10. Juli 2015
6 Minuten zu lesen

Testbericht: Apple MacBook 12″ Retina – scharfes Leichtgewicht

Apple MacBook TestAls Apple das neue MacBook vorgestellt hatte, war ich schon erstaunt ab der gezeigten Baugrösse und dem verbauten Retina-Display. Lüfterloses Design gefiel mir auch auf Anhieb, dass damit weniger Leistung zur Verfügung steht machte mich jedoch skeptisch. So wollte ich unbedingt vor meinem Schottland Urlaub ein Testgerät organisieren, damit ich während zwei Wochen damit den Härtetest machen kann. Leider wurde dieses beim Lieferdienst beschädigt und ich habe mir kurzerhand mit zackiger Lieferung eines bei DataQuest bestellt. Hier könnt ihr meine Erfahrungen mit dem neuen Apple MacBook nachlesen, im Einsatz als Reiselaptop für Foto- und Filmbearbeitung, sowie daheim als Zweitgerät neben einem iMac!

Spezifikationen Apple MacBook

Ich habe mich für das günstigste Modell entschieden in spacegrey, das bietet folgende Specs:

  • Apple MacBook spacegrey 12″
  • Auflösung 2304×1440 Pixel
  • Prozessor:  1,1 GHz Dual-Core Intel Core M mit 4MB L3-Cache
  • Arbeitsspeicher: 8 GB 1600 MHz LPDDR3 (On-Board)
  • SSD: 256 GB Flash-Speicher
  • Grafikkarte: Intel HD Graphics 5300
  • Konnektivität: 802.11 Wi-Fiac (IEEE 802.11a/b/g/n), Bluetooth 4.0
  • Anschlüsse: 1xUSB-C 3.1 Anschluss, 1×3.5mm Klinke
  • 29 W Netzteil mit USB-C Kabel
Mobile Setup - MacBook Retina, iPhone 6 and Apple Watch in spacegrey

Mobile Setup – MacBook Retina, iPhone 6 and Apple Watch in spacegrey

Verarbeitung

Als erstes Gerät der MacBook Linie kann man es in den Farben der iPhones und iPads kaufen, sprich spacegrey, silver-white oder gold. Da ich schon meine Apple Watch in spacegrey gekauft habe und das iPhone 6 ebenfalls, war die Wahl klar. Selbstverständlich ist die Verarbeitungsqualität Apple-typisch auf hohem Niveau. Das MacBook glänzt mit einem tollen finish und netten Details, nichts wurde dem Zufall überlassen. Es lässt sich angenehm leicht schliessen und öffnen, die Tastataur reicht fast bis an den Gehäuserand und man einfach dieses gute Gefühl, nachdem man das MacBook ausgepackt hat. Ein tolles Produkt, schön verarbeitet, einfach löblich! Ich habe das MacBook schon einigen Arbeitskollegen und Freunden gezeigt, jeder, aber wirklich jeder staunt ab der Grösse und Verarbeitung.

Apple MacBook - Tolle Verarbeitung

Apple MacBook – Tolle Verarbeitung

Bedienung

In Sachen Bedienung sehe ich drei Punkte im Fokus. Baugrösse, Trackpad und Tastatur. Ersgenanntes ist einfach erstaunlich, wie es Apple geschaft hat das MacBook Air schwer und umständlich erscheinen zu lassen, denn bisher war ich mit meinem MacBook Air 13″ extrem happy. Bis der Moment kam als ich das neue MacBook das erste mal in den Händen hielt, unglaublich. Die Grösse ist noch eines, aber die lediglich 920 Gramm Eigengewicht fallen extrem auf und das bei 13.1 Millimeter Dicke. Das MacBook ist daher nicht viel schwerer als ein iPad und nur sagenhafte 200g schwerer als das erste iPad. So greife ich mittlerweile öfter zum MacBook statt zum iPad.

