26. Februar 2023
4 Minuten zu lesen

Top 5 Gründe für E-Mobilität: Nachhaltigkeit, Effizienz, Kosten und unsere Zukunft

E-Mobilität ist das Modell der Zukunft im Strassenverkehr. Die Umwelt schreit geradezu nach einer Alternative zum CO₂-Ausstoss – dem lästigen Relikt nach jeder Tour mit dem Verbrenner. Auch der penetrante Geruch im Innenraum nach dem Tanken ist nicht gerade angenehm und zudem nicht gerade gesund. Deshalb ist die E-Mobilität in der Tat ein geniales Konzept, welches gerade im Zuge der Bevölkerungszunahme immer mehr an Bedeutung gewinnt, da es logischerweise auch immer mehr Autos auf den Strassen geben wird. Ich selbst bin seit 2017 elektrisch unterwegs und seit dem letzten Jahr haben wir zwei vollelektrische Fahrzeuge in unserer Garage und laden die überwiegend mit eigenem Solarstrom auf.

Aus diesem Grunde habe ich meine Top 5 Argumente für die E-Mobilität aufgeführt. Es geht hier um Nachhaltigkeit, um die tollen Modelle, die mittlerweile auf dem Markt sind sowie um Hinweise, dass der hohe Anschaffungspreis eines E-Autos auf lange Sicht eine Ersparnis nicht unerheblichen Masses bedeutet. Die Punkte und viele andere Argumente werden mit der Zeit dazu führen, das elektrisch betriebene Autos die Benziner immer mehr vom Markt und somit von den Strassen verdrängen, bis der Ottomotor gänzlich ausgedient hat und dann nur noch Geschichte ist…

2018 noch mit einem VW e-Golf vor Bern am Laden

1.    Nachhaltigkeit

Wie bereits erwähnt, ist die E-Mobilität ein wichtiges Signal für die Nachhaltigkeit. Durch den Wegfall der Verbrennungsmotoren werden nicht nur weniger Giftstoffe in die Luft geschleudert, sondern es hält die Autobatterie auch wesentlich mehr Kilometer aus, wodurch es seltener zur Anschaffung eines Neuwagens kommen muss, als beim Benziner. Hat der Benzinmotor einen irreparablen Schaden, ist der Kauf eines Neuwagens aus Kostengründen oftmals die bessere Option. Beim Elektroauto hingegen kann man die Batterie nach ihrem ersten Leben im Fahrzeug, beispielsweise im Keller als Heimspeicher für die PV-Anlage dienen, wie das Twice Energy beispielsweise macht – Stichwort Second-Life.

Twice - 2nd Life Energie Speicher
Twice – 2nd Life Energie Speicher

2.    Geringere Unterhaltskosten

Elektroautos haben derzeit noch höhere Anschaffungskosten als die Pendants mit Verbrennungsmotor. Bei den Anschaffungskosten rechnet der grösste Schweizer Importeur AMAG von einer Preisparität ab 2026. Aber schon heute sind die Gesamtkosten (TCO = Total Cost of Ownership) eines Elektroautos tiefer als beim Verbrenner. Die hohen Anschaffungskosten werden durch eine ganze Reihe von Kostenvorteilen wieder wettgemacht. Beispielsweise durch günstige Wartungskosten, denn Konstruktionsbedingt gibt es deutlich weniger Verschleissteile. Zusätzlich kommen günstigere Betriebskosten beim Strom statt Treibstoff hinzu und die Bremsenergie beim Rekuperieren wird wieder zurück in die Batterie gespiesen. Dabei werden sogar die Bremsbeläge geschont und leben länger. Unter dem Strich sinken die Wartungskosten so bis auf die Hälfte.

3.    Effizienz

«Ein Elektroauto verbraucht deutlich weniger Energie als ein vergleichbares Auto, das mit Benzin oder Diesel fährt. Rechnet man die benötigten Kilowattstunden Energie in Liter um, wären es etwa 2 Liter auf 100 Kilometer.» sagt energieschweiz und zeigt auf, dass eigentlich kein Weg am Elektroauto vorbei führt. Denn die gleiche Menge an zugeführter Energie (auch Tank-to-Wheel genannt), kann mit einem Elektroauto eine rund 3,5 Mal längere Strecke zurücklegen als mit einem Verbrenner. Zusätzlich kann noch durchschnittlich 60 % der Bremsenergie in die Batterie zurückgewonnen werden. Die Vorteile der Elektromobilität liegen also auch hier auf der Hand.

