Testbericht: eBlocker Pro – so schützt du deine Privatsphäre im Web
Wieder mal hat mich ein Testgerät erreicht, welches seine Ursprünge in einer Crowdfunding Kampagne hat, der eBlocker wurde nämlich im September 2015 erfolgreich auf indiegogo finanziert. Der eBlocker kann daheim im Netzwerk genutzt werden, um Tracking von eigenen Daten zu verhindern. Wer sich ein bisschen mit Privatsphäre im Web beschäftigt, dürfte die Idee dahinter spannend finden.
Was ist eBlocker?
Nun ich könnte euch jetzt lange erklären was eBlocker genau ist, doch einfacher und schneller geht das wenn ihr euch das Video vom Hersteller selbst anschaut.
Zusammengefasst bietet der eBlocker also folgende Schutzfunktionen für den Nutzer:
stoppt Datensammler & Online-Werbung um Ihre Privatsphäre zu schützen
stoppt dynamische Preisanpassung damit Sie nicht draufzahlen
verhindert Bonitäts-Scoring auf Basis Ihres Surfprofils
blockiert verhaltensabhängige Werbung auf Basis von Surfgewohnheiten
schützt Ihre Intimsphäre und verhindert Persönlichkeitsprofile
Lieferumfang
Im Lieferumfang des eBlocker befindet sich alles was man benötigt um sofort loszulegen. Der eBlocker selbst ist ein Banana Pi Rechner, verbaut in einem etwas schickeren Gehäuse. Mit dabei ist ein Netzteil, Netzkabel, eine Kurzanleitung und der benötigte Lizenzkey für die Nutzung.
Es gibt den eBlocker in zwei Varianten, Family und Pro und dabei jeweils entweder eine 1 Jahres Lizenz oder eine Lifetime-Lizenz zu kaufen. Der Unterschied in der Variante besteht darin, dass ich für die Family Edition 10 unterschiedliche Konten mit individuellen Ausnahme- und Blockierlisten erstellen kann. Daher eben ideal für Familien.
eBlocker im Einsatz
Installation & Einrichtung
Irgendwie hatte ich eine Vorahnung, dass ich den eBlocker zwischen meinen Router und meinen grossen Switch für die Hausverteilung schalten muss, dem war aber glücklicherweise nicht so. Die Installation ist ganz easy und auch für Laien problemlos möglich. Einfach den eBlocker irgendwo am heimischen Netzwerk anschliessen, z.B. direkt am Router und danach Netzkabel anschliessen und warten. Er braucht etwas Zeit um zu starten und ist danach auf jeder Webseite ohne HTTPS-Verschlüsslung dank einem kleinen eBlocker Logo oben rechts sofort erkennbar. Über setup.eblocker.com konfiguriert man den eBlocker, dazu ist der im Lieferumfang enthaltene Lizenzschlüssel nötig. Es empfiehlt sich dann auch gleich die SSL-Verschlüsslung zu aktivieren, so kann der eBlocker auch bei geschützten HTTPS-Verbindungen arbeiten, dazu wird ein eigenes Zertifikat generiert, dass man dem Browser hinzufügen muss. Das wäre es auch schon von der Einrichtungsseite her.
aktivierte eBlocker Leiste im Browser
eBlocker im Einsatz
Den eBlocker habe ich nun schon einige Zeit im Einsatz, seither gab es auch schon ein Update. Wichtig ist es zu verstehen was eBlocker macht und machen kann. Wenn ich jemandem davon erzählte, meinten viele man kann auch einen AdBlocker verwenden. Achtung, das ist keinesfalls dasselbe. Ein AdBlocker verhindert Werbung, was ich natürlich als Betreiber des Blogs hier nicht unbedingt begrüsse. eBlocker ist umfangreicher, es geht darum das Tracking dahinter zu blockieren, keine Sammlung von persönlichen Daten zu ermöglichen und damit das erstellen von Nutzerprofilen auch angepasste Preise beim Online-Shopping. Ich hoffe soweit ist alles klar.