Apple MacBook - Pluspunkte für Tastatur und Trackpad

Apple MacBook – Pluspunkte für Tastatur und Trackpad

Heimlicher Star des neuen MacBook ist das neue Force Touch Trackpad, die Funktion kommt auch bei der Apple Watch zum Zug. Dieses ist mit der Force Touch Technologie ausgestattet, wie es der Name schon verrät, und erkennt mehrere Druckstufen, das wiederum ermöglicht zusätzliche Aktionen. Der Renner ist aber das Feedback welches übermittelt werden, über das Trackpad. So kann ich beispielsweise mittels einfachem Klick ein Wort markieren und mit einem kräftigeren Drücken das Wort nachschlagen. Wie stark dieses «Kräftige Drücken» sein soll, kann man selbst justieren. Bei Quicktime kann ich durch stärkeres Drücken schneller spulen, bei angeklickten Adressen erscheint gleich eine Karte und vieles mehr. Ein gelungenes Feature.

Apple MacBook - Die Tastatur nützt die volle Breite aus

Apple MacBook – Die Tastatur nützt die volle Breite aus

Etwas Zweifel hatte ich bei der Präsentation bei der Tastatur, denn ich habe das 13″ MBA genutzt weil mir das 11″ bei der Tastatur zu klein war. Doch das 12″ MacBook hat für mich keinen Nachteil zum 13er Air, auch weil die Tastatur das Gehäuse bis an den Rand ausnutzt. Die Tasten sind auch enger aneinander und mit dem neuen Butterfly-Mechanismus gehen die die Tasten fühlbar besser, auch wenn sie einen kürzeren Druckweg habe. Ich mag die Tastatur, herkömmliche kommen mir mitterweile fast anstrengend vor 😉

Performance

Ich habe für den reinen Zahlenvergleich wie üblich noch Geekbench laufen lassen. Das MacBook erzielte 2236  Punkte im Single-Core und 4096 im Multi-Core Modus. Das sind rund 10% weniger im Single Core und deren 20% im Multi-Core Test verglichen mit einem aktuellen MacBook Air. Das ist natürlich der kompakten Bauweise, neuster Technologie und Retina geschuldet.

Nur noch ein Klinkenstecker ziert die rechte Seite des MacBook.

Nur noch ein Klinkenstecker ziert die rechte Seite des MacBook.

Einsatz mit Lightroom und Final Cut Pro X

Wie gesagt, mein Kaufgrund war ein geplanter Urlaub und damit standen natürlich einige Foto- und Videobearbeitungen auf dem Program. Glück hatte ich aber zwei Tage vor Abflug, als ich erst wieder realisierte dass ich auf dem MacBook keinen Kartenleser verbaut habe und meine auch nicht funktionieren würden, da USB-C verbaut ist. Also musste kurzerhand noch ein USB-C zu USB-Adapter her, dann klappte es auch mit allem Zubehör.

Im Urlaub dann habe ich praktisch jeden Tag meine Fotos von der Sony A7 II auf das MacBook mit Lightroom 6 geladen. Unsäglich langsam ging alles, dass ich kurzerhand die Festplattenverschlüsselung deaktivierte und nach einem Reboot und etwas Verarbeitungszeit das erste Problem auch gelöst war. Imports dauerten von nun an keine Ewigkeit mehr, ging alles ziemlich zackig. Hingegen das Vorschaubilder rendern und das Laden des Originabilds beim Scrollen ist spürbar langsamer, als bei performanter Hardware.

Ein USB-C Anschluss für alles: Laden, Speicher und Display

Ein USB-C Anschluss für alles: Laden, Speicher und Display

Anfangs war es etwas ungewohnt verglichen mit einem schnellen iMac, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Die Bilder brauchen etwas länger zum Laden, die Bearbeitung geht aber dann ziemlich flott von der Hand. Gearbeitet habe ich mit den 24MP RAW Files der A7II, also da waren gehörig Daten am Werk. Von dem her kann ich hier sagen man kann das MacBook für Lightroom und Bildbearbeitung nutzen, wenn man mit einigen Geschwindigkeitseinbussen leben kann.

