Seit mehreren Monaten habe ich zwei mobile Rechner von Microsoft im Einsatz, das Surface Pro und das Surface Laptop. Da ich die Geräte erst erhielt, als es schon zahlreiche Testberichte gab, nahm ich das zum Anlass mal auf einen reinen Testbericht zu verzichten und nach ein paar Monaten ein Fazit zu ziehen. Auch weil ich in den eigenen vier Wänden vermehrt mit MacOS unterwegs bin, war der Schritt zum Hersteller aus Redmond auch für mich sehr interessiert. Das hier waren die Testgeräte:
Microsoft Surface Pro
- 12,3 Zoll großen PixelSense-Display mit 2736 x 1824 (267 PPI) Auflösung
- Intel i7 7660U mit 2.5GHz
- 16GB RAM
- 500GB SSD
- 64bit Windows 10 Pro
- Type Cover & Surface Pen

Microsoft Surface Pro und Surface Laptop
Microsoft Surface Laptop
- 13.5″ PixelSense-Display mit 2.256 x 1.504 (201 PPI) Pixel Auflösung
- Intel Core i5-7200 2.5GHz
- 8GB RAM
- GB SSD
- 64bit Windows 10 S
- 250GB SSD
Verarbeitung und Design
Eines muss man Microsoft wirklich lassen, die Surface Geräte lassen sich sehen. Optisch find ich sie sehr gelungen und das Aluminum-Finish sagt mir sehr zu, das erinnert schon eher an Apple MacBooks als an Windows-Notebooks, welche eher in Kunststoff-Optik daherkommen. Bei beiden Geräten wird verarbeitetes Alcantara für das Tastatur-Cover genutzt, sieht edel aus, fühlt sich gut an und nach mehreren Monaten auch noch schön. Das hat mich erstaunt, bin gespannt wie das nach einem Jahr aussieht, bisher aber wirklich positiv überrascht und fast keine Abnutzungserscheinungen.

Microsoft Surface Laptop mit Windows 10 S
Surface Laptop – für «einfache Nutzer»
Das Surface Laptop sehe ich definitiv im Bereich von nicht anspruchsvollen Usern, das vor allem wegen dem mitgelieferten Windows 10 S. Damit kann jeweils nur Software installiert werden, welche im Microsoft Store aufzufinden ist. Setup-Dateien, die ausserhalb des Stores heruntergeladen und installiert werden, werden gar nicht erst ausgeführt. Heisst also das Surface Notebook bietet sich Studenten, Schülern oder einfach nicht anspruchsvollen Usern an, welche mit ein wenig Textverarbeitung, Präsentation, Bildverarbeitung etc. auskommen und nicht Spezialsoftware nutzen möchten. Dann ist definitiv ein kostenpflichtiges Upgrade nötig.
Die Hardware selbst eigentlich ganz nett, der grössere Bildschirm gegenüber zum Surface Pro macht natürlich viel her, dafür muss man ihn auch mitschleppen. Für mich das einzige Argument gegenüber dem Surface Pro, welches ich dem Surface Laptop klar vorziehe. Sollte auch die Alcantara Tastatur nicht lange halte, könnte man am Surface Pro einfach wechseln, während am Laptop alles verbaut ist. Daher habe ich in der weiteren Nutzung auch das Surface Pro deutlich mehr genutzt. Kompliment aber an dieser Stelle für die unter der Tastatur verbauten Lautsprecher, toller und ausgewogener Klang.

Surface Pro – idealer Partner
Na gut, also weiter mit dem Surface Pro. Das Surface ist aktuell bei der fünften Auflage angelangt, die ersten beiden davon habe ich auch schon begutachtet und nicht für besonders toll empfunden. Mittlerweile ist das Gerät aber auf einem Level angekommen der mir passt, wie auch der Test zeigt. Ich habe auch nach einem Windows basierten Rechner gesucht, einerseits weil ich beruflich nur auf Windows unterwegs bin und so unterwegs auch einfacher was für die Arbeit erledigen kann. Andererseits aber auch durch «aufgezwungende Software», welche unter MacOS nicht läuft, wie zum Beispiel die Loxone Config Software, welche ich für mein Smart Home brauche. Die wiederum lief auf dem Surface Laptop mit Windows 10 S nicht, auch ein Grund mehr das vollwertige Windows 10 zu nutzen.

Microsoft Surface Pro im Urlaub
Ich habe das Surface Pro auch im Herbst in den Urlaub mitgenommen. Dafür ist das Surface Pro ideal, da man mit dem integrierten Klappständer im Gehäuse stufenlos jede Bildschirmneigung einstellen kann, bis das Gerät flach liegt. Ideal für unterschiedliche Arbeitspositionen und auch um Spiegelungen durch Sonneneinstrahlung entgegenzuwirken. Daheim würde sich die Anschaffung einer Dockingstation und ein grosser Bildschirm an einem fixen Arbeitsplatz definitiv lohnen. Dann hat man eigentlich auch gleich drei Geräte in einem: Desktop-Rechner, Notebook und Tablet.
Ich muss aber auch klar anfügen, der reine Tablet-Modus des Surface Pro mit Windows 10 – damit werde ich nicht warm. Auf Reisen ist das völlig okay oder für jemanden dir nicht gerne die grosse Gerätschaft daheim rumliegen haben möchte. Ich bevorzuge nach wie vor ein klassisches Tablet, sei es ein iPad oder Android-basiert, das einfach auch leichter und etwas kleiner ist. Hat aber sicher auch mit meinem angewöhnten Workflow zu tun.

