13. Juli 2018
3 Minuten zu lesen

Photovoltaik und Elektroauto – eine geniale Kombination

Wallbox Ladestation lädt den VW e-Golf in meiner Garage

Seit letztem Herbst steht bei mir ein VW e-Golf in der Garage und auf dem Hausdach befindet sich eine Photovoltaik-Anlage, eine geniale Kombination die ich vor allem seit diesem Frühling zu schätzen gelernt habe. Denn seit April produziere ich massiv mehr Energie als in den kalten und Sonnen-armen Wintermonaten und im März habe ich mit Loxone eine Eigenverbauchsoptimierung programmiert. Diese nutzt meine Überschüssige Energie in erster Instanz um den Warmwasser-Boiler aufzuheizen, danach folgt das Aufladen des Elektroautos, sofern es angeschlossen ist.

Mit Sonnenenergie Auto fahren

Ich habe wie erwähnt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach mit einer Leistung von 9.32kWp. Diese liefert seit April an guten Tagen zwischen 30 und fast 60kWh Energie. Da ich die Anlage absichtlich mit etwas mehr Fokus auf das Westdach gebaut habe, gibt es am Abend oft noch lange Sonnenstrom. Eben genau diesen nutze ich nach der Arbeit um den VW e-Golf mit Überschuss zu laden. Sprich die überschüssige Energie, welche ich sonst ins öffentliche Stromnetz für wenig Entgeld einspeisen würde, lade ich in den Autoakku. Dieses Vorgehen macht aus mehrfacher Hinsicht Sinn, denn einerseits erhöhe ich damit den Eigenverbrauch meiner Photovoltaik-Anlage und je mehr Strom man auch selber braucht, desto schneller kommt man zum Break-Even, wo sich die Anlage lohnt. Weil eingekaufter Strom drei- bis viermal teurer ist als was ich für den selber produzierten erhalte.

Meine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach

Meine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach

Andererseits lade ich damit quasi kostenlos den VW e-Golf, bzw. muss keinen zusätzlichen Strom dafür kaufen. Das wiederum bedeutet, dass ich dann quasi zum Nulltarif herumfahre, bzw. einfach die 5Rp./kWh Strom nicht vom EW erhalte, weil ich ihn selbst verbrauche. Bei einem Durchschnittsverbrauch von ca. 14kWh/100km von Frühling bis Herbst, kosten mich 100km Reichweite also rund 70Rp. Das sind jetzt rein wirtschaftliche Argumente, das schöne an der Geschichte ist aber, dass man den selbst erzeugten Strom auch gleich selbst für die Mobilität nutzen kann, die ganze Erzeugungs- und Verbrauchskette ist lokal und macht auch umwelttechnisch natürlich Sinn.

Die Keba P30c Wallbox lässt sich mit dem Loxone Smart Home regeln

Die Keba P30c Wallbox lässt sich mit dem Loxone Smart Home regeln

Wieviel Prozent Sonnenenergie konnte ich Laden?

Die entscheidende Frage ist nun, wieviel Anteil Sonnenenergie vom eigenen Dach konnte ich überhaupt nutzen? Total habe ich daheim 348kWh geladen, davon war eine Ladung mit 19kWh eine Ladung über Nacht. Zusätzlich kommen noch 12.9kWh von einem CCS-Lader und noch knapp 20kWh von Typ 2 AC Ladern in Parkhäusern (z.B. Aarau Bahnhof oder IKEA). Total also rund 381kWh geladen und davon waren doch immerhin 329kWh Sonnenergie, selbst erzeugt. Das ergibt mir schöne 86% Deckung aus eigenem Solarstrom, der gesamten Energie die ich mit dem e-Golf seit April benötigt habe.

Keba P30 und VW e-Golf 2017

Keba P30 und VW e-Golf 2017

Fazit

Ich denke man spürt es immer wieder aus meinen Beiträgen heraus, ich bin ein Fan von Elektroautos und auch begeisterter Besitzer eine Photovoltaik-Anlage. Mit dem VW e-Golf bewege ich mich damit wie berechnet von Frühling bis Sommer mit mehr als 80% aus selbst erzeugter Energie, was ökologisch und auch wirtschaftlich Sinn macht. Klar hängt diese Zahl auch von den täglichen Fahrstrecken, Arbeitszeiten (wegen Laden) und Grösse der Photovoltaik-Anlage ab, aber ich kann das nur empfehlen. Zumal noch ein gutes Gefühl dazu kommt, wenn man Sonnenergie lädt. Ich glaube auch, dass solche Lösungen einen grossen Teil für die Mobiliät der Zukunft leisten können, wenn nun noch Arbeitgeber in Photovoltaik-Anlagen investieren und den Mitarbeitern diesen für die Autos zur Verfügung stellen, wird es noch besser.

