Für den VW e-Golf habe ich zwar daheim eine Keba Wallbox installiert, aber für unterwegs oder als günstige Alternative daheim gibt es sogenannte mobile Ladestationen. Einer davon ist der go-eCharger Hom+ den es auch als Variante mit fixem Kabel gibt. Was eine mobile Ladestation so ausmacht und was sie kann, erfahrt ihr hier.
go-eCharger Mobile – Features
- Ladestromanpassung mittels Knopf am Gehäuse
- WLAN integriert zur Steuerung und Überwachung
- Einfache Wandmontage mit Schnellverschluss
- integrierter FI mit Gleichstromerkennung (Pflicht in der Schweiz)
- RFID Leser
- offene API
Der go-eCharger mit Adaptern im Kofferraum des VW e-Golf
Lieferumfang und Zubehör
In der einfachen Variante kauft man den go-eCharger Mobile alleine. Dieser wird zusammen mit einem RFID-Schlüsselanhänger und einer RFID-Reset-Karte geliefert. Damit kann man die Ladestation direkt an den CEE32 Steckdosen anschliessen und hat eine maximal mögliche Ladeleistung von 22kW (3x32A) zur Verfügung. Als Zubehör gibt es Adapter auf CEE16, Schuko, T23 und so weiter und kann sich damit ein Adapter-Set zusammenstellen. Damit ist man dann für alle möglichen Stromquellen gerüstet. Das hilft enorm bei Reisen, vor allem wenn mal keine Typ2 Steckdose zur Verfügung steht und man auf abenteuerliche Lademöglichkeiten angewiesen ist.
Einrichtung
Der go-eCharger muss zum Betrieb natürlich am Strom hängen. Bei mir konnte ich die mobile Ladestation mittels T23 Stecker anschliessen. Nachdem man die App heruntergeladen hat, kann man sich mit dem WLAN Hotspot des go-eChargers verbinden. Das Netzwerk ist von Haus aus verschlüsselt, eine Karte mit allen Verbindungsdaten und passendem QR-Code liegt bei, ganz praktisch. Die App selbst ist graphisch eher einfach gehalten, bietet dafür aber zahlreiche Funktionen. So können über die App Nachtladung und sogar Strompreisbörsen-Anbindung (derzeit in der Schweiz noch nicht möglich), Nutzerkonten, max. einstellbare Stromstärke und Anpassung der Stufen für den blauen Knopf, verschiedene Modi der Kabelentriegelung bis hin zur Einstellung der LED Farben geregelt werden. Außerdem kann die Box mit Hilfe der App sehr einfach ein Update erhalten, somit können Zusatzfunktionen wie Lastmanagement und OCPP später ebenfalls implementiert werden.
go-eCharger App und Einstellungen
go-eCharger im Test
Wenn ich den go-eCharger mit dem Typ 2 Ladekabel des VW e-Golf verbinde, startet der Ladevorgang, falls freigegeben. Ich kann nun mittels dem blauen Knopf am Charger direkt ohne App eifnach den Ladestrom verändern. Die Stufen sind in der App definierbar. Dieser offene Modus macht daheim in der Garage zum Beispiel Sinn. Während dem Ladevorgang zeigen die LED’s rund um die Typ 2 Buchse an das geladen wird, sieht ziemlich fancy aus. Wenn über eine Phase geladen wird, schwirt ein Schweif um die Buchse herum, bei 3-phasigem Laden sind es deren drei.
Hat man nun mehrer Elektroauto-Fahrer in der Garage oder zwei eigene Elektroautos und will deren Verbrauch monitoren, kann man den Zugriff auf den Charger über RFID kontrollieren. Der go-eCharger und seine App schlüsselt in einem Menü die geladenen kWh je nach genutztem RFID-Tage auf. So kann man pro Nutzer oder eben pro Auto die Verbrauchsstatistiken einzeln abfragen.
