24. Juni 2016
6 Minuten zu lesen

Testbericht: Bowers & Wilkins Zeppelin Wireless

BOWERS & WILKINS Dockinglautsprecher Zeppelin WL - Stube4

Das im Jahre 1966 gegründete britische  Elektronik Unternehmen Bowers & Wilkins ist für edle Lautsprecher im Mittel- und Hochpreissegment bekannt. Der erste B&W Zeppelin gewann im Jahre 2008-2009 den EISA (European Imaging And Sound Association) Award als beste «European Sound Station». 

Nun, 8 Jahre später, will B&W mit der 4. Generation des Zeppelins noch einmal zeigen was mit einem Single Speaker System im Bereich Soundqualität möglich ist.

Lieferumfang und Spezifikationen

Zum Lieferumfang gibt es nicht viel zu sagen, nebst dem Lautsprecher befinden sich nur noch das Stromkabel und eine mehrsprachige Bedienungsanleitung in der Schachtel. Mehr braucht es auch gar nicht um loszulegen.

Die technischen Details: Im Zeppelin sind insgesamt 5 Lautsprecher verbaut, diese finden ihren Platz im 188 x 660 x 183 mm (H x B x T) und 6,5kg schweren Gehäuse. B&W stattet den Zeppelin mit 2x25mm Hochtöner (25W), 2x90mm Mitteltöner (25W) und 1x150mm Tieftöner (50W) aus.

Zeppelin Wireless (Herstellerbild)

Zeppelin Wireless (Herstellerbild)

Der B&W Zeppelin Wireless ist, wie schon am Namen erkennbar, auf kabellosen Betrieb ausgelegt. Der Sound kommt kabellos per Apple AirPlay, Spotify Connect (setzt einen Spotify Premium Account voraus) oder Bluetooth (Version 4.1, Class 2) zum Gerät. Auf der Rückseite des Zeppelins findet man noch einen Ethernet (RJ45) und einen 3,5mm AUX Eingang.

B&W verzichtet, auf den noch beim Vorgänger vorhandenen, Dock Anschluss für iPhone und iPod welcher sich wie ein Gürtel um das Gerät zog. Der Optik hat es definitiv nicht geschadet, die Form des Zeppelins kommt sehr schön zur Geltung, was den Zeppelin zu einem sehr schönen Designelement für die gute Stube macht. Die Verarbeitung des Gerätes ist ausgesprochen hochwertig. Man merkt und fühlt sofort die Qualität und weiss, dass man hier in der oberen Lautsprecher-Liga mitspielt.

Auf der Oberseite des Zeppelin Wireless befinden sich die Lautstärke- und Wiedergabetasten.  Innerhalb des Bowers & WilkinsLogos an der Gerätefront befindet sich eine Statusanzeige. Diese Anzeige wechselt zur Angabe der unterschiedlichen Betriebszustände des Zeppelin Wireless ihre Farbe und ihr Leuchtmuster. Der Zeppelin Wireless gibt während der Bluetooth-Kopplung und beim Herstellen von Verbindungen Rückmeldungssignale aus.

Auf der Rückseite befinden sich, nebst den bereits oben erwähnten Schnittstellen, noch die Power Taste, die Reset-Taste sowie eine Micro USB Buchse, welche allerdings nur zu Servicezwecken dient.

Auf der Rückseite befinden sich, nebst den bereits oben erwähnten Schnittstellen, noch die Power Taste, die Reset-Taste sowie eine Micro USB Buchse, welche allerdings nur zu Servicezwecken dient.

Einrichtung und Bedienung

Der B&W Zeppelin Wireless macht es einem mit der Einrichtung sehr leicht. Für Pragmatiker wie mich ist die Einrichtung resp. die Koppelung via Bluetooth der schnellste Weg seine Musik zu geniessen. Dazu schaltet man lediglich den Zeppelin ein, wartet auf die grüne LED (wenige Sekunden) und drückt vorne seitlich einen kleinen Moment lang die Bluetooth Taste bis ein Bestätigungssignal ertönt. Nach erfolgreicher Koppelung mit dem Telefon ertönt nochmals ein Signal und man kann loslegen.

