13. Januar 2020
2 Minuten zu lesen

Lohnt es sich die Heizung (Wärmepumpe) während den Ferien runter zu regeln?

An meiner Heizungssteuerung hängt das Tado Extension Kit.

Ich habe mich immer gefragt, ob es sich unter dem Strich lohnt, während den Ferien die Wärmepumpen-Heizung herunter zu fahren. Das habe ich nun während einer Woche Ferien ausprobiert und bin zum Schluss gekommen, ja definitiv. Sofern man es die Heizung auch aus der Ferne regeln kann bzw. mit einem Timer runter fahren kann. Ich konnte diesen Test einigermassen verlässlich durchführen, weil die Temperaturen über zwei Wochen hinweg sehr stabil waren. Damit sind die Messwerte auch verlässlich. So habe ich die Woche vor meiner Abwesenheit (Sa-Fr) mit jener während meiner Abwesenheit verglichen, wobei ich am Donnerstag Abend die Heizung wieder aufwärmen liess.

Energieersparnis durch Reduktion der Heiztemperatur

Wir haben bei uns 21.5° Raumtemperatur eingestellt, die Heizung wird über einen Tado Thermostat geregelt und angesteuert. So habe beim Verlassen des Hauses die Temperatur auf 19°C runter geregelt und am Donnerstag Abend vor Rückreise habe ich den manuellen Modus bei Tado beendet und die Heizung wärmte das Haus wieder auf 21.5° auf.

  • Mittlerer Energiebedarf für 21.5°C: 36kWh/Tag
  • Mittlerer Energiebedarf für 19.0°C: 19kWh/Tag
  • Temperaturbedarf für 19°C plus hochfahren auf 21.5C: 22kWh/Tag

Für eine Woche die Heizung auf 19°C runterfahren lassen und danach über zwei Tage verteilt langsam wieder aufheizen gab bei mir eine Ersparnis von 100kWh. Hier habe ich übrigens einen ausführlichen Beitrag geschrieben, wie sich meine Verbraucher im Haus zusammensetzen.

Verbrauchswerte meiner Wärmepumpe

Verbrauchswerte meiner Wärmepumpe

Fazit

Wer einfach und bequem die Heizung mittels App oder Smart Home steuern kann, dem würde ich im Falle einer Abwesenheit von einer Woche und mehr, auch die Reduktion der Temperatur empfehlen. Bei einem mittleren Strompreis von rund 20Rp./kWh ist das eine finanzielle Ersparnis von 20.- CHF pro Woche. Bei längerer Abwesenheit ist die Ersparnis sogar relativ höher, weil man nur 1-2 Tag nutzt um hochzufahren. Die 19°C habe ich auf Grund von Pflanzen im Haus gewählt und weil ich nicht wollte, dass das Haus zu stark auskühlt. Was haltet ihr davon die Heizung herunterzufahren und macht ihr das jeweils auch?

12 Comments

  1. HP

    Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht. Regle dann auch auf 19 Grad runter und heize zwei Tage vorher wieder auf. Gerade bei drei Wochen USA im vorletzten Dezember hat sich das richtig gelohnt.

    Hast Du bei Dir eine Bodenheizung? Ich will meine Bodenheizung mit Einzelreglern ausrüsten. Tado gefällt mir ganz gut. Hätte zwar lieber ein System mit 230V Reglern, aber in einem Verteiler keinen Anschluss…

  2. tomoppligercom

    Hallo Hans! Toller Bericht! Weiter so!
    … 100 KWh / CHF 20.00 gespart klingt nach nicht viel, in der Menge bei X Millionen Haushalten aber doch eine ganze Menge!
    Jetzt warte ich noch auf Deinen Bericht, wieviel man mit einer Nachtabsenkung sparen kann! Ich kann Dir jetzt keine Zahl nennen, aber dieses Einsparpotenzial ist ebenfalls beachtlich! 😀

  3. luzalbin

    Tschau Hans
    Wir haben (noch) keine Hausautomation fürs Heizen. Ich drehe den Regler nur runter, wenn wir länger als eine Woche weg sind und ich jemanden schicken kann, der vor unserer Rückkehr den Regler wieder auf dreht – sonst lohnt sich das nicht bei uns. Das Haus (320m2 Wohnfläche) braucht easy 3 Tage, bis es wieder komplett warm ist – speziell wenn du Kinderzimmer zu beheizen hast, machst du das nicht mit… 😉

    Ich muss mich definitiv mal mit einer Aufrüstung auseinandersetzen!
    LG Luz

  4. Peter

    Hallo Hans, schon seit 9 Jahren schaffst du es mich auf technikblog zu begeistern. Danke dafür!

