Die letzten zwei Wochen war ich mit einem Plug-In Hybrid unterwegs, dem Mitsubishi Outlander PHEV. Wie ihr auf dem Foto schon erkennen könnt, es handelt sich beim Outlander PHEV um einen SUV mit reichlich Platz. Das er mit einem Hybrid-Antriebsystem ausgestattet ist macht ihn natürlich besonders interessant und er sei erst noch das meistverkaufte Auto der Klasse in Europa, das wollte ich mir natürlich genauer ansehen!
Meistverkaufter Plug-In Hybrid Europas
Ich habe etwas Recherche betrieben und tatsächlich, der Mitsubishi Outlander PHEV ist der meistverkaufte Plug-In Hybrid in Europa, wie die Zahlen bei EAFO beweisen. Das sind doch beeindruckende Zahlen und damit definitiv einen Blick wert, zumal ein Hybrid natürlich Vorteile von Elektromobilität mit jenen eines Verbrenners verknüpfen.
Cockpit des Outlander PHEV
Outlander PHEV Top-Features
- Der erste Plug-in Hybrid mit 4×4-Antrieb
- E-Reichweite bis zu 52 km
- Aufladen an der Haushaltssteckdose
- 1.500 kg Anhängelast
- 5-Sterne im Euro NCAP Crashtest
- Lenkradwippen für die Rekuperation von Bremsenergie (6-Stufen)
Plug-in-Hybrid – kann zu Hause geladen werden
Kurz erklärt: Plug-in-Hybrid
Zur Erklärung möchte ich hier den Begriff Plug-in-Hybrid noch klären. Eine häufig verwendete Abkürzung ist übrigens PHEV, was für plug-in hybrid electric vehicle steht und im Fall des Outlander schon im Namen vorkommt. Ein Plug-in-Hybrid ist mit einem «normalen» Hybrid nicht zu verwechseln. Der reine Hybridantrieb ist eine Form von Energiesparen, dabei wird der Verbrauch von fossilen Brennstoffen reduziert, durch Rückgewinnung und Speicherung von elektrischer Energie.
Beim Plug-in-Hybrid wird meist eine grössere Batterie genutzt, welche auch zusätzlich daheim oder unterwegs an einer Steckdose geladen werden kann. Die benötige Energie muss nicht erst beim Fahren erzeugt werden, wie beim herkömmlichen Hybrid. Der Mitsubishi Outlander PHEV hat eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 12 kWh verbaut und soll eine rein elektrische Reichweite von 52 km schaffen.
Cockpit
Auch Mitsubishi gehört zu jenen Vertretern, die erkannt haben, dass man das Smartphone am Auto am liebsten anschliesst und direkt nutzt. So befinden sich unter der Mittelarmstütze USB Ports um das Smartphone zu laden und natürlich für die Anbindung an das Boardsystem.
USB Ports unter der Mittelarmstütze
Mit meinem iPhone 7 aktiviert sich nach dem Anschliessen sofort CarPlay, dazu muss in den Einstellungen aber Siri aktiviert sein. Zu CarPlay habe ich schonmal einiges geschrieben als ich den Skoda Superb getestet hatte, funktioniert wirklich gut und man ist nur in den angebotenen Apps von Apple eingeschränkt.
Apple Carplay im Outlander PHEV
Im Nachfolgenden Bild seht ihr wie das aussieht und bei Apple gibt es eine Liste von verfügbaren Apps für Carplay. Der Outlander PHEV hat kein eigenes, verbautes Navi und so wird Apple Maps verwendet. Ich komme damit gut klar und finde es auch deutlich einfach so Ziele zu finden, kann schon auf dem Weg zum Auto oder daheim am Mac noch planen und Ziele eingeben. Mit der Verbindung von Carplay ist auch Freisprechen natürlich eingerichtet, Anrufe gehen direkt über Carplay auf das Boardsystem.
