Testbericht: DJI Mavic Pro – die perfekte Drohne für unterwegs
Seit Ende November bin ich im Besitzer der DJI Mavic Pro, die kompakte Drohne mit dem wohl grössten Lieferengpass in der Geschichte von Modellbaugeräten. Auch jetzt noch sind zahlreiche Bestellungen offen, DJI verspricht aber im Januar die meisten Bestellungen noch auszuliefern, das ist mein heutiger Stand. Wie dem auch sei, ich habe bereits zahlreiche Flugstunden mit dem Mavic Pro hinter mir, habe sie auf eine Überseereise nach Kanada mitgenommen und teile gerne meine Erfahrungen mit euch:
DJI Mavic Pro – Lieferumfang
Man kann zwei Versionen des DJI Mavic Pro kaufen, zum einen eine Art Basis-Ausführung und eine Fly More Variante mit zusätzlichen Akkus und Zubehör. Ich zeige euch mal was alles dabei ist. Kommen wir zum Mavic Pro selbst, nachfolgend der ganze Lieferumfang als Liste:
DJI Mavic Pro
1x Intelligenter Flugakku
Fernsteuerung
Gimbalhalter & Schutzkappe
Zwei Ersatzpropeller (je einer links- und rechtsdrehend)
16GB SD-Karte
USB-Verbindungskabel Lightning, Micro USB und USB-C
Netzteil zum Laden mit USB Kabel für Fernbedienung
DJI Mavic Pro – Lieferumfang
Ich selbst habe mich natürlich für das Fly More Paket entschieden. Ich habe schon beim Phantom 4 Test gesagt, ein Akku alleine und kein Rucksack ist ein NoGo. Mit dem FlyMore Paket habt ihr gleich alles abgedeckt, denn zusätzlich zum obigen Inhalt gibt es noch folgendes dazu:
2 intelligente Flugakkus
Autoladegerät für die 12V Buchse
Ladehub, zum Laden von bis zu 4 Akkus
2 Packungen Propeller (je ein Paar)
Powerbank Adapter (macht einen 5V USB Anschluss aus einem Flugakku)
Leder-Schultertasche für den Transport
Total hat man also mit dem Fly More Combo des DJI Mavic Pro 3 Flugakkus, eine passende Tasche, genügend Propeller und einen Ladehub im Lieferumfang. Wer sich das Combo leistet, braucht danach soweit nichts mehr…
DJI Mavic Pro Fly More Paket: Lieferumfang
Erster Eindruck
Als erstes habe ich mir die DJI Mavic Pro natürlich mal genauer angeschaut. Ich hatte schon selbst rund ein Dutzend Drohnen und die Mavic Pro ist natürlich ein Novum was Formfaktor und Leistung anbelangt. Top ausgestattet und trotzdem nur etwas grösser als die Fläche meiner ganzen Hand. Das Gewicht von rund 750g zeigt aber, dass die Mavic nicht billigen Fernost-Drohnen zu vergleichen ist, auch wenn DJI auch von dort kommt. Gute Verarbeitung, hochwertige Materialien und viel Technik steckt im kleinen Copter.
DJI Mavic Pro – handlich wie keine andere Drohne mit dem Leistungsausweis
Das kleine Packmass erreicht durch zusammenfalten der Arme und einlegen der Propeller. Diese kann man einfach ausklappen und drehen nach dem Start dank der hohen Rotationsgewschwindigkeit (Zentrifugalkraft) in die richtig Position. Die beiden vorderen Arme werden seitlich nach vorne geklappt, danach können beide unteren Arme noch hinten hochgeklappt werden. Innerhalb von wenigen Sekunden ist die Mavic vom Packmass auf Start-Konfiguration gebracht.
DJI Mavic Pro – ausklappbare Arme und Sensoren an der Unterseite
Der intelligente Akku wird oben in den Copter eingesetzt und seitlich mit zwei Tastern arretiert. Um ihn einzusetzen oder zu entfernen, müssen die Flügel vorne ausgeklappt sein. Die Rotoren sind ähnlich wie beim Phantom 4 bereits steckbar, sprich aufdrücken und leicht drehen, dann rasten sie ein. Die «Ausklapp-Technologie» der Flügel kannte ich bereits von meinem grossen DJI S900 Hexacopter.
Fernbedienung
Die Fernbedienung selbst ist im Vergleich zum DJI Phantom 4 ebenfalls extrem geschrumpft. Das Packmass selbst ist sehr klein, wie man auf dem nachfolgenden Foto sieht. Die Halterungen für das Smartphone und die Antennen werden einfach eingeklappt, dann stehen nur die beiden Joysticks hervor.