Für Leute die gerne eine geführte Einrichtung mittels eines Assistenten durchführen möchten, empfiehlt sich die «Bowers & Wilkins Control» App zu installieren. Auf einem iOS Gerät lädt man sich dazu die App aus dem App Store herunter. B&W bietet zudem noch eine Control App für Mac und eine Control App für Windows als Download auf ihrer Webseite an.

Bowers_Control_App

Die Einrichtung mit der B&W Control App auf dem iPhone geht wunderbar einfach und schnell. Selbst in einem Passwortgeschützen WLAN, was in der Regel der Standard sein sollte, verbindet sich der Zeppelin ohne weitere Angaben automatisch mit dem Netzwerk. Die App benutzt dazu die vorhandenen Zugangsdaten welche sich bereits auf dem iPhone befinden. Wirklich einfach und erstaunlich, auch für einen technisch nicht ganz unbegabten Mensch wie mich.

Möchte man den Zeppelin mittels Ethernet Anschluss kabelgebunden ins heimische Netzwerk integrieren, empfiehlt es sich ebenfalls die B&W Control App zu benutzen. Die App sucht den Zeppelin im Netzwerk und gibt unter den Eigenschaften die aktuelle IP Adresse des Lautsprechers bekannt. Mittels der IP Adresse kann man mit einem Browser die eingebaute Zeppelin Wireless-Webseite aufrufen. Kleiner Wermutstropfen: Hat man zu Hause kein WLAN in Betrieb wird es mit der Einbindung etwas komplizierter aber auch in diesem Fall hilft einem die mitgelieferte Dokumentation einfach und verständlich weiter.

Ist der Zeppelin einmal im Netzwerk eingebunden, oder via Bluetooth mit einem Gerät gekoppelt, kann der Zeppelin über die auf der Oberseite angebrachten Tasten bedient werden. Diese Tasten können zur Erhöhung oder Reduzierung der Lautstärke, für die Wiedergabe oder das Schalten in den Pause-Modus sowie die Auswahl des nächsten oder vorherigen Titels genutzt werden. Was mir besonders gefällt: Ist man mit Spotify Connect verbunden spielt der Zeppelin eigenständig die Playlist durch und man kann mit seinem Telefon Anrufe tätigen, die Musik spielt ohne Unterbruch weiter.

Zep_Bedienung

Die Bedientasten auf der Oberfläche und die Powertaste auf der Rückseite sind, je nachdem wo man das Gerät aufstellt, nicht unbedingt einfach zu erreichen, werden aber wohl von den meisten sowieso nicht benutzt denke ich mal, in der heutigen Zeit hat man sein Mobilgerät ständig in der Hand oder zumindest in unmittelbarer Reichweite. Speziell die Powertaste benutzt man wahrscheinlich nur einmal, nämlich bei der Inbetriebnahme des Zeppelins. Ein Ausschalten ist nicht notwendig, der Zeppelin fällt nach 20 Minuten ohne Signaleingang in den Schlafmodus.

Der Sound

Nun, wie klingt der Zeppelin? Ich habe nur ein Wort dazu: Super! Selten habe ich solch satte Bässe und astreine Höhen aus solch einem kompakten Lautsprecher gehört. Da hat B&W wirklich ein unglaublich ausgewogenes Gerät auf den Markt gebracht welches es durchaus mit Hi-Fi anlagen aufnehmen kann. Auch meine beiden Teenager, die ich seit gefühlten Jahren nur noch mit Kopfhörer rumlaufen sehe, waren begeistert…und die jungen Menschen hören bekannter Weise speziell die höheren Töne noch besser als Erwachsene.

An Power fehlt es dem Zeppelin definitiv nicht, es ist jedoch keineswegs notwendig die Lautstärke hoch aufzudrehen, auch bei angenehmer Zimmerlautstärke entfaltet sich ein ungemein satter und raumfüllender Sound. Leider war bei noch nicht einmal der Hälfte der möglichen Lautstärke für mich Schluss mit testen, meine Nachbarn würden es wohl nicht so positiv aufnehmen, es zeigt aber sehr schön welche Kraft im Zeppelin Wireless steckt, der hat ordentlich Wumms!