Das Surface Pro ist ideal für Smart Home Programmierung mit Loxone
In dieselbe Richtung geht es, wenn wir den Surface Pen ins Auge fassen. Die Bedienung mit dem neusten Stift für die Surface Serie funktioniert tadellos und gut, ich kann mich nur nicht daran gewöhnen. Lieber nutze ich das Trackpad des Type Cover und wenn ich länger arbeite nehme ich gleich eine zusätzliche Maus. Damit komme ich am besten klar, «old habits die hard» wie man so schön sagt. Der neue, leicht verbesserte Stift kostet übrigens 110 Franken, das bisherige Modell gibt es nun ab etwa 60 Franken. Einen grossen Pluspunkt muss ich aber dem Pen noch geben, ich habe damit während den letzten Wochen schon mehrere Dokumente signiert, bearbeitet und markiert. Dafür ist er einfach genial, hat mir einige Male bei «redlines» geholfen oder um schnell ein Dokument zu unterschreiben und zurück zu mailen.
Bezüglich Konnektivität ist mit einem einzigen USB 3.0 Anschluss und einem Mini-DisplayPort für einen externen Bildschirm, sowie microSD-Kartenleser, Kopfhörer-Anschluss und Surface Connect (Ladekabel bzw. Dock) nicht viel da, aber genau das was benötigt wird. Mir reicht meistens ein USB-Anschluss und sonst habe ich einen kleinen Hub den ich nutzen kann, denke in Zukunft wird auch hier USB-C Einzug erhalten.

Tastatur mit Alcantara Überzug des Surface Laptop
Performance & Akku Laufzeit
Bezüglich Desktop-Benchmarks die State-of-the-Art sind, bin ich nicht so bewandert. Da ich aber seit Jahren bei Mobilephones und Tablets, sowie auch Mac Geräte auf Geekbench setze, habe ich das hier auch getan. Das Surface Pro hat hier 4455 Punkte (Single-Core) erhalten, bzw. 9397 (Multi-Core). Für OpenCL gab es 31’000 Punkte. Die Werte sind sicher ganz gut wenn man das Gerät vergleichen will, für mich zählen eher persönliche Erfahrungswerte. So war die Leistung bei mir immer ausreichend, ich hatte das Surface Pro dabei auch einige Male für Bildverarbeitung und etwas Videoschnitt genutzt. Das lief alles problemlos, kein Wunder bei dem verbauten i7 Prozessor. Für mich und meine mobilen Anwendungen, inklusive etwas Büroarbeit und Programmierung daheim, würde definitiv eine kleine Prozessor-Variante des Surface ausreichen. Abwägig ist es aber nicht zur i7 Version zu greifen, zusammen mit der Dock und einem grossen Bildschirm könnte man, wie schon erwähnt ein Setup basieren auf dem Surface Pro aufbauen. Man hätte nur noch einen Rechner und Leistung wäre auch genügend vorhanden.
Bezüglich Akkulaufzeit liege ich beim Surface Pro bei rund 8 Stunden im Schnitt. Das ist ganz ordentlich und reicht mir mehr als aus, vor allem für einen Windows-Rechner, die sind nicht selten eher stromhungrig und so passt das für mich. Das Surface Laptop hatte ich zwar nicht so viel im Einsatz, hat aber geschätzt mehr als 10 Stunden hingehalten, wohl auch der grösseren Bauform (grösserer Akku?) zu verdanken.

Fazit
Nach so langer Testphase gilt es natürlich auch ein ausführliches Fazit zu ziehen. Wenn ich eine Stärke des Micrsoft Surface Pro nennen müsste, wäre es Universalität. Ich kann damit problemlos als vollwertiger Notebook Ersatz arbeiten, ich kann es beliebig Neigen und mit dem Pen Dokumente korrigieren und erweitern oder es ganz als Tablet nutzen. Richtig universell wird es dann zusammen mit der Dockingstation und einem externen Bildschirm und Tastatur/Maus, dann habe ich eigentlich alle möglichen Gerätschaften in einem und brauche nebst dem Surface Pro «nur» noch ein Smartphone. So die Idealvorstellung, bis auf den vollen Tablet-Ersatz würde ich dem sogar zustimmen. Ich selbst mag noch ein handliches 9-10″ Tablet als Erweiterung des Setups.
Das Surface Laptop mit Windows 10 S dürfte eher andere Nutzer ansprechen, ich bin da wohl zu anspruchsvoll und will den vollen Windows-Umfang. Das Gerät ist toll verarbeitet, ich persönlich greife da aber lieber zum Surface Book oder Surface Pro.
Die hier gezeigten Geräte gibt es im Schweizer Microsoft Store ab 949.- CHF zu kaufen.
Disclaimer: Die Geräte wurden mir leihweise von Microsoft zur Verfügung gestellt, ohne jegliche Vereinbarung, daher sind die obigen Zeilen unabhängig und meine eigenen Gedanken zum Gerät.