VW bringt Plug & Charge für Bestandsfahrzeuge mit 3.2 Update
Seit einigen Tagen hat mein ID. 4 1ST als einer der ersten das MEB Update 3.2 aufgespielt bekommen. Das heisst es kamen einige nette Features dazu, besonders habe ich mich aber auf Plug & Charge gefreut. Hier erkläre ich, was Plug & Charge genau ist, wie man es aktiviert und wie es dann in der Praxis funktioniert.
Was ist Plug & Charge?
Die Grundidee hinter «Plug & Charge» ist die einfache Möglichkeit, sein Elektroauto direkt zu laden, inklusive Authentifizierung – vollautomatisch und bequem. Das heisst es fällt zukünftig die Authentifizierung mittels Apps oder RFID-Karte weg, das Auto identifiziert sich dank der Norm «ISO 15118» selbst. Für den Fahrer verbessert sich damit die User Experience enorm und vereinfacht den ganzen Prozess.
Lange gab es diese Möglichkeit in der Praxis nur für Tesla Fahrer und das auch nur an den hauseigenen Supercharger Säulen. Mit der Umsetzung von ISO 15118 haben sich Autohersteller, Ladesäulen-Entwickler, Ladesäulen-Betreiber und Infrastruktur-Anbieter auf einen einheitlichen, globalen Kommunikationsstandard geeinigt.
Wie installiere ich Plug & Charge bei einem VW ID. Modell?
Damit man Plug & Charge nutzen kann, braucht es auf dem VW ID. Fahrzeug mindestens Software 3.2 oder höher. In der «WeConnect ID.» App erscheint dann in den Profil-Einstellungen die Option «Plug & Charge» und dort kann man dann einen Ladetarif hinzufügen der Plug & Charge fähig ist. Aktuell geht das meines Wissens nach nur mit dem We Charge Tarif von Elli. Ich habe beim Anbieter meines Vertrauens Move angefragt, die werden Plug & Charge gegen Ende Jahr ausrollen.
Plug & Charge ist bei We Charge auch mit dem Free-Tarif verfügbar. Ich musste meinen Free Tarif künden und neu hinterlegen, damit Plug & Charge aktiviert werden konnte
Nach der Aktivierung in der App, wird Plug & Charge auch im Fahrzeug aktiviert. Vor der Aktivierung in der App, war bei mir in den Lade-Settings des ID. 4 die Option gar nicht angezeigt. In den Einstellungen ist nicht mehr möglich als die Funktion zu aktivieren oder deaktivieren. Das ist derzeit natürlich ganz spanend, wenn man noch einen Ladeanbieter nutzt, der kein «Plug & Charge» anbietet.
Plug & Charge Test mit ID. 4 1ST
Natürlich muss man solche elementaren Updates auch Testen. Das habe ich in mit dem ID. 4 in Neuenkirch bei Ionity gemacht. Aktuell sind nämlich noch wenig Anbieter von Ladeinfrastruktur «Plug & Charge»-fähig, Ionity ist einer davon. Also zu Ionity gefahren, Auto angesteckt und gewartet. Nach rund 20 Sekunden hat sich das Auto an der Ladestation und im Backend selbst authentifiziert und die Ladung beginnt automatisch. Es ist keine zusätzliche Interaktion notwendig, Auto anstecken und das wars. Der Ladevorgang beginnt automatisch und die Abrechnung kommt in diese Fall direkt über meinen WeCharge Tarif zu mir.
Fazit
Einstecken und es lädt einfach, genau das wird mit Plug & Charge Realität. Herstellerübergreifend und genormt, kann man zukünftig den Bezahlprozess für Elektroautos massiv vereinfachen. Wie der Erfahrungsbericht hier zeigt, ist es wirklich so einfach wie versprochen und funktioniert problemlos. Leider sind noch wenige Fahrzeuge technisch in der Lage und das gleiche gilt für Ladepunkte: Ionity, Aral Pulse oder Enel sind grosse, mir bekannte Anbieter welche bereits «Plug & Charge» kompatible Ladepunkte anbieten. Hier ist also noch ein langer Weg vor uns, bis Plug & Charge zum Standard für jeden wird. Grosses Lob hier aber an VW, welche mein mehr als zwei Jahre altes Elektroauto mittels Update auch funktional erweitert haben.
Im März 2010 habe ich Technikblog ins Leben gerufen. Seither blogge ich über technische Themen die mich faszinieren und im Alltag begleiten. Das sind Themen wie Gadgets, Smart Home, Elektroautos, Erneuerbare Energien und vieles mehr...
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