Seit ich im Besitz der DJI Mavic Pro bin, ist das Thema Reisen mit der Drohne für mich immer aktueller geworden. Bereits für mein Review des Mavic Pro, hatte ich die handliche Drohne auf einer kurzen Reise nach USA und Kanada dabei, jetzt steht wieder eine vor der Tür. Ich möchte auch auf Grund von eurem Interesse meine Erfahrungen und einige Tipps zum «Reisen mit der Drohne» weitergeben, sowie natürlich einige gesetzliche Hinweise. Die Regeln gelten natürlich auch für eine DJI Phantom 4, sowie für die Mavic Pro.
Was muss ich beachten?
Ihr müsst alle Aspekte euer Reise betrachten und das am Besten mit etwas Vorlaufzeit. Das fängt an beim Zielland, wo reist ihr hin und wo dürft ihr dort fliegen, wie kommt ihr dahin und wie wollt ihr die Drohne transportieren. Ich versuche anhand eines konkreten Beispiels aufzuzeigen was ihr alles beachten müsst, je nach Reiseziel, muss das natürlich angepasst werden.
DJI Mavic Pro mit dabei bei einem Trip durch Kalifornien.
Drohne im Flugzeug transportieren
Bezüglich der Drohne im Flugzeug gibt es natürlich auch Regeln. Erstmal zum Fluggerät selbst, Propeller können als «Schnittwaffe» interpretiert werden und sollten daher abmontiert und im aufgegebenen Gepäck transportiert werden. Ich persönlich habe immer genügend Ersatzpropeller dabei. Für die Drohne selbst habe ich unterschiedliche Angaben, abhängig von der Airline. Bei Swiss sollte man die Drohne explizit im Handgepäck transportieren, Lufthansa verbietet das und möchte die Drohne im aufgegebenen Gepäck sehen. Hier also vorher schnell abklären.
Etwas klarer ist es bei den Batterien, den LiPos:
- LiPos müssen im Handgepäck transportiert werden. Sie sind im eingecheckten Gepäck verboten, weil ein Feuer, welches durch eine LiPo Batterie verursacht wird, in der Kabine besser bekämpft werden kann, als im Frachtraum.
- LiPos müssen einzeln verpackt transportiert werden oder die Stecker müssen abgeklebt sein, um Kurzschlüsse zu verhindern.
- Für Akkus die eine Kapazität zwischen 100 Wh und 160 Wh haben, benötigst du eine Sondererlaubnis deiner Fluggesellschaft, die bereits im Vorfeld eingeholt werden muss. Falls deine Akkus sogar über 160 Wh liegen, musst du sie als Gefahrengut aufgeben.
Bei modernen Drohne wie dem DJI Mavic Pro oder DJI Phantom 4 und ähnlichem ist ein Abkleben nicht nötig, da liegen keine offenen Stecker rum. In meinem Fall war ein Verpacken in einem LiPo-Bag auch nicht nötig, hängt aber wohl vom Flughafenpersonal ab und ist sicherheitshalber zu empfehlen.
Einen guten Tipp von Premiairmedia kann ich ebenfalls empfehlen:
Die Sicherheitsmitarbeiter am Security Check kennen die genauen Bestimmungen über den richtigen Umgang mit den Batterien im Flugzeug oft selbst nicht genau. Die Regelungen auszudrucken und mitzuführen -am besten gleich mit der fertigen Berechnung der Wh – kann in schwierigen Situationen helfen. Es gibt ein gutes PDF von der IATA und von der FAA, welches die erlaubten LiPos aufzeigt.
