Natürlich ist man als Betreiber des Technikblog eigentlich ständig auf dem neusten Stand was Gadgets und technische Geräte betrifft. Bei meinem Server und Netzwerkspeicher hingegen, setze ich seit einigen Jahren auf dieselben Geräte. Im Einsatz steht ein Mac Mini Server und eine Synology DS412+. Der Server stammt noch von 2011, das NAS von 2012 und mein Plan ist es mit einer neuen Synology Diskstation beide Geräte abzulösen. Einerseits braucht das weniger Strom und die Server-Spielereien sind aktuell kein Thema mehr. Die Wahl fiel auf die Synology DS1019+ mit 5 Laufwerksschächten und als Speichermedium zu Beginn drei Stück der Seagate IronWolf 6TB.
Wahl der Diskstation
Hersteller von NAS gibt es auf dem Markt zwei Grosse, einerseits Synology und andererseits Qnap. Mit erstgenanntem habe ich schon jahrelange und gute Erfahrungen gemacht, daher war für mich die Wahl des Brands klar. Da ich aktuell ein 4-Bay NAS nutze, wollte ich tendenziell ein 5-Bay Gerät haben, um in der Speicherfrage noch etwas mehr Spielraum zu haben. Synology bietet auf deren Website einen einfachen Rechner an, um zu sehen wie gross das Speichervolumen wird, je nach verwendeten Festplatten, gewähltem RAID und Anzahl Laufwerksschächte. Nach einiger Recherche und Abklärungen mit dem Produkt-Manager bei Brack.ch fiel die Wahl auf die Synology DS1019+. Wer auf einen Speicherschacht verzichten kann, der dürfte mit der DS918+ auch sehr glücklich werden, da sich die Geräte sehr ähnlich sind.
Wahl der Festplatte
Für die Festplattengrösse habe ich mich einerseits an Marktpreisen orientiert und von kleinen bis hoch zu 12TB grossen Festplatten geschaut was Sinn macht. Schlussendlich habe ich mich für 6TB Platten entschieden, ein Kompromiss aus Preis pro TB-Speicher und benötigtem Speicher. Da ich von einem NAS mit weniger Speicher migriere, starte ich einmal mit 3 Stück, das ergibt total 18TB Speicher und einem RAID 5 Verbund sind 12TB davon verfügbar.
Beim Hersteller fiel die Wahl auf IronWolf-Festplatten. Dies einerseits auf Empfehlung des Produktmanagers der NAS-Systeme von Brack.ch und durch eigene Recherchen. Ausschlaggebend war aber vor allem die Kombination von Seagate IronWolf in einem Synology NAS-System. Denn ab dem Disk-Station Manager 6.1 ist das sogenannte «IronWolf Health Management» integriert und bietet aktiven Schutz für Daten.
Seagate IronWolf Festplatten sind im Synology DSM verankert
Das IronWolf Health Management überprüft und analysiert die Umgebung für die Festplatten, wie Temperatur und Vibrationen, falls nötig werden Massnahmen empfohlen um einen langfristigen Betrieb zu gewährleisten. Zusätzlich werden relevante Parameter überwacht und treten Unauffälligkeiten, werden diese frühzeitig erkannt und entsprechende Massnahmen zur Datensicherung können eingeleitet werden. Wie das System funktioniert, wird die Zeit zeigen.
Spannend ist auch der Seagate Rescue Service, damit kann im Fall der Fälle ein Recovery Team versuchen verlorene Daten wiedererzustellen. Wenn man sich für IronWolf Pro-Festplatten entscheidet, sind diese nach Registrierung für zwei Jahre automatisch geschützt, sprich der Plan ist im Kauf enthalten. Für die anderen Platten beginnen die Preise bei 29.99$ für zwei Jahre oder man kauft sich die entsprechende Software bei Seagate ab 79$. Wer schonmal Daten verloren hat, weis solche Dienste zu schätzen. In meinem Fall waren es schon zwei gecrashte SD-Karten und das ist wirklich nervig!
Ich habe mich für die Seagate IronWolf für das Synology NAS entschieden.
Einrichtung
Aufrufen von http://find.synology.com/ im Browser und es werden alle Diskstations im Netz angezeigt. Bei mir einerseits die bestehende und eben die neue DS1019+. Ich klicke auf Einrichten und zuerst schlägt mir Synology vor das neuste DSM (quasi das Betriebssystem der Diskstations) zu installieren, was ich dann automatisch machen lasse. Nach rund 10min Installationsdauer und einem Neustart geht es weiter. Im nächsten Schritt wird der Servername und das Administratorkonto festgelegt, sowie Definition ob Updates selbstständig vom NAS ausgeführt werden sollen. Man kann die Diskstation noch einem QuickConnect Konto zuweisen und ist mit der Grundeinrichtung einmal vorbei, jetzt hat man Zugriff auf das volle DSM.
