Ich habe mir schon einige iPad Pro Tests zu Gemüte geführt und wurde auch schon nach meinem Fazit gefragt. Beim iPad Pro aber konnte ich meinen Bericht nicht schon nach wenigen Tagen oder gar Stunden wie andere Medien posten. Das neue Tablet von Apple war schwierig einzuordnen, bedurfte neuen Ansätzen in der Bedienung und war eigentlich auch gleich ein drei-in-eins Test. Das Apple iPad Pro habe ich natürlich zusammen mit dem Apple Pencil getestet und der Logitech Create Tastaturhülle – ein spannendes Setup!
Spacegrey pur! Apple MacBook 12″, iPad Pro, iPad Air 2 und iPhone 6S
Testsetup: Apple iPad Pro, Apple Pencil & Logi Create
Ich teste das iPad Pro zusammen mit dem Create Tastatur-Case von Logi und dem hauseigenen Pencil von Apple. Damit hat man alles was man braucht um das iPad Pro als Notebook-Ersatz ansehen zu können und auch um es vollumfänglich zu testen.
Apple iPad Pro Spezifikationen
Das iPad Pro kommt mit einem Retina Display mit einer Bildschirmdiagonalen von 12,9-Zoll im klassischen 4:3-Format und ganzen 5,6 Millionen Pixel daher. Bei einer Auflösung von 2’732 x 2’048 Pixel (264 ppi) hat die Auflösung in der Breite genau jene der Höhe des iPad Air 2. Das heisst auf dem Display ist einiges an Platz vorhanden, auf Pixel bezogen 78% mehr – crazy! Trotzdem misst das iPad Pro nur rund 6.9mm in der Dicke und ist rund 700g schwer. Ich habe die 128GB Variante im Test, verfügbar ist auch eine 32GB Version, in meinem Fall mit SIM-Slot und in space grau. Verbaut ist ein A9X Chip auf ARM Basis von Apple, 8MP iSight Kamera und das übliche an Anschlüssen, Sensoren und Drahtlostechnologien.
Specs aufgelistet:
- 12,9 Zoll Multi-Touch Display (2732 x 2048 Pixel, 264 ppi)
- A9X Chip der dritten Generation mit 64-Bit Architektur (M9 Motion Coprozessor)
- 1,2 Megapixel FaceTime HD Kamera
- 8 Megapixel Fotos iSight Kamera
- Fingerabdrucksensor (Touch ID)
- WLAN (802.11a/b/g/n/ac), Zwei-Kanal (2,4 GHz und 5 GHz), MIMO, Bluetooth 4.2
- Optional: Wi‑Fi + Cellular mit LTE
- Lightning- und Smart-Keyboard-Anschluss
- 305,7 mm x 220,6 mm x 6,9 mm; 713 g (Wi-Fi), 723 g (Wi‑Fi + Cellular)
Apple iPad Pro im Grössenvergleich mit dem iPad Air 2 und dem iPhone 6s.
Haptik
Als ich das Apple iPad Pro zum ersten Mal sah und in die Hände nahm war ich extrem erstaunt. Ich wusste ja, das iPad Pro ist gross, mit 12,9 Zoll Diagonale auch grösser als mein MacBook aber trotzdem war ich überrascht. Das Teil ist riesig und wirkt noch grösser wenn man es in den Händen hält. Das fühlt sich besonders wegen der extrem dünnen Bauweise von unter 7mm so an und beeindruckt auch noch nach Wochen. Mit 700g Gewicht ist das iPad Pro zwar schwer für ein Tablet, aber definitiv extrem leicht für die Grösse. Klar, das Ding ist nicht gemacht um es in den Händen zu halten beim Bedienen, ich lege es meist auf den Tisch, klappe es auf im Case oder nutze es auf auf meinen Beinen auf dem Sofa.
