VW ID.3 Pro S (Facelift 2023) im kurzen Fahrtest mit zahlreiche Verbesserungen
Mittlerweile ist es schon bald 3 Jahre her, als ich den VW ID.3 in Empfang nahm und damit unterwegs war, bis wir auf den VW ID. 4 umgestiegen sind. Das Modell war das erste Elektroauto aus dem Volkswagen Konzern, das als reines Elektroauto entwickelt wurde auf der Plattform MEB. Volkswagen hat nun die ersten Modelle des ID. 3 Pro S als Facelift zu Probefahrten bereitgestellt, das erlaubte mir die Möglichkeit das neue Modell genauer anzuschauen. Der ID. 3 Modelljahr 2023 wird in der Schweiz ab Ende Juni 2023 ausgeliefert.
Testfahrzeug
Das zur Verfügung gestellte Fahrzeug ist ein ID. 3 Pro S mit 77kWh Akku und 150kW Motorisierung. Nach wie vor natürlich Heckantrieb im ID. 3 und ein 4-Plätzer, die 58kWh-Batterie gibt es als 5-Plätzer. Dieses Manko konnte VW auch mit dem Facelift nicht lösen.
Exterieur Design
Was einem ID. 3 Kenner sofort ins Auge sticht, ist die neue Gestaltung der Fronthaube. Vor allem die zusätzliche Abdeckung vor der Frontscheibe wurde entfernt und mit einem geschärften Frontbild. Zusätzlich kommen die seitlichen Lufteinlässe im Stossfänger hinzu und mehr Elemente in Wagenfarbe. Das Auto wirkt aus meiner Sicht damit erwachsener und auch sportlicher. Abschliessend kommen die neu gestalteten Heck-Leuchten hinzu, welche zweigeteilt auch auf dem Kofferraumdeckel montiert sind.
Interieur
Im Innenbereich auf den ersten Blick nichts Neues. Das grosszügige Platzangebot mit dem dominanten 12″ Display sind geblieben, aber die Materialwahl hat sich deutlich verändert. Einerseits sind die Oberflächen unterschäumt bei Türverkleidung und Instrumententafel und andererseits deutlich mehr Stoffe statt «Hartplastik». Die Türverkleidungen mit weichen Oberflächen und Nähten wirken natürlich edler. Bei der Materialwahl verzichtet VW komplett auf tierische Materialien und viel Einsatz von Recycling-Material. Fazit: Ich fühlte mich wie im ersten ID. 3 aber mit hochwertigerem Innenraum, die Optimierung hat VW sauber gemeistert.
Software & Technologie
Das VW mit der Software-Abteilung einige Probleme hat und die OTA-Updates nicht wunschgemäss funktionieren, ist kein Geheimnis. Hier dürfen wir in Zukunft sicher mehr erwarten, erfreulicherweise kommen die Fahrzeuge aber schon ab Werk mit aktuellster Software. Mit dabei ist auch das von mir ausführlich getestete Plug & Charge, dass gerade Ladevorgänge bei Ionity oder auch Aral Plus massiv vereinfacht. Was mich nach wie vor sehr überzeugt bei der ID-Reihe ist die Verkehrszeichenerkennung – läuft tadellos und verzögert auch sauber hin auf Geschwindigkeitsbeschränkungen. Der adaptive Tempomat entlastet den Fahrer vor allem auf Autobahnen enorm. Neu beim ID. 3 kommt Schwarmintelligenz dazu, sowie aufgezeichnete Parkvorgänge. Zeitlich lag es nicht drin, diese Features explizit zu testen.
Der ID. 3 ist auch Bidi-Ready, sprich für bidirektionales Laden vorbereitet. Die Funktion kommt aber erst in einem späteren Update und Bedarf auch noch der passenden Wallbox, welche noch nicht released ist.
Verbesserter Innenraum im ID. 3
Kurzer Ladetest überzeugt
Natürlich wollte ich auch die Ladeperformance testen. Schliesslich waren die MEB-Modelle bisher nicht Spitzenreiter bei Ladegeschwindigkeit, neu sollen aber bis maximal 170 kW Ladeleistung möglich sein. Gerade auf so einem kurzen Test ist es aber kaum möglich diese Spitzen zu erreichen, da man das Auto nicht genügen leer fahren kann. Immerhin schaffte ich das Fahrzeug auf 45% SoC zu fahren und an einer 300-KW-Ladesäule zog der ID.3 sofort 99 kW. Die nächsten 5min bis zu 55% hielt er die Ladeleistung über 90 kW. Meine langjährige Erfahrung mit MEB-Fahrzeugen zeigt mir, dass VW hier deutliche Verbesserungen erzielen konnte.
Ladeleistung bis 170kW bei den neuen ID.3
Verbrauch
Über den gesamten Test mit knapp zwei Stunden Fahrzeit lag der Verbrauch im Schnitt bei 16.0 kWh/100km. VW gibt beim ID.3 Pro S einen Durchschnittsverbrauch von 15,7 kWh/100 km an. Das kommt also sehr gut hin, ich denke man kommt hier auch weiter runter, da ich noch einige Strecken auf der offenen Autobahn in Deutschland gefahren bin. Höchstgeschwindigkeit hier durch elektronische Abrieglung bei 166km/h, natürlich dann fernab von einer effizienten Fahrweise. Bei gemischten Verkehr sind hier also Reichweiten von über 450km mit dem ID. 3 möglich.
Fazit
VW hat auf das Feedback gehört und zahlreiche Verbesserungen in den ID. 3 einfliessen lassen. Dabei wurde das Fahrzeug auch nicht teurer, der ID. 3 Pro S hat einen Basispreis von 37’800 CHF für die 58 kWh Variante und für die hier getestete Version mit 77 kWh fängt der Preis bei 44’200.- CHF an. Man darf gespannt sein wie gut die Verbesserungen im Markt ankommen, optisch und auch von Touch & Feel im Innenraum bietet er jetzt auf jeden Fall deutlich mehr…
Ich bin Hans.
Im März 2010 habe ich Technikblog ins Leben gerufen. Seither blogge ich über technische Themen die mich faszinieren und im Alltag begleiten. Das sind Themen wie Gadgets, Smart Home, Elektroautos, Erneuerbare Energien und vieles mehr...
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