07. Juli 2015
6 Minuten zu lesen

Testbericht: MaxSmart – Heimautomatisierung über Powerline

maxSmart - intelligente Haustechnik im Test

Heimautomatisierung, das heisst Steuern, Regeln und Messen – genau das ist mittlerweile mit vielen Geräten für das smarte Home möglich. Ein smartes Thermostat und eine Überwachung meines Stromanschlusses habe ich schon eingerichtet, nun folgt mit MaxSmart eine einheitliche Lösung für zahlreiche Aufgaben.

maxSMART ist ein intelligentes und einfach zu bedienendes Heimautomationssystem. Die Steuerung erfolgt mit Ihrem mobilen Endgerät (Android und iOS) von überall auf der Welt wo Internetzugang via WLAN oder mobilem Netz gewährleistet ist. Die intuitive und einfache App von maxSMART unterstützt Sie dabei.

https://www.youtube.com/watch?v=hsZYag_jkWg

MaxSmart Testprodukte

Wie erwähnt ist MaxSmart eine Produktpalette, bestehend aus verschiedenen Geräten, welche über das Stromnetz, mittels Powerline, kommunizieren. Um einen aussagekräftigen Test zu machen, habe ich nebst dem Starterkit gleich noch 3 weitere Produkte im Einsatz:

maxSmart Testbericht

Inbetriebnahme

Zuerst habe ich Power Plug Starter installiert, dabei ist ein Power Plug und ein Power LAN. Zweiter dient dazu das Netzwerk auf das heimische Stromnetz zu bringen, also habe ich damit angefangen. Wer bereits ein Powerline-System zu Hause verwendet kann darauf zurückgreifen. Ich habe also das PowerLAN an eine freie Buchse angeschlossen und per LAN-Kabel mit meinem heimischen Netzwerk verbunden.

Im nächsten Schritt habe ich mich an das Air Sense Set gewagt, dabei ist das Sense Center und ein abgesetzter Sensor namens Air Sense. Das Center muss einfach irgendwo an eine 230V-Dose angeschlossen werden, der Air Sense Fühler wird dann über ein langes Klinkenstecker-Kabel damit verbunden. Ich habe bei mir das Wohnzimmer dafür ausgewählt um dort Luftwerte festzuhalten.

maxSmart Sense Zentrale - Dient zur Nutzung des AIr Sense und des Motion Sense

maxSmart Sense Zentrale – Dient zur Nutzung des AIr Sense und des Motion Sense

Jetzt habe ich einmal die App maxSmart installiert und gestartet. Nun musste ich aber staunen, ohne irgendwelche Eingriffe von meiner Seite hat die App ohne ein Userprofil sofort funktioniert. Ich konnte meinen Temperatursensor schon auslesen. Wow!

Also habe ich gleich nachgelegt und den Bewegungsmelder «Motion Sense» ausgepackt. Dieser ist Batterie-betrieben und die zwei AA-Battieren liegen der Verpackung nicht bei! Hat man in mit Batterien versehen muss am Sense Center die «ZigBee-Taste» gedrückt werden und damit verbinden sich die beiden Geräte. Ganz praktisch dass der Bewegungsmelder über ZigBee und kabellos funktioniert, so kann ich ihn frei platzieren, eine passende Halterung ist auch gleich dabei.

maxSmart Air Sense misst Temperatur und Luftfeuchtigkeit

maxSmart Air Sense misst Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Wenn ich schon dabei bin installiere ich gleich alle Gerätschaften. Den Power Plug aus dem ersten und bereits erwähnten Paket habe ich an meinem Schreibtisch installiert, damit kann ich den Verbrauch messen und die Steckerleiste des ganzen Tisches komplett vom Strom trennen wenn ich das möchte. Die smarte Steckerleiste habe ich im Wohnzimmer installiert, daran hängt nun der TV, Verstärker, das Media Center, Apple TV, WLAN Router und ein Sonos Gerät. Das wars schon, alles installiert und läuft einwandfrei, direkt in der App abrufbar!

maxSmart Motion Sense ist kabellos und erfasst Bewegungen im Raum

maxSmart Motion Sense ist kabellos und erfasst Bewegungen im Raum

Cloud Services

Damit ich die komplette Funktionalität auch von unterwegs zur Verfügung habe gibt es die maxsmart Cloud. Da kann man sich einen Account erstellen, direkt in der App und hat von unterwegs, also wenn man nicht im heimischen Netzwerk eingeloggt ist, Zugriff. Das geht auch über den Browser!

