31. März 2015
7 Minuten zu lesen

Testbericht: Microsoft Surface Pro 3 – Aus zwei mach eins!

Microsoft Surface 3 Testbericht

Ich hatte die erste Version des Microsoft Surface schon mehrmals zur Hand und auch schon ein wenig damit gearbeitet. Das Surface 2 hatte ich jeweils für die Module bei Somexcloud dabei und mittlerweile ist bekanntlich die dritte Version aktuell. Also definitiv an der Zeit das Surface auch hier für einen Testbericht genau anzuschauen. Ich habe bewusst einige Wochen das Surface 3 Pro intensiv genutzt und damit versucht bei mir verschiedene Workflows für Tablet und Computer zu vereinen. Daher versuche ich im Bericht mehr auf den Einsatzzweck und den Nutzen des Surface 3 einzugehen.

Spezifikationen Testgerät

  • Microsoft Surface Pro 3
  • Prozessor Intel Core i5 4300U
  • 4 GB RAM
  • 128 GB SSD
  • 30.5 cm ( 12″ ) Touchscreen 2160 x 1440 / Full HD Plus
  • Intel HD Graphics 4400
  • Windows 8.1 Pro 64-Bit
  • Batterie Bis zu 9 Stunden
  • Grösse: 29.21 cm x 20.14 cm x 0.91 cm
  • Gewicht: 800 g
Eingabestift gehört zum Lieferumfang des Microsoft Surface 3.

Eingabestift gehört zum Lieferumfang des Microsoft Surface 3.

Zubehör

Für den Test hatte ich nebst dem Surface Pro 3 noch das TypeCover im Einsatz. Ohne solches macht für mich das Surface 3 pro eigentlich wenig bis keinen Sinn, als reines Tablet finde ich es nicht konkurrenzfähig – erst als wahres Convertible-Wunder spielt es die Stärken aus. Zum Lieferumfang gehört ja der Stift, dieser macht durchaus Sinn und Spass – eine gute Verstaumöglichkeit sucht man allerdings erfolglos. Leider nicht im Testumfang war die Dockingstation für das Surface. Diese würde ich bei einem Kauf des Surface wohl genauer unter die Lupe nehmen, damit könnte das Surface nämlich den heimischen Computer komplett ablösen.

Das TypCover hält einfach magnetisch am Surface 3.

Das TypCover hält einfach magnetisch am Surface 3.

Einrichtung

Als erstes gilt es das Surface einzurichten. Gleich nach dem Start muss man einige Eingaben machen, das heisst festlegen der Sprache und Land, Tastatur und dann die übliche Windows Einrichtung, sowie Kopplung des Stifts und verbinden mit Outlook Konto. Ebenfalls einrichten kann man sich die Microsoft Cloudlösung OneDrive und dann ist man nach einer Auswahl des Farbschemas ready to go! Die Einrichtung ist in wenigen Minuten erledigt und wirklich selbsterklärend.

Das Microsoft Surface 3 wird über einen magnetisch haftenden Stecker geladen.

Das Microsoft Surface 3 wird über einen magnetisch haftenden Stecker geladen.

Haptik & Verarbeitung

Das Surface Pro 3 macht einen extrem hochwertigen Eindruck, einen grossteil trägt wohl auch das robuste Magnesium-Gehäuse bei. So fühlt es sich wirklich gut an und ist sauber verarbeitet. Sieht man auch an Details, wie dem ausklappbaren «Ständer», welcher stabil hält und sich beliebig im Winkel verstellen lässt. Dazu muss etwas Kraft aufgewendet werden, genau so viel dass danach der Aufbau auch fest steht. Die verbauten Lüftungsschlitze sehen edel aus und passen zum Design, also in Sachen Verarbeitung und Look and Feel macht Microsoft hier alles richtig.