Apple iPad Pro: Besonders angenehm zu Nutzen mit Case, wie dem Logi Create
Display
In einem vorherigen Abschnitt sind die Daten des Displays genannt, hier nochmals zur Erinnerung: 12,9 Zoll Diagonale und 2’732 x 2’048 Pixel Auflösung ergibt eine Pixeldichte von 264 ppi. Das sind natürlich Top-Werte, das Display ist wie erwartet tiptop und vergleichbar mit Apple Displays von iPad Air 2 oder den neuen iPhones. Sehr gute Kontrastwerte, da gibt es nichts zu bemängeln. Ob Surfen, Videos und Filme schauen, Bilder betrachten oder Spielen, das iPad Pro machte eine gute Figur. Gemäss Recherchen hat man beim iPad Pro auf eine adaptive Aktualisierungsrate gesetzt, die je nach Nutzung des Displays automatisch zwischen 30 und 60 Hz wechselt. Ich habe nie etwas davon mitbekommen, dient wohl der Akku-Schonung und funktioniert also einwandfrei. Auf die schnelle Reaktionszeit des Displays mit Bezug auf den Apple Pencil komme ich noch. Display also wie zu erwarten: Top!
Apple-typisch ein tolles Display im iPad Pro!
Bedienung und Apple Pencil
In Sachen Bedienung kommt natürlich sofort auch der Apple Pencil ins Spiel. Dieser gehört nicht zum Lieferumfang des iPad Pro dazu und muss separat erworben werden. Der Pencil ist ein aktiver Stylus, er wird mittels Bluetooth mit dem iPad Pro gekoppelt. Das geschieht ganz einfach, unter der Kappe befindet sich ein Lightning-Stecker, diesen in die Lightning-Buchse des iPad Pro einstecken und schon wird der Stift erkannt und auf Wunsch verbunden. Genau so wird er auch geladen, der interne Akku versorgt ihn dann für 12 Stunden mit Strom bei durchgehender Nutzung. Im Lieferumfang ist aber auch ein sehr kleiner Lightning-Adapter (weiblich auf weiblich) enthalten, womit man den Pencil an jedes Lightning-Kabel anstecken kann. Ja das Laden seitlich am iPad Pro sieht komisch aus und hat Apple in sozialen Medien etwas Häme eingebracht. Ich dachte anfangs auch, komisch. Aber irgendwie find ich die Schnell-Ladefunktion so eindrücklich, das mich das gar nicht stört. In 15 Sekunden nämlich, ist der Pencil für 30 Minuten zeichnen geladen. Das funktioniert, habe ich mehrmals ausprobiert, geil!
Der Apple Pencil wird über die Lightning Buchse des iPad Pro geladen.
Was ich jetzt schon verraten kann, der Apple Pencil ist definitiv das beste was ich je als Eingabestift an einem Tablet genutzt habe. Dabei sind mir schon einige Modelle in die Hände gekommen, aber nirgendwo ist die Eingabe so genau und vor allem so schnell. Mit schnell meine ich die komplette Kette von ausgeführten Aktion mit dem Stift auf dem Touchscreen, Verarbeitung und dann Anzeige auf dem Gerät, die Reaktion quasi. Die Position der Spitze des Apple Pencils wird aber 240 Mal pro Sekunde berechnet und auch dank adaptiver Bildwiederholfrequenz reduziert sich die Verzögerung zwischen Aktion und Reaktion auf wenige Millisekunden. Der Pencil gibt dem iPad Pro auch mit wie man den Stift hält, anhand des Winkels gibt es unterschiedlich breite Linien, auch Druck wird unterschieden, das Schreibgefühl kommt so schon sehr nahe an jenes mit echtem Stift und Papier. Dazu verhilft auch die Kunststoff-Spitze des Pencil, welche wechselbar ist, sie vermittelt mit der Glasoberfläche des Tablets zusammen einen natürlichen Schreibwiderstand. Apple hat hier alle Hausaufgaben gemacht.
