Juice Booster 2 im Test: Das Elektroauto-Ladekabel für alle Fälle
Der Renner unter den mobile Ladeadaptern für Elektroautos ist der Juice Booster 2 vom Schweizer Hersteller Juice Technology. Ich kenne das Gerät schon eine gefühlte Ewigkeit und habe es auch schon bezüglich Alternativen zum Tesla Charger beim Model 3 vorgestellt. Höchste Zeit aber dem Juice Booster 2 einen eigenen Bericht zu widmen.
Eckdaten des Juice Booster 2
Der Juice Booster 2 bringt einige spannende Möglichkeiten mit sich und ermöglicht das Laden an allen möglichen Steckdosen weltweit. In Kürze hier die wichtigsten Eckdaten:
Automatische Adaptererkennung und damit keine Überlastung der Leitungen
Ladeleistungen von 1.4 bis 22kW und das ein- bis dreiphasig
Zahlreiche Adapter für alle möglichen Steckdosen verfügbar
Wasserdicht IP67, überfahrbar, -25 bis +45 Grad betriebsbereit
FI-AEV-Schutzschalter ist bereits integriert
3-in-1: Nutzbar als mobile Ladestation, als Wallbox (mit Wandhalterung) oder Typ-2-Kabel (mit Typ-2-Adapter)
Meine Konfiguration des Boosters
Ich habe mich beim Juice Booster 2 für ein Model 3 Set Swiss entschieden und dazu noch zusätzlich einen Schuko Adapter gekauft. Damit habe ich die Konfiguration wie sie oben auf dem Bild ersichtlich ist und meine aktuellen Bedürfnisse abdeckt. Heisst ich habe auf CEE32 und CEE16 (jeweils 3-phasig) einen Adapter, sowie für T12 und Schuko also für die üblichen Steckdosen in der Schweiz und Deutschland und zu guter letzt auch Typ 2. Warum Typ 2 werde ich oft gefragt, weil ich mir dann das zusätzliche Typ 2 Kabel spare und nur den Booster im Kofferraum verstauen muss. Wird mal ein Roadtrip Richtung Italien geplant, würde ich mir noch zusätzlich den Typ L Adapter kaufen und eventuell einen für CEE16A einphasig für Campingplätze.
Was bietet mir der Juice Booster 2 für einen Vorteil?
Dieser Frage begegne ich oft und ich bin in Elektroautos seit mehr als 3 Jahren unterwegs, teste die verschiedensten Modelle. Dabei habe ich die letzte Jahre keinen Juice Booster 2 gebraucht und Lademöglichkeiten werden es auch mehr. Was ich aber immer gemacht habe, bei längeren Trips oder Reisen ins Ausland hatte ich mir schon einen Juice Booster ausgeliehen oder dann den «Ladeziegel» des Fahrzeugherstellers dabei gehabt plus Länderadapter. Das hat einen einfachen Grund, so bin ich abgesichert. Vor allem in Deutschland hatte ich zweimal bei der Unterkunft das Vergnügen auf eine defekte Ladestation zu treffen. Da war ich jeweils froh über Nacht langsam an einer Schuko-Dose Laden zu können.
Mit einem Juice Booster 2 ist das Problem eben auch gelöst, ich kann überall wo es Strom hat an der bestmöglichen Stromquelle mein Elektroauto aufladen. Gerade jetzt wo die Elektromobilität sich stark verbreitet und nicht mehr nur Early Adopters mit viel KnowHow in Elektroautos bewegen, ist so ein Adapter mit zahlreichen Anschlüssen sehr praktisch. Fast noch wichtiger ist die automatische Erkennung der maximalen Stromstärke. Stecke ich den T12 Adapter am Juice Connector ein, ist eine maximal Ladeleistung von 8A automatisch hinterlegt. Das schützt auch «Unwissende» Elektroautofahrer vor Überlastung des Anschlusses.
Qualität und Verarbeitung
Wer den Booster zum ersten Mal in den Händen hält wird überrascht sein, das Gerät ist grösser als man es erwarten würde. Das hat damit zu tun, dass es für Ladeströme bis 32A und damit satte 22kW Ladeleistung ausgelegt ist. Entsprechend muss die Elektronik und auch der Kabelquerschnitt dimensioniert sind. Das stabile Aluminiumgehäuse schützt die Elektronik, einerseits vor Nässe und andererseits auch als Überfahrschutz. Wie man auf dem Bild unten erkennt, der Booster liegt oft am Boden und falls dummerweise mal jemand drüber fährt, er hält das problemlos aus. Auch der Juice Connector, an welchem die verschiedenen Adapter angeschlossen werden, ist hochstabil und man erkennt hier die hochwertige und stabile Verarbeitung.