Energiebedarf Elektroauto im Vergleich (Quelle: TCS)
Energiebedarf Elektroauto im Vergleich (Quelle: TCS)

4.    Sektorenkopplung

Die logische Schlussfolgerung aus der Energiekrise und Diskussionen um unsere Energieversorung sind erneuerbare Energieerzeuger. Zusammen mit der Sektorenkopplung von Wärmegewinnung und Mobilität auf Basis von elektrischem Strom, dürfte die Lösung des viel diskutierten Problems werden. Seit einem Jahr leben wir in einem Plus-Energiehaus und produzieren über das Jahr hinweg mehr Energie als wir für uns benötigen. Dabei sind zwei Elektroautos, Wärmepumpe, Warmwasser und alle anderen Verbraucher im Haus inkludiert.

Spannend ist auch das einfache Rechenbeispiel meiner kleinen PV-Anlage mit 8-Modulen auf dem Carport. Der liefert jährlich alleine rund 2’200kWh Energie. Diese Energiemenge kann ein Elektroauto mehr als 12’000km jährlich bewegen – eindrücklich, oder?

PV Kleinlage Carport
PV Kleinlage Carport

5.    Die Modellvielfalt erledigt den Rest…

Die Technologie der E-Mobilität ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass es mehrere Modelle mit unterschiedlicher Grösse und Ausstattung gibt. Während vor wenigen Jahren nur wenige Modelle zur Auswahl standen, gibt es heute praktisch für jeden Geschmack ein passendes Elektroauto.

Alleine bei der beliebten Marke smart bietet die neue Hashtag One Serie verschiedene Modelle mit unterschiedlichster Ausstattung. Das kompakteste Modell ist der Hashtag 1 Pro +, der trotz des kleinen Innenraumes viel Beinfreiheit und einen Kofferraum von 300 Litern bietet. Die Reichweite der Batterie beträgt bis zu 420 km und ist innerhalb von etwa 30 Minuten aufgeladen. Der Hashtag Premium zeichnet sich durch eine Ladekapazität von 440 km aus und hat mehr technische Features am Cockpit sowie einen grösseren Kofferraum. Gefolgt werden diese beiden von der Lounge Edition. Alle 3 Modelle verfügen über eine Beschleunigung von 6,9 Sekunden. Das komfortabelste Modell der Hashtag-Reihe ist der Brabus, der sich durch eine Beschleunigung von 3,9 Sekunden und die komfortabelste Bedieneroberfläche im Cockpit auszeichnet. Diese 4 Modelle liegen trotz der gravierenden Unterschiede in der Ausstattung preislich zwischen 42.000 und 49.000 Euro.

Smart geht mit dem #1 beispielsweise komplett neue Wege...
Smart geht mit dem #1 beispielsweise komplett neue Wege…

Mythen gegen E-Mobilität

Leider wird man bei Elektromobilität immer wieder von falschen Fakten und Mythen zugemüllt. Dazu habe ich einen ausführlichen Artikel geschrieben, um diesen auch gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen

7 Comments

  1. Urs457

    Hans, ich kann dein Argument vom immer noch höheren Anschaffungspreis für ein Elektroauto nicht nachvollziehen. Das gilt nur noch für Klein- oder Kompaktwagen. Das Tesla Model 3 (Hinterradantrieb), 283 PS, 6.1 s 0-100 kostet 44’900 Franken und ist quasi voll ausgerüstet. Ein BMW 318i, 156 PS, 8.6 s 0-100 km/h kostet 52’250 Franken – nicht einmal die Sitzheizung ist serienmässig vorhanden.

    • Hans

      Salut Urs, wenn du schreibst bedingt nachvollziehen, dann wäre ich ganz bei dir 🙂
      Es ist sehr modellspezifisch und gerade im Kleinwagen-Bereich oder typische Familienautos wo die Diskrepanz besteht und ich es auch immer wieder von Bekannten mitbekomme.

  2. Fabian

    Ich hab mir gerade einen MG ZS EV gekauft, volle Hütte und 70 kwh Akku für Fr. 34000.-. Das ist für mich günstig. Ab Fr. 40000.- aufwärts sind Autos für mich nicht mehr interessant, da ich es pflege, meine Fahrzeuge in Bar zu bezahlen.

  3. Klaus

    … da gibt es noch einen Rechtschreibfehler im Beitrag, es muss natürlich Verschleissteile heissen, oder auch Verschleißteile.

  4. Christian

    Einmal mehr ein spannender Artikel!
    Das Einzige was mich etwas stört, ist die «Einfamilienhüüsli-Mentalität». Ich muss aber auch gestehen, dass ich so auf dem Land aufgewachsen bin und aktuell so in der Stadt lebe (zur Miete).

    Wenn wir den Naturschutz im Sinne von «Erhalt von echten Naturflächen» betrachten und Wohnraum verdichten, Parkplätze unterirdisch halten, würde dann das Konzept mit Solarstrom und Second-life Batterien immer noch funktionieren? z.B. bei einem 8-Parteien Haus?

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