19. Januar 2018
4 Minuten zu lesen

Testbericht: PrimeMini 3 von Prime Computer – lüfterloser Desktop-PC

PrimeMini 3 Computer im Technikblog

Ich wurde angefragt ob ich mir den PrimeMini 3 von Prime Computer nicht genauer anschauen wollte, ein schön kompakter Desktop-PC im lüfterlosen Design. Eigentlich was das ich sowieso suche, als Windows-Umgebung in meiner Apple-Welt daheim, da ich darauf für mein Loxone Smart Home angewiesen bin. Zudem auch die ideale Erweiterung, nach den Tests der mobilen Surface Geräte, was stationäres für den Desktop anzuschauen.

PrimeMini 3 Spezifikation

Den PrimeMini 3 gibt es im schicken, aus dem vollen gefrästen, Aluminium-Gehäuse in verschiedenen Ausfhürungen. Alle basieren auf einem Intel Core i5 der sechsten Generation, dazu gibt es bis 32GB RAM und 2TB SSD Speicherplatz. Hier die Konfiguration meines Testgeräts:

  • Intel Core i5-6260U (Hyper-Threading 1,8 bis 2,9 GHz)
  • Intel Iris Graphics 540
  • 8GB DDR4 RAM
  • 250 Samsung 850 SSD
  • WLAN & Bluetooth: Intel Wireless-AC 8260 + BT 4.2
  • Anschlüsse Vorderseite:
    2x USB3.0, 1x Mikrofon/Kopfhörer
  • Anschlüsse Rückseite:
    2x USB3.0, 1x RJ45/LAN, 1x HDMI, 1x MiniDP, 1x DC, 2x Wi-Fi Antenne
  • Betriebssystem: Windows 10 Pro 64-bit
Rückseite des PrimeMini 3 - Anschlüsse

Rückseite des PrimeMini 3 – Anschlüsse

Nachhaltig und Kostensparend

Prime Computer hat es sich scheinbar als Ziel gesetzt, Produkte möglichst nachhaltig und energiebewusst zu bauen. Obwohl ich zahlreiche Gadgets und Geräte teste, bin ich auch überzeugt das Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, wie auch besser mit Energie und Rohstoffen umzugehen. Das war übrigens auch ein Entscheidungsgrund, eine eigene Photovoltaik-Anlage zu betreiben. Aber zurück zu Prime Computer, welche übrigens eine Schweizer Firma sind, dabei finden auch Fertigung und Qualitätskontrolle in der Schweiz statt. Dabei setzt die Firma auf Produkte mit niedrigem Stromverbrauch, wiederverwertbaren Bestandteilen und langlebiger Bauweise, letztgenanntes dürfte auch der Ausschlag sein, das man 5 Jahre Garantie gibt.

PrimeMini 3 Front

Da ich derzeit sowieso dran bin Energiefresser daheim zu identifizieren, überzeugt mich beim PrimeMini 3 vor allem der geringe Stromverbrauch. Nur rund 5 bis 30 Watt sind nötig um den PrimeMini zu betreiben, das ist im Vergleich zu herkömmlichen Desktop-Rechnern ein Bruchteil und ergibt auch einige Einsparungen bei der Stromrechnung. Die geringe Leistungsaufnahme lässt natürlich auch das lüfterlose Design zu. Ausgediente PrimeMini sind übrigens zu 100 Prozent wiederverwertbar. Prime Computer nimmt sie zurück und recycelt sie kostenlos.

PrimeMini 3 im Einsatz

Den PrimeMini 3 hatte ich während einiger Zeit im Einsatz, für mich war es wichtig, dass er sich als kompakter Desktop-Rechner bewährt. Vor allem was meine Performance-Anforderungen angeht und trotzdem flüsterleise arbeitet. Ich brauche den Rechner vor allem für viel Bildbearbeitung, sprich Nachbearbeitung mittels Adobe Lightroom von RAW-Aufnahmen, für diverse übliche Office-Aufgaben und der Loxone Programmierung. Da ich in Sachen Videobearbeitung auf Final Cut Pro gesetzt habe, bin ich da noch voll an MacOS gebunden, daher kam hier kein Einsatz vor. Ich denke mit meinen Anforderungen dürfte wohl locker 80-90% alles PC-User abgedeckt sein. Gamer, CAD-Zeichner und Videobearbeiter wünschen sich natürlich noch etwas mehr Power, für die ist aber so ein kleiner Kompaktrechner aber auch das falsche.