Wenn ich etwas bemängeln müsste, dann wäre es die Frage: Wohin mit dem Stift. Klar, im iPad Pro versenken ist nicht, dazu ist das Ding zu dünn. Aber zumindest die Zubehörindustrie mit den Cases könnten einen Einschub anbieten, er hält auch magnetisch gut an der Seite des iPads, aber so wohl fühle ich mich nicht dabei. Nichts desto trotz, der Apple Pencil ist genial, die Eingabe einfach zackig, realtime, so muss sich das anfühlen!
Apple iPad Pro und Apple Pencil – ein perfektes Paar.
Performance
Auf diesen Test war ich besonders gespannt. Denn der verbaute A9X-Prozessor im iPad Pro soll ja extrem performant sein und wie leistungsstark das iPad Pro jedoch wirklich ist wollte ich gleich selbst herausfinden. So teste ich jeweils meine Geräte hier mit dem Programm Geekbench 3. Zur Erinnerung einige Werte: Das nagelneue iPhone 6S hat 2528 Punkte im Single-Core und 4398 im Multi-Core Modus erreicht. Mein iPad Air 2 hat dort 1813 Punkte im Single-Core und deren 4524 im Multi-Core Test erzielt. Das MacBook erzielte 2236 Punkte im Single-Core und 4096 im Multi-Core Modus. Das neue iPad Pro zeigt hier, dass man nicht zuviel versprochen hat und ist klar schneller ist als mein 12″ MacBook und vergleichbar mit dem MacBook Pro 13. So erzielte das iPad Pro satte 3193 Punkte im Single-Core Score und im Multi-Core Score deren 5416! Leistungsmässig scheint das grosse iPad somit tatsächlich ein Notebook-Ersatz zu sein.
Apple iPad Pro mit dem Logi Create
Logi Create und iPad Pro
Das iPad Pro hatte ich kurze Zeit zusammen mit dem originalen Apple Tastatur-Case ausprobieren können und jetzt habe ich es seit einigen Wochen mit Logi Create im Einsatz. Einfach und schnell gesagt unterscheiden sich die beiden Tastaturen in zwei Punkten deutlich. Die Tastatur am Logi Create finde ich genial, vergleichbar mit jener eines Apple Keyboards, perfekt – einfach etwas schwer. Bei Apple mag ich persönlich die Tastatur nicht, dafür ist das Case deutlich leichter. Logi Create wiegt satte 725g und verdoppelt damit das Gewicht des iPad Pro. Dafür aber hat man wirklich eine vollwertige Tastatur dabei, diese wird über den seitlichen Smart Connector direkt mit Strom versorgen und übergibt so die Signale. Kein Koppeln notwendig, iPad in Schreibposition bringen und loslegen. Das geniale daran: iOS Kurzbefehle, alles wie man es von OS X kennt für copy, paste, Programme wechseln und so weiter! Mit Split Screen arbeiten ich an einem Dokument während ich daneben eine Präsentation durchscrolle und mir davon Infos notiere. Die Tastatur hat sogar beleuchtete Tasten, man ist mit dem Logi Create einem Notebook wirklich sehr nahe und sehr produktiv. Dafür aber auch gewichtsmässig auf dem Level eines Notebooks.
Das Logi Create macht aus dem iPad Pro ein vollwertiges Convertible…
Apple iPad Pro im täglichen Einsatz
Was schlussendlich zählt ist wie man das Apple iPad Pro einsetzen kann und ob es passt. Ich gehöre zu jener Sorte von iPad Usern, die bisher mit iPads vor allem konsumiert haben. Ich lese damit News, schaue Videos, konsumiere einfach. Ab und an beantworte ich eine Mail aber mehr eigentlich nicht. Mit dem iPad Pro hat sich das wirklich geändert. Ich habe es versucht auch beruflich einzubinden, habe mir bereits einige Workflows angeeignet. Vor allem Microsofts One Note hat es mir besonders angetan. Direkt synchronisiert mit der Windows Maschine bei der Arbeit habe ich hier meine Sitzungsnotizen, Todo-Listen und Zeichnungen synchron. Ich kann mir dank dem Pencil einfach und schnell während einer Sitzung kurz was skizzieren und habe das digital sofort abgelegt und synchronisiert, der Cloud sei dank. Dasselbe gilt für Mails, ich erhalte ein PDF angehängt an eine Mail, das PDF öffne ich, mache mit dem Pencil direkt darauf Korrekturen oder Anmerkungen und kann es zurückschicken. Genial. Ich bin kein Künstler oder grafisch sonderlich begabt, aber mit dem beschriebenen Workflow nützt mir das iPad Pro auch als Ingenieur. Man muss sich die Workflows natürlich erst zusammensetzen und das iPad Pro einsetzen wollen, sonst geht es nicht. Da geschäftlich die Einbindung von iOS Geräten unterstützt ist macht es bei mir doppelt Sinn, auf einem fremden Rechner Mails abfragen ist mühsam, das iPad Pro bietet hier eine gute Alternative.
