Ich habe hier öfter über die Vermarktung von eigenem Solarstrom geschrieben, wie zum Beispiel das Referenzmarktmodell, welches CKW letztes Jahr stark publik machte. Heute lanciert Helion, welche mittlerweile zur AMAG gehören, zwei neue Tarifangebote für Besitzerinnen und -besitzern: Einem Fixtarif analog der Festhypothek oder einem Börsentarif analog einer Saron-Hypothek für den eingespeisten Solarstrom
«Fixtarif» für mehr Investitionssicherheit
PV-Anlagebesitzerinnen und -besitzer, die sich für das Fixtarif-Angebot entscheiden, profitieren von planbaren, fixen Rückliefertarifen mit einer Laufzeit von fünf oder zehn Jahren. Die Tarife für die Energie werden einmal vereinbart und gelten über die gesamte Laufzeit. Aktuell bietet Helion bei einer Laufzeit von fünf Jahren CHF 0,16 pro Kilowattstunde und bei zehn Jahren CHF 0,13 pro Kilowattstunde für PV-Anlagen bis zu einer Leistung von 30 kW. Grössere Anlagen werden separat geregelt. Über die Einführung eines fixen Solartarifs wird die Stromproduktion vieler kleiner Stromproduzenten gebündelt und direkt an Schweizer Unternehmen verkauft. Beide Parteien können sich so gegenüber Markt-Turbulenzen absichern und profitieren von Planungs- und
Investitionssicherheit. Mit dem Bezug von Schweizer Solarstrom verbessern die Unternehmen zudem ihre CO2-Bilanz und leisten einen Beitrag zur Schweizer Energiesicherheit. Dazu ergänzend Noah Heynen: «Anders als bisher werden nicht nur Zertifikate gehandelt und verkauft, sondern echter Solarstrom aus der Region und für die Region. Ein Meilenstein auf dem Weg zum Energiesystem von morgen.»
«Dynamischer Börsentarif» stützt das Energiesystem
Im heutigen Schweizer Energiesystem werden Preissignale für Energieknappheit komplett ignoriert, weil bisher kein dynamisches Tarifmodell verfügbar ist. Mit der erstmaligen Einführung eines dynamischen Börsentarifs bündelt Helion die Stromproduktion vieler kleiner Solarstromproduzenten und bringt diese direkt an die Strombörse. Damit lassen sich die Solaranlage und die Rendite der kleineren Solarstromproduzenten optimieren. Strompreise variieren an der Strombörse im Stundenrhythmus. Differenzen zwischen CHF 0,90 pro Kilowattstunde bei Stromknappheit und minus CHF 0,30 pro Kilowattstunde bei Stromüberfluss sind keine Seltenheit. Der dynamische Börsentarif nutzt diese Schwankungen zwischen Höchst- und Minuspreisen, indem mit Unterstützung einer intelligenten App-Steuerung wie Helion ONE flexible Energieverbraucher wie Boiler, Batterien, E- Autos und Wärmepumpen immer dann betrieben oder geladen werden, wenn die Strompreise tief sind. Ist der Strompreis hoch, wird das Laden unterbrochen und der Solarstrom ins Stromnetz eingespeist. «Damit unterstützt die Einführung eines dynamischen Börsentarifs die Stabilisierung des gesamten Energiesystems, und schafft so einen echten Mehrwert für eine funktionierende Energiewende.
Fazit
Ich bin mir sicher mit den turbulenten Zeiten um sehr stark schwankende Stromtarife und auch Einspeisetarife beim Referenzmarktmodell, wird die Fixpreis-Option viel Anklang finden. Als ich meine PV-Anlage 2017 gebaut hatte, waren Einspeisetarife deutlich unter 10 Rappen. Wenn man bei einer Laufzeit von fünf Jahren CHF 0,16 pro Kilowattstunde und bei zehn Jahren CHF 0,13 / kWh erhält, ist die Planbarkeit viel einfacher. Gerade die Amortisationsrechnung vereinfacht sich enorm. Mit gutem Energiemanagement (wie es Helion mit Helion ONE anbietet), kann man zusätzlich durch Eigenverbrauch noch mehr einsparen. Persönlich reizt mich die direkte Kopplung an den Börsentarif, wer genug Flexibilität hat, kann dort aus meiner Sicht das meiste herausholen…
ommentare
Danke für die Infos. Leider aber ist es so, dass Helion nur den Strom von Anlagen kauft, welche sie selber erstellt haben… Somit bleiben unabhängige ProduzentInnen, SelbstbauerInnen oder Helion „fremde“ Anlagen ausgeschlossen! Zudem gibts 290.- Fr. Registriergebühr und den Helion one Abo Basic Zwang für 4.90 Fr. pro Monat.
