19. Februar 2021
3 Minuten zu lesen

Smart-me Energiezähler nachgerüstet mit Echtzeitdaten in der Cloud

Ich bin die letzten Jahre immer noch ständig dran mein Smart Home zu erweitern und anzupassen, das Energie Management mit PV-Anlage und Speicher hat aber etwas Oberhand gewonnen. Nun hatte ich mit der letzten PV-Erweiterung auch eine Altlast beseitigt, nämlich die alten Energiezähler von Loxone entfernt und durch die modernen Zähler der Schweiz Firma smart-me ersetzt. Diese ermöglichen mir nun zahlreiche Anbindungen.

smart-me Features

Bevor ich zeige, was ich gemacht habe, hier ganz kurz einige Infos zu den Smart-me Geräten. Grundsätzlich bietet smart-me 1-Phasen und 3-Phasen Zähler an, die sich dank integrierter WiFi- und Mobilfunk-Schnittstelle schnell und einfach in Drittsysteme einbinden lassen. Dazu liefern die Zähler Echtzeitdaten an die hauseigene smart-me Cloud, das natürlich verschlüsselt. Die Daten lassen sich dort visualisieren oder auch bei grösseren Anlagen (zum Beispiel ZEV) auch abrechnen.

Die 3-Phasen Zähler von smart-me messen bei mir den Hauseingang und PV-Strom
Die 3-Phasen Zähler von smart-me messen bei mir den Hauseingang und PV-Strom

Einrichtung

Erstaunlich einfach ist die Einrichtung eines Zählers bei smart-me. Dazu kann man in der hauseigenen App von smart-me den QR-Code auf dem Zähler scannen oder die Seriennummer einlesen. Danach folgt das übliche Einbinden eines neuen Geräts mit WLAN ins eigene Netz. Das heisst: Verbinden auf den smart-me Hotspot, Eingabe der Daten des heimischen WLANs und schon ist das Ding aufgesetzt. Für mich ganz praktisch, mit bisherigen RS485 und Ethernet-Zählern musste ich 3-4 Netzwerkkabel noch durch den Verteilschrank führen.

Die smart-me App liefert Daten und visualisiert auch verschiedene Auswertungen
Die smart-me App liefert Daten und visualisiert auch verschiedene Auswertungen

Smart-me Energiezähler im Einsatz

Ich habe total drei Zähler von smart-me verbaut. Der wichtigste ist jeweils der Bilanzzähler, sprich ein Zähler direkt nach dem Hauseingangszähler des EW. Durch diesen Zähler fliesst der komplette Verbrauch des Hauses und in meinem Fall dank PV-Anlagen auch die Erzeugung. Dort braucht es einen Zähler, den man schnell auslesen kann, damit ich mittels Solar Manager den Hausverbrauch entsprechend der PV-Anlage anpassen kann. Diese Eigenverbrauchsoptimierung ermöglicht es, möglichst viel der selbst erzeugten Energie auch selber zu verbrauchen. Dieser Zähler ist natürlich ein 3-Phasen Energiezähler, praktisch dabei

Weiter habe ich zwei Zähler installiert zur Erfassung des PV-Stroms. Dies ist vor allem bei ZEV-Anlagen wichtig, bei den sogenannten «Zusammenschluss zum Eigenverbrauch» muss man PV-Strom auch mit geprüften Zählern erfassen um diesen abzurechnen. Da ist smart-me damit gut positioniert, ich habe es gemacht um Erfahrungen zu sammeln mit der Datenerfassung für weitere Projekte. Die grosse PV-Anlage erfasse ich wie den Hausverbrauch mit einem 3-Phasen Energiezähler, für die kleine PV-Anlage auf dem Carport ist ein 1-Phasen Zähler verbaut. Dieser ist im Unterverteiler im Carport verbaut und hat eine stabile WLAN Verbindung bis ins Haus, also bezüglich WLAN-Empfang hat man da vieles richtig gemacht.

Auch Loxone bedient sich in der smart-me Cloud
Auch Loxone bedient sich in der smart-me Cloud

Kommunikation auch mit dem Loxone Smart Home

Wie erwähnt war es für mich ein Grund die Zähler neu zu verbauen, weil ich die Daten über die smart-me Cloud und auch Modbus TCP auf verschiedenen Wegen abfragen kann. So beschreibt der Hersteller auch im eigenen Wiki ausführlich wie ich die Daten in Loxone abrufen kann und eben auch im Solar Manager integrieren kann. Die verbauten Relais-Kontakte auf jedem Zähler können ebenfalls gesteuert werden, damit spart man sich weitere Komponenten für einfache Verbraucher-Steuerungen. Finde ich ganz praktisch und so habe ich nun auch im Loxone Smart Home alle relevanten Energiedaten live.

