Rückblick: Photovoltaik-Anlage mit Speicher im Jahr 2020
Ich habe mir vorgenommen für meine PV-Anlage jeweils einen Rückblick zu schreiben. Diesbezüglich erreichen mich viele Anfragen, denen möchte ich gerecht werden. Seit September 2017 ist meine Anlage in Betrieb, ich habe sie zweimal etwas erweitert und auch einen Speicher angeschafft. Mittlerweile habe ich fast 32MWh Energie produziert, das sind schöne Zahlen. Zumal ich auch hier etwas Werbung für Photovoltaik machen möchte, da in der Schweiz die Vergütungen diesen April das erste Mal seit Einführung steigen.
Historische Produktionszahlen
Wie erwähnt habe ich fast 32’000kWh Strom erzeugt durch meine PV-Anlage, welche Ende September 2017 ans Netz ging. Das heisst in etwas mehr als drei Jahren. Im November 2019 hatte ich noch den Carport mit 8 Modulen und eigenem Wechselrichter aufgerüstet und Ende Juni 2020 weitere 6 Module auf dem Westdach platziert. Deswegen die steigenden Produktionszahlen im Jahresvergleich
Im Jahr 2020 konnte ich endlich deutlich mehr Strom erzeugen als die vorherigen Jahre, dank den Erweiterungen. So kam ich total auf 12’400kWh erzeugten Strom vom Dach. Da erweitert wurde muss ich den relativen Ertrag leicht schätzen, dürfte aber ziemlich genau bei 970kWh/kWp liegen. Will heissen meine Module mit rund 320W erzeugen bei mir pro Jahr rund 310kWh Energie.
Im Jahr 2020 hatte ich einen Stromverbrauch von 14’600kWh, der ist etwas gestiegen im Vergleich zu den vorherigen Jahren. Über das gesamte Jahr hin betrachtet konnte ich auch dank dem Varta Stromspeicher eine Autarkiequote von 53% erreichen. Satte 1900kWh bezog ich alleine aus der Batterie wieder und musste ich nicht vom Elektrizitätswerk beziehen. Der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms liegt bei 63%, ergo habe ich etwas mehr als 4500kWh eingespiesen und daran etwas verdient. Die guten Autarkie- und Eigenverbrauchsquoten habe ich dank dem intelligenten Solar Manager erreicht, der die Geräte im Haus entsprechend der Produktion steuert.
Top 5 Verbraucher
Ich finde es persönlich wichtig zu wissen, welche Verbraucher wieviel Energie beziehen im Jahr. Dazu nutze ich die Möglichkeiten des Solar Manager alle möglichen Verbraucher messen zu können. Entweder direkt durch intelligente Geräte wie die Easee Ladestation oder dann mittels Messungen über Shelly 3EM oder myStrom Plugs.
Das die Zahlen von Heizung, Warmwasser und Elektroauto dominiert werden verwundert nicht. Die nachfolgenden zwei Verbraucher aber vielleicht schon. Denn der Server mit NAS und Netzwerkkomponenten fällt deutlich ins Gewicht. Mit rund 117W konstantem Verbrauch sind die mehr als 1000kWh jährlich keine Überraschung.
Wärmepumpe (Heizung): 3900kWh (26%)
Warmwasser-Boiler: 2500kWh (17%)
Elektromobilität: 2100kWh (14%)
Server & Netzwerk-Rack: 1100kWh (7%)
Waschküche: 700kWh (5%)
In der Summe habe ich bis auf knapp 4’000kWh pro Jahr alle Verbraucher genau identifiziert. Dieser Teil wird grösstenteils auf die nicht gemessene Küche, Beleuchtung und andere Kleinverbraucher fallen.
Wie optimieren?
Wie schon erwähnt, regelt der Solar Manager bei mir den ganzen Energie-Haushalt und optimiert den Eigenverbrauch. Dabei kann der Solar Manager Wärmepumpen intelligten direkt über das Netzwerk regeln, Warmwasser aufbereiten mit Einbezug der Temperatur oder das Elektroauto stufenlos regeln. Das geht auch weiter, bis runter auf die erwähnten Smart-Plugs. Bei mir ist die Wärmepumpe leider zu alt, die besitzt keinerlei Schnittstelle und hängt noch manuell an tado. Entsprechend habe ich das grösste Optimierungspotential bei Warmwasser und dem Elektroauto als Puffer dient natürlich der Varta Speicher. Die myStrom Smart Plugs steuern bei mir noch Verbraucher an, die ich einfach nach der Sonne einschalte kann. Wie E-Bike Ladegerät, Ladegerät für Maschinen in der Garage oder auch für das iPad an der Wand. Für Waschmaschinen, Tumbler und Geschirrspüler habe ich die Plugs als reine Messung verbaut, die Geräte steure ich über die integrierte Timer, dass sie tagsüber bei Sonne den Strom nutzen.
Ersparnis
In diesem Jahr erhielt ich erstmals eine deutlich bessere Vergütung für eingespiesenen Strom. Einerseits 7.4Rp./kWh vom Netzbetreiber und zusätzlich habe ich den HKN für 2 Rappen verkauft. In Summe und unter Berücksichtung von Hoch- & Niedertarif bekam ich etwas mehr als 410.- CHF vergütet. Von dem selbst verbrauchten Strom habe ich rund 1350.- CHF Stromkosten eingespart, in der Summe in diesem Jahr also 1760.- CHF durch die PV Anlage eingespart.
Ziele für 2021
Das Jahr 2020 war mit Corona auch für das Energiemanagement kein normales Jahr. Im Frühling und in den letzten zwei Monaten war die Mobilität stärker eingeschränkt. Entsprechend positiv schlugen sich diese Monate im Energieverbrauch für das Elektroauto aus. Dafür hat es durch mehr Home Office natürlich deutlich höheren Verbrauch bei IT, Kochen etc im Haushalt gegeben. Für 2021 will ich versuchen die Autarkie noch etwas zu steigern. Eine Möglichkeit wäre auch die Anschaffung eines Wärmepumpen-Boilers, damit würde ich viel Energie sparen. Da der Standort aber nicht alle Anforderungen erfüllt, wäre das ein grösseres Projekt. Die Monate April bis Aug/Sep haben mit Autarkiequoten über 90% wenig Optimierungsmöglichkeiten, daher muss ich mich auf die ertragsschwachen Monate konzentrieren.
Ich bin Hans.
Im März 2010 habe ich Technikblog ins Leben gerufen. Seither blogge ich über technische Themen die mich faszinieren und im Alltag begleiten. Das sind Themen wie Gadgets, Smart Home, Elektroautos, Erneuerbare Energien und vieles mehr...
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