22. Juni 2018
2 Minuten zu lesen

SnowHaze: Sicherer Browser aus der Schweiz      

SnowHaze

Das Wort Datenschutz ist spätestens mit der neuen Datenschutzgrundverordnung (kurz DSVGO) in aller Munde. Deshalb möchte ich euch einen alternative Browser aus der Schweiz, der angeblich sämtliche Daten der Nutzer schützt und den Techgiganten keine Daten übermitteln soll, vorstellen.

Warum?

Die Mainstream-Browser (z.B. Chrome oder Safari) lassen es nämlich zu, dass die Techgiganten eine Unmenge an Daten über den Nutzer sammeln, während dieser im Internet ist. Die Liste ist lang, z.B. wird die IP-Adresse des Nutzers weitergeleitet, das Modell des Computers und die Version des Betriebssystems, ausserdem werden sogenannte “Cookies” verwendet, um das Verhalten der Nutzer zu verfolgen, um nur einige Punkte zu nennen.

Diese Daten werden genutzt, um Persönlichkeitsprofile der Nutzer zu erstellen und ihnen z.B. personalisierte Werbung zu schalten. Das mag ja noch Vorteile haben. Doch spätestens wenn Fluggesellschaften wissen, dass du z.B. einen Flug nach Mallorca buchen willst, und sie deshalb die Flugpreise nach Mallorca nur bei dir auf dem Browser in die Höhe schnellen lassen, damit sie mehr Profit machen, hört der Spass auf. Ausserdem ist es – wie kürzlich am Datenschutzskandal von Facebook ersichtlich geworden – nicht immer klar, ob die gesammelten Daten der Nutzer gut geschützt werden oder nicht.

Deshalb stellt sich die Frage, ob man als Nutzer seine Datenspur im Internet nicht verringern möchte.

SnowHaze aus der Schweiz

Der sichere Browser SnowHaze, der von 5 ETH-Studenten komplett selber entwickelt worden ist, soll die Datenspur des Nutzers im Internet angeblich verhindern.

Dazu nutzt der Browser verschiedenste Funktionen:

  • VPN: ein VPN ist eine gesicherte Internetvebindung: die Internetvebindung wird nicht direkt zwischen dem Endgerät und dem Webserver hergestellt. Nämlich ist zwischen dem Endgerät und dem Webserver ein sogenannter VPN-Server zwischengeschaltet. Der sorgt dafür, dass die IP-Adresse des Endgerätes verborgen bleibt. Für den Server der Internetseite ist lediglich die IP des VPN-Servers ersichtlich. (Premium Dienst)
  • Cookies, Cache und andere Websitendaten werden nach Verlassen der Website automatisch gelöscht.
  • Werbung und Tracker werden blockiert
  • Schutz vor verschiedenen Fingerprinting Methoden
  • Vieles mehr

Momentan ist Version 2.5.2 im App Store verfügbar. Eine Version für Android ist momentan in Entwicklung. Ausserdem ist das ganze Design in einem eleganten “Space Grau”  gehalten, was eine willkommene Abwechslung zum weissen Design von Safari und co. gibt.

SnowHaze Test

Fazit und wie weiter

Ab sofort nutze ich vermehrt SnowHaze auf iOS. Denn die ganzen Datenschutzmassnahmen laufen im Hintergrund ab, und der Nutzer muss keine komplizierten Einstellungen vornehmen. Die Bedienung ist ähnlich zu anderen iOS Browsern und bringt keinerlei Einschränkungen mit sich. Die Jungs von SnowHaze haben hier also nicht einen Datenschutz-Browser für Techniknerds der kompliziert zu bedienen ist, sondern einen wirklich alltagstauglichen Browser entwickelt. Es gibt aktuell keinen anderen Browser auf dem Markt, der all diese Datenschutzfeatures mit einer super Benutzerfreundlichekeit vereint. Für die VPN Funktionalität ist übrigens ein Premium Abo nötig (7.- CH / Monat).

Ich bin gespannt ob es den Browser dann auch bald für Android und Desktop-Systeme geben wird.

2 Comments

  1. fahhu

    Die Vorteile liegen auf der Hand und sind durchwegs zu begrüssen. Aber es hat wie alles auch bestimmte Nachteile:

    Für die VPN-Verbindung braucht es eine Server, über den der ganze Verkehr läuft. Das bedeutet, blindes Vertrauen in den VPN-Anbieter. Die mögliche, kleine Performance Einbusse erwähne ich nur der Vollständigkeitshalber.

    Cache löschen = erneutes Herunterladen von Daten (Bilder, Text, etc.) kann schmerzlich sein – muss es aber nicht zwingend.

    Cookies löschen… naja weiss nicht. Viele Sites werden nicht mehr so komfortabel funktionieren.

    Werbung blockieren – zugegeben, Werbung nervt mich z.T. auch. Aber man muss sich bewusst sein, dass viele Webangebote sich mit Werbung finanzieren. Ich bin auch einer davon, der davon profitiert. Werbung ja, aber im Masse und passend und dafür ist halt irgend ein Tracking nötig.

    Aber wo ist die Grenze dafür? Gläsern will keiner sein. Nur blocken finde ich einfach keine Lösung.

    Wie immer hat alles zwei Seiten 😉 Schlussendlich kann das ja jeder für sich entscheiden…

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