28. September 2020
4 Minuten zu lesen

Elektroauto für Familien: Vergleich von Tesla Model Y, VW ID.4 & Skoda Enyaq

Skoda ENYAQ iV

Was mich und zahlreiche andere Familienväter und -mütter beschäftigt sind Elektroautos die sich für Familien eignen und bezahlbar sind. Da sieht der Markt aktuell so aus, dass viel Stauraum und eine vernünftige Reichweite schnell in einem sehr hohen Preis enden. Das beisst sich wiederum in vielen Fällen mit den finanziellen Mitteln einer Familie. Auf Anfang 2021 gibt es mit dem Model Y von Tesla, dem VW ID.4 und dem Skoda Enyaq drei spannende Fahrzeuge, die sich für Familien anbieten. Ein guter Grund genauer hinzuschauen:

Anforderungen

Auch aus meiner Situation gesprochen habe ich einige klare Anforderungen an ein Elektroauto für die ganze Familie. Einerseits wäre da der Stauraum, für mich heisst das mindestens 500 Liter im Kofferraum ohne heruntergeklappte Sitze. Ebenfalls Pflicht bei mir ist eine Anhängerkupplung und aufrechte Sitzmöglichkeit für grosse Leute. So dass auf den Rücksitzen bei grossen Fahrern auch jemand sitzen kann. Zudem soll die Montage einer Dachbox möglich sein.

Tesla Model Y
Tesla Model Y

Kofferraumvolumen

Schon die erste Hürde beim Vergleich stellt sich beim Kofferraumvolumen. Während Tesla beim Model Y nur das Gesamtvolumen mit umgeklappter Sitzbank hinten angibt, fehlt bei Skoda dieser Wert. VW gibt vorbildlich beide an, für mich wichtig ist der erstgenannte Wert ohne umgeklappte Sitzbank und da ist der Enyaq vorne:

  • Skoda Enyaq: Kofferraum 585 L bis ***
  • Volkswagen ID.4: Kofferraum 543 L bis 1575 L (umgeklappte Rücksitze)
  • Tesla Model Y: Kofferraum *** bis 1868 L (umgeklappte Rücksitze)

Anhängerkupplung

Beim ID.4 in der 1ST Edition gehört die Anhängerkupplung zur Serienausstattung, bei Skoda und Tesla muss diese im Konfigurator angewählt werden. Folgende Zuglasten werden angegeben und sind für mich alle ausreichend. Etwas verwirrend sind unterschiedliche Angaben je nach Quelle bei VW, unten gemäss Angaben bei VW Schweiz.

  • Skoda Enyaq Anhängelast: bis 1200 bis 1400kg
  • Volkswagen ID.4: bis zu 750 kg (ungebremst) bzw. 1.000 kg (gebremst)
  • Tesla Model Y Anhängelast: bis 1600kg
ID.4 mit Anhänger
ID.4 mit Anhänger

Tesla Model Y

Das konfigurierte Model Y ist das derzeit günstigste, das in Europa konfigurierbar ist. Das «Long Range AWD» Modell, heisst also maximale Reichweite und ein Alltrad-Antrieb. Damit werden 505km Reichweite nach WLTP angegeben, gemäss Angaben im Web beträgt die verbaute Akkukapazität 75kWh und davon sind 72.5kWh nutzbar. Die Ladeleistung des Model Y liegt bei 120 bis 250kW (je nach Supercharger) und die Nutzung des SuC Netzwerks ist mit dabei (kostenpflichtig). Mit Anhängerkupplung und ohne FSD (Full Self Driving Packet) gibt es das Model Y für 64’040.- CHF.

Tesla Model Y Konfigurator
Tesla Model Y Konfigurator

Skoda Enyaq iV

Bei Skoda kann man sich durch einen Konfigurator klicken, die Modelle haben aktuell eine Lieferangabe in Q3/2021. Gewählt habe ich den Enyaq iV 80 mit einer Netto-Batteriekapazität von 77.1 kWh und einem WLTP Wert von 510km. Assisted Drive Plus mit ACC etc wurde gewählt um vergleichbar zu sein. Die 125kW DC-Ladeleistung ist hier fix gegeben und eine AHK wurde ebenfalls konfiguriert. Total kam ich bei dieser Konfiguration auf 51’460.- CHF.