Dasselbe gilt für das Arbeiten mit Final Cut Pro X. Ich habe im Vergleich zu Lightroom deutlich weniger damit gearbeitet, hat aber auch alles funktioniert und vom Gefühl her mit weniger abstrichen als bei LR. Klar, ein Rendering Export dauert bei der verbauten Hardware länger als sonst, aber damit kann ich gut leben.

Apple MacBook mit Lightroom 6

Apple MacBook mit Lightroom 6

MacBook Air oder MacBook?

Schlussendlich stand nach dem Urlaub bei mir die Entscheidung an, das bisherige MacBook Air behalten oder doch das neue MacBook? Ich habe mich für zweites entschieden, denn die ultraleichte Bauform und das tolle Retina-Display haben bei mir einen grösseren Mehrwert als die etwas schwächere Performance. Das kann ich mir erlauben, da ich zu Hause viel am iMac arbeiten und das MacBook nur mal draussen im Garten oder auf dem Sofa im Wohnzimmer nutze. So kann ich bei leistungshungrigen Tasks einfach wechseln und im Urlaub reicht es wirklich allemal!

Wer aber auf ein MacBook als einziges Gerät wechseln will, dem würde ich nahelagen mal in einem Store eines auszuprobieren und vielleicht vorgängig abzuschätzen welche Aufgaben mann damit erledigen will und wie sehr Performance im Vordergrund steht. Mit der noch nicht weit verbreiteten USB-C Schnittstelle ist es aktuell auch noch nicht so einfach mit Peripherie, wie Bildschirm, Festplatten und Ladekabel gleichzeitig am Desktop zu betreiben.

Apple MacBook - Testbericht

Fazit

Der vorletzte Abschnitt sollte meine Meinung schon verdeutlichen, mich hat das Apple MacBook überzeugt. Die kompakte Bauform kombiniert mit einem tollen Retina-Display, einer guten Tastatur und dem vielseitigen Force Touch Trackpad hat deutlich mehr Vorteile als Nachteile die durch eingeschränkte Performance gegeben sind. Daher ist das neue MacBook für mich eine klare Kaufempfehlung, sofern man es als Zweitgerät nutzt oder hauptsächlich Office-Anwendungen und zwischendurch Bildbearbeitungen ausführen muss. Leider ist das neue MacBook kein Schnäppchen, ansonsten hätte ich mir natürlich die Topausstattung geholt…

Das neue Apple MacBook gibt es ab 1’399.- CHF bei DataQuest zu kaufen. In der Topausstattung kostet es 1’869.- CHF, alle Versionen in silber, gold und spacegrey erhätlich!

9 Comments

  1. jackobli

    Danke für den Beitrag. Ich arbeite (noch immer) mit meinem MBA 13″, obwohl das 2012er – Gerät langsam ins Alter kommt (Akku). Bei den jetzigen Temperaturen läuft auch der Lüfter immer laut und häufig.
    Da ja nicht mehr mit einem 13 MBA Retina gerechnet werden kann und das 12er wie oben beschrieben eher etwas schwach auf der Brust ist, werde ich wohl zu einem MB Pro 13″ umsteigen.
    Ich finde es sehr schade, dass das 12er nicht mal einen SD-Kartenleser hat. Für Reisen wird es mit all diesen Adapter noch mühsamer.
    Die schlechte Performance im Zusammenhang mit der Verschlüsselung ist seltsam. Reicht da die CPU nicht?

  2. Daniel

    Ich denke nicht, aufgrund der Tatsache dass die CPU nicht sehr hoch getaktet ist, und nur etwa 2 Minuten im höchsten Takt läuft, und sich anschliessen die CPU herunter takten muss, da ansonst das Macbook zu heiss wird …

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