Juice Booster 2 im Test
Der Juice Booster 2 wird als 3 in 1 Lösung angepriesen und ich denke genau das macht das Gerät aus. Ich kann es einerseits zu Haus mit einer passenden Wandhalterung nutzen um daheim zu Laden. Für einen Roadtrip nehme ich es raus und nutze es unterwegs um dort zu laden wo ich gerade parkieren und laden kann. Als letzte Möglichkeit ersetzt es eben auch das Typ 2 Ladekabel. Ich nutze es für die Varianten 2 und 3, also dediziert unterwegs und dazu finde ich den Koffer im Lieferumfang sehr praktisch. Da liegt nichts rum, man kann alles im Koffer verstauen und dank vernähten Klettstreifen rutscht dieser auch nicht im Kofferraum umher. Eine durchdachte Lösung also, die auch Ordnung ins Auto bringt.
Die Idee von Juice Technology ist damit klar, eine Tasche mit dem Booster gehört ins Auto und dabei hat man einige Adapter. Wie erwähnt habe ich deren fünf und kann damit praktischerweise fast überall laden. Habe ich am Zielort, sei dies ein Hotel oder auch ein Ferienhaus, keine spezielle Ladestation mit Typ 2 Anschluss für Elektroautos – ist die Lösung dabei. In diesen Fall frage ich nach, ob ich an einer vorhandenen Steckdose laden dürfte – was bisher immer bejaht wurde. In Deutschland hatte ich so schon an einem Schuko und an einer CEE32 Dose geladen, in der Schweiz waren es jeweils übliche T13 Haushaltssteckdosen. Ideale Fälle wenn man einen Juice Booster 2 dabei hat. Geladen wird dann einfach, in dem der passende Adapter über den proprietären Stecker mit dem Booster verbunden wird.
Der Vorteil dieses proprietären Steckers zwischen den Adapter für verschiedene Steckdosen und dem Booster, ist die Übertragung der maximalen Stromstärke. Das heisst, wenn ich an einem CEE32 Anschluss lade, könnte ich den Anschluss mit den maximalen 32A belasten. Das ergibt bei drei Phasen das Maximum von 22kW Ladeleistung. Schliesse ich nun einen T12 Adapter an, wird der Ladestrom automatisch auf 8A begrenzt. Bei einem CEE16 auf 16A und so weiter. Also der Juice Booster 2 erkennt das angeschlossene Kabel und schützt so vor Überlastung des Anschlusses. Das ist ganz spannend und vor allem hilfreich für jene, die sich nicht tiefer mit genauen Spezifikationen von Steckdosen beschäftigt haben oder möchten. Ich kann auch per Knopfdruck auf dem Booster die Stromstärke noch verändern, aber immer nur bis zum Maximum des Anschlusses. Sehr gut gemacht und damit auch sicher für Laien.
Elektroauto geregelt über PV-Anlage laden
Ich wurde auch schon oft gefragt, ob man den Juice Booster 2 nicht auch an die PV-Anlage koppeln kann. Das geht über einen kleinen Umweg, nämlich den Kauf eines Juice Chargers 2. Die Ladestation wird fix an der Wand verschraubt und verfügt über einen LAN-Anschluss. Damit ist die Anbindung an das Netzwerk möglich und die Regelung kann vom Solar Manager gemacht werden. Das praktische am Juice Charger 2: Der Booster hängt im schönen Edelstahlgehäuse und kann trotzdem für einen Roadtrip einfach aus der Halterung genommen werden.
Fazit
Die Elektromobilität ist im Wandel und wird Mehrheitsfähig. Als ich vor mehr als 3 Jahren damit anfing, kannte sich praktisch jeder Fahrer von Elektroautos mit Strom aus. Heute ist das nicht mehr so, soll es auch nicht mehr sein und muss es nicht sein. Gerade mit Lösungen wie dem Juice Booster 2 hat man für längere Reisen oder Ferien auf einem Campingplatz, Ferienhaus oder Hotel eine «Notfalllösung» dabei. Man kann an jeder erdenklichen Steckdose laden und der Booster schützt den Nutzer vor Bedienfehlern was Stromstärke etc. anbelangt. Sicherheitstechnisch ein grosser Vorteil und ich hoffe es hilft, die Elektromobilität noch weiter zu fördern.
Im März 2010 habe ich Technikblog ins Leben gerufen. Seither blogge ich über technische Themen die mich faszinieren und im Alltag begleiten. Das sind Themen wie Gadgets, Smart Home, Elektroautos, Erneuerbare Energien und vieles mehr...
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