24. Januar 2019
2 Minuten zu lesen

Kassensturz zeigt: Eine Wärmepumpe rechnet sich über die gesamte Lebensdauer

Kassensturz Waermepumpe

Ich habe hier letzte Woche ausführlich darüber berichtet, wie sich der Energiebedarf bei mir zusammensetzt. Einerseits analysiere ich damit meine Photovoltaik-Anlage und andererseits kann ich Stromfresser identifizieren. In meinem Fall sind der veraltete Elektro-Boiler für Warmwasser und die Wärmepumpe die grössten Verbraucher. Passend hat der Kassensturz des Schweizer Fernsehens einen Bericht zu Heizungsmöglichkeiten in Privathaushalten publiziert.

Luft-Wasser Wärmepumpe am Günstigsten

Im ausführlichen Bericht des Kassensturz wurden vier Heizungssysteme gegeneinander abgewägt. Dabei wurden Heizungen auf Basis von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas verglichen, sowie Wärmepumpen-Systeme mit Erdsondenbohrung und Luft zu Wasser Wärmetauscher. Die Investitionskosten sind bei Gas und Öl enorm tief, schlagen dafür aber mit hohen jährlichen Energiekosten zurück. Die grosse Investition der Tiefenbohrung bei Erdwärme vermag sich auch  nicht zu amortisieren und so siegt die Luft-Wasser Wärmepumpe im Vergleich deutlich.

Meine Heizungs-Kosten

Ich habe das natürlich auf meine aufgezeichneten Messwerte aus dem Jahr 2018 hochgerechnet. Ich habe genau 4’116kWh Energie in der Wärmepumpe für die Heizung gebraucht. Für Niedertarif-Strom bezahle ich rund 0.16CHF/kWh und im Hochtarif 0.21CHF/kWh, mit allen relevanten Kosten eingerechnet. Geschätzt läuft die Heizung bei mir 2/3 im Niedertarif, das ergibt mir jährliche Heizungskosten von 727.- CHF. Kasstensturz kam im Beispiel sogar auf 986.- CHF, die verwendeten Strompreise habe ich aber nicht gesehen. Insofern habe ich so aber ein gutes Gefühl was meine Heizung anbelangt.

Energieverrbauch von Heizung und Warmwasser-Erzeugung

Energieverrbauch von Heizung und Warmwasser-Erzeugung

Fazit

Bei Heizungssystemen lohnt sich nebst ökologischen Aspekten auch definitiv die Betrachtung der Kosten über die Lebenszeit. Bei mir steht dasselbe Thema beim Elektroboiler an, dank PV-Anlage habe ich aber dessen Betriebskosten drastisch reduzieren können. Wer sich also selbst um den Ersatz von Heizung, Warmwasseraufbereitung oder den Bau einer PV-Anlage kümmert, der sollte das Thema Energie ganzheitlich betrachten. Es dürfte sich lohnen…

6 Comments

  1. Peter

    Leider habe ich gerade keine Zeit den Bericht des Kassensturz anzuschauen (ich werde dies noch nachholen), es kann also sein dass darin bereits auf folgendes hingewiesen wurde.
    Das Problem welches ich momentan sehe ist dass hier Wärmeerzeuger verglichen werden ohne das Heizsystem zu berücksichtigen. So kann eine Wärmepumpe mit einer Fussbodenheizung effizient betrieben werden (weil niedrige Temperaturen), ist jedoch schon deutlich ineffizienter bei Heizkörpern und noch ineffizienter bei der Brauchwarmwasser Erzeugung.
    Man kommt nicht umher das System zu analysieren, es kann durchaus vorkommen das eine Gas-Heizung günstiger als eine Luftwärmepumpe sein kann.
    Desweiteren sehe ich in der Schweiz, einem Land der Mieter, noch ein andere Problem. Die Energie- und Betriebskosten werden oft auf den Mieter abgewälzt. Dem Besitzer fehlt so oft die finanzielle Motivation etwas zu machen.