DJI Mavic Pro – bei sandigem Untergrund diente das Dach des Mietwagens als Startpunkt 😉
Andere Länder, andere Sitten
Der Transport wäre nun geregelt, nun kommen aber Regeln der Zieldestination ins Spiel, die Schweiz ist bezüglich Flugmodell-Regeln ziemlich tolerant wir ihr schnell werden merkt. Je nach Land gibt es hier nämlich grosse Unterschiede, hier einige Tipps und Auflistungen zu Destinationen in welchen ich schon war. Es gibt übrigens auch Länder, da kann man mit Drohne gar nicht einreisen, Iran zum Beispiel. Die Drohne muss direkt bei der Anreise abgegeben werden, haben Kollegen genau so erlebt, auch wenn nur zur Durchreise. Also besser vorher abklären:
- Österreich: Leider eher ein komplizierter Fall der nach genauer Auslegung eine Bewilligung benötigt, wenn sorgenfrei geflogen werden möchte. Beim Einsatz einer Kamera an der Drohne sowieso, also vorzeitig Bewilligung anfragen, wenn man aber so liest wie unklar die Kosten und auch Lieferzeiten dafür sind und man für jedes Modell eine Bewilligung haben muss, lasse ich es in Österreich bleiben. Verantwortlichkeit und Infos bei Austrocontrol.
- Deutschland: Seit dem 7. April 2017 gilt in Deutschland eine neue Drohnenverordnung, dazu ist alles in diesem PDF zu finden. (BMVI.de)
- USA: Wenn du mit deiner Drohne in die USA einreisen willst, dann musst du diese registrieren und das am besten vor der Einreise. Kopter die zwischen 250g und 25kg wiegen, können online registriert werden (über 25kg hier lang).Richtlinien und diverse gesetzliche Vorschriften für das Fliegen von Drohnen in den USA findet man auf der FAA Hompage.
Tipp: Apps wie B4UFLY hilft bei Luftraumbeschränkungen und was in welcher Zone gilt. National Parks haben meist ein komplettes Flugverbot, State Parks in Kalifornien zum Beispiel erlauben Drohnenflüge.
- Kanada: Seit Dezember 2016 ein neues Gesetz. Ansonsten ziemlich lockere Bedingungen, Flughöhe maximal 90 Meter, auf Sichtweite fliegen und diese Regeln einhalten wenn eure Drohne unter 2kg wiegt.
Wichtig noch, ich erkläre hier nur Regeln für reine Hobby-Piloten, kommerzielle Hintergründe der Nutzung sind teilweise anders geregelt!
Impressionen
Ich habe einige meiner Flüge schon auf instagram geshared, folgt mir da für weitere Eindrücke. Aus Kalifornien habe ich noch einiges Filmmaterial, das ich aufbereiten möchte und dann hier sicher auch gerne mal noch zeige…
Weitere Tipps & Tricks
Einige Tipps & Tricks möchte ich euch noch mitgeben, einige mögen selbstverständlich sein, andere nicht. Gerne dürft ihr in den Kommentaren auch noch weitere Inputs anbringen.
- Gesunder Menschenverstand! Wenn ihr euren Multicopter irgendwo fliegt, egal wo, gesunder Menschenverstand hilft schon in mehr als 90% der Fälle Probleme zu vermeiden. Seht ihr tieffliegende Flugzeuge, wehen starke Winde, schlechte Aufstiegsmöglichkeiten, zu viele Passanten, Menschenansammlungen, usw. lasst es bleiben, fliegt später oder klärt nochmals ab ob man hier wirklich fliegen darf.
- Bei Problemen am Flughafen: Ruhig bleiben, alles schön erklären und eine ausgedruckte Version der Bestimmungen hilft auch. Vorabklärungen mit der Fluggesellschaft mitbringen!
- Versicherung: Schliesst eine Haftpflichtversicherung ab und klärt auch, dass Fälle im Ausland gedeckt sind!
- Be kind! Seit nett zu Passanten, Flughafenpersonal, Flugbegleitungen, Polizei und was auch immer ihr antrifft, tut es vor allem auch dem Hobby zu liebe, damit es nicht noch mehr Gesetze gibt!
DJI Mavic Pro und Filterset im Einsatz an der US-Westküste
Fazit
Wenn ihr die obigen Regeln und Tipps einhalten, solltet ihr auf einem sicheren Weg sein, eure Drohne problemlos zu fliegen. Es gibt halt einfach in jedem Land gewisse Spielregeln an die man sich halten muss, das erspart allen Probleme. Ich erweitere die Sammlung hier gerne falls in den Kommentaren weitere interessante Punkte, Tipps, Regeln in anderen Ländern usw hinzukommen. Bis dahin, viel Spass beim Fliegen!