Skoda Enyaq Konfigurator
Skoda Enyaq Konfigurator

VW ID.4

Nicht ganz fair für den Vergleich, beim ID.4 sind «nur» aktuell die beiden vorkunfigurierten 1st Modelle rechenbar.

ID.4 «Pro Performance 1st» für CHF 53’100.- sowie das Modell ID.4 «Pro Performance 1st Max» für CHF 63’650.- bestellbar. Beide Modelle verfügen über Heckantrieb, eine Batterieleistung von 82 kWh/77 kWh (Brutto/Netto) mit bis zu 500 km Reichweite nach WLTP und einer Motorenleistung von 204 PS (150 kW). Die Anhängerkupplung gehört bei beiden Modellen zur Serienausstattung.

Volkswagen ID.4 1ST
Volkswagen ID.4 1ST

Fazit

Wenn ich alle drei Kandidaten so konfiguriere bzw. aus der 1ST Auswahl zusammenstelle, dass ich meine Bedürnisse abgedeckt habe, komme ich bei Skoda am günstigsten Weg. Bereits für aufgerundet 52’000.- CHF reicht es da für eine vernünftige Variante, beim ID.4 kommen knapp 1000.- CHF noch dazu und für das Model Y 12’000.- CHF zusätzlich. Fairerweise muss man sagen, dass dort nur die AWD Variante verfügbar ist, dafür alle Modelle aber in Bezug auf Akkugrösse und Reichweite eng beieinander liegen.

Welche Bedürnisse habt ihr im Bereich Familien-Auto und auf welches Modell fokussiert ihr?

10 Comments

  1. Ruedi Nauer

    Genug Platz für Sportmaterial, 4×4 (ich wohne in den Bergen) und genügend Beinfreiheit auf Reihe hinter den Fahrersitzen. Adaptiver Tempomat und Spurhalteassistent und 11 kWh Ladeleistung an der Wallbox. Reichweite reichen uns 450 km easy. Dann macht man halt mal Pause.

  2. Martin J.

    Sehr spannender Vergleich – endlich mal etwas für den familiären Alltag! Danke dafür. Der VW ID.4 scheint mir wohl am ehesten als Ersatz zu taugen für den bisherigen VW Passat (Baujahr 2015). Anhängerkupplung und ggf. Dachgepäckträger in Kombination mit einen ausreichend grossen Kofferraum sind mir wichtig. Dazu eine (realistische) Reichweite von 400 km bis zum nächsten Aufladen, damit eine Fahrt in die Ferien auch vernünftig funktionert.

  3. Jan

    Für mich fehlt im Vergleich die Mercedes V-Klasse oder EQV, wie er korrekt heißt. Das ist ein großer Familienwagen.
    Der wäre ideal, 8 Sitze, damit auch Oma und Opa mit können. aber eine Reichweite von 500km wäre ein muss.

  4. Philipp

    Ich wünsche mir ein E-Auto in der Bauform eines Kombi’s à la Skoda Octavia Kombi. Von der Bauform (Grösse/Platz) ideal. Die Meisten SUV sind von Aussen zu gross und haben aber doch weniger Platz im Innenraum/Kofferraum. Dazu wünsch ich mir ein Auto, welches auch Energie abgeben kann, damit ich z.B: ins Haus zurück speisen kann. Das ganze kombiniert mit einer guten Elektor-Steuerung (Solar, Heizung, Auto, Akku-Restwerte usw..) um meine knapp 10000 selbst produzierten KWH selber zu verbrauchen. Wenn ich schon ein Auto mit 70kwh Speicher habe, muss ich nicht noch fürs Haus einen teuren Speicher kaufen…..