  2. Timo Kellenberger (@tikellenberger)

    Sowohl bei Heizung wie auch Warmwasser gibt es von den Kantonen in den MuKEn 2014 Vorgaben zu erlaubter Energiemenge und Anteil erneuerbare Energie. Das hat dazu geführt dass mehr als 3/4 der Neubauten auf Wärmepumpen setzen. Das gilt natürlich auch für Mietshäuser. Für Bestandesbauten gibt es teilweise Sanierungspflichten und natürlich Regeln für Sanierungen was ca. 20 Jahren meistens der Fall ist.

  3. Heinz

    Was ich leider bei mir feststellen musste, dass Wärmepumpen nicht richtig eingebaut werden und auch nicht korrekt einregulliert werden. Das kann aber nur ein technisch begabter Kunde feststellen!
    Ich bin sehr enttäuscht von diesen namhaften WP-Firmen!
    Da nützt die beste WP nichts wenn sie nicht korrekt verbaut und einreguliert wird.

    H.R.

  4. M. Keller

    Wir haben im 2014 die Gasheizung und -Warmwasseraufbereitung durch eine LWP Heizung, eine sep. WP Boiler und PV auf dem Dach 4.6 Kwp ersetzt. Der Boiler heizt nur tagsüber von ca. 11-18 Uhr auf, die LWP Heizung läuft nur von ca. Oktober bis März/April. Unser Holzhaus Jg. 35 hat im EG (50m2) tw. Bodenheizung (Eingangsbereich, Bad, Küche) und im Bereich Essen/WZ vier Heizkörper. Im OG in jedem Zimmer und im Bad je 1 Radiator. Es ist immer gut warm, bei Innentemperatur 22 Grad und aussen 0 Grad ist die Vorlauftemperatur bei 34Grad. Für die Übergangszeit, sehr kalte Spitzen oder einfach für etwas wärmere Innentemperatur (anstelle dass wir den Innenthermostaten hochschrauben) heizen wir den Chemineeofen ein. Der ist so leistungsfähig, dass wir damit auch das ganze Haus heizen könnten.
    Für die elektr. Verbraucher wie Abwasch-, Waschmaschine etc. nutze ich vorwiegend den eigenen Strom. Für die Einspeisung der überschüssigen Energie erhalten wir vom EW 15 Rp. Letztes Jahr haben wir so 4600Kwh verbraucht und 3100Kwh ins Netz eingespiesen. Somit lagen die eff. Stromkosten bei 320 Fr.
    Im 2013 (mit Gasheizung und-Ww) lagen die Heiz- und El.kosten noch bei 2060 Fr.

  5. Philipp

    Hallo.
    Hier noch mein Bericht zum Thema WP.

    Unser Haus ist Jahrgang 1983, hat Doppelschalenmauern, Radiatorenheizung und sanierte Fenstern. Wir sind 4 Personen. Heizung und WW mit Wärmepumpe (JAZ 3,65) (Boiler 400L, «Gleit»-Speicher 200L). Strombedarf für Heizung und WW ca 3700-3900kwh/a.

    Wenn ich das mal mit durchschnittlich 18 Rappen rechne, komme ich auf 666 bis 700 CHF pro Jahr für Heizung und WW.
    (Da ich jedoch noch eine PV besitze und eigenen Strom verwenden kann, wir diese Rechnung für mich noch günstiger)

    Bevor wir die WP eingebaut hatten, brauchten wir um die 2000 L Heizöl. Wenn ich dies mal mit ca 90.-/100L rechne, komme ich auf ca 1800.–

    Wichtig bei der WP ist, dass diese sehr gut auf das Haus abgestimmt ist. Wir haben Radiatoren, trotzdem versuchen wir den Vorlauf so tief
    wie möglich zu halten, wenig gebraucht Räume nur wenig heizen usw…

    Ich hatte das Glück, bei einem Bundes-Messprogramm mitzumachen. Der Betreuer der Studie «Wärmepumpendoktor» stellte meine WP entsprechend gut ein
    und ich konnte von seinem Knowhow profitieren. Als Gegenleistung, musste ich detaillierte Daten zur WP erfassen.

    Neben dem Produkt und den richtigen Einstellungen, spielt auch die Art der Installation (hydraulische Einbindung) sowie die Auslegung der WP eine grosse Rolle.

    Hans, dir rate ich dringend den Boiler zu ersetzen und via WP zu betreiben.. Der frisst ja Strom ohne Ende…aber das hast du ja geplant :-)…

    Grüsse
    Philipp

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