Ob ein iPad Pro einen Notebook zu ersetzen vermag ist schwierig zu beurteilen, ich glaube zusammen mit dem Pencil und der Logi Create kann das bei einigen Menschen der Fall sein. Bei mir noch nicht, aber über die verbaute Power bin ich sehr erstaunt. 4K Content von meinem Quadcopter verarbeitet das Ding als wäre es nichts, wirklich erstaunlich welche Leistung im iPad Pro steckt!
Zu erwähnen gibt es auch noch die vier verbauten Lautsprecher, zwei auf jeder schmalen Seite und hält man das iPad beim Betrachten eines Filmes geneigt, werden die oberen als Hochtöner und die unteren für tiefe Töne genutzt. Was das iPad Pro in Sachen Sound wiedergibt ist wirklich eindrücklich, müsst ihr unbedingt mal ausprobieren!
Geniale Tastatur am Logi Create!
iPad Pro – Akkulaufzeit
Zum Schluss noch zur Akkulaufzeit. Das iPad Pro hat einen 10’307mAh Akku verbaut, dieser hat 38.5 Wattstunden. Apple gibt an «Bis zu 10 Stunden Surfen im Web mit WLAN, Video- oder Musikwiedergabe» was etwa hinkommen dürfte. Wie alle iPad Modelle brilliert auch das iPad Pro mit langer Akkulaufzeit, ich muss es wirklich nur selten mal Aufladen. Hängt natürlich auch stark vom Nutzungsverhalten ab. Geladen wird dann über das beigelegte 12-Watt-USB-Netzteil, das Laden dauert ein bisschen.
Total vier Lautsprecher sind im Apple iPad Pro verbaut und sorgen für guten Sound.
Fazit
Das iPad Pro ist kein Schnäppchen und alleine holt man damit nicht so viel aus ihm raus, wie man könnte. Der Apple Pencil ist Pflicht und ein Tastatur-Case macht für den produktiven Einsatz einfach Sinn! Kreative Menschen werden zusammen mit dem Pencil sehr gut zurecht kommen, auch ohne Tastatur und bestimmt einiges schönes damit zaubern können. Für mich macht vor allem die Kombination mit dem Tastatur-Case und Stift für Notizen, Zeichnungen und Anmerkunden in PDFs Sinn. Wer ein iPad Pro kaufen will, soll bereit sein neue Wege zu gehen und sich Workflows anzueignen in welche das grosse Tablet passt. Auf jeden Fall mal in einem Apple Store ausprobieren und fühlen wie gross das Pro wirklich ist. Aber eines kann ich euch versprechen, so viel mobile Power so kompakt verpackt habe ich noch nie gesehen!
Das iPad Pro gibt es in allen Apple Stores, im Apple Online Shop oder bei Vertragshändlern wie DataQuest oder Brack.ch ab 879.- CHF zu kaufen. Das iPad Pro gibt es ab 879.- CHF zu kaufen.
Den Apple Pencil gibt es für 109.- CHF zu kaufen oder auch bei Dataquest.
Die Logi Create Tastaturhülle mit CH-Layout gibt es bei Dataquest für 159.- CHF.