Elektroautos als Firmenflotten – wie das geht zeigen zwei Beispiele
Ich berichte viel über Elektromobilität und möchte das Thema voran bringen. Vor allem auch mit klärenden Themen wie mein Artikel zu Mythen und Fakten zur Elektromobilität. Meine Anwendungszwecke in Testberichten sind immer stark auf den Privatkunden ausgelegt. Elektroautos funktionieren aber genau so gut im Gewerbe, entgegen vieler Vorurteile die man immer wieder hört. Hier zwei Beweise für das Gegenteil:
Elektroauto Flotte beim Elektriker
Ein Paradebeispiel ist für mich meierelektro aus dem aargauischen Bettwil. Mittlerweile hat der Geschäftsführer Kurt Meier dort schon 21 Elektroautos für seine 61 Angestellten angeschafft. Begonnen hat er damit vor 4 Jahren mit einem Opel Ampera-e und legte jedes Jahr nach und ersetzte auch bisherige Verbrenner mit reinen Elektroautos. Dabei setzt Meier auf reine BEV und keine Plug-In Hybride. Besonders interessant ist sein Mix aus vielen verschiedenen Fahrzeugen:
Opel Ampera-e
2x Nissan Leaf
Honda-e
3x BMW i3
2x Nissan E-NV200
VW e-Golf
Opel Corsa-E
4x Renault Kangoo Electric
VW e-Up
VW ID.3
Peugeot Partner Electric
Hyundai Ioniq EV
Maxus eDELIVER 3
Viele Fahrzeug sind auch Gebrauchtwagen, teilweise mit nur noch rund 100km Reichweite im Winter. Durch geschickte Planung der Einsätze, können diese aber problemlos vom Elektriker gezielt eingesetzt werden. Dabei herrscht bei Meier Elektro ein guter Mix aus üblichen Elektro-PKWs für Projektleiter und Fahrzeuge mit mehr Stauraum und ausgebauten Lagerflächen für die Techniker. Diese haben jeweils mehr Werkzeug und Material dabei. Geladen wird meistens am morgen früh, über Mittag und nach dem Feierabend. Aktuell kommt man mit 10 Ladestationen problemlos über die Runden.
Stromerzeugung vom eigenen Dach
Natürlich macht es auch bei grösseren Flotten Sinn den Strom möglichst selbst und entsprechend erneuerbar zu produzieren. Gerade bei Meier kann die PV-Anlage die Elektroautos von Projektleitern, welche nicht ständig auf Montage sind, tagsüber kontrolliert mit PV-Überschuss laden. Das erhöht einerseits den Eigenverbrauch der PV-Anlage und dessen Rentabilität und andererseits senkt es die Betriebskosten der Fahrzeugflotte. Diese sind mit den zahlreichen Elektroautos dank geringen Wartungskosten sowieso tiefer als mit den Verbrennern bis anhin.
Grösste Schweizer Elektroflotte bei Paketlieferdienst
Das es noch grösser geht und das in einer Branche wo das Fahrzeug ständig in Bewegung ist zeigt Quickpac. Quickpac ist ein Schweizer Paketdienstleister und eine Division der Quickmail AG, dem einzigen privaten Briefdienstleister der Schweiz. Besonders spannend an den Dienstleistungen bei Quickpac ist die emissionsarmen Zustellung durch Elektrofahrzeuge. Mit 176 Renault Kangoo Z.E. verfügt Quickpac über die grösste Elektroautoflotte der Schweiz (Stand November 2020). Im Gegensatz zu meierelektro setzt man hier konsequent auf ein Modell.
Fazit
Ich finde es spannend wie unterschiedlich Betriebe die Elektromobilität umsetzen. Bei Quickpac ist die Wahl klar, eine grosse Flotte und ein Fahrzeugtyp. Das macht in diesem Umfeld von Auslieferung definitiv Sinn. Bei meierelektro finde ich den Ansatz mit einem Mix von verschiedenen Herstellern sehr spannend. Vor allem wenn man als Betrieb auch selbst Ladelösungen und Solaranlagen verkauft und die Erfahrungen in den Gebieten aber auch in-house sammelt. Finde ich vorbildlich und richtig.
Ich hoffe das zahlreiche weitere Betriebe auf eine Elektroflotte umsteigen und auch anfangen für Mitarbeiten Ladelösungen am Arbeitsplatz anzubieten. Dass es funktioniert, beweisen Quickpac und meierelektro klar und deutlich.
Ich bin Hans.
Im März 2010 habe ich Technikblog ins Leben gerufen. Seither blogge ich über technische Themen die mich faszinieren und im Alltag begleiten. Das sind Themen wie Gadgets, Smart Home, Elektroautos, Erneuerbare Energien und vieles mehr...
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