Testbericht: Apple iPad – Viel Technik für wenig Geld

An einem Special Event an einer Schule in Chicago hat Apple Anfang März ein neues iPad vorgestellt. Dieses «Einsteiger iPad» bekam dabei einige Features des Pro Modells, einen Geschwindigkeitsschub und ist im Preis trotzdem nicht angestiegen. Apple hat hier definitiv ein sehr attraktives Angebot, das nicht für Schüler sondern auch für Nutzer daheim sehr interessant sein dürfte.

Aktuelle iPad Produkt-Palette

Apple lässt bei den iPads Nummerierungen für die Version oder ähnliches seit längerem weg. Bei einigen meiner Leser hat das auch nach der letzten Ankündigung für etwas Verwirrung gesorgt, daher hier erstmal ein Update, welche Modell den aktuell auf dem Markt sind. Apple hat selbst einer sehr schöne Übersichtsseite dazu, ich habe mir einfach einmal die Freiheit genommen und versucht die wichtigsten Information auf ein Bild zu bringen. Was man sofort deutlich sieht, das iPad ist preislich am attraktivsten und hat neu Apple Pencil Unterstützung erhalten:

iPad Modelle Fruehling 2018

Lieferumfang

Das iPad wird auch wie die bisherigen iPad Modelle mit dem üblichen Zubehör ausgeliefert. So befindet sich in der klassischen Verpackung nebst dem iPad , ein Lightning USB Kabel und das passende USB-Netzteil. Der Apple Pencil gehört nicht zum Lieferumfang und muss separat gekauft werden.

Testsetup

Ich habe das iPad mit einem schwarzen Smart Cover und einem Apple Pencil im Einsatz. Eine sehr kompakte Lösung, ohne zusätzliche Tastatur oder eine weitere Hülle. Besonders praktisch auch nach Jahren, finde ich das Smart Cover dank verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten zur Positionierung auf dem Tisch.

Ich nutze das iPad oft so mit dem Smart Cover

Apple iPad: Wo liegen die Abstriche?

Kommen wir zu der spannenden Frage gleich zuerst, wo liegen denn die Abstrich gegenüber einem iPad Pro, wenn das neue iPad auch den Pencil unterstützt und noch so günstig zu kaufen ist. Da gibt es einerseits den neuen Formfaktor des Pro mit 10,5″ Display, damit auch etwas mehr Auflösung aber die Pixeldichte von 264 ppi bleibt gleich. Was dafür beim Pro hinzukommt, ist die ProMotion Technologie und ein erweiterter Farbraum und TrueTone. Als Antrieb kommt ein hauseigenere A10 Fusion Chip zum Einsatz, das Pro hat hier schon den etwas neueren A10X und auch eine 12MP Kamera welche 4K Filmen kann. Auch die optische Bildstabilisierung fehlt, sowie Touch ID der 2. Generation und das 4-Lautsprecher Audio Design. Der fehlende Smart Connector für Keyboards kann mann auch durch Bluetooth-Tastaturen vergessen lassen.

Wer die Features kennt wird sie schätzen, aber sie sind sicher kein Muss und schon gar kein grosser Abstrich wenn man sich die Preise vor Augen führt. Das iPad gibt es in der günstigsten Variante ab 379.- CHF, während das Pro erst bei 745.- CHF loslegt. Hier kann man nicht viel falsch machen, als Pro User sollte man sicher den Vergleich in einem Apple Store machen, ansonsten kann ich sagen, mit dem iPad macht man nicht viel falsch…

Apple iPad (2018) mit Apple Pencil

Apple iPad im Einsatz

Ich habe das iPad für einige klare Zwecke bei mir im Einsatz. Dazu gehört vor allem Medienkonsum, sprich abonnierte Feeds und Zeitungen lesen, Netflix und Youtube, sowie etwas Social Media. Daneben nutze ich es auch für schnelle Beantwortung von Mails, sowie neu auch Fotoverwaltung über Apple Fotos und Lightroom. Ganz praktisch und immer wieder genial ist die Bearbeitung von Dokumenten mit dem iPad, was bisher dem Pro mit dem Apple Pencil vorbehalten war. Schnell Korrekturen mit dem Pencil in einem Dokument anbringen, ganz easy und intuitiv. Schneller geht es nicht mal am PC, etwas das ich wirklich gerne und auch gezielt am iPad mache. Schnell ein Dokument signieren ebenfalls und dank dem Finder in iOS11 geht das Teilen der Daten für mich auch einfach über anderen Dienst als iCloud only. Hier hat Apple das iPad dank dem neusten iOS auch definitiv besser gemacht, was Workflow-Möglichkeiten angeht.

Für mich ist das iPad aber einfach ein praktischer Begleiter geworden, ein guter und effektiver Kompromiss zwischen Notebook und Smartphone. Notizen sind schneller gemacht, Bilder sind einfach angenehmer auf dem grossen Bildschirm zu bearbeiten und sortieren, wie Lesen auch. Mittlerweile reise ich nicht mehr ohne iPad, einfach weil es zur Gewohnheit wurde und praktisch ist. Vor allem beim Fliegen, veraltete und teilweise kaum mehr funktionierende Entertainment-Systeme in Flugzeugen kann ich dank iPad getrost ignorieren. Ich habe meine Serien dabei, etwas Lesematerial und kann bei Bedarf auch etwas arbeiten.

Arbeiten mit dem Pencil

Ich hatte den Apple Pencil damals am grossen iPad Pro 12.9″ extrem viel genutzt, seither immer wieder mal aber nie mehr so richtig aktiv. Das hat sich mit dem neuen iPad wieder etwas geändert, vielleicht auch weil die Vielfalt der unterstützten Apps gewachsen ist. Dazu beigetragen hat auch, dass Apple die eigenen iWork Tools, namentlich Pages, Numbers und Keynote ebenfalls für den Pencil optimiert hat. Das Arbeiten mit dem Stift macht in vielen Situationen Sinn und ist eine gute Ergänzung, der hohe Preis schreckt viele Leute wahrscheinlich etwas ab. Für Schüler gibt es neu eine günstigere Alternative von Logitech.
Einen schönen Artikel zur Nutzung des Pencils und wie man damit umgeht hat übrigens Rafael geschrieben (Tagi Paywall, weil ABO+ Artikel).

Fazit

Ich bin es mir gewohnt von Apple immer die neusten High-End Produkte zu testen, beim iPad hat man nun etwas auf den Markt gebracht, das einen unüblichen Spagat hinkriegt. Apple bietet hier hervorragende Technik, mit wenigen (für den Normalverbraucher kaum relevanten) Abstrichen für wenig Geld an. Ich wage zu behaupten, für 379.- CHF hat man noch nirgends mehr Tablet fürs Geld gekriegt und das Apple sich diese Position sichert ist untypisch, aber gut so. Ich kann das Apple iPad (2018) wirklich uneingeschränkt empfehlen,

Das Apple iPad gibt es in den Farben silber, gold und space grau zu kaufen. Ab 379.- CHF gibt es die Wi-Fi Variante, während die Cellular Version bei 529.- CHF beginnt. Erhältlich in Apple Stores, bei apple.com und Vertriebspartnern wie Dataquest und brack.ch.