Hallo Hans, ich finde das Angebot von Helion auch interessant. Beim Börsentarif muss sich einfach jeder Informieren, wann Preise hoch sind, normalerweise Werktags um 8Uhr morgens und wieder abends zwischen 18-21Uhr https://www.energy-charts.info/charts/price_spot_market/chart.htm?l=de&c=DE, viele PV Anlagen produzieren dann nicht mehr die Masse. Erst ab 2025, wenn man theoretisch den PV Storm aus den Akkus zu diesen Zeiten Einspeisen kann wird es vielleicht für einige Interessant. Die Fixtarifangebote finde ich sehr fair und man kann sich damit der jährlichen EW Lotterie entziehen. Aber wie Helion das ganze zu einem Geschäft machen will entzieht sich mir noch. Gemäss https://www.so-easy.swiss/strompreis/ fallen die Preise die nächsten Jahre immer tiefer (tiefer als Helion vergütet) wieso soll AMAG und andere teuren Strom kaufen wenn er auf dem Markt billiger ist.
@pke, ich verstehe es so, das nicht Helion Anlagen 290.- Fr Beitrittsgebühr bezahlen müssen, Helionanlagen müssen die nicht bezahlen.
@Hans, wenn man den Solarmanager schon hat und den Flexiblen Tarif möchte, muss man dann zu Helion ONE Wechseln mit der Hardware, scheint ja das gleiche zu sein.
Ist dir als Solar Manager-Mitarbeiter eigentlich verboten zu erwähnen, dass Helion ONE der Solar Manager ist, aber viel teurer?
Der Solar Manager kostet 40 Franken pro Jahr und man kann so viel optimieren, wie man will.
Helion ONE basis kostet 58.80 Franken pro Jahr für nur fünf Geräte. Helion ONE Pro kostet 178.80 Franken, also mehr als Faktor 4 gegenüber dem Solar Manager.
Ich nehme an, AMAG den Solar Manager bald einmal und dann gibt es nur noch Helion ONE.
Helion verschweigt jedenfalls auch, dass Helion ONE der Solar Manager ist. So kenne ich einen Fall, wo ein Helion-Monteur behauptete, ein Kunde müsse mit der neuen Wärmepumpe von Helion vom Solar Manager auf Helion ONE wechseln. Die Wärmepumpe sei nur mit Helion ONE kompatibel. Hersteller der Wärmepumpe war NIBE.
Danke @Paul: voll einverstanden, sehe das auch so… nur wollte ich das nicht auch noch erwähnen…
Aber immerhin: Ich finde den Ansatz von Helion (auch wenn AMAG dabei verdient) gut – das müsste endlich unsere EW’s mehr unter Druck setzen! Die machen nämlich was sie wollen. Die SAK zum Beispiel hat auf nächstes Jahr die Solar-Vergütungen reduziert!! Öffentlich schreibt sie zwar von Erhöhung – aber der Gap zwischen der Vergütung und den Kauf-Preisen pro KWh hat sich verschlechtert. Wer also den Strom nicht alles selber braucht (brauchen kann – zum Beispiel im Appenzellerland, wo es im Winter hügelbedingt einfach schattiger ist und die Hauswände selten ideal für PV-Belegung / Appenzeller Haus) – kommt schlechter weg.
Spannender Artikel. Atratives Angebot von Helion. Wir haben aber mit der Gemeinde einen 2 Jahres Abnehmer Vertrag für 12,5 Rp / Kilowattstunde.