Apple Carplay im Outlander PHEV
Innenraum
Wie es sich für einen SUV gehört, ist der Outlander natürlich schön geräumig. Wertige Materialien geben das nötige Finish und bei den beiden ledernen Sitzen vorne dominiert der schlichte und edle Schalthebel in der Mitte, sowie das Display. Das Lenkrad hat zahlreiche Taster und auch links des Steuerrads lassen sich noch Assistenzsysteme zuschalten, da empfiehlt es sich mal in Ruhe die Anleitung zu überfliegen, damit man auch weis, welche Möglichkeiten man hat.
Innenraum vorne des Outlander PHEV
Die Rückbank ist ausreichend gross, ebenfalls in Leder gehalten und mit Isofix ausgerüstet. Auch grössere Personen haben noch genügen Platz, auch wenn man etwas aufrecht sitzt.
Innenraum hinten des Outlander PHEV
Im Kofferraum dominiert sicher der grosse Subwoofer hinten links, im doppelten Boden hat das 230V Ladegerät einfach Platz und kann so auch immer mitgenommen werden, falls man irgendwo mal schnell laden möchte. Besonders positiv ist der grosse Stauraum im Kofferraum sowieso und ganz nützlich ist die elektrisch öffnende Ladeklappe.
geräumiger Kofferraum
Outlander PHEV im Einsatz
Wie erwähnt hatte ich den Outlander PHEV rund zwei Wochen fast täglich im Einsatz. Dank der hohen Sitzposition hat man während des Fahrens immer einen guten Überblick, trotz der grossen Ausführung. Beim Einparken und langsamen navigieren hilft die verbaute Rundumsicht sehr gut und hat mich auch überzeugt, so sehr, dass ich die 360° Sicht vermisse. Mit einer Kamera in der Frontscheibe, je einer unter den Rückspiegeln und in der Heckklappe, wird ein Rundumbild des Autos erzeugt. Erleichtert einparkieren mit einem so grossen Auto sehr und hat auch die bessere Hälfte überzeugt.
Der Spurassistent gibt Warntöne beim Verlassen der Fahrspur, hat zuverlässig funktioniert und auch der Abstandhalter in Kombination mit dem Tempomat fördert angenehmes Fahren.
Mitusbishi Outlander PHEV – Meine Verbrauchsmessungen
Ich habe während meines Tests akribisch darüber Buch geführt wie viel Benzin und wieviel Strom der Outlander PHEV verbraucht. Dabei habe ich den Hybrid während den zwei Wochen in meinem täglichen Alltag genutzt, sprich der täglichen Fahrt zur Arbeit und weiteren Fahrten interkantonal zu Bekannten. Die wenigsten Strecken beinhalteten Autobahnteilstrecken, das meiste bestand aus 80km/h und 50km/h Zonen. Gemessen habe ich nach Volltanken die nachgetankte Benzinmenge und die elektrische Energie habe ich dank meiner Smart Home Installation mit Loxone nachmessen können.
Total habe ich 463km zurückgelegt, dabei knapp 9Liter Benzin verbraucht und rund 82kWh elektrische Energie.
- Verbrennungsmotor Durchschnittsverbrauch 1.92 Liter / 100km
- Elektromotor Durchschnittsverbrauch: 18.26 kWh / 100km
- Maximal erzielte elektrische Reichweite 42km (Klimaanlage eingeschaltet)
Ich habe den Mitsubishi Outlander PHEV absichtlich und permanent im EV-Modus gefahren, mit dem Ziel möglichst viele Strecken ohne C02-Ausstoss absolvieren zu können. An den meisten Tagen hatte ich 100% reine elektrische Abdeckung meiner Fahrten erreicht.