Einsatzzweck

Da das Surface 3 gegenüber den Vorgängerversionen gewachsen ist, hat es nun einen grossen 12″ Bildschirm erhlaten. Damit hat man mehr Oberfläche und trotzdem ist es im Vergleich zum Vorgänger leichter und schmaler geworden. Neu ist das Surface noch rund 800 Gram schwer und 9.1mm dünn. Im Vergleich zu modernen Tablets natürlich keine Topzahlen, im Vergleich zu Notebooks muss sich das Surface 3 aber nicht verstecken. Trotzdem ist es halt so, das Surface 3 ist schwerer als andere Tablets, die halt bei mir so rumliegen. Also habe ich konsequent meine Tablets in einer Schublade verstaut und das Surface 3 als Tablet und Notebook Ersatz eingesetzt.

Der Klappständer des Surface 3 lässt sich im Winkel fast beliebig verstellen.

Der Klappständer des Surface 3 lässt sich im Winkel fast beliebig verstellen.

Das Surface Pro 3 hat sich als grossartige mobile Workstation bei mir etabliert, es passt sehr gut in den Rucksack und damit kann ich angenehm fast überall auf einem Tisch gut arbeiten. Einfach den Klappständer auf, Winkel einstellen, Tastatur herunterklappen und los gehts. Ziemlich einfach und doch praktisch, vor allem dank hochwertiger Tastatur mit richtigen Anschlägen und dem vollen Funktionsumfang eines Computers, also nicht nur Touch-optimierte Apps. So nutzte ich auch das Surface wenn ich mal meinen Hexacopter neu programmieren musste über USB, das Programm läuft auf Windows only. Wenn ich mal im Zug unterwegs war konnte ich das Surface einfach ohne Tastatur als Tablet nutzen oder auch zu Hause um was zu lesen. Was aber gar nicht geht ist der Einsatz auf dem Sofa oder beim Sitzen. Will ich das Surface auf meinem Schoss positionieren, ist das Zusammenspiel von Tastatur und dem Klappständer-Mechanismus einfach unglücklich, man findet keine angenehme Arbeitsposition. Das klappt mit einem herkömmlichen Notebook besser.

Bedienung mit dem S-Pen

Im Lieferumfang befindet sich auch der sogenannte S-Pen, er ist mit einer AAAA-Batterie ausgestattet für die Nutzung als Stift. Die Tasten auf dem Stift werden durch  zwei 319 Knopfzellenbatterien mit Strom versorgt, warum das so gelöst wurde ist mir noch nicht ganz klar. Die verbauten Tasten haben verschiedene Funktionen, vorne direkt und gut mit dem Zeigefinger erreichbar ist die Taste für einen Rechtslick und die Lösch-Taste. Die «Top-Taste» befindet sich oben, sie dient zum Wecken des Surface und um direkt OneNote zu starten. Praktischer Tipp: Ein Doppelklick schickt direkt einen Screenshot an OneNote. Ich habe das Tool vorher nicht wirklich aktiv genutzt, in Zusammenspiel mit dem Surface und eben genannter Funktion macht es aber durchaus Sinn!

Malen mit dem S-Pen

Der S-Pen basiert auf der sogenannten N-Trig-Technologie und unterstützt 256 Stufen Druckempfindlichkeit. Das kann man vor allem beim Zeichnen und der passenden App auf dem Surface ausprobieren. Ziemlich eindrücklich was damit möglich ist, wobei ich für den kreativen Teil kein Händchen habe. Der Stift lässt sich aber angenehm halten und funktioniert bereits vor der physikalischen Berührung mit dem Bildschirm. Die leichte Verzögerung stört kaum, die Bedienung mit dem Stift ist vor allem unterwegs ein sehr guter Kompromiss wenn man keinen Platz für die Maus findet.

Leistung und Interfaces

Mein Surface Pro 3 Testgerät mit Intel Core 5-Prozessor, 4 GB Arbeits- und 128 GB Flashspeicher für das Betriebssystem und Daten hat mich nie im Stich gelassen. Damit kann man gut mit Windows 8.1 arbeiten, einige Programme geöffnet haben und angenehm damit arbeiten, kein Problem. Eigentlich erstaunlich was Microsoft hier für Hardware in ein Convertible gezwängt hat. Einzig an die Grenzen kommt man mit dem einen zur Verfügung stehenden USB-Anschluss, externe Festplatte und Maus per USB geht nicht ohne Hub. Ansonsten aber alles vorhanden was man so braucht, externer Bildschirm wird einfach über den integrierten mini-Display-Port angesteuert und zur einfachen Speichererweiterung ist ein micro-SD-Card-Slot vorhanden. Was auffällt ist dass bei längerer oder sehr aktiver Nutzung das Surface 3 sehr warm wird, die Wärme wird direkt über das Gehäuse abgeleitet. In dem Zustand würde ich es aber nicht liegend auf einem Sofa verwenden, sondern mit Klappständer damit die Wärme auch abtransportiert werden kann.