In den meisten Fällen hat bei mir der Cloud Service funktioniert, aber ich hatte immer mal wieder Ausfälle oder auf ein einzelnes Device keinen Zugriff. Hier darf maxsmart noch etwas nachbessern.

MaxSmart Cloud Service - ein Auszug

MaxSmart Cloud Service – ein Auszug

MaxSmart im Einsatz

Alles ist installiert und die Verbindung zur Cloud wurde ebenfalls eingerichtet, der Test kann losgehen. Während rund 3 Wochen ist das System bei mir schon fest eingerichtet. Mit ein wenig rumspielen bemerkte ich schnell, dass mein iMac und alle Peripherie am Desktop, welche am Powerplug hängt, bis über 20W Energie im StandBy verbraucht. Das wollte ich unterbinden und habe kurzerhand eine Regel programmiert. Jetzt schaltet der Powerplug unter der Woche von Mitternacht bis 16:00 Uhr aus und an den Wochenende nur über Nacht.

maxsmart System - Screenshot aus der iPhone App

Das klappt einwandfrei und wenn ich mal am Computer bin wenn der Plug aus ist, kann ich mittels Taster alles einschalten, easy! Gut zu wissen ist dabei, die Schaltzeiten werden in den Geräten selbst gespeichert!  Ihr seit also nicht von der Cloud abhängig.

Was ebenfalls gleich mitgeliefert wird ist eine Auswertung der verbrauchten Energie, gestaffelt nach Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren. Dasselbe gilt auch für die grosse Steckerleiste.

maxSmart Steckerleiste - detailierte Auswertung und einzeln steuerbare Buchsen

maxSmart Steckerleiste – detailierte Auswertung und einzeln steuerbare Buchsen

Bei der Steckerleiste ist jede einzelne Buchse kontrollierbar und wird entsprechend einzeln gemessen. Damit es noch einigermassen übersichtlich bleibt, sind die Buchsen nummeriert und mit unterschiedlichen Farben versehen. So eine universell und sehr individuell steuerbare Steckerleiste bietet sich vor allem beim TV-Regal mit allerlei Endgeräten an, wie aber auch beim Schreibtisch mit Computer und dessen Peripherie. So kann man gezielt bestimmte Endgeräte zu- und abschalten um Stromkosten zu reduzieren.

maxsmart System - Screenshot aus der iPhone App - 2

Nebst der ganzen Strom Mess- und Steuergeschichte verfügt Maxsmart ja auch über die Sense Module, welche ich auch verbaut habe. So steht ein Temperaturfühler im Wohnzimmer, der auch gleich Luftfeuchtigkeit und -druck misst. An der Eingangstüre habe ich den Motion Sense positioniert, der meldet wann sich zuletzt jemand dort bewegt hat. Jetzt kommt der Clou an der ganzen Sache. Der Bewegungsmelder kann mir nun einen der oben gezeigten Switches schalten, damit kann ich TV, Computer usw. immer schön automatisch einschalten lassen, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme. Solche Regeln funktioniert übrigens auch mit Temperatur- und Feuchtigkeitswerten. Zweitgenanntes überlege ich mir in der Waschküche um den Luftentfeuchter immer erst ab einer bestimmten Obergrenze einzuschalten. Könnte man im Winter natürlich im Schlafzimmer vice versa ausführen und den Luftbefeuchter damit triggern. Ihr set schon, es sind einem fast keine Grenzen gesetzt.

MaxSmart App: Übersicht und Air/Motion Sense Daten

Eigener Stromverbrauch

Nicht ganz unwichtig bei schaltbaren PowerPlugs oder Steckerleisten ist natürlich deren Eigenverbrauch, ist der nämlich hoch lohnt sich die Mühe dann auch nicht mehr. Die intelligente Steckerleiste von maxSmart brauchte bei meinen Messungen rund 2.5W für sich selbst. Das liegt für mich in einem akzeptablen Bereich, schliesslich haben die angeschlossenen Geräte einen deutlich höheren Standby-Verbrauch und so macht die Abschaltung über maxSmart Sinn!

maxSmart Powerplug

Fazit

Ein umfangreicheres Paket für das Nachrüsten von Heimautomatisierung als dasjenige von MaxSmart ist mir keines bekannt. Hier bekommt man für wenig Geld einiges geboten und was mir auch noch sympathisch rüberkommt, ist die Nutzung von Powerline. MaxSmart ist dabei auch nicht wählerisch und funktioniert mit Konkurrenzprodukten von Devolo usw. Die Verwendung von Powerline lässt das System stabil laufen und einfach erweitern. Besonders gefällt mir die Möglichkeit beliebige Regeln zu erstellen und zwischen den einzelnen Gerätschaften zu verknüpfen.