    Bei welchen Aussentemperaturen bist du auf die 36, bzw. 19 und 22 kwh/Tag gekommen? Hast du die Boilerladung während den Ferien abgeschalten? (Ich würde das, jedoch dann vor Rückkehr direkt eine Legionellenladung durchführen)
    Ich würde wärend der Abwesenheit eher auf 12-16°C Rsumtemperatur gehen, dafür aber einen Tag früher (bei einer Fussbodenheizung ca.2 Tage früher), aufheizen (wie viel früher kann man sonst ausprobieren und mit Messungen verifizieren). Möglich dass du sehr sensible Pflanzen hast damit du 19°C benötigst, aber meine Sensibelchen sind meine Chilipflanzen und denen reicht 15°C immernoch.

  5. Fips

    Das durch das Absenken Energie eingespart wird ist physikalisch nur logisch. Mythen wie „das Wiederaufheizen braucht mehr Energie als das Absenken bringt“ sollte keine Beachtung zukommen. Ich finde es heutzutage mit dem Wissen über die Erderwärmung geradezu dekadent ein Haus zu heizen, wenn man es nicht nutzt.
    Ich gehe sogar soweit die Heizung ganz abzuschalten, wenn wir länger weg sind. Mittlerweile weiß ich, wie lange es dauert, bis das Haus wieder warm ist. Mangels Fernsteuerung programmiere ich dazu eine Schaltuhr, die den Kessel entsprechend vor unserer Rückkehr wieder bestromt oder bitte einen Nachbar.
    Zimmerpflanzen stört das gar nicht und Frost in Leitungen tritt bei einem halbwegs isolierten Haus auch nicht so schnell auf, da die Sonne ja zeitweise auch im Winter beim Fenster reinheizt und Geräte wie Kühlschrank,.. auch etwas Wärme produzieren. Natürlich kommt das auf die Lage und die Außentemperatur an.
    Gut, dass du das Thema aufgegriffen hast!

  6. Michael

    Es kommt immer auf das Haus an, wie ist es gedämmt. Bei einem Neubau 2018 mache ich eine andere Feststellung. Das Aufheizen beim Einzug hat im Januar 2019 fast 4 Wochen gedauert, danach war die Hausmasse gesättigt und der Energiebedarf sank drastisch. Habe aber in kalten Monaten nur 12 bis 17 kWh pro Tag. Davon gehen wahrscheinlich noch 4 kWh für das Brauchwasser runter. Im ersten Jahr habe ich für 234 m² Fussbodenheizung inklusive Warmwasser 2.500 kWh verbraucht. Wärmepumpe Nibe 21220-12
    Meine Überlegung geht zur Zeit eher dahin die Wärmepumpe nur tagsüber arbeiten zu lassen. Die Temperatur Differenz wäre niedriger als Nachts und über meine PV Anlage wäre wenn die Sonne scheint auch Strom kostenlos vorhanden. Gibt es dazu Erfahrungen.

  7. Fips

    Hallo Michael,
    ich weiß nicht genau, was du für eine andere Feststellung gemacht hast. Bei einem Neubau und dem erstmaligen Aufheizen kommt noch ein erhöhter Energieaufwand für das Trocknen der Böden und Mauern dazu. Die Verdunstung des Wassers braucht natürlich auch Energie. Absenken während Abwesenheit macht IMMER Sinn.
    Deinen Input zur Tageszeit finde ich super! Bei einer Luft-Wärmepumpe macht die Außentemperatur natürlich viel aus. So macht es z.B. Sinn, das Warmwasser nur zur statistisch wärmsten Tageszeit (ca. 13-15 Uhr) aufzuheizen und wenn man eine Photovoltaik hat, macht es natürlich noch mehr Sinn Nachts die Heizung so weit es geht zurück zu schrauben.
    LG Fips

  8. Edin

    ich stehe gerade vor einer Heizungsentscheidung für ein Haus mit derzeit 35m2 Grundfläche. Es soll maximal mit einem Raum ca. 12m2 erzweitert werden. Heizlast ca. 6-7 KW. Dach (südseitig) ist ebenfalls ausgebaut. Fenster werden ausgetauscht & später auch gedämmt. Ziel ist dort zumindest teilweise fix wohnen zu können (2-3 Personen) – also kein reines Wochenendhaus. Ausgeschlossen ist Gas, Fernwärme und Pellets.

    Zur Auswahl stehen folgende Varianten:

    Variante 1

    – Luft/wasser split wp bwl 1s mit Fußbodenheizung Variotherm

    – Kaminofen

    – später Solarthermie

    Variante 2

    – Wärmeparkett (http://wärmeparkett.at/)

    – Kaminofen

  9. Peter

    6-7kW klingt für mich nach einem gewaltigen Energieverbrauch für 35m². Wie gross ist denn die effektiv beheizte Fläche? Oder geht es darum die Aufheizzeit zu verringern? Soll damit ebenso das Warmwasser erzeugt werden?
    Wärmeparkett ist auch nichts anderes als eine Elektroheizung, ich bin mir dahingehend nicht sicher in welchen Kantonen das noch erlaubt ist und wenn es verboten ist wäre es zwangsweise die WP-Variante. Von Solarthermie rate ich bei einem gelegentlich genutzten Gebäude ab, da wäre eine PV und für das Warmwasser einen WP-Boiler die bessere Option.

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