Langstreckentauglichkeit des ID.4 für ein Wintertraining getestet
Im Februar habe ich die Möglichkeit erhalten, die Allrad-Variante meines ID.4 in einem Wintertraining zu testen. Die sogenannte Winter Driving Experience von Volkswagen mit den neuen ID.4 GTX fand dabei im «verschneiten» Faistenau bei Salzburg statt. Das gab gleich zwei spannende Tests: Einerseits wie gut schlägt sicher der ID.4 um schnell mehr als 1000km in zwei Tagen zurückzuelegen. Andererseits, wie verhält sich der GTX auf Schnee und Eis.
Langstrecke mit Planung?
Ich wusste das ich die knapp 550km pro Weg sicher mit einem Ladestopp verbinden muss. Da ich vom Aargau aus noch einen geschäftlichen Termin in St.Gallen hatte, wusste ich das ich dort noch nachladen kann. So berechnete ich die Hinfahrt mit etwa 80% Ladestand ab St.Gallen. Der schnellste Weg nach Salzburg führt an München vorbei, die Planung machte ich jeweils mit ABRP und Pump. Je nachdem mit welcher Fahrgeschwindigkeit ich plante, kamen ein oder zwei Zwischenstopps als Resultat heraus.
Langstrecke in der Realität
Damit es einen Eindruck gibt, wie sich eine längere Fahrt mit dem Elektroauto «anfühlt», habe ich Buch geführt. Dabei habe ich jede Ladung protokolliert und dabei den Ladestand des ID.4, sprich den SoC (State of Charge) notiert. Da ich beim ersten Zwischenhalt an einem AC-Lader während eines Termins noch rund 2h laden konnte, waren die Ladeplanungen eigentlich schon obsolet. Trotzdem habe ich es wie geplant durchgezogen und bei zwei Ladehubs von ENBW in Erkheim und Unterhaching geladen.
Ich hatte mich bewusst für die beiden Ladehubs entschieden, weil ich vorgängig viel gutes über die ENBW Standorte gehört hatte. Das hat sich auch bestätigt, allesamt mit Alpitronic HPCs ausgestattet und ein schnelles Nachladen ermöglicht. Das war auch wichtig, auf den Autobahnen in Deutschland kann mit dem ID.4 sehr bequem mit 150km/h gefahren werden. Dabei steigt der Verbrauch natürlich stark an, da ist man um gute Ladeleistung froh.
Am Zielort war eine Ladung über Nacht im Hotel möglich und für die Rückreise plante ich den Stop bei Ionity bei Landsberg. Da ich mit dem Trip auch wieder mal Erfahrungen im Ausland sammeln wollte, kam bewusst ein anderer Schnelllader zum Einsatz. Auch hier alle Ladepunkte funktional und die Ladeleistung stieg sofort über 100kW. Also durchwegs gute Erfahrungen. Die Strecke Salzburg in den Aargau wäre mit diesem einen Ladestop bei etwa 120km/h auf der Autobahn gut machbar. Mit höherem Fahrtempo musste noch ein ganz kurzer Ladestop bei Gofast in Seuzach die letzten Kilometer nachladen.
Bezahlung im Ausland?
Ich nutze das Abo «MOVE comfort» und damit konnte ich diesen Trip fast durchziehen. Die ENBW Lader akzeptieren im Roaming den Move Vertrag. Für mich war es wichtig zu sehen mit einer Ladekarte durchzukommen, der Preis war nicht ausschlaggebend. Ich habe also nicht an jeder Säule geprüft, welcher Ladeanbieter gerade am Günstigsten wäre. Auch bei Ionity würde Move grundsätzlich funktionieren, der Lader streikte aber etwas bei der Authorisierung. Nach mehrmaligen Versuchen auch mit anderen Ladekarten funktionierte die Freigabe dann.
ID.4 GTX Winter Driving Experience
Die ganze Langstreckenfahrt nahm ich für die «Winter Driving Experience» von VW auf mich. Diese gibt es schon seit Jahren aber üblicherweise mit Verbrennern und in Faistenau bei Salzburg gab es die Möglichkeit dies mit dem vollelektrischen ID.4 GTX mit Allradantrieb zu absolvieren.
Im Fahrtraining gab es nur ein kurzes herantasten an die unterschiedlichen Modi im ID.4 und schnell wurde im «Traction» gefahren. Der GTX fährt dann bis 20 km/h permanent mit Allradantrieb und die DCC-Dämpfer weicher gestellt. Wenn man noch mit dem ESC etwas spielt hat man die ideale Ausgangslage um mit satten Drifts und kurzen Beschleunigungsimpulsen auf Schnee und Eis Slalom zu fahren.
Auf verschiedenen Strecken und unterschiedlich ausgesteckten Kursen wurde vor allem der Fahrspass und viele Drifts gross geschrieben. Ich denke das nachfolgende, kurze Video zeigt genau was ich meine…
Fazit zum ID.4 GTX
Erstaunlich gut liess sich der ID.4 GTX mit mehr als 2200kg Eigengewicht auf Schnee und Eis bewegen. Ich habe leider keinen direkten Vergleich zu einem anderen Fahrzeug, war aber positiv überrascht und konnte das Fahrtraining geniessen.
Fazit zur Langstreckenfahrt
Hier hat sich mir einmal mehr verdeutlicht, die menschlichen Biopausen sind häufiger als der Ladebedarf des Autos. Zeitgleich mit meiner Rückreise fuhr auch ein Verbrenner die praktisch selbe Strecke. Auf rund 6 Stunden Reisezeit lag die Differenz bei der Ankunft bei rund 10 Minuten. Das sagt glaube ich alles aus…
Im März 2010 habe ich Technikblog ins Leben gerufen. Seither blogge ich über technische Themen die mich faszinieren und im Alltag begleiten. Das sind Themen wie Gadgets, Smart Home, Elektroautos, Erneuerbare Energien und vieles mehr...
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