Nachdem ich im November den Inspire 1 bei Digitec bestellt hatte, freute ich mich darauf, dass ich sicher an Weihnachten den Kopter haben werde. Doch darauf freute ich mich zu früh. Schon bald war klar, dass der Release Termin vom 6. Dezember verschoben werden musste. Meines Wissens musste die Kamera in letzter Sekunde komplett neu designt werden. Die Zeit verstrich, Weihnachten wurde gefeiert, und weit und breit keine Lieferung in Sicht. Dann endlich. Am 30. Dezember erhielt ich von DJI das Mail, dass die ersten Bestellungen versendet wurden. Auf Nachfrage bei Digitec wollte man aber noch nichts von einer baldigen Lieferung wissen. Im Internet lese ich schon von den ersten Abstürzen mit dem Inspire 1 und meiner ist noch nicht mal in Sicht. Als nun auch noch der Euro taucht, wurde es mir zu Bunt. Die Bestellung bei Digitec habe ich sofort storniert und die Bestellung bei einem deutschen Shop platziert. Der Inspire 1 hielt ich bereits am nächsten Wochenende in meinen Händen. Mit dem Rückfordern der deutschen MwSt. und dem Kursverlust vom Euro kann ich mir, für den selben Preis wie bei Digitec noch ein Tablet als Bildschirm für die Steuerung kaufen.
Der DJI Inspire 1 ist quasi ready to fly nach dem Kauf.
Der Inspire 1
Der Kopter wird verpackt in einer Art Koffer geliefert. Dieser Koffer ist dazu gedacht, um den Inspire 1 mit auf Reisen zu nehmen. Im Inneren ist der Koffer mit Hartschaum ausgekleidet, damit er gut geschützt ist. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen den Kopter so auch als Fluggepäck aufzugeben. Bei meiner Lieferung waren bereits auch die Proplocks dabei welche DJI gratis mit dazu gibt um die Problematik mit lösenden Probellern in den Griff zu bekommen. Alles in allem macht das Gesamtpaket der Lieferung einen sehr guten Eindruck.
Der Zusammenbau (ARF-Kit) vom Kopter gestaltet sich sehr einfach, da für den ersten Flug eigentlich nur der Akku geladen werden, das Gimbal mit der Kamera am Kopter festgemacht werden muss und die Propeller montiert werden müssen.
DJI Inspire 1 und der Koffer mit Rucksack für Funke.
Erster Flug
Sobald das Wetter es zu lies, musste ich die erste Gelegenheit packen und den ersten Testflug unter die Propeller nehmen.
Akku geladen – Check
Funke geladen – Check
Proplocks montiert – Check
Die Startprozedur sei identisch wie bei einem Phantom. Da kann ich leider nicht mitreden, da ich nie einen Phantom geflogen habe. Das Starten sollte sich aber bei mir als erste Hürde entpuppen. Wie bei allen DJI Koptern werden die Motoren gestartet indem die beiden Steuerknüppel nach unten und innen gedrückt werden. Tja. Bei mir erschien dabei die erste Fehlermeldung auf DJI Pilot App. Der Sinne der Meldung war, ich soll den Kopter auf einen stabilen Untergrund stellen und erneut versuchen die Motoren zu starten. Was gibt es aber stabileres als die Garageneinfahrt? Nach mehreren Versuchen habe ich erneut den Kompass kalibriert. Ohne Erfolgt. Die Motoren liessen sich noch immer nicht starten. Abhilfe hat erst das erneute Kalibrieren der IMU gebracht, welches eine gefühlte Ewigkeit (ca. 15min) dauerte.
Nun endlich starteten die Motoren. Im Gegensatz zu meinem F550 ist der Inspire 1 sehr leise. Das erste Abheben geht sehr smooth. Auch sonst sind die Bewegungen vom Inspire 1 sehr flüssig und ohne Ruckler. Da ich beim ersten Flug noch keine Risiken eingehen wollte landete ich nach ca. 7 Minuten und die DJI Pilot App meinte, es wären noch 65% Restkapazität im Akku. Das Transformieren der Ausleger musste ich nach dem Starten manuell auslösen. Bei der Landung werden die Ausleger jedoch automatisch in die Landeposition gebracht.
