28. Oktober 2016
3 Minuten zu lesen

iPhone 7 Plus Portrait-Modus verfügbar & wie er funktioniert

iphone-7-plus-kameras

Ich konnte vorab schon eine erste Version des iPhone 7 Plus Portrait-Modus begutachten, der finale Release in iOS 10.1 erschien aber erst diese Woche. Da ich persönlich aber nicht auf grosse Smartphones stehe, nenne ich das iPhone 7 mein Eigen. Daher konnte ich das nicht testen, hat aber Stefan für mich gemacht und ich liefere hier einige Detailinformationen. Denn es ist doch ganz spannend, wie es Apple schafft eine Tiefenunschärfe hinzukriegen, wie man es sonst fast nur von Spiegelreflex- oder Systemkameras mit grosser Offenblende schafft.

iOS Portrait-Modus nutzen

Der Portrait Modus kommt mit dem iOS 10.1 Update direkt in die iOS Kamera. Dazu erscheint ein neuer Modus mit einem swipe nach links wenn man im Standardmodus Photo ist. Dabei werden beide Sensoren am iPhone 7 Plus genutzt um eine Aufnahme mit Tiefenunschärfe zu erstellen. Hier ein Beispiel von Apple:

iPhone 7 Portrait Modus

iPhone 7 Portrait Modus

Wie funktioniert der Portrait-Modus

Wie die meisten meiner Leser wohl bereit wissen, besteht das iPhone 7 Plus aus einer dualen Kamera auf der Rückseite. Dabei ist eine Kamera ein äquivalent zu jener am iPhone 7 mit einer Blende von 1,8 und einer Brennweite von 28 Millimeter. Die zusätzliche Linese hat ein «Tele»-Objektiv mit einer Brennweite von 56 Millimetern und einer Blende von 2,8 verbaut. Für den Portrait-Modus werden nun beide Kameras zusammen genutzt, das Resultat ist eben die Tiefenschärfe zu ermöglichen.

Apple simuliert nun eine Tiefenschärfe am iPhone 7 Plus mit einer Technologie, welche das von Apple übernommene Startup LiNx entwickelt hat. Dabei erkennt der Bildsignalprozessor zuerst das Gesicht bei der Portraitaufnahme, danach wird durch Aufnahmen von beiden Kameras das Bild in 9 Layer aufgeteilt, dabei geht es um Abstände zum Fokuspunkt, dem Gesicht eben. Weil die beiden Kameras nebeneinander liegen, ist leicht räumliches Abbilden möglich, wie beim menschlichen Auge. Daraus lassen sich dann eben die Ebenen definieren, was wie weit weg liegt. Danach wird einfach künstlich eine Unschärfe hinzugefügt (weichzeichnen), je weiter das Objekt weg ist, desto unschärfer.

Beispielaufnahmen im Portraitmodus

Wie erwähnt hat Stefan von mundwerk.ch den neuen Portait-Modus gleich getestet und damit das Foto auch was hergibt, ist bei Diavolezza (St. Moritz) entstanden. Sehr cool. Nachfolgend gleich mal die normale Aufnahme ohne Tiefenunschärfe:

iPhone 7 Plus Foto ohne Tiefenunschärfe - Portrait-Modus

iPhone 7 Plus Foto ohne Tiefenunschärfe – Portrait-Modus

Solche Bilder kennt man von Smartphones zu genüge, die nachfolgende Aufnahme mit einer klaren Tiefenschärfe aber ist neu. Dabei wird das Gesicht scharf gestellt und wie man sieht ist bereits der Ärmel seiner Jacke etwas unscharf und der Hintergrund deutlich unscharf. Der Mensch rückt in den Vordergrund, ein Portrait eben…

iPhone 7 Plus Foto mit Tiefenunschärfe - Portrait-Modus

iPhone 7 Plus Foto mit Tiefenunschärfe – Portrait-Modus

Fazit

Gefällt mir sehr gut was Apple da mit den zwei Linsen anstellt, leider dem iPhone 7 Plus vorbehalten und da ich nicht auf ein grösseres Modell umstellen möchte, hoffe ich dass bei der nächsten iPhone Reihe die Dual-Kamera auch auf die kleine Variante kommt. Das iPhone 7 Plus gibt es im Handel ab 899.- CHF oder vergünstigt mit Abo zum Beispiel bei DeinHandy zu kaufen.

5 Comments

  1. Jan

    Ja, echt spannend was neue Technologie möglich macht und uns an gestalterischer «Arbeit» abnimmt (vermeintlich). Auf der anderen Seite ist das für mich auch ein Beispiel, wie fotografisches Grundwissen, in diesem Fall über die Tiefenschärfe, verloren geht – nämlich die Zusammenhänge zwischen Motivabstand, Blende und Brennweite. Ach ja, und was ist, wenn ich nicht einen Person im Vordergrund scharf haben will, sondern irgend ein anderes Objekt? Geht das dann auch? Darum liebe ich nebst meinem Smartphone auch meine Nikon Kamera mit den diversen Objektiven :-). Gruss.

  2. simu

    Quasi offtopic, trotzdem :
    Der Umstieg auf ein grösseres Iphone (5s auf 6s plus) verlief sehr harzig….berufsbedingt hatte ich ein 6s plus erhalten, welches ich vorerst ein halbes jahr oder länger nicht verwendete.
    Ich war es mir gewohnt, das Mobiltelefon stetig in der Hosentasche mitzutragen.
    Das geht bei der Grösse des 6s plus nicht bzw. ich kann mich heute noch nicht daran gewöhnen.
    So wandert das Mobiltelefon nun stetig in den Rucksack.
    positiver nebeneffekt: ich habe weniger digitale Ablenkung 🙂 .

    und wenn ich dann mal wieder mein altes 5s in der Hand halte und darauf Inhalte konsumiere, frage ich mich jeweils erstaunt : wie konnte ich mit einem soooo kleinen Bildschirm nur so lange auskommen.

  3. Dani

    Das mit der «Hosentasche» ist bei mir auch so ein Faktor, rein vernünftig gedacht ware ein SE auch ausreichend, aber die grosse Displayfläche ist schon verlockend…

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