17. August 2020
5 Minuten zu lesen

Der neue VW e-up! im Test

VW u-Up Test

Ich hatte die Möglichkeit die letzten Tag den neuen VW e-up! ausgiebig zu testen. Dabei bekam ich den Testwagen im auffälligen und poppigen «honey yellow» und mit guter Ausstattung. Der Kleinwagen aus Wolfsburg ist baugleich zur Konzernschwester Seat Mii electric, welche ich schon getestet hatte. Was beim Mii schon galt gilt auch für den e-up!: Mehr Elektroauto für den Preis kriegt man nicht.

VW e-up! Merkmale

  • Reichweite von 259 km
  • Motor mit Frontantrieb und 61kW (83 PS) Leistung
  • Dynamisch: in nur 3,9 Sekunden auf 50 km/h
  • Lithium-Ionen Batterie mit einer Kapazität von 32,3 kWh
  • Ab CHF 26’000.- CHF erhältlich
  • Masse: Länge: 3.6 m, Breite: 1.6 m, Höhe: 1.5 m, Radstand: 2.4 m
Der neue e-up!

Dieser Bericht wird nicht so ausführlich wie andere, der e-up! ist in seinen Grundsätzen eigentlich fast dasselbe Fahrzeug wie der hier schon getestete Mii electric von Seat.

Innenraum und Cockpit

Auch hier gilt wieder, auf den Vordersitzen ist erstaunlich viel Platz, dahinter natürlich weniger. Auch als grossgewachsener viel Kopffreiheit und angenehme Sitzposition. Im Innern viel Pragmatismus, so ist auch ein Teil der Karrosserie im Innern noch zu sehen ohne Verkleidung. Gerade mit der gelben Wagenfarbe sieht das aber sehr gut aus. Wer vorne sitzt vermisst fast nichts, in diesem Modell war alles dabei, von Sitzheizung über Klimaanlage und einem kleinen Display mittig.

VW e-up! Vordersitze
VW e-up! Vordersitze

Auf der Rückseite dann deutlich weniger Platz. Hier hat es auch keine Fensterheber, weder elektronische noch manuelle. Die Fenster werden einfach von Hand schräggestellt, das war es schon. Für kurze Strecken zu viert klappt das gerade noch, definitiv kein Auto für längere Fahrten als Familie.

VW e-up! Rücksitze
VW e-up! Rücksitze

Das gilt auch für den Kofferraum mit 251L Volumen. Dieser dient vor allem für tägliche Besorgungen, zwei Einkaufstüten passen gerade noch gut rein. Wer mehr transportiert muss einfach die Rückbank umlegen. Unter der Kofferraumabdeckung hat es noch ein zusätzliches Fach, reicht ideal für Ladekabel.

VW e-up! Cockpit
VW e-up! Cockpit

Cockpit

Der e-up! hat noch einen Tacho mit Zeigeranzeige für Geschwindigkeit, Leistung und Ladestand. So hat der Fahrer die wichtigsten Infos sofort im Blickfeld und die kleine digitale Anzeige kann für verschiedene Informationen genutzt werden, wie man es aus den letzten Jahren bei Volkswagen kennt. Etwas unüblicher ist die grosse Halterung in der Mitte es Armaturenbretts. Diese dient nämlich der Halterung des Smartphones, dahinter verbirgt sich auch gleich ein USB-Anschluss, damit dieses geladen werden kann. Auf dem Smartphone kann das Auto dann zusammen mit der «maps + more» App gesteuert werden oder über das kleine verbaute Display. In meiner Fahrzeugkonfiguration sogar mit Rückfahrkamera.

VW e-up! Cockpit
VW e-up! Cockpit

Fahrbericht: VW e-up!

Der kleine e-up! hat eine bescheidene Motorisierung mit nur 61 kW Leistung was rund 83 PS entspricht. Das ist auf den ersten Blick nicht viel, aber für den kleinen Flitzer reicht das eigentlich vollkommen aus. Typisch für Elektroautos ist die gute Beschleunigung vor allem von 0-60km/h und dafür sorgen die 212Nm. Ich habe mit dem VW e-up! mehrere hundert Kilometer zurückgelegt, dabei auch einige längere Strecken. Dabei gilt es zu beachten, bei 130km/h ist Schluss, da wird elektrisch abgerigelt, mehr geht nicht. Muss auch nicht, das Auto ist genial und wie gemacht für die Stadt, zum schnellen Einkauf oder eben zum Pendeln für die Arbeit. Dabei fährt es sich bequem und rassig und gegenüber dem Seat Mii hat man auch einen aktiven Spurhalteassistent verbaut, den ich schon beim e-Golf zu schätzen lernte. Als Zusatz würde ich mir den Abstands-Tempomat wünschen und eine etwas bessere Isolierung, die Fahrgeräusche im Innern sind vergleichsweise laut.