Erster Schreckmoment
Bei meinem ersten Rundflug auf einer nahegelegenen Wiese erlebte ich auch schon meinen ersten Schreckmoment. Als ich auf ca. 100m einen Überflug machte, und ich den Kopter via der DJI Pilot App steuerte, crashte aus irgend einem Grund die App. In diesem Moment dachte ich, das war es jetzt… Aber nein. Da nur die App weg war, und die Funke kein Problem hatte, blieb der Kopter auf der Stelle stehen und ich konnte in Ruhe die App wieder starten und weiter fliegen.
Erstes Video
Auf der Staffelegg zwischen Aarau und Frick versuchte ich das erste brauchbare Video in aufzunehmen. Die Temperatur lag bei ca. 1-2 Grad, was sich bei der Flugzeit sicherlich negativ auswirken wird. Um gleich das volle Potential auszuschöpfen, stellte ich die Qualität der Aufnahme auf 4K Qualität (3840×2160 p30). Ansonsten liess ich alle Einstellungen auf automatisch (ISO, Blende, Weissabgleich)
Nach dem einem problemlosen Start und dem hochziehen der Ausleger drückte ich auf den Record Knopf und machte ein paar Kameraflüge über die Schneefelder auf der Staffelegg. Zuhause angekommen lud ich das RAW Material auf den Laptop. Die 12 Minuten Aufnahme wurde automatisch in auf 2 Files aufgeteilt was bei einem produktiven Dreh wohl nicht funktionieren wird, weil beim umschalten auf die zweite Datei ein paar Sekunden verloren gehen. Ich denke, dass es daher kommt, weil die SD Karte mit FAT32 formatiert ist, und daher Dateien nicht grösser als 4GB werden können.
Aus diesen 12 Minuten RAW Material schnitt ich die besten Szenen aus legte ein Intro davor, ein bisschen Musik dazu und erstellte noch eine Typo in der ersten Szene. Keine Farben wurden korrigiert oder Kontraste angepasst. Lediglich die Verwendung vom mitgelieferten ND-Filter möchte ich hier anmerken, da ich mit der untergehenden Sonne so die Hoffnung auf ein bisschen bessere Farben hatte. Das Ergebnis könnt ihr hier sehen.
Luftaufnahmen
Luftaufnahme mit dem DJI Inspire 1.
Luftaufnahme mit dem DJI Inspire 1.
Fazit
Das Fliegen mit dem Inspire 1 macht sehr viel Spass. Die gesamte Verarbeitung vom Kopter macht einen wirklich hochwertigen und sauberen Eindruck. Das Livebild in der Pilot App ist ganz minim verzögert, was mich persönlich aber nicht stört. An der kostenlosen Pilot App sehe ich bei Inspire 1 noch den grössten Nachholbedarf bei DJI. Ich verwende mein Galaxy S5 und mir ist die App bereits einmal im Flug abgestürzt und der Akku vom S5 wird schnell geleert wenn die App nach der Verwendung nicht gleich gekillt wird.
Die Flugzeit konnte ich noch nicht richtig austesten. Auf der Staffelegg herrschten Temperaturen um den Nullpunkt und doch konnte ich ca. 14 Minuten in der Luft bleiben, bis die erste Warnstufe aufblinkte. Bei angenehmeren Temperaturen sollten sicher 15 – 17 Minuten machbar sein.
Der Transport zu Fuss funktionierte bei mir mit einem Rucksack, in dem ich die Funke, Akku und das Gimbal im Inneren verstaute und den Kopter mit den beiden Laschen „huckepack“ drauf festmachen konnte. Das Gewicht von ca. 3 kg kann meines Erachtens problemlos ein paar Kilometer getragen werden. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt aus meiner Sicht auf jeden Fall. Eine 4K Kamera mit Gimbal und FPV für diesen Preis ist aktuell einmalig.
Im März 2010 habe ich Technikblog ins Leben gerufen. Seither blogge ich über technische Themen die mich faszinieren und im Alltag begleiten. Das sind Themen wie Gadgets, Smart Home, Elektroautos, Erneuerbare Energien und vieles mehr...
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