23. Juli 2019
4 Minuten zu lesen

Testbericht: Shelly 2.5 – kompakter WLAN Smart Home Aktor

Shelly 2.5 im Test

Derzeit sind bei mir wieder einige Smart Home Spielereien im Einsatz und werden ausprobiert. Das hat der regelmässige Leser hier sicher bemerkt mit dem kürzlich gezeigten Gateway «Athom Homey» oder den Sunricher ZigBee Aktor. Aber was schon länger bei mir herumliegt und sich ideal in mein Loxone Smart Home integrieren lässt: Ein Shelly Aktor. Shelly hat sich mittlerweile einen guten Namen in der Smart Home Szene gemacht, warum zeige ich euch hier an Hand des Shelly 2.5.

Shelly 2.5 Features

  • Kompakter Unterputz Schaltaktor
  • 2 Eingänge und 2 Ausgänge
  • 10A Schaltleistung und Leistungsmessung pro Kanal
  • In Rollladenaktor-Modus umschaltbar
  • Integrierter Webserver, API und optional aktivierbare Cloud
  • Sonnenauf und Untergangstimer, Tages und Wochenzeitschaltpläne
Shelly 2.5

Shelly 2.5

Was macht Shelly besonders gut?

Wer Shelly noch nicht kennt, dem muss ich zuerst eine kleine Einführung geben, warum die Module so beliebt sind. Einerseits hilft da natürlich die kompakte Bauform und die verwendete Technik. Dabei setzt man bei Shelly auf eine umfangreiche Firmware mit zahlreichen Möglichkeiten und als Alternative installieren sich einige Bastler auch die «Tasmota-Firmware», die man von Sonoff Geräten kennt. Ich sehe bei der aktuellen Shelly Firmware aber keinen Bedarf diese neu zu flashen, denn was bereits von Haus aus mitgeliefert wird ist enorm umfangreich.

Da praktisch in jedem Haushalt WLAN vorhanden ist, kann man Shelly-Geräte in bestehenden Netzwerken nutzen und ansteuern. Für die ganz schnelle Nutzung geht das über den Aufruf des eigenen Webinterfaces von Shelly. Dort kann man Shelly schon vollumfänglich steuern und sieht die Verbräuche pro Kanal und den Gesamtverbrauch. Wer noch kein Smart Home System hat oder die Aktoren unabhängig steuern möchte, der kann sich die Geräte in die hauseigene «Shelly Cloud» anbinden. Dann sind diese von unterwegs immer steuerbar oder auch über die Smartphone App. Alternativ stehen im Webinterface auch zeitabhängige Steuerungsmöglichkeiten an, nach Leistung oder an Hand der Tastereingänge. Was natürlich auch nicht fehlt ist die Ansteuerung über MQTT und auch HTTP-Befehle. Die sehr gut dokumentierte Shelly API lässt damit die Geräte in fast jedes Smart Home System einbinden, das offen genug ist. Genau deswegen habe ich mir die Geräte zugelegt. Nicht zu vergessen bei allen tollen Features, der Preis ist sehr attraktiv.

Shelly Webinterface

Shelly Webinterface

Shelly 2.5 im Test

Wie schon erwähnt nutze ich Loxone als Smart Home System daheim und regle darüber mittlerweile fast alles mögliche. Für Licht habe ich auch auf Philips Hue gesetzt und binde das System einfach an Loxone an. Zur Erweiterung von Loxone nutze ich mittlerweile in speziellen Fällen auch Fremdgeräte von Drittherstellern, am meisten dabei den myStrom Zwischenstecker und für Unterputz-Lösungen nun auch Shelly. Ein Projekt für die kalten Wintermonate wird für mich dann MQTT sein, aktuell habe ich Shelly über HTTP-Befehle in Loxone eingebunden. Wie das geht hat gerade kürzlich auch ein Blogger-Kollege aus Deutschland niedergeschrieben.