Synology DiskStation – Festplatten Übersicht
Speicherpool und Volumen erstellen
Um überhaupt Daten ablegen oder weitere Einrichtungsschritte vornehmen zu können, sollte man den Speicher-Manager aufrufen und ein Volumen, sowie Speicherpool erstellen. Im Manager sehe ich im HDD/SSD sehe ich meine verbauten Festplatten, aktuell die drei Stück IronWolf 6TB. Nun erstelle ich also mein Volumen und Speicherpool, dazu wird man von einem Assistenten durch die Erstellung geführt. Da ich plane das NAS auf 5 x 6TB auszubauen, möchte ich ein RAID 5 System aufbauen. Alternativ wäre SHR noch eine Option, das Synology-eigene Format, bietet die Möglichkeit Festplatten unterschiedlicher Grösse in ein NAS zu verbauen und trotzdem mindestens den Ausfall einer Platte auszugleichen. Da ich plane mit gleich grossen Platten weiter zu arbeiten, kann ich RAID 5 wählen, was mir etwas mehr Leistung verspricht. Das hat auch dieser Vergleichstest bestätigt. Als Dateisystem wähle ich das neue btrfs Format. Ein RAID 5 ermöglicht mir aktuell rund 12TB Volumen, voll ausgebaut werden es deren 24TB sein. Die reale Grösse bei drei Platten beträgt bei mir 10.91TB.
Synology – RAID 5 Speicherpool
Daten-Migration von NAS zu NAS
Ich habe einige Daten zu migrieren, einerseits die Daten auf dem bisherigen NAS und andererseits von zwei Thunderbolt RAID-Laufwerken. Ziel der neuen Diskstation DS1019+ ist es, alle drei Geräte abzulösen und einen zentralen Speicherort zu schaffen. Von den beiden RAID-Laufwerken ist die Migration klar, da sie sich sowieso nur mit dem Mac verbinden lassen, schiebe ich über diesen die Daten direkt auf die DS1019+. Damit für die direkte Migration aller Daten von der DS412+ auf die DS1019+ kein Computer in der Mitte nötig ist, richte rsync ein. Wie das genau geht ist in der Synology Knowledgebase schön beschrieben, das Endresultat lässt sich sehen. Nach rund einem Tag sind alle meine bisherigen Daten in derselben Ordnerstruktur auf das neue NAS geschoben. Möchte ich etwas geändert haben, ist es am Einfachste diese Änderungen nun alle final auf dem neuen NAS vorzunehmen.
Synology DS1019+: Anschlüsse auf der Rückseite
Verwaltung & Apps
Für mich die Verwaltung der Synology Diskstations nach wie vor eine grosse Stärke dieser Geräte. Der Synology DSM, der DiskStation Manager, kann einfach über den Browser aufgerufen werden und hilft bei der Verwaltung des eigenen Netzwerksspeichers. Wer aber nur einen reinen Speicher will, der nutzt nicht annähernd den möglichen Umfang des DSM: Mit verschiedenen Nutzern und Berechtigungen hat man die Möglichkeit einen zentralen Speicher für die ganze Familie oder ein kleines KMU einzurichten. Man kann sich eine eigene Cloud aufbauen, Streamingservices und vieles mehr dank dem Paket-Zentrum. Darüber lassen sich zusätzlich Pakete und damit weitere Dienste installieren. Welche Pakete und Dienste man sich da noch zusammen-klicken kann, seht ihr in dieser Übersicht.
Weiter gibt es noch die passenden Apps für den Zugriff von unterwegs oder daheim über Smartphone und Tablet. Die Liste findet man hier, besonders beliebt sind in meinem Augen «DS file» zum Datenabgriff, «DS photo» für die schnelle Fotoübersicht und Sicherung, aber auch «DS video» zum streamen.
Synology DSM – Systemsteuerung
Nächste Schritte
Aktuell bin ich dran, Dienste wieder einzurichten, welche ich beim bisherigen NAS geschätzt habe. Bewusst mache ich da aber einen Schritt nach dem anderen und will erstmal sehen, was ich wirklich vermisse. Danach geht es daran, das System etwas neu zu organisieren und schauen was sich machen lässt. Ideen sind einige da:
- Eingescannte Dokument automatisch OCR-Scan auf dem Syno machen und anhand von Inhalt gezielt und geordnet ablegen.
- Virtuelle Windows Maschine auf dem Synology DS1019+ einrichten, schauen ob Geschwindigkeit reicht um die Loxone Config Software darüber nutzen zu können.
- Synchronisation der Daten auf eine andere DS um ein örtlich getrenntes Backup zu haben.
- Automatische Backups auf das DS1019+ laufen lassen.
- Synology Moments vs. Synology Photostation: Was erfüllt den Zweck besser als Backup der Smartphone Fotos
- Lightroom auf NAS auslagern, welche Möglichkeiten hat man und was passt am Besten vom Speed her.
- Evaluieren ob sich der Einbau eines SSD Cache auch im Privathaushalt lohnen würde.
Lieferumfang des Synology DS1019+
Fazit
Soweit der aktuelle Stand ist, bin ich sehr zufrieden mit der Wahl der Synology DS1019+ und den Seagate IronWolf 6TB Festplatten. Ich habe mittlerweile alle Daten von externen Platten, RAID-Systemen und dem bisherigen NAS auf das neue 5-bay System geschoben, jetzt muss erstmal etwas sortiert und aufgeräumt werden. Eine Datenablage an einem zentralen Ort mit Zugriff von überall her, das macht schon deutlich mehr Spass. Die nächsten Wochen wird das System gemäss den weiteren Schritten oben erweitert, vielleicht hat der eine oder andere Leser des Blogs noch gute Inputs oder Ideen?
Die Synology DiskStation DS1019+ gibt es aktuell für 809.- CHF. Eine 6TB Platte der Seagate IronWolf gibt es für 213.- CHF.