Mittlerweile gibt es unzählige Smart Home Brands und noch mehr Produkte. Wer nicht auf einen grossen Hersteller schon beim Hausbau oder in der Nachrüstung setzt, wird schnell mit einem Problem konfrontiert sein: Viele Devices sind im Einsatz und dazu hat noch fast jedes eine eigene App. Der Athom Homey soll als praktisches Smart Home Gateway daheim alle smarten Geräte kombinieren und von einem Ort aus abrufbar und steuerbar machen. Das klingt natürlich sehr gut und musste ich mir genauer anschauen.
Was kann Athom Homey?
Im Athom Homey steckt ein ARM Dual Core Prozessor mit 512MB Arbeitsspeicher und 4GB internem Speicher für Apps und Daten. Dank zahlreichen Funkmodulen und einer dazugehörigen Smartphone-App, kann Homey zahlreiche Geräte ansteuern und managen.
- Open-App-Plattform ermöglicht die kontinuierliche Entwicklung von Apps von Herstellern und Entwicklern.
- Verbindet über 8 Wireless-Technologien (Infrarot, Z-Wave, ZigBee, WiFi, Bluetooth, 433 MHz, 868 MHz, NFC).
- Mit den Sprachsteuerungen Google Home, Alexa kompatibel (über zusätzliche App auch mit Apple HomeKit und Siri)
- Mit eigenen Regeln, sogenannten Flows, kann man Aufgaben im Smart Home automatisieren und das Herstellerübergreifend.
- Lokale Speicherung Ihrer Daten
Hier meine nicht abschliessende Liste von unterstützten Geräten und Dienstleistungen, einschließlich infrarotgesteuerte TV-Sets: Hive Home, Philips Hue, Nest, Netatmo, Sonos, Chromecast, WeMo, Ecobee, Fibaro, Tado, TP-Link, LightWaveRF, LIFX, IFTTT, Spotify, Aeotec, Danalock, Denon Heos, MiPow, Everspring, TKB und viele mehr.
Die hier geteste Version ist der Athom Homey, für mehr Leistun gibt es noch den Homey Pro.
Der Athom Homey wird über Mini-USB gespiesen
Lieferumfang
Zum Lieferumfang gibt es nicht viel zu sagen, nebst dem Smart Home Gateway selbst liegt noch ein kleines USB Netzteil bei und ein Mini-USB Kabel mit Stoffmantel. Das man auf Mini-USB gesetzt hat wundert mich ein wenig, micro-USB hätte ich als normal empfunden, USB-C als zeitgemäss.
Einrichtung
Nachdem man den Athom Homey mit der USB Stromversorgung verbunden hat, beginnt er zu blinken. Plötzlich wird man auf englisch begrüsst und eingeladen auf die Installation durchzuführen. Dazu sollte man sich die iOS / Android App des Homey installieren. In dieser muss man sich erst ein eigenes Konto mit Name, Mailadresse und Passwort erstellen, danach geht es an die Einrichtung von Homey. Dazu verbindet man sich mit dem Homey Netzwerk und bindet das Gateway dann in das heimische WLAN ein. Bevor ich zum Einrichten komme, wurde noch ein Software-Update (2.1.2) heruntergeladen und installiert. Nach dem erfolgreichen Update begrüsst mich Homey nun auf Deutsch und gibt mir Support-Hinweise. Jetzt geht es mir der Geräte-Einrichtung los. Edit: Mittlerweile stehe ich bei Version 2.3.0
Homey App – Geräte hinzufügen
Apps und Geräte einrichten
Um Homey nun mit verschiedenen Services, bzw. eben Apps zu erweitern und damit mit Geräten zu verbinden, muss man diese installierten. Das geht direkt in der App über die Suche oder wenn man apps.athom.com besucht. Dort kann man sich als registrierter Benutzer einloggen und entsprechende Apps auf dem Homey daheim installieren. Darunter sind zahlreiche namhafte Brands vorhanden, um jetzt nur einige aufzuzählen: Philips Hue, IKEA Tradfri, KNX, IFTTT, Spotify, Netatmo, Gardena, Homematic, myStrom und vieles, vieles mehr.
Installiert habe ich sofort so das übliche was man anfangs probiert wie Philips Hue, die mystrom Geräte, Sonos und dann auch Netatmo. Wie das abläuft sieht man auf dem Screenshot oben, unter Devices sucht man «Netatmo». Hat man den Brand bestätigt, wählt man eines der unterstützten Geräte aus, in meinem Fall die Netatmo Presence. Die Presence wird dann installiert, man muss ich in diesem Fall bei Netatmol einloggen und die Verbindung bestätigen. Danach ist die Aussenkamera voll in Homey integriert. Das geht bei allen Devices so, meistens sehr einfach und schnell.