Mehr zu meinen Erfahrungen mit dem VW e-Golf gibt es hier nachzulesen, Details zur Photovoltaik-Anlage hier lang.

14 Comments

  1. Nicholas

    Diese Kombination macht Sinn, setzt allerdings voraus, dass man die Möglichkeit hat eine solche Anlage zu betreiben, was für ein Mietervolk wie die Schweizer eher schwierig ist. Sonne für‘s commuten zu nutzen ist wohl die beste Möglichkeit auf Elektro umzusteigen und trägt der beschränkten Reichweite und Leistung Rechnung.

    • Hans

      Hey Nicholas,

      das ist natürlich so, hast du recht. Vielleicht spornt dieser Artikel auch einige Vermieter an, sowieso seit 1.1.2018 wo man Eigenverbrauchsgemeinschaften bilden kann ist das Photovoltaik-Modell besonders attraktiv. Mit etwas Innovationsbereitschaft lassen sich so tolle Projekte realisieren, die sich auch schneller rentieren.

  2. Maertsch

    Angenommen wir rechnen mit 0rp/km. Dann sparst du auf 100km fahren rund 7 CHF zum normalen Golf mit 5L/100km bei 1.40 Benzinkosten. Also 7rp/km. Abgedehen davon, dass die Wartung/Steuern des eGolf einiges weniger kostet. Wie viele Kilometer musst du bis zum Break Even fahren?

    Rechnung ist dann: (aufpreis eGolf zu Golf + Kosten Photovoltaik in Fr.) / 0.07Fr = x km.

    Wenn dich die Anlage also 6000 gekoster hat und du 50% für den eGolf nutzt hat kannst du 3000.- als kostenfaktor nehmen.

    Der eGolf ist ca 7000.- teurer als der normale Golf.
    Also 10000 / 0.07 = 147’000km.

    Kommt das etwa hin? Wie gessgt sparst du auch enorm am unterhalt beim Auto. Aber wenn man mit 150’000 km ein Wirtschaftlichen Break Even hat ind zudem 0 zusätzliche Emmision ist das wirklich beachtlich.
    Jetzt wäre noch die Grauenergie spannend 😉

    Mach weiter so!

    • Hans

      Sali Maertsch,

      spannende Rechnung. Gemäss VW und AMAG ist der eGolf gleich teuer wie ein äquivalent ausgestatteter Golf mit Dieselmotor. Mit den ganzen Ausstattungsvarianten habe ich das noch nie nachgeprüft, denke aber die Info wird schon etwa stimmmen. Im e-Golf ist standardmässig schon viel verbaut, was bei Verbrennermodellen noch optional dazugekauft werden muss.

      Die Kosten der Photovoltaik-Anlage liegen einiges höher als deine Schätzung, ich selbst rechne eigentlich den Break-Even der PV-Anlage ständig. Erste verlässliche Zahlen werde ich im September haben, wenn die Anlage ein Jahr in Betrieb war. Ziel wäre es in 12-14 Jahren amortisiert zu haben, wobei das einen hohen Eigenverbauchsgrad bedingt, woran ich eben arbeite. Zudem spielt hier der Strommarkt über den Zeitrahmen eine grosse Rolle, gehe aber von steigenden Bezugspreisen aus.

  3. Gast

    Ganz schön und nett aber es ist eine Milchmädchen Rechnung.
    Mit keinem Wort wird hier erwähnt was die Solar PV Anlage incl. Aufbau gekostet hat!Dazu kommt noch Wartung und Reinigen regelmässig!
    Ich bin mir sicher das sich solche Anlage niemals amortisieren wird.Das hat mir auch mein Elektriker gesagt.
    Ich gehe davon aus das man mit Einbau mindestens 20.000€ rechnen muss.Wenn die Anlage jedes Jahr 1000€ Strom produziert müsste bei dem Preis von 25€Cent/1kWh würde diese so um die 4000kWh /Jahr erstellen was für eine 9qm Anlage nicht zu schaffen ist.
    Würde man 20.000€ gut anlegen bei 3,5%/Anno würde man nach 20 Jahre immer noch 20.000€ haben und die 20 Jahre nur von der Zinsen laden können. 15kWh/100km wird 3.000kWh reichen um 20.000km/Jahr fahren können.
    Oder man kriegt die PV Anlage geschenkt.