  5. Daniele Schranz

    Ich selbst fahre nun seit beinahe einem Jahr das Tesla Modell 3 und bin sehr zufrieden damit. Allerdings habe Ich mich schon selbst dabei erwischt wie Ich ein Skoda EnyaQ konfiguriert habe und das grösstenteils wegen dem Platz. Ein Modell 3 ist für eine Family denke Ich längerfristig keine gute Option obwohl die Karre echt super ist. Was mich stört ist dass bei der Heckklappe beim öffnen quasi ein Loch entsteht und damit wenig Platz ist zum was vernünftiges einzuladen. Auch muss Ich sagen dass Ich über 2-3 Jahre einen Skoda Octavia gefahren bin und mich dieser zu jedem Zeitpunkt zuverlässig überall hingebracht hat. Autopilot, günstiger Supercharger, Design, coole App, Reichweite, dies sind so die Dinge die Ich erwäge. Wovon Ich persönlich immer geträumt habe, war ein Skoda Superb Kombi voll elektrisch mit 500-600km Reichweite (oder von mir aus noch mehr ;). Da müsste Ich mich echt zusammenreissen so einen Wagen nicht zu erwägen ^_^ Erstaunlicherweise denkt kein Elektroauto Hersteller auch nur darüber nach einen Kombi zu entwerfen (mit Ausnahme VW mit dem Prototype Passat). Das finde Ich schade. Schweizer sind halt Kombi Fans (nicht zu unrecht) :D.

  6. Peter Pirc

    For me, it will be probably between the Skoda Enyaq and Tesla Model Y, although I also shortlisted the Ford Mustang Mach-E. I’ll buy probably in 2022 – 23 so this gives me some time to see how things develop. Maybe, as announced on their Battery Day, in 2 years Tesla will be indeed leaps and bounds ahead of the competition. Ideally I’d like the range numbers to increase a little bit still. We shall see.

  7. Rolf

    Da ich in den Voralpen wohne, sind die Anforderungen, 4×4, AHK bis 1500 kg mindestens, und SUV oder Kombi.
    Von der Form her momentan nur Skoda Enyaq.
    Eine mögliche Alternative wäre, ich behalte den Skoda Yeti für die Transporte und kaufe mir einen Skoda CityGo, Seat Mii oder Zoe für den normalen Alltag (Reichweite 200 km)

  8. Uli

    Guter Ansatz. Man muss die Anforderungen nicht an 3 Wochen im Jahr orientieren. Der Alltag sollte die Anforderungen an Platz und Reichweite bestimmen. Ich bin vergangenes Jahr von VW Passat GTE auf Tesla M3 umgestiegen und habe Einbussen im Platzangebot hinnehmen müssen (Familie mit 2 Erwachsenen und zwei Kindern (10 und 12 Jahre)). Wenn’s für die Ferien nicht langt, kann man was mieten….. Ich bin mit dem Tesla super zufrieden trotz weniger Platz.

  9. Julia Mayer

    Danke für den Vergleich!!
    Für mich wichtig ist an einem Familienauto ist außerdem, ob 3 Kindersitze auf die Rückbank passen. In unserem Passat kriegen wir es gerade so hin (nur ohne Isofix), angeblich soll das im ID4 möglich sein, im Enyaq wohl leider nicht..

  10. Marcel

    ich habe praktisch die gleichen Anforderungen und die gleichen Probleme ein nützliches Auto zu finden, das unseren Mercedes E Kombi ersetzen könnte. Ich habe mich an 690Liter Kofferraum gewöhnt, also schon zurück auf 600 ist für mich eine Verschlechterung. SUV kaufen ist für mich eigentlich nicht sinnvoll, ich fahre auf Strassen, nicht im Gelände. Ich habe in die Kofferräume des Polstar 2 und des Modell 3 geschaut, alles sehr abschreckend. Das Modell S von Tesla wäre eine Option, aber dann reden wir von Preisen um 90,000 CHF

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