Die Steuerung könnte dabei einfacher nicht sein, denn ich kann direkte Kommandos über die URL absetzen. Wenn ich http://<SHELLY IP>/relay/0?turn=on im Browser aufrufe, schaltet das Relais an Ausgang «O1» ein. So ähnlich habe ich das auch schon beim mystrom Plug und dessen Einbindung in Loxone realisiert und einfacher geht es kaum. Natürlich können auch die Verbrauchswerte abgefragt werden, diese sind über http://<Shelly IP>/status abrufbar. Damit eignet sich Shelly perfekt für meine Bedürfnisse, besser noch. Shelly kann mir sogar Rückmeldungen an den Miniserver geben: Dabei werden im Webinterface von Shelly spezifische URLs hinterlegt, welche Shelly bei Änderungen an den Tastereingängen oder am Ausgang aufruft. Für jedem Zustand (On und Off) ist eine eigene URL möglich. Wie das genau geht zeigt der Artikel von Nikolaus, das führe ich nicht weiter aus.

Leistungsaufnahme

Bei Twitter tauchte die Frage nach der Leistungsaufnahme von Shelly im Standby auf. Ich habe den Strom also im Standby gemessen, lag bei rund 2.1mA, mit einem geschlossenen Relais bei 3.0mA und mit beiden geschlossen bei 3.9mA. Heisst die Stromaufnahme bewegt sich im Standby bei knapp 500mW und maximal bei 900mW, sofern beide Relais im geschlossenen Zustand sind.

Meine oft genutzten Aktoren von mystrom, Shelly und Sunricher für ZigBee

Meine oft genutzten Aktoren von mystrom, Shelly und Sunricher für ZigBee

Fazit

Shelly 2.5 war für mich ein Testobjekt ob alles so funktioniert wie ich das gerne hätte und genau das tut es. Mehr sogar, das mit den Feedback URLs wusste ich anfangs noch nicht, gibt mir aber noch mehr Möglichkeiten. Da ich im Garten mehrere Bewässerungsrelais ansteuere, musste ich bisher etwas Umwege gehen, mit einem Shelly 4Pro wäre das problemlos möglich. Für die Steuerung von zwei Rollladen versuche ich nun zwei Stücke Shelly 2.5 in die Unterputzdosen zu verbauen und die mögliche Steuerung über DC dürfte auch neue Möglichkeiten geben, auch wenn erst ab 24V. Gerade in Kombination mit dem myStrom Plug habe ich die perfekte Ergänzung, was Unterputz verbaut werden soll nehme ich Shelly und habe die Möglichkeit Taster anzuschliessen. Für einfache und schnelle Einbindungen mit Zwischenstecker nehme ich den Plug. Beide Geräte lassen sich schnell und bequem per HTTP-Befehle ansteuern. Für mich ist Shelly daher definitiv eines der innovativsten und umfangreichsten Smart Home Produkte auf dem Markt, das erst noch zu einem tiefen Preis!

Die Shelly Geräte sind preislich sehr günstig zu haben, Shelly 2.5 gibt es schon für 26.95 CHF.

7 Comments

  1. Hanspeter Sieber

    Wie schnell schaltet der Shelly 2.5 im Vergleich zum Zigbee Sunricher? Ich nutze Zwave mit einer Homey-Kugel, vorher einen Zipato Gateway. Manchmal dauert es doch etwas länger bis meine Qubino Zwave Switches schalten.

  2. Hanspeter Sieber

    Antworte jetzt mal selbst;-)
    Habe den Schalter heute in Mägenwil abgeholt und schon mal für erste Tests installiert. Sensationelles Teil!
    Einrichtung dauerte keine 10 Minuten. Einbindung in Home klappte ebenfalls ohne Probleme. Und schaltet auch schnell. Keine Verzögerungen wie bei den Zwave Qubinos. Auch der Status wird schnell an die App gemeldet. Das kriege ich bei den Qubinos (20 Stück im Einsatz!) nicht hin. Fazit: Qubinos werden nach und nach rausfliegen und gegen Shelly ausgetauscht. Mein Z-Wave Netz stirbt langsam.

  3. Phil

    Shelly funktioniert nur so stabil wie das dafür genutzte Wifi Netzwerk. Dass die Standard Access Points von den großen Providern vielleicht nicht unbedingt zu den besten und zuverlässigsten Geräten zählen, sollte klar sein.

    Shelly kann zudem nur mit 2.4GHz umgehen, somit sollte wenn möglich kein Netz mit gleicher SSID und 5GHz bestehen. Wenn 5GHz unbedingt benötigt werden, dann einfach eine zweite SSID verwenden.

  4. vonunsgecheckt

    Ich bin von Shelly begeistert habe bei mir auch im Einsatz. Funktioniert tadellos.
    Vorrausetzung ist ein gutes Wifi Netzwerk.

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