Moderne Bedienelemente als im e-up! gibt es zahlreiche auf dem Markt, aber um Kosten zu sparen finde ich das Konzept mit dem Smartphone ganz spannend. Für die üblichen Strecken in der Stadt und Umgebung, eben dem Einsatzzweck des Fahrzeugs entsprechend, brauche ich kein Navi. Für die Rückfahrkamera hat es trotzdem eine kleine Kamera, für die man ehrlich gesagt aber schon ganz genau hinschauen muss. Will man an ein unbekanntes Ziel navigieren, kann man das Smartphone einfach in die praktische Halterung legen und über Google Maps oder die eigene App navigieren. Ganz praktisch und simpel, das Smartphone fix an der Armatur ist übrigens auch praktisch für Musik und Podcasts.

Der Kofferraum reicht für 2 Einkaufstaschen und hat einen doppelten Boden.
Der Kofferraum reicht für 2 Einkaufstaschen und hat einen doppelten Boden.

Verbrauch

Volkswagen gibt für den VW e-up! einen kombinierten Verbrauch von 14.5kWh/100km nach WLTP an. Ich hatte über den gesamten Testzeitraum mit mehreren hundert Kilometern einen Verbrauch von 12.5kWh/100km. Mit sparsamer Fahrweise und einem Autobahnanteil von 80% konnte ich die letzten 250km im Test gar mit einem Durchschnittsverbrauch von 11.1kWh zurücklegen. Das ist schon eine Ansage. Im Stadtverkehr oder auch im Überlandverkehr kommt man problemlos auf Werte unter 10kWh/100km.

VW e-up! im Test
VW e-up! im Test

Reichweite

Aus den Verbrauchswerte von vorher ergeben sich auch direkt die Reichweiten und deren Variationen. Mit praktisch nur Autobahn-Anteil bin ich rund 240km weit gekommen und war dann fast komplett leer (Restreichweite 10km). Die angegebenen 260km von VW sind also durchaus möglich, wenn man ohne viel Autobahn und hohen Geschwindigkeiten unterwegs ist sowieso. Ich schätze ein sparsamer Fahrer im Stadtverkehr und etwas Überland kommt auf knapp 280-300km Reichweite. Das ist schon was. Aus meinem Bericht zum Mii weis ich, diese Werte werden sich im Winter bei rund 200km einpendeln.

Mit Solarstrom geladen
Mit Solarstrom geladen

e-up! zu Hause und unterwegs laden

Der VW e-up! hat zwei einphasige Ladegeräte verbaut mit je 16A maximalem Bezugsstrom. Das ergibt eine maximale Ladeleistung von rund 7.4kW. Daheim lade ich mit der Keba P30c Wallbox, welche vom Solar Manager angesteuert wird. Damit habe ich die Möglichkeit meinen PV-Überschuss geregelt in das Auto zu laden. Wenn ich die Ladestation voll freigebe, konnte ich 7,37 kW messen. Geht man von einer linearen Ladezeit bis am Schluss aus, ergibt das folgende Ladezeiten:

  • 50% auf 100%: 2.2 Stunden
  • 30% auf 100%: 3.1 Stunden
  • 0% auf 100%: 4.4 Stunden

Etwas anders sieht es unterwegs an DC-Chargern / Schnellladern aus. Dort hat man 40kW Leistung zur Verfügung, der limitierende Faktor ist dort das Auto, mehr liegt nicht drin. Das heisst kurze Stopps reichen nicht, ich stand einmal rund 40min und das andere Mal fast 45min. In 40min konnten rund 19kWh nachgeladen werden, entsprich einer durchschnittlichen Ladeleistung von 29kW.

Fazit

Ich habe den VW e-up! während meiner Testzeit per Zufall mit zwei Personen gesprochen, die einen e-up! und den baugleichen Citigo e iV von Skoda vorbestellt haben. Beide mit grosser Vorfreude und ich kann das verstehen. Wer mit der Grösse des e-up! zurecht kommt und einen Einsatzbereich in der Stadt, zum Pendeln oder als einfachen Zweitwagen hat, wird nichts günstigeres finden. Das zeigt sich auch an den Verkaufszahlen, wie ich gehört habe sind kaum mehr Fahrzeuge verfügbar. Die grösste Konkurrenz des VW e-up! kommt wohl sowieso aus dem eigenen Haus und nennt sich Seat Mii electric und Skoda Citigo e iV. Die beste Ausstattung hat aber natürlich der e-up!.

1 Comment

  1. Dario

    Kaum mehr Fahrzeuge sind wohl auch wegen der staatlichen Umverteilung verfügbar. In Baden Württemberg zahlt man z.B. als Gewerbetreibende je nach Angebot 0€/Monat Leasing wegen der BAFA & AVAS.
    Bei einem Vermögen von 10’000€, was 41% aller Deutschen maximal haben, ist dies eine Umverteilung von arm nach reich.

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