Grosser Vorteil des eBlockers gegenüber allen andere Möglichkeiten, von denen ich schon gelesen habe, ist der Schutz des gesamten Netzwerks. Nach erfolgreicher Einrichtung, leitet der eBlocker nämlich sämtliche Daten im Netzwerk über ihn um. Die eingegebene URL wird durch eine täglich aktualisierte Filterliste gejagt und so weis der eBlocker über verwendete Werbung, Tracker oder sonstige Datensammlerdienste auf der Website bescheid. Diese unerwünschten Inhalte werden automatisch geblockt. Da der eBlocker so agiert, schützt er nicht nur den heimischen Computer sondern eben das gesamte Netzwerk, also auch Tablets, Smartphones, Smart-TVs und was sonst noch alles aufs Netz zugreift.
SSL Aktivierung für HTTPS im eBlocker
Die Funktionsweise mit der Toolbar im dominanten orange ist eigentlich ziemlich intuitiv und einfach. Ich persönlich nutze viele Ausnahmen, vor allem bei Blogs, weil ich halt aus eigener Erfahrung weis, dass für kleine Blogs etwas Werbeeinahmen gut und sinnvoll sind. Dazu füge ich einfach eine Ausnahme hinzu, das kann ich auch für Apps machen, damit durch irgendwelche aktive Blocker im Hintergrund nicht plötzlich gewisse Funktionen eingeschränkt sind. Das gilt auch für diverse Software-Tools, in meinem Fall hatte ich das auch für gewissen Messenger und Online-Banking aktivieren müssen.
Zwei spannende Features, die etwas genutzt habe, ist einerseits Device Cloaking. Das heisst ich kann mit dem eBlocker mein Endgerät ändern. Tracker holen ja bei euren Website-Besuchen Infos ab, mit welchem Gerät, Auflösung, Betriebssystem usw. ihr die Website besucht habt. Hier könnt ihr selbst eingreifen und euer Gerät festlegen, das hilft eben zum Beispiel bei dynamischen Preisanpassungen von Webshops. Es gibt ja bekanntlich Fälle, wo Leute bei mehrmaligen ansurfen eines Produkts, plötzlich veränderte Preise sehen. Was ebenfalls dank dem eBlocker plötzlich leicht und ohne grosses technisches Know-How möglich ist: IP-Anonymisierung. Damit wird eure IP-Adresse verborgen beim Surfen, das funktioniert über einen sogenannten TOR-Client. Tor ist ein Netzwerk, welches man eben mit einem Client wie er im eBlocker verbaut ist erreichen kann, dabei ändert sich darin das Routing über diverse Server ständig, weshalb man den Datenverkehr zum Nutzer kaum nachverfolgen kann und damit eben anonym surfen. Die Möglichkeit, dass ohne grosses technisches Know-How machen zu können, ist ein grosser Pluspunkt.
Fazit
Ich bin erstaunt was der eBlocker alles leistet und wie gut bereits die hinterlegten Filter auf den meisten Websites funktionieren. Beängstigend ist es aber zugleich auch, wenn man sieht wie viele Tracker und Datenerfassungsdienste im Hintergrund verschiedener Websites aktiv sind. Besonders attraktiv dürfte die Family Verison des eBlockers für fürsorgliche Eltern sein. Schliesslich kann man nicht immer überprüfen was und wann das Kind im Netz surft, mit dem eBlocker kann ich die Kids für unerwünschten Inhalten schützen und dafür verschiedene Profile anlegen. Was haltet ihr vom eBlocker? In der heutigen Zeit wo man über Staatstrojaner und möglichst viel Überwachung versucht Terror in den Griff zu kommen, scheint mir ein eBlocker ein geeigneter Weg zu sein. Klar, ich will nichts verstecken, aber meine Daten gehören mir und genau dort herrscht doch noch viel Unklarheit bei vielen…
Im März 2010 habe ich Technikblog ins Leben gerufen. Seither blogge ich über technische Themen die mich faszinieren und im Alltag begleiten. Das sind Themen wie Gadgets, Smart Home, Elektroautos, Erneuerbare Energien und vieles mehr...
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