02. Februar 2023
5 Minuten zu lesen

Renault Megane E-Tech im Test: Dieser Stromer bietet viel fürs Geld

Kurz vor dem Jahresende wollte ich noch ich mir noch eines der spannendsten Elektroautos von 2022 genauer anschauen. Der Renault Megane E-Tech bietet sehr viel Technik, kombiniert mit interessanter Reichweite und Platzangebot bei vergleichsweise tiefem Preis. Ist da ein Haken oder hat der französische Hersteller hier ein ganz spannendes Fahrzeug auf den Markt gebracht?

Renault Megane E-Tech im Test
Renault Megane E-Tech im Test

Testfahrzeug: Renault Megane E-Tech iconic EV60

  • Maximale Motorleistung: 160kW
  • Reichweite nach WLTP: 450km
  • Verbrauch nach WLTP: 17.3kWh/100km
  • Ausstattungsvariante: iconic
  • Fahrer u. Beifahrersitz elektr. einstellb.+Memory Funktion auf 6 Pos., Lendenstütze+Massagefunktion, Beheizbares Lenkrad
  • 360° Kamera
  • Ladeleistung DC 130 kW
  • Ladeleistung AC 22 kW On-board Charger
  • Akkukapazität: 60kWh (55kWh nutzbar)
  • Preis: Ab 46’000.- CHF
Renault Megane E-Tech Heckansicht
Renault Megane E-Tech Heckansicht

Innenausstattung & Infotainment

Dominiert wird das Cockpit des Megane E-Tech klar durch die zwei Bildschirme: Ein Hochkantiges Display in der Mitte für Fahrer und Beifahrer, sowie ein hochauflösendes Display hinter dem Lenkrad für den Fahrer. Die Bedienung im E-Tech ist gemischt, einige haptische Taster und Knöpfe sind vorhanden, auf dem Lenkrad gemischt mit Touch-Elementen und der Rest über den Touchscreen. Für mich passen diese Mischungen ganz gut, sehr dominant am Lenkrad ist der Modus-Wahltaster der durch die Asymmetrie ins Auge sticht.

Renault Megane E-Tech Cockpit
Renault Megane E-Tech Cockpit

Gerade das Display hinter dem Lenkrad überzeugt sehr durch eine gute Auflösung und vor allem Informationsgehalt. Durch das Google Betriebssystem ist Google Maps im Megane E-Tech tief integriert und wird als Basis-Navigation genutzt. Das kann im Display gut eingeblendet werden und man hat die wichtigsten Daten immer im Blick: Geschwindigkeit, Restreichweite und Akkustand in Prozent und eben alle Navigationsinfos. Das ist aus meiner Sicht eine Top-Lösung und der Blick bleibt nach vorne gerichtet – sehr gut gelöst.

Tolles Display hinter dem Lenkrad
Tolles Display hinter dem Lenkrad

Platzangebot im Megane E-Tech

Selbst mit knapp 2 Metern Körpergrösse fidnet man im Megane E-Tech auf den vorderen Sitzen gut Platz. Also für eine Kompaktklasse durchaus viel Platz, sicher auch ein Vorteil ist die nicht durchgehende Mittelkonsole, die den Beinen viel Freiheit bringt. Ablageflächen hat es genug, einziges Manko ist die Ladeschale unter dem mittigen Bildschirm, mit grossen Smartphones wird es da etwas zu eng.

Platzangebot
Platzangebot

Auf der Rückbank wird es etwas enger, was bei einer Kompaktklasse verständlich ist. Vor allem dann, wenn vorne jemand mit langen Beinen sitzt, wird es etwas eng. Mit Kindern geht das ganz gut, für 4 erwachsene Personen wird es dann etwas eng. Über 1.80m wird es auch knapp mit der Kopffreiheit zum Dachhimmel. Die Sitze auf der Rückbank sind mit zwei ISO-fix Punkten ausgestattet, so dass auch zwei Kindersitze gut arretiert werden können.

Rückbank des Megane
Rückbank des Megane

Im Kofferraum gibt Renault ein Ladevolumen von 440 Litern an, das bis 1332 Liter erweitert werden kann mit einer heruntergeklappten Rückbank. Der Kofferraum weisst eine grosse Vertiefung auf, das Ladevolument ist für eine Kompaktklasse doch beachtlich. Besonders gelungen: Die Tasche für das Ladekabel, ideal bei Nässe und Dreck. Das Kabel liesse sich aber auch gut in das versteckte Fach unter der Kofferraummatte verstauen.

Kofferraum
Kofferraum

Effizienz & Reichweite

Bei einem Fahrzeug wie dem Renault Megane E-Tech ist die Effizienz und Schnellladefähigkeit ein wichtiges Thema. In diesem Mittelklassensegment tummeln sich viele Bewerber und der 60kWh Akku (55kWh nutzbar) soll natürlich möglichst effizient genutzt werden können. Bei kalten Temperaturen knapp überhalb des Gefrierpunkts, hatte ich im Schnitt Verbräuche von knapp unter 20 kWh/100km. Auf einem längeren Trip mit viel Autobahnanteil und genauem Verbrauchsmonitoring, kam ich auf 19.3 kWh/100km. Ich fahre dabei nicht im Eco-Modus oder stelle Heizungen aus, sondern fahre mit «vollem Komfort».