DJI Mavic Pro – ein extrem kompaktes Modell
Im ausgeklappten Zustand hat dann ein Smartphone in der Halterung Platz, für Tablets ist die Fernbedienung aber nicht geeignet. Auf der linken Seite führt ein Adapterkabel von der Fernbedienung (MicroUSB) zum Smartphone, es liegen drei Kabel bei mit unterschiedlichen Anschlüssen. Damit können alle Android und iOS Smartphones mit USB-C, MicroUSB und Lightning-Buchse genutzt werden. Auf dem Telefon muss sich die DJI Go App befinden, diese dient als LiveView Bildschirm und um diverse Einstellungen vorzunehmen, während an der Fernbedienung wichtige Infos wie Flight Mode, Geschwindigkeit usw. angezeigt werden. Während dem Flug nutze ich fast nur noch die Fernbedienung selbst, das Smartphone kann für Einstellungen, Spezial-Modes oder Fokussieren weiterhin genutzt werden.
DJI Mavic Pro Fernbedienung mit iPhone 7
Inbetriebnahme
Als erstes sollte man am Netzteil einen Akku voll aufladen und am zusätzlichen USB-Port die Fernbedienung ebenfalls mitladen. Der Ladehub im Lieferumfang des Fly More Combo Sets erlaubt es einem 4 Akkus gleichzeitig anzuschliessen. Diese werden aber nicht parallel geladen, sondern einer nach dem anderen! Als nächstens das Smartphone in die Fernbedienung einsetzten, die DJI Go App starten und die Fernbedienung einschalten. Danach den Mavic Pro, das gelingt bei beidem mit einem kurzen Druck auf den Taster, gefolgt von einem langen. Jetzt verbinden sich die App und die Fernsteuerung mit dem Mavic automatisch. Nun folgen Hinweise auf Firmware Updates, ich empfehle diese dringendst zu installeiren. Die Installation erfolgt automatisch nachdem ihr bestätigt habt und dauert zwischen 5 und 10 Minuten. Während dieser Zeit blinkt der Mavic Pro und es ist ein relativ lautes Lüftergeräusch zu hören.
DJI Mavic Pro – 4K Kamera mit Gimbal
Erster Einsatz
Der Mavic Pro ist nach dem Firmware Update einsatzbereit. Ich empfehle euch einige Videos im Netz anzusehen, die Bedienungsanleitung zu lesen und erst einmal mit dem Beginner Mode, welcher DJI vorschlägt, zu beginnen. Der Mavic Pro funktioniert dann nur im GPS Modus und hat eine eingeschränkte Flugweite und -höhe. Alternativ könnt ihr auch mal ein wenig mit dem Flugsimulator in der App loslegen. Sowieso, für die ersten Flüg empfiehlt es sich ein weites Feld ohne Hochspannungsmasten und Bäume zu suchen, das sollte auch noch ausserhalb jeglicher Flug-Sperrzonen liegen.
DJI Mavic Pro im ersten Einsatz
Für meine Wenigkeit war der Einstieg natürlich etwas schneller, so habe ich bereits mehr als ein Dutzen Drohnenmodelle geflogen und hatte vor dem DJI Mavic Pro ja schon die Phantom 3 Professional und die Phantom 4 ständig im Einsatz. So habe ich hier in der Schweiz gerade mal zwei Testflüge absolvieren können, bevor ich mit der Mavic nach Übersee gereist bin. Wer wie ich zuvor schon mit einem der letzten Phantom-Modelle von DJI geflogen ist, wird sich mit der Mavic Pro sofort zurecht finden.
Die Mavic Pro fliegt sich sehr gut und sicher, sie steht wie eine Eins am Himmel.
DJI Mavic Pro Videos
Wie schon erwähnt hatte ich die DJI Mavic Pro auf einer Übersee-Reise dabei. Ich hatte die Mavic selbst, zwei Akkus, Fernbedienung, Ladegerät, Ersatz-Propeller und die Umhängetasche von DJI dabei. Falls Interesse da ist, kann ich gerne mal einen separaten Beitrag machen, wie man mit der Drohne reist, bezüglich Gesetzen, Regeln und dem Transport im Flugzeug.
Hier ein Zusammenschnitt mit den besten Luftaufnahmen von unterwegs:
Seit meiner Rückkehr war es in der Schweiz jeweils stark bewölkt und danach sehr kalt, keine tolle Bedingungen für weitere Flüge. Dann kam aber im Neujahr endlich der Schnee ins Flachland und da habe ich meine Mavic Pro gerne etwas der Kälte ausgesetzt (Achtung, Akkus müssen warm sein!) und einige Aufnahmen in der verschneiten Schweiz gemacht:
[Edit Mai 2017] Mittlerweile hatte ich meine Mavic Pro auch noch bei einer Reise an die Westküste der USA dabei, hier das Video dazu:
Ich hatte vor der DJI Mavic Pro ja auch die Phantom 3 Pro, sowie die Phantom 4 und einige Copter mit GoPro als Kamera und der DJI S900 mit Nex-7 Kamera. Da könnte man jetzt ausführliche Vergleiche machen, ich versuche es aber mal einfach auf den Punkt zu bringen. Der DJI Phantom 4 hat mich mit seiner Bildqualität sehr überzeugt, vor allem die Videos wurden für meine Ansprüche gut genug. Als reiner Hobby-Copter schlug er sich in der Disziplin perfekt. Dasselbe gilt auch für den DJI Mavic Pro, in 4K sind die Videos tiptop, genau was man so braucht. Ich selbst habe nicht in 1080er FullHD Auflösung gefilmt, scheinbar gibt es da gewisse Qualitätsverluste durch Pixel-Binning. Warum das DJI hier anders gelöst hat, als bei den Phantom Modellen weis ich nicht. Wer aber nicht auf hohe Framerate angewiesen ist, greift also am Besten zur 4K Auflösung und rechnet danach beim Videoschnitt auf 1080p runter falls nötig. Wer an den Settings ein wenig spielt, hat übrigens auch eine gute Ausgangslage für Color-Grading in der Nachbearbeitung.