Microsoft Surface 3 Testbericht

Arbeiten in der Cloud

Richtig Sinn und Spass macht das Surface 3 dann, wenn man es vollumfänglich in der Cloud nutzt und dazu gibt es zwei Dienste die man quasi nutzen muss. Einerseits natürlich Office365. Die Office Suite von Microsoft in der Cloud, läuft einwandfrei auf dem Surface und vor allem eben vollwertig. Kein abgespecktes Outlook sondern alles was man braucht und genau das macht das Surface für Leute die viel mit Outlook arbeiten besonders interessant, also für Geschäftskunden. Kann mir das Gerät sehr gut für Geschäftsreisende vorstellen, vollwertiger Computer im Flieger und im Ausland und trotzdem die Bequemlichkeit des Touchscreens.

Ebenfalls aufspringen sollte man auf OneDrive von Microsoft, der Cloudspeicher ist die ideale Ergänzung zum Surface. Ich nutze ansonsten Dropbox, aber beim Surface habe auch ich auf OneDrive gesetzt, ist einfach besser integriert.

Lade-Adapter des Surface mit integrierter USB-Ladebuchse

Lade-Adapter des Surface mit integrierter USB-Ladebuchse

Akkuleistung und Laden

Genial ist der mitgelieferte Stromadapter, diese hat satte 36W und ist sehr kompakt gebaut. Besonders smart: Man kann direkt in der integrierten USB Buchse noch was zusätzliches Laden, ideal also für Vielreisende, man spart sich weitere Adapter im Gepäck. Ich kam in Sachen Laufzeit auf eine Nutzungsdauer von rund 8 Stunden, dabei hatte ich WLAN an und die Displayhelligkeit ziemlich weit unten. Das reicht auch für die Nutzung drinnen, wer draussen damit arbeitet muss die Helligkeit nach oben schreiben und damit geht die Nutzungsdauer drastisch nach unten. Für mich jedenfalls ist die Laufzeit ausreichend!

Microsoft Surface 3 Testbericht

Fazit

Wer die Vorgänger-Versionen des Surface kennt, der sieht das Microsoft einiges verbessert hat: Ich staune vor allem über Leistungszuwachs bei gleichzeitig geringerem Gewicht und trotzdem grösserem Bildschirm. Well done, das gefällt mir sehr gut und so erhält man mit dem Microsoft Surface Pro 3 eigentlich das vielfältigste Tablet auf dem Markt. Dabei hat man aber auch immer einen vollständigen Windows 8.1 Computer dabei und mit der andockbaren Tastatur überall auch schnell und effizient am Texte verfassen. Trotzdem, das Surface 3 ist weder Notebook noch Tablet, es liegt dazwischen und kann als eigene Geräte-Kategorie angesehen werden. Convertible ist der passende Name für diese Klasse!

Die Frage ist natürlich wer brauch ein Surface Pro 3 oder für wen macht es Sinn. Wer ein Tablet sucht, der wird mit dem Surface nicht glücklich, wer aber bereit ist seinen Workflow anzupassen und das Surface als Universalgerät daheim zu nutzen, der dürfte extrem glücklich werden. Wer den Computer daheim vor allem zum Surfen, Dokumente verarbeiten und sonstige Kleinigkeiten nutzt, der kann man mit dem Surface zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. In Kombination mit der Dockingstation lässt sich sicher auch gut an einem fixen Arbeitsplatz arbeiten.

Ebenfalls für jene die viel Reisen dürfte das Convertible von Microsoft eine ideale Möglichkeit sein, ein Tablet dabei zu haben und trotzdem einen vollwertigen Computer wenn man ihn mal braucht.  Der Vorteil eines vollwertigen Windows-Betriebssystems ist nicht zu unterschätzen, damit können viele Tools angewandt werden, welche nicht als App verfügbar sind. Auch Studenten könnten von solch einem Gerät besonders profitieren.

