Diese Frage bekomme ich immer gestellt und die Antwort ist eigentlich pauschal nicht zu geben. Das muss individuell betrachtet und berechnet werden. Rein aus monetärer Sicht, «lohnt» sich der Speicher aber in den meisten Fällen nicht. Für mich ist es eine Investition in die Zukunft, eine Investition in die Energiewende und ich will meinen selbst produzierten Strom speichern und selbst nutzen.
Was hat der Batteriespeicher effektiv bewirkt?
Dafür habe ich einige Zahlen für euch aufbereitet. Der Varta Element 12 hat für mich in den 12 Monaten von Anfang Juli 2019 bis Ende Juni 2020 total 2471kWh Strom gespeichert. In demselben Zeitraum habe ich 3556kWh Energie ins Netz gespiesen, sprich rund 40% meiner überschüssigen Energie konnte ich speichern und wieder nutzen. Seit ich den Speicher habe sieht man auch, dass ich von Oktober bis Februar quasi die produzierte Energie komplett selber verbrauche und nur in den Monaten März bis September relevanten Überschuss für die Netzeinspeisung habe.
Eine der spannendsten Grafiken dürfte wohl dieser Vergleich meiner PV-Anlage bezüglich Eigenverbrauch und Autarkie sein. Wie man sieht jeweils über ein Jahr ausgewertet und das ohne und mit Batteriespeicher. Ohne aus dem Jahr 2018/19 und mit Speicher von 2019/20. Hier sieht man beim Eigenverbrauch eine massive Steigerung, vor allem in den Wintermonaten auf fast 100%. Die Produktion ist da eher tief und so nutze ich dank dem Speicher von Oktober bis Februar praktisch die gesamte Energie selbst. In den Monaten März bis September ist dafür die Autarkie Quote enorm hoch – je nach Mobilitätsanforderungen an das Elektroauto sind Werte bis zu 95% Autarkie möglich bei mir.
Wahl des Speichers
Auch noch nach einem Jahr bin ich mit der Wahl der Varta Element 12 sehr zufrieden. Ich hatte damals erklärt, wie ich die Speichergrösse evaluiert hatte. Jetzt während der Sommermonate bestätigt sich meine Rechnung, ich habe oft bei Sonnenaufgang noch 40% Kapazität oder sogar mehr. Dafür brauche ich aber in der Übergangszeit Frühling und Herbst die 12kWh Speicher gut. Die Varta macht ihren Job einwandfrei, ich musste den Speicher während der ganzen Einsatzzeit einmal neu booten, ansonsten keine Probleme und ein stabiler Betrieb. Ich empfehle den Speicher daher immer weiter. Ein kleines Manko ist die Wärmeentwicklung, bei mir wird es im Heizungsraum deutlich wärmer seit dem Speicher. Damit kann ich aber gut leben.
Steuerung über Solar Manager
Für mich war der mitgelieferte Solar Log ein Dorn im Auge, das Geräte diente dazu mit dem Wechselrichter zu kommunizieren. Die aktuellen Versionen des Varta Element benötigen diese Hardware zum Glück nicht mehr. Ich habe den Varta Element in den Solar Manager eingebunden, die Varta App ist auch gut aber ich wollte explizit alles in einer App. Sprich PV-Produktionsdaten, Steuerung von Geräten, Ladestationen von Elektroautos und eben auch den Batteriespeicher. Genau das bietet mir der Solar Manager und obendrauf auch die Steuerung nach Prioritäten. So kann ich die Autos in der Priorität vor dem Varta laden, was mir entgegenkommt.
Fazit
Seit ich den Varta Element vor einem Jahr verbaut hatte, kamen noch zweimal Erweiterungen der PV-Anlage hinzu. Einmal die separate Anlage auf dem Carport mit 8 Modulen und auf dem Hauptdach konnte ich noch weitere 6 Module in den bestehenden String einbauen. Damit hat sich meine Anlage seit rund einem Monat auf 13.9kWp erweitert und mit dem 12kWh Speicher Varta Element komme ich die nächsten 12 Monate hoffentlich nochmals besser um die Runden. Ich erhoffe mir noch eine höhere Autarkie und vor allem auch abends mehr Ladeleistung für das Elektroauto.
Ich würden den PV-Speicher auf jeden Fall wieder kaufen und die Investition tätigen. Schlussendlich war es etwas worüber ich mich die letzten 12 Monate wie ein kleines Kind immer gefreut hatte, die Statistiken anschauen und beobachten wie sich der Speicher verhält und ob er noch voll wird an diesem Tag. Schlussendlich sind schöne Felgen die man sich für ein Auto kauft auch etwas, worüber man sich immer wieder freut. Das mag für einige stimmen – ich erfreue mich lieber ab dem Stromspeicher 😉
Im März 2010 habe ich Technikblog ins Leben gerufen. Seither blogge ich über technische Themen die mich faszinieren und im Alltag begleiten. Das sind Themen wie Gadgets, Smart Home, Elektroautos, Erneuerbare Energien und vieles mehr...
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