Outlander PHEV Anzeige
Kostenberechnung
In meiner Gemeinde bezahle ich 13.30Rp. für den Hochtarif pro kWh und 8.50Rp. im Niedertarif – inklusive Netznutzungskosten. Dazu komemn noch SDL, Konzessionsabgaben und ein Grundpreis von 10.- CHF monatlich, den ich aber mit dem Haushalt ja sowieso habe. Effektiv, inklusive Mehrwertsteuer bezahle ich also 15.87Rp, bzw. 10.68Rp pro kWh. Da ich mehrheitlich natürlich über Nacht geladen habe und ich die Steckdose über meine Loxone-Installation auch nur zum Niedertarif freigeben kann, komme ich auf 8.80 CHF Ladekosten für meine 82kWh Energie die ich getankt habe. Zusammen mit den Spritkosten komme ich auf knapp 22.- CHF Ausgaben für 463km und damit auf 4.7Rp/km effektive Kosten. Wenn ich das mit meinem VW Touran Vergleiche, habe ich rund 12Rp./km zu berappen und dabei ist das Auto noch leichter. Ich schätze daher die Einsparung bei einem vergleichbaren Auto ohne Hybrid-Antrieb auf gut einen Drittel und wer noch etwas optimiert fährt sogar auf einen Viertel ein. Das ist natürlich enormes Einsparungspotential.
Verbrauchsstatistiken
Elektrisch optimiert fahren
Die internen Anzeigen über Verbrauch während der Fahrt finde ich optisch ansprechend, hingegen hinken alle statistischen Verbrauchsdaten etwas. Da wünschte ich mir mehr Einstellungsmöglichkeiten und langfristigere Zusammenfassungen des eigentlichen Verbrauchs. Übersichtlich ist dafür das Display neben dem Tachometer und staht Drehzahl-Anzeige sieht man eine Art Verbrauchszeiger. Die blaue Zone «Charge» stellt rekuperieren dar, dabei wird Energie beim Bremsen gewonnen.
Hinter dem Lenkrad sind zwei Wippen verbaut, welche die Stärke der Rekuperation einstellen. Ich kann dabei in 5 Stufen die Verzögerung einstellen, wenn ich vom Gaspedal gehe wird sofort rekuperiert und damit das Fahrzeug verzögert. Bei kleinen Hügeln/Pässen im Fricktal konnte ich in der Bergabfahrt locker in Stufe 3-4 rekuperieren und gemäss Anzeige rund 4-5km Reichweite gewinnen. Auch im Stop and Go Verkehr in der Stadt kann man mit gefühlvollem Nutzen der Wippen und vorausschauendem Fahren die Reichweite in die Höhe treiben.
Weitere Bilder
Fazit
Der Mitsubishi Outlander PHEV hat mich erstaunt, sehr sogar. Im reinen täglichen Gebrauch konnte ich wie oben erwähnt, meine Kilometerkosten rund auf einen Drittel senken. Das ist natürlich enorm, vor allem wenn man bedenkt dass ich hier einen SUV mit Allrad-Antrieb gefahren bin. Klar, wenn es lange Fahrten ausserhalb der Alltag-Nutzung gibt, werden diese natürlich Kosten wieder nach oben treiben. Dafür hat man aber den Luxus damit einfach losfahren zu können und unterwegs wieder zu tanken. Wer also ein geräumiges Auto braucht, eines mit der Möglichkeit einen Anhänger zu ziehen und trotzdem nicht einen reinen Verbrenner möchte, der sollte sich den Outlander PHEV von Mitsubishi genauer ansehen. Bei den geringen Verbrauchskosten und dem vergleichsweise fairen Preis für das Auto, rechnet sich das schnell.
Den Mitsubishi Outlander PHEV gibt es ab 39’999.- CHF in der Grundausstattung. Das hier vorgestellte Modell kostet 51’798.- CHF. Energieetikette: CO2-Emission: 41g/km und Energieeffizienzklasse B
Disclaimer: Der Mitsubishi Outlander PHEV wurde mir von Mitsubishi Schweiz zur Verfügung gestellt.