16. Juni 2020
5 Minuten zu lesen

Cisco Meraki Go im Test: Professionelles Netzwerk einfach eingerichtet

Cisco Meraki Go im Test

Für viele Leute tut es daheim ein normales Netzwerksetup, wer aber Wert auf Ausbaufähigkeit und Management legt, findet sich schnell bei professionellen Lösungen. Die Cisco Meraki Go Produktlinie vereint zwei Welten: Professionelle Netzwerkkomponenten mit Möglichkeiten für kleine Firmen gepaart mit einfacher Handhabung und schnellem Setup. Ich habe mir die Hardware vom bekannten Netzwerkspezialisten Cisco genauer angeschaut.

Cisco Meraki Go Setup

In meinem Setup für diesen Testbericht habe ich drei Geräte im Einsatz. Diese wären:

Ganz praktisch ist der PoE+ Switch, dieser ermöglich es den Access Point ohne zusätzliche Stromversorung zu betreiben. Dies geschieht direkt über die LAN-Verbindung (Power over Ethernet) und so kann ich den Access Point bei mir bequem vom Keller aus über die Netzwerk-Dose mit Strom versorgen. Die Access Points sind optisch subtil und falle nicht auf, das LED lässt sich auch ausschalten, genau richtig finde ich. Je nach Abdeckung im Haus empfiehlt sich eventuell sogar ein AP pro Stockwerk.

Cisco Meraki Go Access Point mit PoE Speisung
Cisco Meraki Go Access Point mit PoE Speisung

Das Herz der Installation bildet natürlich der Meraki Go Router GX20 der als Security Gateway bei mir direkt hinter dem UPC-Router werkelt, welcher als reines Modem eingerichtet ist.

Einrichtung

Cisco empfiehlt zum Start die Seite meraki-go.com/starthere zu besuchen, dort kann man dann direkt mit der App weiterfahren. Zur Installation des Netzwerks ist dann die dazugehörige App zu empfehlen. Damit setzt man das eigene Netzwerk innerhalb weniger Minuten auf. Nach dem Login muss man die Geräte verbinden, das geschieht einfach durch das Scannen von QR-Codes auf deren Rückseite. Ein gescanntes Gerät wird dann noch mit einem Namen versehen und danach werden allfällige Firmware Updates aufgespielt. In meinem Setup waren diese Schritte für den Access Point und Router nötig, der PoE Switch ist nur passiv eingebunden. Danach ist man über die App und Cloud ständig mit den Meraki Go Geräten verbunden. Ganz wichtiger Punkt hier: Das Management findet über die Cloud statt, entsprechend habe ich auch Zugriff auf mein Heimnetzwerk von unterwegs und kann Anpassungen vornehmen.

Meraki Go Hardware mittels QR Code aufnehmen
Meraki Go Hardware mittels QR Code aufnehmen

Jetzt geht es ans Einrichtigen des Netzwerks, alle Komponenten die über den Switch per LAN verbunden sind, werden in der Meraki Go App bereits erkannt und aufgelistet. Hier hat man auch die Möglichkeit seinen Clients eindeutige Namen für die bessere Identifikation zu geben, das liest sich meistens besser als eine Liste MAC-Adressen. Ein WLAN-Netzwerk und auch gleich ein passendes Gästenetzwerk hat man innerhalb von zwei Minuten eingerichtet. Vor allem das Gästenetzwerk dürfte für viele Kleinbetriebe spannend sein, man kann den Kunden einen WLAN Zugangspunkt anbieten, ohne dass diese eben die anderen Geräte im Betriebs-WLAN sehen können. So sollte das auch gemacht werden und mit Meraki Go ist das einfach umsetzbar. Nach dem Auspacken braucht man für die komplette Inbetriebnahme keine 20min, ich hatte mit Verkabeln und allem total nur 30min gebraucht.