Ich würde mir noch eine Anbindung an IFTTT wünschen, dann könnte man noch mit weiteren Gerätschaften interagieren, ansonsten aber ein ausgereiftes und tolles Produktportfolio von MaxSmart.

Die MaxSmart Geräte gibt es im Handel zum Beispiel bei Brack.ch zu kaufen. Meine getesteten Produkten verlinke ich hier gleich mit dem Preis:

24 Comments

  1. Chris

    Die Produkte habe ich mir auch schon angeschaut. Aber eigentlich möchte ich kein Powerline bei mir zu Hause haben. Vor allem aber würde ich gerne mal eine Lösung haben die nicht alles in die Cloud schickt, sondern auch auf einem eigenen Gerät betrieben werden kann. Trotz aller Cloud Vorteile habe ich Mühe alle meine Geräte & Daten dazu in der Cloud zu speichern, gerade bei der Automatisierung.

      • Chris

        Ja das kam zuerst nicht ganz heraus.. irgendwie beim früheren schnell informieren stach mir das auch nicht so ins Auge.

        Hat man dann auch alle Funktionen der Analyse? Also Stromverbrauch und so?

        Evtl muss ich mir die Produkte anschauen.. Powerline muss ich mir aber noch schwer überlegen. Danke für die Infos

  2. Urs

    Danke Hans für Deinen Testbericht.
    Ich schliesse mich Chris an. Klar ist es nützlich die Daten aus der Ferne zu steuern. Aber zu welchem Preis? Ich sehe schon die Medienwelle, wenn mal wegen einem Sicherheitsproblem sich die Haustüren öffnen 😉
    Evtl. kannst Du bei Deinen Testberichten jeweils auch erwähnen, ob man die Produkte auch nur in eigenem Netzwerk nutzen kann oder nicht – Danke

  3. Martin

    Auch mich würde interessieren ob eine Cloud Anbindung zwingend erforderlich ist und was das Gerät ohne Cloud noch kann.

    Interessant ist auch, ob ein User/Passwort für die Verbindung der Geräte eingegeben werden muss. Ich möchte ausschließen dass jeder der in meinem W-LAN ist, die Gerätesteuerung übernehmen kann.

    • Hans

      Hallo Martin,

      nein die Cloud Anbindung ist nicht zwingend. Das kommt im Test wohl nicht klar heraus. Jeder im WLAN kann mit der App dann steuern, du kannst natürlich auch über VPN nach Hause ins Netz von auswärts und dann geht es auch ohne Cloud!

      • Martin

        Danke für die info. Bedeutet aber, JEDER in meinem wlan kann die Geräte steuern und ich kann es nicht verhindern.
        Ich erinnere mich daran wie meine geliebte Frau beim wilden herumdrücken auf meinem «fritzfon» die damit verbundene Dect Steckdose ausgeschaltet und damit meinen Teich außer Betrieb genommen hatte.

        Ansonsten klingt das System attraktiv, preislich aber deutlich im oberen Segment.

        • Martin

          Habe heute Antwort vom Hersteller erhalten:

          «Zu Ihren technischen Fragen:

          Das System kann ohne Cloud Anbindung, nur im lokalen W-LAN betrieben werden. Sie brauchen dafür keine Internetverbindung. Lokal, wie auch extern (über Cloud) sind die gleichen Funktionen verfügbar.

          Die Cloud wird nur benötigt, wenn man die Geräte von extern bedienen möchte.

          Betreffend dem deutschen Markt werden wir uns nochmals bei Ihnen melden»

          Das mit der Cloud klingt gut! Bleibt noch das Thema mit dem deutschen Markt. Wäre toll wenn es auch nach Deutschland kommt.

