19. September 2018
3 Minuten zu lesen

Volkswagen zeigt den modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB)

Volkswagen MEB

Die letzten Wochen waren in meinen Augen ziemlich spannend was Elektromobilität betrifft. So hat vor einigen Tagen Mercedes den EQC vorgestellt und Audi vor zwei Tagen den e-tron. Beides Vorstellungen im höhen Preissegment. Volkswagen hat währenddessen in Dresden erstmals die auch schon hier erwähne MEB-Plattform vorgestellt. Wie auch schon erwähnt, finde ich das Konzept des modularen E-Antriebs-Baukasten extrem spannend und den richtigen Weg als konsequente Umsetzung des Elektroantrieb-Konzepts. Ab Ende 2019 wird dann das erste VW I.D. Modell auf Basis von MEB in Zwickau vom Band laufen. Nebst dem ersten fahrbaren Unterbau ohne Karosserie und Interieur – exakt so wie er im Serienmodell zum Einsatz kommen wird hat man auch eine „Volks-Wallbox“ vorgestellt, quasi die heimische Ladestation zur I.D. Familie.

Volkswagen startet ELECTRIC FOR ALL-Kampagne

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MEB: Die technologische Plattform für das Elektro-Zeitalter

Das Volkswagen nicht nur ein Elektroauto vorstellt, sondern gleich eine ganze Plattform, die es ermöglicht die ganze Produktion erst richtig zu skalieren, ist aktuell noch einzigartig auf dem Markt. Durch eine Plattform über eine Fahrzeugpalette soll es möglich sein, ein hochwertiges Elektroauto für die Massen zu produzieren: „Der ID. wird ein Meilenstein der technologischen Entwicklung. Er wird das erste voll vernetzte und voll alltagstaugliche Elektroauto, das sich Millionen von Menschen leisten können. Durch die flache Batterie im Boden liegt das Auto super auf der Straße und der Innenraum fällt sehr viel großzügiger aus – wir erreichen einen deutlichen Fortschritt im Raumgefühl.“ Erklärt Christian Senger, Leiter der Baureihe E-Mobility.

Bis Ende 2022 sollen weltweit 27 Elektrofahrzeuge, basierend auf der MEB Plattform, für vier Konzernmarken produziert werden. Dabei reicht die Bandbreite vom Kompaktauto bis zum Lifestyle-Bulli, dem I.D. Buzz.

VW I.D. und die „Volks-Wallbox“

VW I.D. und die „Volks-Wallbox“

Ladesystem

Für mich extrem spannend, weil mich die Thematik interessiert, sind die Ladesysteme. Volkswagen gibt hier noch keine detailierten Infos raus, nur soviel dass alle Mitglieder der ID.-Familie schnellladefähig sein werden. Darüber kann die Batterie in rund 30 Minuten bis zu 80 Prozent aufgeladen werden. Grundlage dafür ist ein komplett neues, deutlich leistungsfähigeres Batteriesystem, das vom Unternehmensbereich Volkswagen Konzern Komponente entwickelt wurde. Wie gesagt, genauere Infos zum Schnelladesystem oder der Volks-Wallbox gibt es noch nicht.

MEB Plattform in Dresden

MEB Plattform in Dresden

Entwicklung und Produktion

Volkswagen I.D. soll für E-Mobilität „made in Germany“ stehen. So sind an der Entwicklung und Produktion der ersten Elektroautos auf MEB-Basis die meisten Volkswagen Standorte in Deutschland beteiligt. In Wolfsburg findet ein Grossteil der Entwicklung statt, sowie der Bau eines Vorserienmodells inklusive Tests auf dem Prüfgelände in Ehra-Lessien.  Die Serienmodelle der ID.-Familie werden von Volkswagen in Sachsen gebaut. Zwickau wird mit 1,2 Milliarden Euro Investitionsvolumen zum ersten reinen MEB-Werk und zum größten Kompetenzzentrum für Elektromobilität in Europa ausgebaut. Die gläserne Manufaktur in Dresden entwickelt sich zum „Center of Future Mobility“. In Braunschweig wird das Werk derzeit ausgebaut, um künftig bis zu eine halbe Million Batteriesysteme jährlich zu fertigen.

Volkswagen launches ELECTRIC FOR ALL campaign

Fazit

Ich bin positiv überrascht über die Präsentation von Volkswagen. Die MEB Plattform selbst kannte man ja bereits aus Studien und ich finde es toll, dass der Weg einer einheitlichen Plattform konsequent weitergegangen wird. Im Gegensatz zu anderen deutschen Herstellern versucht man bei Volkswagen scheinbar nicht dem Markt vom Hochpreissegment her anzugehen, sondern im erschwinglichen Bereich. Wie dass dann genau aussehen wird, zeigt sich noch, aber für mich daher eines der spannendsten Konzepte. Was ich aber wirklich lobenswert finde sind die Pläne wie man die deutschen Entwicklungs- und Produktionsstandorte weiter nutzen wird und sie entsprechend umorganisiert. Es wäre schade wenn mit dem Technologiewechsel in der Autobranche Arbeitsplätze nach Asien oder in die Staaten verschwinden…

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