Testsetup: PrimeMini 3, Samsung Screen, Logitech MX Sound und MX Master Maus

Testsetup: PrimeMini 3, Samsung Screen, Logitech MX Sound und MX Master Maus

Der Intel Core i5-6260U Prozessor mit 1.8GHz Taktfrequenz die dynamisch auch bis 2.9GHz hochgeregelt wird, kommt man problemlos über die Runden. Dank 8GB RAM passt das alles einwandfrei und die SSD Festplatte passt natürlich perfekt zum lüfterlosen Design. Der PC ist ruhig, man vergisst ihn gar auszuschalten wenn der Monitor in den Stromsparmodus geht. Wer von einem grösseren Desktop-Rechner auf so ein kleines, schönes Gerät umstellen möchte, dem empfehle ich noch zusätzlich etwas externen Speicher. Entweder eine USB 3.o Festplatte oder gleich ein NAS, was ich eher empfehlen würde, denn die machen immer etwas Geräusche wegen der aktiven Kühlung. Drum absolutes Lob an Prime Computer, der PrimeMini ist einfach nicht zu hören. Ich bin schon seit jeher ein absoluter Fan von lüfterlosen PC-Designs, so habe ich 2013 hier eine DIY-Tipp für die Boxee Box publiziert und auch schon 2011 zum Drobo Speicher eine Optimierung.

Performance & Features

Für Performance-Vergleichsmessungen ziehe ich wie immer Geekbench zur Hilfe. Im CPU Test hat der PrimeMini 3 im Single-Core Test 3424 Punkte und bei Multi-Core 5092 Punkte erreicht. Bei OpenCL sind es 24’000 Punkte. Die Werte sind im Mittelfeld und gut für einen Office-Computer daheim, sie liegen als Vergleich hinter jenen des Top-ausgestatteten Surface Pro, das ich kürzlich getestet hatte.

An Features möchte ich vor allem noch das bereits integrierte WLAN erwähnen, auf der Rückseite befinden sich zwei SMA Stecker, wo man die mitgelieferten Antennen für WLAN montieren kann. Ich setze aus Performance Gründen und Zugriff auf das NAS immer auf Gigabit Ethernet, darum waren sie in meinem Fall nicht montiert. Für Displays könnte ihr übrigens HDMI oder den Mini DisplayPort nutzen.

PrimeMini 3 Review

Fazit

Definitiv ein tolles und auch optisch schönes Gerät, der PrimeMini 3 von Prime Computer. Das Gehäuse gefällt mir einfach sehr gut und die Versprechungen vom Hersteller in Sachen Nachhaltigkeit und Qualität widerspiegeln sich auch in der sehr löblichen Garantiezeit von langen 5 Jahren. Da muss ich ganz ehrlich sein, viele Geräte habe ich nicht mehr im Einsatz die so alt sind. Da ist so eine lange Garantiedauer wirklich toll.

Wer also einen soliden Desktop-Rechner braucht und sich was leisten möchte das nachhaltig entwickelt wurde, lange hält und man für die nächsten 5 Jahre dank Garantie abgesichert ist, dem kann ich den PrimeMini 3 definitiv empfehlen.

Den PrimeMini 3 von Prime Computer gibt es ab 1’489.- CHF. Aktuell mit einer kostenlosen Samsung SSD T3 250GB Disk.

6 Comments

  1. Herr Hugo

    «…Vor allem was meine Performance-Anforderungen angeht und trotzdem flüsterleise…»

    Dazu braucht´s kein kleines Alu-Teil, das geht auch anders. Ich habe einen bestimmt nicht schwächlichen Haupt-PC mit übertakteter Core i7 und diversen Lüftern drin – Maße ~ 52x55x23 cm (H/T/B),.der steuert 1x 30″ und 2x 24″ Monis an.

    Natürlich steht der nicht auf, sondern neben der Schreibtischwand – Entfernung ~ max. 85 cm von meinem Kopf, wenn ich da sitze. Ich höre da praktisch nichts, auf Lüfterstufe 2 ein ziemlich leises, auf 3 ein etwas lauteres Rauschen – aber dann gleichmäßig und mich nicht störend.

    Dessen Win7 bediene ich mit einer Apple-Tastatur (Kabel + Numpad) und einer Logi G502 – natürlich MIT Mauspad (bei mir ein kleines 25×21 cm aus Alu). MX Master (wäre mir zu schwer), aber die über den nackten Schreibtisch quälen – ist Tierquälerei in der Schwyz erlaubt? :mrgreen:

    • Hans

      Herr Hugo, schon lange keinen Kommentar mehr gelesen 😉
      Schön, jedem wie es passt. Es gibt durchaus Lüftervarianten die sehr sehr leise sind, doch lüfterlos und ohne drehende HDD, ist doch noch etwas anderes 🙂

  2. Stefan

    Also ich bin mit der lüfterlosen Alternative ZOTAC ZBOX CI547 vollauf zufrieden. Die selben Specs, bietet sogar noch USB-C und SD Kartenleser in der Front. Kostet dafür aber nur die Hälfte.

    • Hans

      Hallo Stefan, kenne die Zotacs von älteren TV-Computer-Projekten. Klar, der kostet weniger, wie auch ein Intel NUC. Hier hast du aber nachhaltige Produktion, eindeutig ein hochwertigeres Gehäuse, lange Lebensdauer und 5 Jahre Garantie. Das macht wohl den Unterschied…

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