25. August 2017
4 Minuten zu lesen

Testfahrt: 4 x 400m im Sion von Sono Motors

Erst vor kurzem habe ich über den Sono Motors Sion berichtet, ein innovatives Elektroauto mit Solarzellen aus Deutschland. Ich hatte im Artikel noch erwähnt das Testfahrten angeboten werden, Christian hat die Chance gepackt und sich in München in den Sion gesetzt.

Gastbeitrag von Christian Leu vom Blog leumund.ch.

Letzten Freitag hatte ich die einmalige Gelegenheit einen der zwei existierenden Sion Elektrofahrzeug Prototypen von Sono Motors in München zu fahren. Die Testfahrten fanden 52m unter dem genialen Zeltdach des Olympiastadions auf der dieses Jahr wieder eingebrachten 400m Laufstrecke statt.

Meine Meinung zu den vielen Innovationen am Sion muss ich nach der ersten Testfahrt nun auch etwas relativieren. Sono Motors scheint sich bei vielen Komponenten aus dem Baukasten von BMW zu bedienen und hat dadurch wohl etwas mehr Zeit sich um wahre Innovationen wie das Solardach zu kümmern. Ob es aber möglich ist, in einem Serienfahrzeug einfach Bedienelemente aus dem Hause BMW zu integrieren wird man noch sehen.

Ob sich Sono Motors mit dem Sion übernimmt?

Erster Eindruck

Der erste Eindruck wenn man vor dem Fahrzeug steht ist ein guter Eindruck. Der Sion ist designmässig kein Highlight, erinnert sogar leicht an den Vorgänger des aktuellen Dacia Logan MCV und gerade Scheinwerfer sind für heutige Verhältnisse sehr einfach gehalten. Ich nehme aber an, dass in diesem Bereich in der Serie noch leichte Anpassungen stattfinden werden. Ansonsten will ja der Sion auch ein wenig zum Dacia unter den Elektrofahrzeugen werden und so ist es dem Käufer dann auch egal, wenn die Scheinwerfer nicht die letzte LED-Matrix-Technologie haben werden.

Die beiden Prototypen des Sion

Da letzten Freitag zum ersten Mal Testfahrten mit dem Sion durchgeführt wurden, waren auch alle entsprechend noch aufgeregt und vor allem sehr auskunftsfreudig und flexibel. So wurde dann auch mein Testslot flexibel ein paar Stunden vorgezogen und ich durfte sogar zwei Runden als Mitfahrer im Fond mitfahren und konnte so noch ein paar Bilder vom Interieur machen.

Blick von Aussen ins Cockpit

Das vom i3 inspirierte Cockpit mit dem Solarzellendach

Die Sonne scheint durch das Solardach in das Auto

Das Cockpit mit dem Moos Filter

Das Moos welches für den Moos Filter verwendet wird

Testfahrt

Danach ging es dann auf die eigene Testfahrt wobei mir sofort aufgefallen ist, dass der Sion äusserst wenig Platz für den linken Fuss bietet. Keine Ahnung woran das liegt, aber hier muss wohl noch nachgebessert werden. Ansonsten findet man sich im kargen Innenraum sofort zurecht, insbesondere wenn man schon einmal mit einem i3 unterwegs war. Den Wählhebel auf D stellen und mit einem Druck auf das Gaspedal geht die Fahrt auf der Tartanbahn los.

Blogger nach 24 Stunden Tesla-Wahnsinn wieder geheilt.

Wie andere Elektrofahrzeuge auch ist die Beschleunigung lautlos und sehr gut. Hier wird meinem Bedürfnis nach einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Leistung und Funktionalität entsprochen. Die kurze Gerade auf der 400m Bahn ermöglicht dann die Beschleunigung auf 60-70km/h bevor es wieder in die Kurve geht. In der zweiten Runde schliesse ich dann noch die Fenster und bin begeistert wie leise der Prototyp Innen auch ohne Stoffverkleidungen auf den Armaturen ist. Mehr kann ich zum Fahrverhalten aber auch nicht sagen, die 800m Gesamtstrecke auf Tartan sind dann doch etwas zu kurz. Es bleibt aber auf jeden Fall ein gutes Gefühl.

In weiss mit auffälligen Solarpanels

Die Front mit der Ladeklappe

Geöffnet wird die Ladeklappe mit einer App

Einmalig im Bereich e-Mobil, ein CCS Ladestecker zum Laden, eine 240 Volt Steckdose und ein 3 Phasen Anschluss um andere Fahrzeuge zu laden

Ich bin nach dem ersten Kontakt mit dem Sion überzeugt, dass hier ein gutes Team ein funktionelles Auto auf dem Markt bringen wird. Ein elektrisches Familienauto zu einem fairen Preis mit einer vernünftigen Reichweite. Wenn es klappt und man kann an sonnigen Tagen sogar noch bis zu 30km Reichweite über die Solarpanels erzeugen, dann wird es für Pendler nochmals interessanter. Immerhin scheinen jetzt auch die Ingolstädter Autobauer die Idee mit den Solarzellen zu übernehmen.

Sono Motors Sion: Elektroauto mit Solarpanels ab 16’000 Euro

Fazit

Alle technischen Daten sind im Blogpost von Hans zu finden. Das Ziel von Sono Motors ist nun die Grenze von 5000 Vorbestellungen zu erreichen um die erste Produktion zu starten. Daher ist man die nächsten Wochen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs um potentiellen Käufern das Fahrzeug mit einer Testfahrt näherzubringen. Ich kann euch den Sion und eine Testfahrt nur empfehlen.

4 Comments

  1. René Sturm

    Ein sehr informativer Testbericht in Wort und Bild. Ich bin mir sicher das dieses Konzept des Sion aufgehen wird und Käufer anspricht, die generell sich für Elektromobilität und Erneuerbare Energien interessieren. Ich selber komme aus der Photovoltaiktechnologie und mich interessieren solche Konzepte und deren Umsetzung sehr. Jedoch zeigen die Bilder in diesem Bericht auch schon erste großen Schwachstellen am Sion. Im Bild sechs mit der Bildunterschrift «Die Sonne scheint durch das Solardach in das Auto», kommen mir die ersten großen Zweifel, das dass Solardach mit den sichtlich, teilweisen komplett gebrochenen Sunpower / IBC-Solarzellen noch seiner ursprünglichen Funktion gerecht wird. Würde bedeuten, das dass «Solarzellen Dachmodul» mit der größten und wichtigsten Generationsfläche nicht mehr funktioniert und keine Leistung zur Reichweitenverlängerung erzielt wird. Ich denke das es da noch einiges an Potential gibt, um dieses eigentliche Herausstellungsmerkmal des Sion bis zu einer Serienproduktion auszumerzen. Denn es gäbe nichts schlimmeres für so ein junges Unternehmen, wenn die ersten ernsthaften Kunden ihre Vorbestellungen oder dann ihre Sions reklamieren durch solche Fertigungsfehler.
    LG René

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