Seitlich neben dem Bowers & Wilkins-Logo befinden sich an der Gerätefront eine Touch-Taste und eine Anzeige: an der rechten Seite für Bluetooth und an der linken Seite für den AUX-Eingang.

Seitlich neben dem Bowers & Wilkins-Logo befinden sich an der Gerätefront eine Touch-Taste und eine Anzeige: an der rechten Seite für Bluetooth und an der linken Seite für den AUX-Eingang.

Fazit

Der B&W Zeppelin Wireless ist definitiv etwas vom Besten was meine Ohren je gehört haben. Er ist ein Lautsprecher für das Wohn- oder Schlafzimmer, zum Hinstellen, ansehen und geniessen. Aufgrund des Gewichts und des fehlenden Akkus kommt man gar nicht erst auf die Idee den Zeppelin zur nächsten Grillparty mitzunehmen, dafür gibt es andere Geräte wie den B&W T7 zum Beispiel welcher ebenfalls hier im Technikblog bereits vorgestellt wurde.

B&W sagt «Listen and you’ll see». Und sie haben recht, wer den Zeppelin Wireless hört ist in der Musik mittendrin statt nur dabei, um den alten Werbeslogan auszugraben. Ich hatte wirklich den Eindruck von der Musik umgeben zu sein, als ob ich Kopfhörer anhabe.

Die ovale Form mag vielleicht nicht allen Leuten gefallen, und mit seinen 66cm Breite nimmt er einen stattlichen Platz auf dem Regal oder der Kommode ein. Ein Zeppelin braucht Raum. Aber man hat Schlussendlich etwas in das Gerät investiert, dann kann und darf man es auch gebührend und prominent in der Wohnung präsentieren.

Als Minuspunkt wurde dem Zeppelin die fehlende Dock Station angekreidet welche sein Vorgänger noch hatte, über dieses Dock konnte man während dem Musikhören auch gleich sein Telefon aufladen. Die neuen Verbindungsmöglichkeiten des aktuellen Zeppelins machen es aber unnötig das Telefon oder Tablet immer in der Nähe des Lautsprechers zu haben, man benutzt sein Telefon zum chatten, telefonieren oder sonst was, die Musik läuft dazu immer im Hintergrund.

Ebenso könnte man den fehlenden Akku und damit fehlende Mobilität als Negativ ansehen. Der Zeppelin ist dafür weder gedacht noch gemacht.

Den Bowers & Wilkins Zeppelin Wireless gibt es im Fachhandel ab 749.- CHF zu kaufen, zum Beispiel bei Brack.ch.

Kleine Bemerkung zu Spotify Connect: Da der Zeppelin Wireless Spotify Connect integriert hat, kann er auch ohne Verbindung zum Telefon oder Tablet die Musik abspielen. Dies hat natürlich zur Folge, dass man theoretisch von überall auf der Welt den Lautsprecher steuern kann. Das birgt auch kleine Gefahren in sich: Ich wollte in einer Arbeitspause im Büro kurz etwas Musik hören, übersah jedoch dass in Spotify noch immer der Zeppelin Wireless als Ausgabegerät eingestellt war…so habe ich ungewollt meiner Familie, welche gerade am Mittagstisch ass, einen riesen Schreck eingejagt (mit Kataklsym, um genau zu sein).

3 Comments

  1. sun11ist

    Hey,
    Dieses Bowers & Wilkins Zeppelin Wireless finde ich auch echt super. Ich habe eine Sonos Play 1, da ich ein Sonos Soundsystem habe und es dadurch ganz leicht koppeln kann, wie es hier erklärt wird: http://wlan-lautsprecher-tests.com/ . Aber ich muss sagen, dass ich mir Bowers & Wilkins Zeppelin holen würde, wenn ich kein Sononssystem hätte. Super Artikel!

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