ergibt sich hier kaum zusätzlicher Spielraum nach unten.

Wer also auf der Suche nach einer praktischen, mobilen Ladelösung ist und auch gerne noch übers Smartphone darauf zugreift, meine Empfehlung hat die Ladelösung von NRGkick.

Den NRGkick gibt es ab 889.- CHF als mobile Ladestation mit WLAN und 5m Kabel. Meine Version mit GSM und 7.5m Kabel ist 1269.- CHF.

3 Comments

  1. Christian

    Hallo Hans – Du hast im November / Dezember 2022 sowohl den NRGkick als auch den Juice Booster 3 Air getestet. Die zwei Geräte scheinen ja vom Funktionsumfang her quasi identisch zu sein. Hast du ein vergleichendes Fazit dazu? Welche Lösung erscheint dir sinnvoller / besser / stabiler / attraktiver, respektive: Welchen würdest du für dich selber kaufen?

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