Meraki Go App
Meraki Go App

Meraki Go im Test

Meraki Go läuft nun und ich habe mit der App zahlreiche Möglichkeiten zur Analyse des Netzwerks oder weiteren Einstellungen. Zum Beispiel sehe ich bei mir einen Client, der gemeldet wird mit hohem Datenvolumen. Ich kann dem nun nachgehen, sehe auch welche Webdienste das hohe Volumenen verursachen. Bei mir war es das MacBook Pro mit Updates von Apple und Office365. Im Firmenbetrieb könnte ich so auch Clients identifizieren und gezielt sperren, wenn das nötig wäre.

Es sind auch Nutzungslimite möglich, das heisst ich kann kategorisiert Limite setzen. Zum Beispiel für Social Media maximal 1Mb/s oder Online Spiele auf unnutzbare 500Kb/s begrenzen. Das geht für verschiedene Kategorien oder das man allgemeint den Verkehr pro Client limitiert, sollte ein stark begrenzter Internetanschluss die Ausgangslage sein. Noch drastischer kann man vorgehen, in dem ganze Seiten komplett blockiert werden. Das kenne ich von einigen ehemaligen Arbeitgebern und je nach Einsatzort kann das Sinn machen. Das habe ich kurz mit Netflix getestet und danach war wie erwartet die Nutzung vom Streaming-Dienst nicht mehr möglich.

Cisco Meraki Go im Test
Cisco Meraki Go im Test

In den erweiterten Einstellungen lassen sich noch einige zusätzliche, für mich doch wichtige Konfigurationen machen. Einerseits wäre das die Konfiguration des DHCP und die Vergabe von fixen IPs. So kann ich einigen Geräten daheim fixe IPs hinterlegen und diese direkt aus der Geräteliste auswählen. Bei jemandem wie mir, mit vielen IoT Geräten zur Smart Home Steuerung fast schon Pflicht. So kann mich sich die Adressen 0-99 beispielsweise für fixe IPs reservieren und die dynamische Vergabe darüber machen lassen. Besonders für Smart Home Geräte wie die Smart Plugs von mystrom, die smarten Taster von Dingz und auch PV-Wechselrichter, NAS etc empfehle ich fixe IPs. Für noch versiertere User ist auch Port Forwarding möglich, sofern man besondere Dienste gegen aussen einrichten will.

Erweiterte Einstellungsmöglichkeiten in der Meraki Go App
Erweiterte Einstellungsmöglichkeiten in der Meraki Go App

Die Statistik lässt sich auch den letzten Tag, Woche oder Monat abrufen und nach unterschiedlichen Netzwerken filtern. Das ist ganz spannend mal einen Überblick über die Datenvolumen zu kriegen, die eigentlich über das WLAN und LAN laufen. Hat man ein Gästenetzwerk eingerichtet kann man auch das Verhalten der Besucher aufzeichnen. Nicht sehr detailiert, aber man sieht ob jemand wiederkehrend ist und wie oft er schon eingeloggt war und wie lange er im Netzwerk verbleibt. Für den Einsatz daheim sicher weniger spannend, aber gerade für Kleinbetriebe mit Laufkundschaft, ich denke da an ein Café dürfte das durchaus spannend sein.

Was ich mir noch wünschen würde, wäre eine Web-basierte Version der App. Damit ich einige Einstellungen und Auswertungen auch bequem am Computer erledigen könnte.

Cisco Meraki Go Router
Cisco Meraki Go Router

Fazit

Cisco hält mit Meraki Go was sie verspricht. Hochwertige Hardware wie man sie vom Branchenprimus kennt, gepaart mit einer sehr umfangreichen App und einer einfachen Einrichtung. Meraki Go wirbt mit einer Einrichtung in 10min, das ist durchaus möglich aber wenn es auch 20-30min sind, das ist doch sehr schnell. Meraki Go bietet für den ambitionierten Heimanwender viele Möglichkeiten und mit mehreren Access Points eine solide WLAN Abdeckung. Vom Funktionsumfang passt Meraki Go aber eben auch ideal für Coiffeursalons, Cafés oder auch kleinere Büros.

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