Das Elektroauto und E-Bike an die PV-Anlage gekoppelt: Nino Schurter optimiert auch Energie

Nino Schurter ist ein Perfektionist – muss er schliesslich auch, nicht umsonst ist er der beste Cross-Country Mountainbiker der Welt. Olympiasieger, mehrfacher Weltmeister, siebenfacher Gesamtweltcup-Sieger und Rekordhalter mit den meisten Weltcup-Siegen um nur seine wichtigsten Erfolge aufzuzählen. Aber auch daheim legt er den Fokus auf Perfektion und Nachhaltigkeit. Bereits seit 2015 haben die Schurters zur bestehenden Solarthermie-Anlage eine PV-Anlage installieren lassen. Erstgenannte erzeugt Warmwasser (Thermie), während die PV-Anlage für die Stromerzeugung genutzt wird. Seit Nino nun auch mit einem Polestar 2 rein elektrisch unterwegs ist, kam der Wunsch auf auch hier das perfekte Zusammenspiel von PV-Anlage und Elektrauto zu finden.

Ausgangslage: Energie Management benötigt…

Nino und seine Familie gehören wie viele Leute zu jenen, die bereits eine PV-Anlage besitzen aber ohne Energie-Management oder volles Monitoring. Sprich es war nur die Produktion erfasst, der Verbrauch wurde aber nicht gemessen. Diese Ausgangslage ist öfter anzutreffen und erfordert jeweils eine Messung des Hausanschlusses und ein Energie Management System um zu optimieren. Bei der bestehenden PV-Anlage wurde ein 3-Phasen Energiezähler montiert und der Solar Manager übernimmt das «Home Energy Management» (HEMS). Die elektrischen Arbeiten wurden durch Schönholzer Elektro ausgeführt.

Polestar 2 mit Solarstrom laden

Wichtig bei Schurters war die Ansteuerung der Ladestation, um den Polestar 2 möglichst viel mit Strom vom eigenen Dach zu laden. Das bedeutet, das die aktuell produzierte Leistung von den PV-Modulen vom Dach, quasi zeitlich geregelt in das Elektroatuo fliesst. Es wird dem Auto genau soviel Strom zur Verfügung gestellt, wie man durch die Produktion übrig hat.

Damit die Anlage perfekt ausgenutzt wird, habe ich eine Ladestation empfohlen die es ermöglicht zwischen einphasigen und dreiphasigem Laden umzuschalten. In diesem Fall wurde eine Alfen Single S-Line eingesetzt, welche durch den Solar Manager optimal angesteuert wird. Damit kann der Polestar 2 schon ab 1.4kW Überschuss bis hin zu theoretisch 11kW geladen werden.

Das E-Bike auch intelligent eingebunden

Das Scott Patron eRide von Nino hat eine 750Wh Batterie, hier lässt sich also auch ideal noch etwas selbst erzeugte Energie für den nächste Ride speichern. Das passende Ladegerät braucht für eine komplette Ladung rund 6 Stunden und die Ansteuerung wird durch einen myStrom Smart Plug erledigt. Dieser ist einfach im WLAN eingebunden und schaltet über Solar Manager geregelt bei genug Überschuss ein, misst aber auch den Verbrauch. Also ideal um auch den Verbrauch zu monitoren.

Um das Energie-Monitoring noch etwas zu erweitern, haben wir einen zweiten Plug bei der Kaffeemaschine in der Küche montiert. Damit hat Nino nicht nur seine Elektro-Gefährte E-Bike und Polestar 2 energetisch im Griff, sondern auch den Kaffeekonsum…

Optimierung: Das Maximum herausholen

Eine PV-Anlage ohne Optimierung des Eigenverbrauchs, sehe ich immer als unvollständiges Projekt. Warum?

Wenn ich tagsüber durch die Sonne eigenen Strom produziere, macht es auch absolut Sinn diesen zeitgleich zu nutzen. Es gibt Verbraucher wie Boiler oder Wärmepumpe, die lassen sich ohne Einschränkung des Nutzers einfach in den Tag verschieben. Andere Dinge brauchen manuellen Eingriff, wie Waschmaschine oder Geschirrspüler. Das Elektroauto hat man zu Hause am Besten einfach eingesteckt und das Home Energy Management System optimiert dann automatisiert. So geht die Energiewende und man speist tagsüber nicht günstig Strom ein um ihn abends wieder teurer aus dem Netz zu beziehen.

Mit der PV-Anlage auf dem Dach, dem reinen elektrischen Polestar und dem Solar Manager habe ich nun endlich ein Setup, dass mir eine klimafreundliche Mobilität erlaubt. Es fühlt sich extrem gut an, rein mit der eingefangen Energie der Sonne auf den Strassen unterwegs zu sein.

Nino Schurter

Fazit

Den erzeugten PV-Strom hatte Nino seit Beginn der Anlage im Blick. Nun sieht er aber auch den eigenen Stromverbrauch und der wird auch gleich optimiert. Einerseits führt das dazu, das man sich als Kunde gezielter «Energie erlebt» und damit ein Gefühl bekommt was eine kWh leistet, wieviel davon produziert wird und was man damit betreiben kann. Für die Energiewende ein essenzieller Punkt.

Das Nino mit den Optimierungen den Polestar 2 sehr oft mit eigenem PV-Strom fährt, macht gleich doppelt Spass. Wie gut das geht, hat auch die ETH in einer Studie publiziert, was ich seit einigen Jahren schon mache…