Jetzt mal ein etwas spezielleres Beispiel. Ich habe eine Solaranlage und möchte diese auch gleich in Homey einbinden. Ich habe das selbst schon in Loxone programmiert, dauerte einige Stunden. In Homey habe ich die Anlage in 5min hinterlegt. Dazu habe ich die App Solar Panels installiert, welche zahlreiche Wechselrichter unterstüzt. Für Solaredge musste ich nur dieses Gateway einbinden, danach einen API Zugriffskey bei Solaredge lösen und schon war ich verbunden. Sehr geil!
Homey App – Flow erstellen
Flow erstellen: Das Smart Home wird smart!
Ich sage oft bei Diskussionen zu Smart Home folgendes: Alles nennt sich smart, sobald es vernetzbar ist. Smart werden die Geräte aber eben erst, wenn sich etwas selbst steuert und regelt. Genau da setzt Homey mit den eigenen Flows an und etwas ähnliches ist mir bisher noch nicht untergekommen. Eigentlich sind es einfach «If this, then that» abfragen, aber durch die zahlreichen Geräte und Apps sehr mächtig. Auch hier möchte ich euch einfach gleich zwei Beispiele zeigen die ich umgesetzt habe und mir enorm helfen.
Einerseits bei der Netatmo Presence bekomme ich Push-Meldungen der Kamera wenn eine Person von der Kamera erkannt wird. Das passiert aber immer, bei Homey kann ich das beeinflussen. Also habe ich einen Flow angelegt, der die Kamera abfragt und getriggert wird, wenn diese eine Person erkennt. Dabei wird das Bild von der Kamera in den Flow gegeben. Zusätzlich füge ich hinzu, dass die Bedingung «niemand ist zu Hause» auch gilt. Damit erhalte ich die Meldung nur wenn ich nicht daheim bin. Zum Schluss bei «Then» füge ich eine Push-Nachricht mit eigenem Text hinzu. Hier kann das Bild aus der Kamera anfügen und die Push-Mitteilung geht samt Bild raus. Auf Wunsch auch mit Delay, läuft einwandfrei.
Noch praktischer für meine Batterien, die ich zum Speicherprojekt etwas bei mir horte: Die muss ich regelmässig laden, dazu hängen Ladegeräte an myStrom Plugs. Nun Frage ich über einen eigenen Flow die aktuelle PV-Produktionsleistung ab, sowie den Verbrauch und kann so den Überschuss im Haus rechnen. Ist dieser grösser als 1kW lasse ich die Batterien laden. Solche Dinge habe ich sonst noch in keinem Smart Home Gerät so einfach umsetzen können. Hut ab!
Smart Home Zentrale & Gateway: Athom Homey
Fazit
Der Athom Homey ist genau das richtige für jemanden wie mich, der zahlreiche Smart Home Geräte sein Eigen nennt und zwar von verschiedenen Brands. Gleichzeitig aber auch für jeden, der sich gerne mehr mit Smart Home auseinandersetzen möchte und das gerne Hersteller-unabhängig. Von allen bisherigen Smart Home Zentralen und Gateways die ich schon gesehen und ausprobiert habe, ist Homey definitiv die umfangreichste Lösung. Dabei habe ich zahlreiche Geräte in das System eingebunden, das geht wie beschrieben durch die Installation von Apps in der Homey-App sehr einfach. Besonders positiv überrascht hat mich die Abdeckung einer Vielfalt an Geräten und das bisher alles ohne Probleme funktioniert hat, was ich installiert habe. Hut ab, das ist wirklich toll und ein genau ein Punkt wo andere Systeme aufhören. Wenn die Software / Apps bei Homey weiterhin gut gepflegt und auch noch erweitert werden, verspreche ich mir vom Homey sehr viel. Entsprechend kann ich hier für Smart Home Addicts nur eine Empfehlung aussprechen.
Der Athom Homey kostet 319.-CHF, den Athom Homey Pro gibt es bei Swiss Domotique für 449.- CHF.
Mit dem folgenden Rabattcoupon könnt ihr 10% Rabatt erhalten, bis zum 15.08.2019: Code für den Athom Homey: 9BK2LTJK und für die Pro Version: 2DMNN8RL