Ich bin Mario.
Seit den späten Neunzigern in der IT Welt tätig und jeden Tag aufs Neue fasziniert über all die Gadgets und technischen Hilfsmittel welche uns umgeben und unser Leben beeinflussen und bestenfalls erleichtern.
Ich bin ein unbeschriebenes Blatt was das tragen eines Fitness Armbandes angeht. Da es aber mittlerweile offenbar zum guten Ton gehört ein solches zu besitzen und seine Sportlichkeit gegenüber seinen Mitmenschen zu unterstreichen, war ich sehr daran interessiert ein solches Armband zu testen, einfach um selber zu sehen was es denn damit auf sich hat. Mein Testbeitrag enthält also weder Vergleiche zum Vorgänger des Xiaomi Mi Band 2, noch zu anderen Fitness Trackern. Ein Testbericht zum Xiaomi Mi Ban in der ersten Version hat ja Hans bereits publiziert.
Das Xiaomi Mi Band 2 kommt in einer kleinen quadratischen Schachtel daher. Viel Inhalt hat es nicht, nebst dem kleinen Tracker gibt es ein Armband, ein USB-Aufladekabel (welches angenehm kurz ist) und eine kurze Bedienungsanleitung in chinesisch.
Das Mi Band 2 wurde bereits von Hans hier kurz vorgestellt, im Wesentlichen bietet es folgende Möglichkeiten:
Obwohl wie erwähnt die Bedienungsanleitung komplett in chinesisch geschrieben, ist immerhin in der Anleitung das Wort “App” erkennbar und es gibt einen QR Code welcher mich direkt zur Webseite des Mi Bandes führt. Obwohl bei der App “Mi Fit” im Apple Store Deutsch als unterstützte Sprache angegeben wird, ist die App in englisch gehalten, ich habe noch keine Möglichkeit der Sprachumstellung in der App gefunden. Egal, soll mich nicht an der Benutzung hindern.
Erstes aha-Erlebnis: Die App verlangt eine Anmeldung; ohne “Sign in” geht erstmal gar nichts. Nun kann man sich, falls schon vorhanden, mit einem bestehenden Mi Account anmelden, oder einen erstellen. Die App will einen Mi Account anhand einer Telefonnummer und eines Passwortes anlegen. Da ich ungern meine Telefonnummer überall verteile, suchte ich nach einer Alternative.
Tipp von mir: Erstellt am besten auf der Webseite einen Mi Account, dort akzeptiert es auch eine Email Adresse. Für mich eindeutig der sympathischere Weg.
Nach erfolgreichem Login fragt die App erstmal nach, ob es direkt in die Apple Health App zugreiffen darf. Ich erlaube es, schliesslich ergänzt es dort prima die Daten welche ich von einer anderen App bereits sammle, inklusive derer welche vom iPhone selber stammen.
Die App finde ich erstaunlich umfangreich und verständlich aufgebaut, man findet sich schnell zurecht und die Einstellungsmöglichkeiten sind ziemlich selbsterklärend.
So kann man in den Profileinstellungen festlegen was das Xiaomi Mi Band 2 auf seinem Display anzeigen soll. Durch mehrmaligen Tippen zeigt es die eingestellten Werte wie z.B: Akkustand, Schritte oder den Puls an. Ohne tippen wird die Uhrzeit angezeigt indem man einfach den Arm hebt, wie man es bei einer normalen Uhr tun würde.
Im Profil der App kann man seine persönlichen Daten wie Gewicht, Geschlecht, Körpergrösse und Alter eingeben, sowie 2 Ziele setzen: Einmal ein Aktivitäts- und ein Gewichts Ziel. Nettes Feature: Das Armband erinnert einen nach einer Stunde Inaktivität (wenn man z.B. im Büro kurz eingenickt ist) per Vibration und Anzeige sich doch wieder einmal zu erheben und einige Schritte zu laufen. Es ist sogar so nett und lässt dich zwischen 12:00-14:00 in Ruhe die Mittagspause geniessen. Ich war erstaunt wie schnell eine Stunde sitzend vor dem PC vorbei sein kann.
Für mich persönlich sind die Benachrichtigungen der versch. Apps, eingehender E-Mail und SMS ein Highlight. Da ich auf meinem iPhone teilweise sehr viele Benachrichtigungen über die verschiedensten Apps erhalte, habe ich es fast immer auf Lautlos gestellt. Durch ein leichtes vibrieren und einem je nach eingegangener Nachricht entsprechendem Symbol auf dem Mi Band 2 Display, werde ich sofort informiert.
Kommen wir zum Schritte zählen und dem Puls messen. Was die Anzahl Schritte betrifft habe ich ganz ehrlich gesagt etwas bedenken. Das Xiaomi Mi Band 2 erfasst die Bewegung meines Armes und entscheidet anhand vorgegebener Parameter ob es als Schritt zählt oder nicht. Wenn ich mir so meine Auswertung anschaue, bin ich mir nicht ganz sicher ob das alles wirklich so stimmt wie es das Band mir angibt. Es zeigt mir zum Beispiel, dass ich in 10 Minuten 380 Schritte gemacht habe, obwohl ich in dieser Zeit mehrheitlich auf meinem Bürostuhl gesessen habe. Auch ein Vergleich mit den Daten welches mein iPhone aufgezeichnet hat, bringt Abweichungen zu Tage. Ich lehne es an den olympischen Gedanken an, dabei sein ist alles: Soll heissen, es kommt am Ende des Tages sicherlich nicht auf jeden einzelnen Schritt drauf an, es zeigt jedoch eine Statistik und man kann sich damit jeden Tag auf ein Neues motivieren und versuchen den vergangenen Tag zu topen.
Die Pulsmessung und das damit verbundene Schlaftracking finde ich sehr interessant. Ich wollte schon länger mal wissen wie ich denn so schlafe. Manchmal steht man müder auf als man ins Bett gegangen ist. Das Mi Band 2 misst in regelmässigen Abständen den Puls während dem Schlaf und erstellt daraus eine Schlafstatistik, gegliedert in Tief- und Leichtschlafphasen. Wie ich festellte, deckte sich meine Müdigkeit am Morgen mit der Anzeige einer kurzen Tiefschlafphase in der Nacht.
Mit dem Mi Band 2 bekommt man für wenig Geld einen guten Fitnesstracker mit, wie ich meine, sehr coolen Zusatzfunktionen. Wie schon erwähnt sind eben die Benachrichtigungen sowie der Alarm per Vibration für mich ein grosses Plus. Das schlichte Design gefällt mir ebenso sehr gut, durch die geringe Breite von gerade mal 1,57 cm passt es auch auf dünne Handgelenke wie ich sie habe.
Ich finde es ein tolles Gerät welches angenehm zu tragen ist und mit seinen Daten und Statistiken dazu beiträgt ein noch gesünderes Leben zu führen als man es ohnehin schon getan hat.
Das Xiaomi Mi Band 2 ist für rund 40.- $ erhältlich.