  4. ugt100

    Danke für den informationsreichen Testbericht.
    Frage:
    Gibt es diese Lösung auch in Deutschland bzw. sind die Stecker usw. mit den gängigen hier in Deutschland kompatibel.
    Ich finde nämlich nur ‹Vertreiber› der Produkte aus der CH….

    Danke

  5. Heinz

    Seit ca. einem halben Jahr betreibe ich je eine PowerStation und ein PowerPlug. Die Bedienung und die einfache Installation haben mich bisher überzeugt. Jedoch hat die Umstellung auf die Sommerzeit nicht funktioniert und es gibt auch keine Möglichkeit, diese manuell einzustellen. Erst nach einem Reset wurde die Sommerzeit übernommen. Leider musste ich danach sämtliche Konfigurationen (Bezeichnungen, Schaltzeiten, etc..) von Grund auf wieder neu eingeben.
    Nebst allen Vorteilen mit der einfachen Installation, ist die Anbindung über Powerline nicht ganz unproblematisch. Es ist bekannt, dass Geräte mit getakteten Netzteilen oder USV die Datenübertragung über das Stromnetz stören oder verhindern können.

  6. klaeui

    Ich seh in deinem Beitrag mehr von Überwachung von Verbrauch, Luft und Bewegung. Richtig?

    Unter Heimautomatisierung verstehe ich auch das Schalten/Dimmen von Licht, Hoch- und Runterfahren von Storen, Heizungssteuerung, etc. und dort wird das Nachrüsten für den Laien etwas schwieriger. Darum greift man da besser auf eine richtige Lösung von einem Fachanbieter zurück. Da gibt es auch nachrüstbare Lösungen für in bestehende Gebäude.

  7. Hans

    @Heinz: Das stimmt wohl, im schlechtesten Fall müsste man wohl mit zwei bis drei Powerline Adaptern arbeiten. Bei mir geht aber alles einwandfrei und ich habe nicht gerade wenig Geräte zu HAuse im Einsatz 😉

    @klaeui: Ja eine Heizungssteuerung habe ich bereits, aber ich weis was du meinst. Nur eine Komplettlösung geht meist nur mit viel Aufwand, ev. neuem Verlegen von Kabeln oder Lösungen wie digitalstrom. Alle diese haben aber eines gemeinsam: Extrem hohe Kosten. Ich denke in vielen Fällen reicht «etwas» Heimautomatisierung… oder was schlägst du vor? Ich bin gespannt..

    • klaeui

      Diese «nachrüstbaren Sets» können nur immer Teile der Heimautomatisierung übernehmen und zum Teil braucht es dann verschiedene Systeme bis alles automatisiert ist. Klar sind diese günstiger zu haben, da diese Systeme auf die bestehende Elektroinstallation aufgeschaltet werden können.

      Aber wie gestern bereits auf Twitter angesprochen, die Lösung der Heimautomatisierung heisst für mich KNX. Mit der offenen Schnittstelle kann jeder Hersteller seine Produkte einbringen und so wächst die Möglichkeit der Ansteuerbaren Hausinstallation ja auch. KNX hat auch den Vorteil gegenüber digitalstrom bis zu 16A direkt über das KNX-Modul zu schalten. Nachteil beim KNX ist halt, die Elektroinstallation muss entsprechend aufwändig angepasst werden.

    • Urban

      Hallo Oliver,
      ich habe zwei PowerStations in Betrieb: bei der einen konnte ich erfolgreich eine Regel erstellen, bei der anderen nicht. Der Unterschied: die eine scheint nur im Heimnetzwerk erfasst zu sein (Haus-Logo), die andere im WWW (Erdkugel-Logo).
      Wieso die nicht identisch erfasst sind, kläre ich gerade mit dem Support ab.
      Die Regel konnte ich jedenfalls nur bei der PowerStation im WWW erfassen.
      Evtl. kannst Du da mal ansetzten, bzw. sicherstellen, dass App/PC und PowerStation im selben Netz angemeldet sind.
      Gruss
      Urban

  8. Urban

    Danke für den Bericht. Ich habe mir drei PowerStations zugelegt. Diese will ich nun in mein bestehendes Devolo-Netzwerk einbinden, bis Dato leider ohne Erfolg. Selbst der MaxSmart-Support konnte – bis jetzt – noch keine Lösung liefern. Hat jemand einen Tipp, bzw. gibt es irgendwo im WWW eine nützliche Anleitung?

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