Solar Manager fragt smart-me Zähler direkt aus der Cloud ab
Solar Manager fragt smart-me Zähler direkt aus der Cloud ab

Fazit

Ich probiere immer wieder gerne neues aus und gerne unterstützte ich da auch innovative Schweizer Firmen und Startups. Die smart-me Zähler sind für mich die ideale Lösung um nicht mehrere Zähler für unterschiedliche Systeme zu verbauen. Das die Innerschweizer nun auch noch eine spannende Ladestation, welche über Kickstarter finanziert wurde, auf den Markt bringen, lässt mich ebenfalls aufhorchen. Ich bin auf jedenfalls gespannt. Für die schnelle Abfrage der Daten und zur Regelung ist bei smart-me übrigens ein Professional Abo nötig.

Die smart-me Zähler gibt es im Fachhandel zum Beispiel auch bei Brack.ch ab 209.- CHF für einphasige und 379.- CHF für dreiphasige Zähler.

5 Comments

  1. Markus Döbeli

    Salut Hans,
    was ist der wesentliche Unterschied zum Shelly 3 EM?
    Anders gefragt: In welcher Situation würdest du den Shelly und in welcher den Smart-me einsetzen, zumal der Shelly ja schon ein Stück günstiger ist?

    Hintergrund: Ich möchte künftig die Energieaufnahme meine Wärmepumpe messen und evaluiere deshalb einen passenden Zähler.

    Herzliche Grüsse,
    Markus

    • Hans

      Hoi Markus,
      ich habe rein für die WP auch «nur» einen Shelly 3EM verbaut. Der dient als einfacher Indikator, mit den smart-me Zählern hat man aber ein MID geprüften Zähler der Abrechnungsfähig ist und mit den zwei Relais drauf könnte ich noch die WP steuern wenn sg-ready vorhanden ist.

      Falls du zum Shelly greifst, deren Cloud ist nur rudimentär für Verbrauchszahlen zu gebrauchen, leider…

  2. Marius

    Habe Smart-me Telstra installiert im ZEV mit 15 Wohnungen. Leider müssen wir feststellen das sehr einfache Cloud-basierte wenn-dann Funktionen nicht einwandfrei funktionieren.
    Nach fast ein Jahr mit mehrfache Reklamationen müssen wir feststellen dass diese Produkt, Dienstleistungen und Support die Anforderungen einen ZEV nicht abdecken.

  3. Tobias Röösli

    Hallo Hans.

    Zuerst mal: Danke für dienen sehr interessanten Blog! Dieser liest sich sehr spannend und ist sehr informativ. Wir haben kürzlich beschlossen, auf unser Eigenheim eine PV-Anlage zu bauen. Das Projekt ist in Auftrag gegeben worden.

    Es wird ein SolarEdge WR eingebaut, die Anlage hat ca. 13,5 kWp. Nun bin ich noch ein wenig am hin und her schwanken, welche Smart Meter ich verbauen möchte. Der Installateur hat mir einen SmartMeter von SolarEdge offeriert, der mit ModBus mit dem WR spricht. Ich könnte so den WR in Loxone einbinden und kann so alle benötigten Daten vom Stromfluss abfragen und visualisieren. Macht das Sinn, oder sollte ich gleich von Anfang an einheitliche Zähler setzen: einer kommt direkt nach dem Hauptzähler vom Werk, einer nach dem WR, einer für die Wärmepumpe und evtl. einer für die Einlegerwohung. Was für mich klar ist: Ich möchte nicht ein Mischwarenladen von diversen Zählerherstellern.

    Ich habe unser Eigenheim mit dem Loxone Mini Server Gen 1 bestückt und schon diverse einfache Integrationen gemacht, ausschliesslich mit Loxone Komponenten, keine Komponenten von Drittherstellern.

    Mit etwas googeln bin ich dann relativ schnell auf diesen Blogbeitrag gestossen. Mich würde interessieren, wieso genau du die originalen Loxone Smart Meters durch Smart-Me Geräte ersetzt hast, wo doch die Loxone Komponenten nahtlos integrierbar sind und man, soweit ich gelesen habe, die Eigenverbrauchsoptimierung und das Energiemanagement wunderbar mit Loxone lösen kann.
    Die Ersparnis der nicht mehr benötigten ModBus Leitungen zum Zähler sind wohl kaum der einzige Grund?

    Evtl. hast du mir einen hilfreichen Tipp, welchen meinen Entscheid zwischen Loxone Smartmetern und den Smart-Me Zählern erleichtert? Einer von beiden Herstellern wird es dann sein.
    Ich bin eben der Ansicht, dass es einfacher ist Komponenten vom SmartHome Hersteller zu verwenden, anstatt Drittsysteme zu integrieren.

    Ich lasse mich aber sehr gerne eines Besseren belehren. 🙂

    Über ein Feedback von dir würde ich mich sehr freuen.

    Danke vielmals.
    Gruss
    Tobias

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