Smappee hat sich einen guten Namen mit seinen Energiemonitoren gemacht, ich habe hier vor mehr als vier Jahren das Einstiegsgerät getestet und vorgestellt. Mit dem Smappee Energiemonitor kann man einfach und doch ziemlich umfassend seinen täglichen Energieverbrauch visualiseren und analysieren. Mit dem zusätzlichen Gas & Water Monitor kann man das auch noch für den Wasserverbrauch (oder Gas) aufrüsten. Mit dem Smappee Infinity System geht man nun einen Schritt weiter, die modulare Lösung kann nämlich nicht nur Verbraucher analysieren, sonder auch steuern.
Smappee Infinity
Wie man dem einleitenden Bild bereits entnehmen kann, besteht Smappee Infinity im wesentlichen aus drei Hauptkomponenten und deren Verbinung untereinander, bzw. zu Geräten.
Smappee Genius: Der wichtigste Teil dürfte das grosse, weisse Modul ganz rechts im Bild sein. Das Smappee Genius bildet die Schnittstelle zwischen dem Mess- und Überwachungssystem und der hauseigenen Smappee-Cloud. Dabei werden hier die Daten gespeichert, welche von allen anderen Komponenten empfangen werden. Zudem kommuniziert die Einheit auch mit weiteren Komponenten, wie dem Smappee Gas & Water Sensor und dem Smappee Switch.
Smappee Power Box: Für die Stromversorgung des Systems und die Messungen der Spannungen an den drei Phasen im Haushalt ist die dunkle Box, die Smappee Power Box zuständig. Alle weiteren Komponenten werden darüber gespiesen, die Kommunikation der Daten zum Smappee Genius erfolgt über RS485.
Smappee-CT-Hubs: Wirklich skalieren und modular aufbauen kann man die CT Hubs. An einem Hub können bis zu 4 Stromwandler oder Rogowskispulen angeschlossen werden, um verschiedene Stromstärken – von 50 bis 1000 Ampere – zu messen. Bis zu 7 CT Hubs kann man in Serie schalten und damit 28 Messpunkte im Haus verbauen. Hier sieht man, das geht bereits in Richtung industrieller Nutzung. Dank dem stabilen RS485 Bus sind auch abgesetzte Messungen mit einer Distanz von bis zu 100 Meter möglich.
Aufbau des modularen Smappee Infinity Systems
Smappee IoT Welt
Nebst der direkten Messung von Verbrauchern ist Smappee auch mit zahlreichen Partnern im Bereich Smart-Home kompatibel. Die ganze Liste ist hier ersichtlich, aber sicher wichtige Partner sind Nest, Netatmo, Amazon Alexa, Tado, Philips Hue und IFTTT. Zudem hat man Varta Speichern auch einen bekannten Anbieter von Stromspeichern im Boot.
Submetering
Besonders interessant ist die Analyse von Verbrauchern bei Smappee. Einerseits ist das direkt über die CT Klemmen möglich oder auch direkt mit dem Smappee Switch. Spannend finde ich für unerfahrene Leute, die wenig Gefühl für den Verbrauch von Geräten haben, die patentierte NILM- (Non-Intrusive Load Monitoring) Technologie. Diese Technologie zur Aufschlüsselung des Stromverbrauchs nimmt das Energiesignal eines Gebäudes auf und spaltet es in Daten auf, die verschiedenen Geräten zugewiesen werden können. Das ist natürlich eine Schätzung und nicht hochpräzise, aber Smappee gibt immerhin eine durchschnittlichen Genauigkeit von 70% an. Die ermittelten Geräte sind meist: Kühlschrank, Gefriertruhe, Mikrowelle, Herd, Backofen, Staubsauger, Kaffeemaschine, Geschirrspüler, Bügeleisen, Waschmaschine, Wäschetrockner, Wasserpumpe, Leuchtmittel (> 50 W) oder Auto-Ladevorrichtung.
Smappee Portal
Fazit
Den Smappee Energiemonitor fand ich schon vor vier Jahren genial und seither hat sich im Markt auch nicht viel getan bezüglich Konkurrenzprodukten, die ähnlich vielfältig und trotzdem einfach zu installieren sind. Das Smappee Infinity System ist da schon enorm spannend, da man in den Energiemanager Bereich eintreten will. Klar steigt hier der Preis für den Einstieg, aber andere Energiemanager die man auf dem Markt kennt sind ebenfalls teuer. Hier wird sich zeigen, was für Updates Smappee zukünftig an kompatiblen Produkten aufschalten wird. Sobald man mit Smappee Infinity auch Elektroauto-Ladestationen regeln kann wird die Sache spannend. So bezahlt sich die Investition in das System durch Eigenverbrauchsoptimierung nämlich irgendwann aus. Ich halte euch bezüglich des Systems und Updates auf dem Laufenden.
Preise
Ein typisches Smappee Infinity-System besteht aus 1 Power Box, 1 Genius, mehreren CT-Hubs und mehreren CTs. Für einen einfachen Start ist das Smappee Infinity Starter Kit verfügbar, dieses umfasst folgende Komponenten: 1 Smappee Power Box, 1 Smappee Genius, 3 Smappee CT Hubs, 12 CTs mit 50 A, 30 Minuten Fernunterstützung bei der Installation, 5-jährige Datennutzungslizenz, 1 ModBus-Stecker, 4 Smappee Bus Kabel: 3 x 40 cm, 1 x 150 cm sowie 2 Wandmontageplatten. Die Installation sollte durch einen Elektriker vorgenommen werden.
Das Smappee Infinity Starter Kit gibt es für 909.- CHF.