    • Hans

      Hallo Gast,

      ich habe Auto und PV Anlage separat gerechnet, die PV-Anlage wird sich in ca. 14 Jahren amortisiert haben, da müssen Sie sich keine Sorgen machen. Leider ist Ihre Rechnung auf völlig falschen Fakten basierend, zumal ich noch in der Schweiz installiert habe und hier andere Zahlen gelten.

      Die Anlage ist übrigens 9.3kWp gross, nicht 9qm. Sie schafft jährlich voraussichtlich 8.5MWh. Nehmen wir an die Anlage hat 20’000.- CHF gekostet, dann kommt noch ein Beitrag von Bund (EIV) von 5600.- und Steuerabzüge von 3000-4000.- CHF. Effektive Kosten wären dann noch ca. 11’000.- CHF die man reinholen muss. Aktuell rechne ich mit einer Ersparnis von Bezugsstrom und Einspeisevergütung von 700.- bis 800.- CHF jährlich. Leicht steigende Stromspreise und Einspeisevergütungen betrachtet würde ich schätzen dass ich realistisch in 14 Jahren amortisiert habe. Wenn es besser läuft, die Preise sich stärker entwickeln vielleicht sogar in 10-12 Jahren…

      Fragen dazu?

  4. hitch24

    Lieber Hans
    Bin gerade über deinen Artikel gestolpert! Besten Dank für deinen Bericht. Ich kann mich zu 100 % an deine Erfahrungen anschliessen. Wir fahren seit 2.5 Jahren elektrisch mit einer Zoé und nun haben wir seit Feb. 2018 unsere PV Anlage (7 kWp, im nebelfreien GR, 10 Rp/kWh Einspeisevergütung) mit Mennekes Amtron Ladesäule in Betrieb. Seither haben wir ca. 90% Sonnenenergie getankt. Unsere Begeisterung für EV’s und PV ist nur noch grösser geworden. Das Gefühl wenn die Sonne direkt in den Tank geht ist genial. Danke für deine Beträge und weiter so!

    • Hans

      Servus Hitch,

      danke dir für die Bestätigung und freut mich umso mehr wenn man sowas liest. Natürlich noch schöner wenn man dabei im Bündnerland wohnt 🙂
      Kann man die Amtron auch regeln?

      Grüsse Hans

      • hitch24

        Ja, mit der Amtron kann man in verschiedenen Modi laden, unter anderem auch Überschuss laden. Mit der Mennekes App lassen sich die Lademodi bequem einstellen. Mich würde noch interessieren ob du bei deinem Setup auch schon einen Batteriespeicher in Betracht gezogen hast? z.B. den Kreisel Mavero? Die Powerwall kann ja leider nicht 3-phasig einspeisen.

        • Hans

          Ich bin am Thema dran.
          Powerwall ist das Problem, dass sie nicht einphasig auf 3.6kW limitiert und 3-Phasig misst. Sonst wäre es gemäss meiner Recherchen ok.

  5. Santschi Benjamin

    Hallo Hans
    Ich habe seit 2 Monaten eine 12 kwp Anlage auf dem Dach. Dazu noch das Hauskraftkerk von E3DC 15 kw. Es ist supper!!
    Momentan fahre ich probeweise mit einer Zoe für 2 Wochen. Werde die Zoe vermissen wen ich wider An der Tankstelle tanken muss.
    Für den Arbeitsweg von 38 km muss ich am abend 2 h Lasen.
    Ein tolles Gefühl!
    Danke dier für deine Tollen beiträge
    Lg Benjamin

      • Santschi Benjamin

        Die Zoe werde ich im Oktober übernehmen. Muss zuerst den Verbrenner los werden.

        Warmwasser mache ich nur noch mit überschuss. Habe einen Heizstab von my- Pv einbauen lassen so wird die Wärmepumpe nicht benötigt im Sommer.

        Ich wüsste kein besseres System als von E3DC. Alles in einem Gerät. 10 jahre voll Garantie. Schade ist nur das der Speicher nur 3000w abgiebt.
        Schau mal nach Quatroporte von E3DC.

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