Wer sich nun für ein Surface Pro 3 begeistern konnte, der muss noch die letzte Hürde überwinden, nämliche jene des Preises. Das Einstiegsmodell (i3, 4GB RAM, 64GB SSD) gibt es ab 799.- CHF und für das Topmodell (i7, 8GB RAM, 512GB SSD) sind schon satte 1’949.- CHF hinzublättern. Das in meinen Augen zwingend nötige TypeCover kostet auch noch 129.95CHF. Kein Schnäppchen, dafür kann das Surface Pro 3 aber zwei Geräte ersetzen, sofern man gewillt ist.

7 Comments

  1. Chris

    Ups, schon abgefeuert…
    Besitze ein Surface Pro 3 in selbiger Konfiguration jetzt seit
    ca. einem halben Jahr..
    Ich habe damit erfolgreich die Kombination eines Ultra-Books mit
    einem Tablet vollzogen. Genial finde ich auch die Onenote-Implementierung
    zum Notizenmachen mit dem Stift (Surface per Stift aufwecken, und sogar im gesperrten Zustand schnelle Notizen machen).
    Im Bus benutze ich es als Tablet, um Spotify zu hören, Zeitung zu lesen etc.
    Auch ich finde, dass es hervorragend verarbeitet ist, und dadurch auch definitiv seinen Preis wert ist…
    Gruess, Chris.

  2. Marco

    Ich hatte schon das Surface 2 und nun seit längerer Zeit das Surface 3. Ich würde dieses Tablet nie mehr hergeben, auch wenn es im Vergleich zum Surface Pro 2 wärmer wird und lauter ist.
    Nutze es oft zuhause, auch an einem grossen Bildschrim, und auf Reisen. Das Teil ist einfach genial!!!!

  3. der andere Hans

    Hmm, ich finde den Bericht, vor allem das Fazit, zu optimistisch. Vor allem die von Dir zu Recht weiter oben bemängelte Einschränkung bezüglich Benutzung z.B. sitzend auf dem Sofa (oder auch etwa im Zug, wenn kein Tischen vorhanden ist!) schränken meiner Meinung nach die Usability doch spürbar ein.

    Zudem wird es auch von «oben» her unter Druck genommen, denn wer möglichst kompakt ein vollumfängliches Windows und vollumfängliche Office-Programme benutzen will, bekommt zum Beispiel mit dem neuen Dell XPS eine deutlich bessere und praktisch gleich kompakte und leichte Lösung (das Surface wiegt inkl. Tastatur 1108g, das Dell-Notebook 1180g resp. 1260g mit Touchbildschirm). Gerade bei der Tastatur sind da immer noch im wahrsten Sinne des Wortes spürbare Unterschiede vorhanden – und hörbare! Im Ruhewagen ist mir die Tastatur schlicht zu laut.

    Bleibt als Plus natürlich der Stiftbetrieb. Mit dem grossen Manko der fehlenden Aufbewahrung. Wenn ich jedesmal für eine schnelle Eingabe (für welche der Stift ja gedacht wäre) den Stift irgendow aus der Tasche klauben muss, dann verliert er halt auch etwas von seinem Nutzen.

    Ok, das war jetzt etwas negativ, aber vielleicht ist das ein Ausgleich zu Deinem etwas zu positiven Bericht.

  4. Chris

    @der andere Hans
    Ich habe den Stift oben am Tablet auf der Rückseite mittels dem zugegebenermassen
    billigen Klebe-Loop befestigt.Hält aber einwandfrei, und man hat somit den Stift immer «zur Hand».
    Ernsthaft VIEL tippen möchte man sicherlich nicht auf Dauer mit dem Typecover, für den normalen
    täglichen Bedarf reichts aber vollends.
    Gegen Dell habe ich mich bis heute irgendwie gesperrt, zu unschön und billig wirken auf mich deren Produkte, wenn auch vom Preis/Leistungs-Verhältnis durchaus erwägenswert.
    Bin alles andere als ein Microschrott-Fanboy, aber das Surface 3 ist ein wunderbares Stück Hardware.

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