Das wirklich praktische am go-eCharger gegenüber einer fixen Wallbox-Installation wie ich sie mit der Keba P30c habe, ist die Mobilität. Der Charger hängt zwar mittels Wandhalterung gut an der Wand, kann aber auch einfach ausgehängt werden, wenn man mal eine längere Reise oder Langstrecken-Fahrt vor sich hat. Für spezielle Elektroauto-Ladestationen ist er zwar nicht nötig, aber wenn man mal irgendwo halt macht, wo andere Steckdosen zur Verfügung stehen hat man dank den zahlreichen Adapter gute Chancen schneller zu laden. Ich durfte in einer Hotel-Garage schonmal die Steckdose benutzen, nebenan wäre eine CEE16-Buchse frei gewesen, aber ich hatte kein entsprechendes Kabel. Insofern kann man mit einem go-eCharger im Kofferraum immer die maximal mögliche Leistung abrufen.
Der go-eCharger kann an der Wand montiert werden.
Einbindung in Smart Home
Was wirklich lobenswert ist, für den go-eCharger steht eine API inklusive detaillierter Beschreibung bereit. Mittels REST API sollte es ziemlich einfach möglich sein, den go-eCharger in Smart Homes wie Loxone einzubinden. Die weitere Mühe habe ich mir noch nicht gemacht, weil ich mit der Keba ja bedient bin. Nebst REST steht auch MQTT zur Verfügung, über beide Lösungen kann die Ladeleistung geregelt werden, was wiederum ermöglicht den Überschuss der Photovoltaik-Anlage einfach ins Auto zu laden, sofern dieses angeschlossen ist. Solche Lösungen müssen die Zukunft sein und funktionieren bei mir schon seit März diesen Jahres erfolgreich.
PV-Überschuss mit dem go-eCharger laden
Nachtrag: Mittlerweile habe ich den go-eCharger Home+ in den Solar Manager eingebunden. Der Solar Manager ist eine einfach zu installierende und übersichtliche Lösung zur Optimierung des Eigenverbrauchs und Ansteuerung von Elektroauto-Ladestationen. In meinem Fall ist es so, dass ich meine Keba Ladestation und den go-eCharger beide eingebunden habe. Der go-eCharger ist aber nur einphasig mit 16A abgesichert angeschlossen, so habe ich eine ideale Erweiterung für PV-Überschuss. Die Idee ist, dass ich öfter man am go-eCharger lade, denn dieser kann nun mit dem Solar Manager von 1.4kW bis auf 3.7kW dynamisch laden. Das erledigt der Solar Manager alles selbst, dazu muss man nur die IP des Solar Managers hinterlegen und eine Eingangsleistung definieren. In meinem Fall rund 1,3kW. damit nicht ständig ein- & ausgeschalten wird bei einer Wolke, kann ich Verzögerungen eingeben. Für mich eine preiswerte und gute Lösung möglichst viel Überschuss ins Elektroauto laden zu können.
go-eCharger im Solar Manager
Pro
- Standard Typ 2 Ladekabel kann verwendet werden
- App und offene API bei dem Preis sind sehr lobenswert
- Typ 1 Autos können über Typ 2 auf Typ 1 Ladekabel auch genutzt werden
- Kompakte Lösung für fixe Nutzung daheim und für unterwegs
Kontra
- IP54 Schutzklasse dürfte höher ausfallen für ständigen Ausseneinsatz, ist aber wohl der Typ 2 Buchse geschuldet
- Diebstahl durch Lösen der CEE32-Verbindung theoretisch möglich
Korrektur / Nachtrag: Der go-eCharger ist auch unterwegs diebstahlgesichert, da er über das Kabel mit dem Auto verbunden ist und die Kabel solange verriegelt bleiben, bis der Fahrer die Verriegelung am Fahrzeug öffnet.
Fazit
Hätte ich noch keine fix installierte Wallbox daheim, wäre eine Lösung wie der go-eCharger definitiv eine gute Alternative. Rechnet man nur schon die horrenden Preise von Typ B FI Schaltern, welche verbaut werden müssen und im go-eCharger bereits vorhanden ist. Dann ist die mobile Ladestation ein echtes Schnäppchen. Man kann auch einfach mit einer herkömmlichen Steckdose in der Garage starten und sich später eine CEE16 oder besser gleich eine CEE32 Dose vom Elektriker installieren lassen. Das der go-eCharger auch mobil einfach genutzt werden kann, erhöht seinen Wert noch weiter und dazu noch im Vergleich zur Konkurrenz extrem günstig.
Den go-eCharger gibt es in der 22kW Version für 739.- CHF.