In Sachen Fotos hat man natürlich nicht denselben Spielraum bei der Kameragrösse, wie ich ihn bei Aufnahmen mit der Nex-7 von Sony genossen hatte. Ist aber auch ein anderer Vergleich, auch hier, die Qualität reicht für Hobby-Zwecke alleweil und für ein paar Social-Media Posts ebenfalls. Wer sich Abdrücke von Aufnahmen machen lassen will, der sollte vielleicht mal rüber zum DJI Phantom 4 Pro schielen, da ist man noch im Hobby-Bereich und hat trotzdem eine Kamera mit deutlich grösserem Sensor zu Verfügung.
Was bei Video und Foto gilt, der DJI Mavic Pro hat erstmals einen verstellbaren Fokus, ein Novum bei DJI’s Hobby-Serie. Da muss man sich anfangs etwas achten und vielleicht das eine oder andere Youtube-Video dazu ansehen. Schade wenn die Bildaufnahmen nicht scharf sind.
LEDs helfen bei der Orientierung des Mavic Pro
Special Features
Der DJI Mavic Pro ist trotz seinem kleinen Packmass ein top-ausgerüsteter Copter. So hat man die schon beim Phantom 4 verbauten Kollisionskamera in der Front verbaut. Solche kleine Helfer sind ungemein hilfreich wenn man mit dem Hobby beginnt. Er warnt direkt vor zu nahen Objekten, verhindert so Kollisionen und schützt das Portemonnaie. Doch damit nicht genug, er hat auch verschiedenen Flugmodi. Beim Sportmodus erreicht man zackige Geschwindigkeiten, macht mal Spass auf einem offenen Feld sowas auszuprobieren. Der Gesture-Mod ist eine witzige Sache. Man stellt den Copter für ein Selfie, oder eben Dronie, passend in die Luft und posiert mit einer Gruppe. Durch entsprechende Handgesten, kann der Copter ein Foto selbstständig auslösen, die Fernbedienung kann man zur Seite legen. Witzig, brauchte etwas Übung bis es klappte. Hingegen der Follow-Modus hat mich sehr überzeugt. Man markiert das Objekt auf dem Bildschirm das verfolgt werden soll, der Mavic Pro folgt ihm dann nach einer Bestätigung. Ich habe das mal als Selbstversuch gemacht, hat auf Anhieb problemlos geklappt. Schon sehr cool, werde das bei wärmeren Temperaturen öfters mal noch probieren und vielleicht kommt das eine oder andere gute Video dabei zu Stande!
Fazit
Der Testbericht könnte noch beliebig länger werden, doch ich wollte mal zu einem Punkt kommen. Ich muss sagen, der DJI Mavic Pro hat mich extrem überzeugt. Schlussendlich hat er mich dazu gebracht, das ich meinen kleinen «Drohnen-Hangar» daheim räume und fast alle weiteren Modelle verkaufe. Ich habe mit dem Mavic Pro eine Bildqualität bei Fotos und Videos, welche für meine Bedürfnisse als reines Hobby ausreichen. Das hatte ich auch schon bei anderen Multicoptern, aber hier kommt hinzu dass der DJI Mavic Pro einfach so kompakt ist, dass ich ihn immer dabei haben kann. Ich lege die Mavic Transporttasche noch zusätzlich in den Rucksack wenn ich zur Arbeit gehe, nehme ihn mit auf Wanderungen oder in den Urlaub. Man sagt doch so salopp, die beste Kamera ist immer diejenige, die man dabei hat. Das kann man bei Multicoptern genau so sagen und die Mavic Pro habe ich wohl am ehesten dabei.
Der Testbericht fällt bisher extrem positiv aus, ich werde weiterhin mit der DJI Mavic Pro unterwegs sein und gerne nochmals berichten, auch wenn es negatives zu sagen gibt. Lasst mich wissen wenn ihr fragen habt, Anmerkungen oder eigenen Erfahrungen.
Im März 2010 habe ich Technikblog ins Leben gerufen. Seither blogge ich über technische Themen die mich faszinieren und im Alltag begleiten. Das sind Themen wie Gadgets, Smart Home, Elektroautos, Erneuerbare Energien und vieles mehr...
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