Borobotics: Bohrroboter statt klassische Bohrung für Erdsonden
Da in meinem Keller eine rund 21-jährige Luft-Wasser-Wärmepumpe von Stiebel Eltron werkelt, befasse ich mich schon langsam mit dem möglichen Ersatz. Da die Maschine innenaufgestellt ist, fasse ich einen 1:1 Ersatz ins Auge, sprich wieder eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die spannende Alternative wäre eine Erdsonen-WP, welche dann auch mit deutlich besserem Wirkungsgrad (COP) punkten würde. Da bin ich zufällig auf das Schweizer Start-Up Borobotics gestossen, welches mit einem Bohrroboter den Markt für Erdsonden-Bohrungen ab 2025 revolutionieren möchte.
Warum ein Bohr-Roboter?
Bisher sind für Bohrungen zur Nutzung von Geothermie immer viel Platz nötig und auch entsprechende Zugänge. Der Bohrer ist 6 Meter hoch, wiegt über 10 Tonnen und benötigt einen dieselbetriebenen Kompressor, ein Bohrgestänge, dass immer wieder nachgeführt werden muss sowie grosse Mulden für den Bohrschlamm. Das der Zugang zum Grundstück entsrechend gewährleistet sein muss, zeigt sich anhand dieser Daten und so ist im urbanen Raum Geothermie oftmals keine Option.
Die Firma Borobotics, ein Spinoff der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften mit Sitz in Winterthur, hat sich dem Thema angenommen und einen Bohrroboter für Geothermiebohrungen entwickelt. Der Bohrer ist damit quasi im Bohrloch selbst integriert. Entsprechend fällt viel Platzbedarf für Bohrturm und Bohrgestänge weg und idealerweise ist auch kein Kompressor mehr nötig. So kann die Bohrung mit elektrischer Stromversorgung umgesetzt werden, ohne Diesel zu verbrennen. Damit entfallen knapp 90% der Emissionen.
Mieten statt kaufen
Zusätzlich plant Borobotics auch ein Novum im Geschäftsmodell. Die Bohrroboter werden nicht verkauft sondern an die Bohrfirmen vermietet, dabei wird ein Preis pro gebohrtem Meter verrechnet. Die grosse Frage natürlich für den Kunden: Wird die Bohrung damit günstiger?
Grundsätzlich bleiben die reinen Bohrkosten in etwa dieselben wie bei der klassischen Bohrung, man spart aber bei den Folgearbeiten Geld, durch wieder Instandsetzung des Gartens und so weiter. Da das System deutlich kompakter ist als konventielle Bohrer, fallen allenfalls auch teure Transportkosten oder Hebekranen weg, welche sonst nötig wären.
Fazit
Borobotics sprich von Lärmreduktion von über 94%, 86% Reduktion von CO2-Ausstoss bei der Bohrung und einem 84% kleineren Gerät. Diese Zahlen sprechen für sich und ich bin gespannt, ob man 2025 die ersten Bohrungen ausserhalb des Prototypen-Stadiums machen kann. Ich persönlich wäre sicher interessiert, das Konzept scheint vielvesprechend…
Ich bin Hans.
Im März 2010 habe ich Technikblog ins Leben gerufen. Seither blogge ich über technische Themen die mich faszinieren und im Alltag begleiten. Das sind Themen wie Gadgets, Smart Home, Elektroautos, Erneuerbare Energien und vieles mehr...
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