Seit letztem Herbst steht bei mir ein VW e-Golf in der Garage und auf dem Hausdach befindet sich eine Photovoltaik-Anlage, eine geniale Kombination die ich vor allem seit diesem Frühling zu schätzen gelernt habe. Denn seit April produziere ich massiv mehr Energie als in den kalten und Sonnen-armen Wintermonaten und im März habe ich mit Loxone eine Eigenverbauchsoptimierung programmiert. Diese nutzt meine Überschüssige Energie in erster Instanz um den Warmwasser-Boiler aufzuheizen, danach folgt das Aufladen des Elektroautos, sofern es angeschlossen ist.
Mit Sonnenenergie Auto fahren
Ich habe wie erwähnt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach mit einer Leistung von 9.32kWp. Diese liefert seit April an guten Tagen zwischen 30 und fast 60kWh Energie. Da ich die Anlage absichtlich mit etwas mehr Fokus auf das Westdach gebaut habe, gibt es am Abend oft noch lange Sonnenstrom. Eben genau diesen nutze ich nach der Arbeit um den VW e-Golf mit Überschuss zu laden. Sprich die überschüssige Energie, welche ich sonst ins öffentliche Stromnetz für wenig Entgeld einspeisen würde, lade ich in den Autoakku. Dieses Vorgehen macht aus mehrfacher Hinsicht Sinn, denn einerseits erhöhe ich damit den Eigenverbrauch meiner Photovoltaik-Anlage und je mehr Strom man auch selber braucht, desto schneller kommt man zum Break-Even, wo sich die Anlage lohnt. Weil eingekaufter Strom drei- bis viermal teurer ist als was ich für den selber produzierten erhalte.
Meine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach
Andererseits lade ich damit quasi kostenlos den VW e-Golf, bzw. muss keinen zusätzlichen Strom dafür kaufen. Das wiederum bedeutet, dass ich dann quasi zum Nulltarif herumfahre, bzw. einfach die 5Rp./kWh Strom nicht vom EW erhalte, weil ich ihn selbst verbrauche. Bei einem Durchschnittsverbrauch von ca. 14kWh/100km von Frühling bis Herbst, kosten mich 100km Reichweite also rund 70Rp. Das sind jetzt rein wirtschaftliche Argumente, das schöne an der Geschichte ist aber, dass man den selbst erzeugten Strom auch gleich selbst für die Mobilität nutzen kann, die ganze Erzeugungs- und Verbrauchskette ist lokal und macht auch umwelttechnisch natürlich Sinn.
Die Keba P30c Wallbox lässt sich mit dem Loxone Smart Home regeln
Wieviel Prozent Sonnenenergie konnte ich Laden?
Die entscheidende Frage ist nun, wieviel Anteil Sonnenenergie vom eigenen Dach konnte ich überhaupt nutzen? Total habe ich daheim 348kWh geladen, davon war eine Ladung mit 19kWh eine Ladung über Nacht. Zusätzlich kommen noch 12.9kWh von einem CCS-Lader und noch knapp 20kWh von Typ 2 AC Ladern in Parkhäusern (z.B. Aarau Bahnhof oder IKEA). Total also rund 381kWh geladen und davon waren doch immerhin 329kWh Sonnenergie, selbst erzeugt. Das ergibt mir schöne 86% Deckung aus eigenem Solarstrom, der gesamten Energie die ich mit dem e-Golf seit April benötigt habe.
Keba P30 und VW e-Golf 2017
Fazit
Ich denke man spürt es immer wieder aus meinen Beiträgen heraus, ich bin ein Fan von Elektroautos und auch begeisterter Besitzer eine Photovoltaik-Anlage. Mit dem VW e-Golf bewege ich mich damit wie berechnet von Frühling bis Sommer mit mehr als 80% aus selbst erzeugter Energie, was ökologisch und auch wirtschaftlich Sinn macht. Klar hängt diese Zahl auch von den täglichen Fahrstrecken, Arbeitszeiten (wegen Laden) und Grösse der Photovoltaik-Anlage ab, aber ich kann das nur empfehlen. Zumal noch ein gutes Gefühl dazu kommt, wenn man Sonnenergie lädt. Ich glaube auch, dass solche Lösungen einen grossen Teil für die Mobiliät der Zukunft leisten können, wenn nun noch Arbeitgeber in Photovoltaik-Anlagen investieren und den Mitarbeitern diesen für die Autos zur Verfügung stellen, wird es noch besser.
Mehr zu meinen Erfahrungen mit dem VW e-Golf gibt es hier nachzulesen, Details zur Photovoltaik-Anlage hier lang.