Die Reichweite liegt so knapp unter 300km, mir sparsamer Fahrweise wird man im Winter die 300km knacken können.

Renault Megane E-Tech am HPC von Move
Renault Megane E-Tech am HPC von Move

Megane E-Tech am Schnelllader

Natürlich wollte ich auch die Schnellladefähigkeit des Renault Megane E-Tech testen. Der Franzose soll in der Spitze nämlich 130kW ziehen, was über 2C Laderate bei dem 60kWh Akku bedeutet. Eindrückliche Zahlen, leider aber konnte ich die nie erfüllen. Trotz eingeplantem Ladestop durch das Navigationssystem, was den Akku entsprechend vortemperieren sollte, kam ich bei allen 3 Versuchen nie über 70kW. Ich fuhr den Megane jeweils deutlich unter 20% SoC, ich denke die tiefen Temperaturen tragen hier auch dazu bei.

Mein Kollege der das baugleiche Auto fährt, konnte im Herbst auf langen Fahrstrecken problemlos 120kW bei rund 15% SoC laden, danach ging die Ladeleistung aber schnell runter.

Renault Megane E-Tech zu Hause laden
Renault Megane E-Tech zu Hause laden

Megane E-Tech: Flexibelster AC-Lader am Markt

Die Renaults sind durch ihre starken AC-Ladegeräte bekannt. Der sogenannte Chameleon-Lader übernimmt mehrere Funktionen: einerseits ist es Motorsteuergerät, andererseits Ladegerät, das sowohl das Aufladen durch eine externe Stromquelle als auch den Rekuperationsvorgang kontrolliert. Bisher gab es mit diesem Lader immer mal wieder Probleme besonders bei tiefen Ladeströmen. Beim Megane E-Tech konnte ich das nicht feststellen, ich konnte ihn problemlos auch mit 6A laden, ob einphasig oder dreiphasig. Das ist natürlich ideal für die Kombination mit Laden über die PV-Anlage und lässt dann flexibles Laden von 1.4kW bis 22kW zu. Sofern eure Wallbox 22kW liefern kann…

Renault Megane E-Tech
Renault Megane E-Tech

Fazit

Der Renault Megane E-Tech hat mir sehr gut gefallen. Einerseits die Optik, die sich absolut sehen lässt und andererseits die Google Integration mit toller Umsetzung eines Tacho-Displays mit viel Informationen. So wünsche ich mir das, wirklich gut gelöst. Auch die AC-Ladeprobleme die man von Renault Zoe’s kennt, scheinen passé zu sein und trotzdem kommt man in den Genuss eines leistungsstarken AC-Laders mit 22kW. Etwas enttäuschend war die DC-Ladeleistung, obwohl Renault gemäss Angaben die Batterie auf geplanten Ladestopps vorkonditioniert. Ich hole hier aber sich nach diesem Winter noch Feedback ein, von anderen Megane-Fahrern und Ladeleistungen im Winter.

Rundum ein gelungenes Auto, dass ab 46’000.- CHF erhältlich ist.

6 Comments

  1. Urs

    Preis/Leistung ist wirklich top! Und sieht ganz normal aus, auch ein Pluspunkt für mich. Leider ist der Kofferraum für eine Familie doch etwas klein 🙁 Der Megane mit Verbrennermotor hat einen grösseren Kofferraum.

  2. Ueli

    Was mich am meisten wunder genommen hat, war das Thema Onboard-Lader. Schön dass die Probleme mit tiefen Strömen offensichtlich gelöst werden konnten. Denn beim Twingo electric konnten die Entwickler nichts verbessern im Vergleich zur Zoe…

    • panib

      @MWF Dieses Auto mit dem M3 vergleichen zu wollen ist einfach nur albern. Und die Behauptung, es sei teurer als ein Model 3 erscheint mir geradezu unanständig. Ich denke nicht, dass es viele M3 Fahrer geben wird, die sich ein ’nacktes› Auto kaufen.

  3. Klaus

    1.) Hat die Sache einen Haken? (Hacken ist falsch)
    2.) Hat der Megane e-tech überhaupt noch den Chamäleon Lader der ZOE? Er hat ein dezidiertes 22kW Ladegerät und lädt also nicht mehr über die Motorspulen

  4. Fabian

    Da freue ich mich doch auf meinen MG ZS EV mit 70Kwh Akku und über Fr. 10’000.- günstiger. Zugegeben, die Megane E-Tech ist ein schönes und allenfalls auch gutes Auto. Aber alles was man in der Schweiz zur Zeit als Elektroauto bekommt und für eine Familie ausreichend Platz bieten würde, ist Masslos überteuert. Auch diese Megane E-Tech kostet einigermassen ausgestattet Fr, 50’000.- oder mehr.

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