Von Polar hatte ich letztes Jahr bereits den Aktivitätstracker Loop im Test und nun habe ich bereits seit Herbst 2014 die neue Polar M400 getestet. Asche auf mein Haupt, dass der Bericht erst jetzt folgt. Die Uhr verbindet gleich zwei Produktkategorien, sofern man die noch trennen kann. Einerseits die von Polar bekannte Trainingsuhr mit Herzfrequenzmessung über den Gurt mit GPS-Funktion. Andererseits ist in der M400 aber auch die Funktionalität des Polar Loop, also Aktivitätstracking verbaut. Spannende Kombo!
Übersicht: Funktionen der Polar M400
- Technologien: GPS-Uhr mit Bluetooth Smart und eingebautem Aktivitätstracker .
- Display: schwarz/weiss, kontrastreich und sehr gut ablesbares Display (128×128 Pixel).
- Aktivitätstracker : gelaufene Schritte, zurückgelegte Distanz, Schlafaktivitäten, verbrannte Kalorien und mehr.
- Sensoren: Bluetooth Smart erlaubt das Koppeln von Laufsensoren und Herzfrequenzsensoren.
- Akkulaufzeit: ca. 3 Wochen bei Nutzung als tägliche Uhr/Aktivitätstracker , ca. 8 Stunden bei durchgehend eingeschaltetem GPS.
- Smart Coaching: Die Polar M400 bietet ein eigenes «Coaching» an, dabei gibt es zum Beispiel eine Schätzung der Zielzeit bei einem definierten Training welche an Hand gegebener Distanz und dem aktuellem Tempo abgeschätzt wird. Neu und besonders motivierend ist das Persönliche-Bestzeit-Feature, das Bestzeiten aufzeichnet und mitteilt, ob man bei einer bestimmten Distanz/Zeit wieder einmal seinen eigenen Rekord gebrochen hat.
- Bemerkungen: Wasserdicht bis 30 Meter, micro-USB Anschluss zum Laden oder PC-Sync
Die Polar M400 dient auch als Aktivitätstracker.
Unterschiede zur Polar V800
Nebst der M400 ist auch das Topmodell, die Polar V800 erschienen. Sie ist deutlich teurer und bietet aber auch entsprechend mehr Funktionen an. Dazu gehört die Untersütztung von Multisport-Trainings oder dem netten Feature von Herzfrequenz-Messung unter Wasser. Passend dazu gibt es eine Schwimmfunktion. Ebenfalls verbaut ist ein barometrischer Höhenmesser, welcher eine genauere Höhenangabe liefern kann als GPS, dazu kommen noch nette Features wie «Tap Gestures» auf dem Display, Vibrationsalarame, längere Batterie-Laufzeit, mehr Speicher usw. Die zusätzlichen Funktionen und Möglichkeiten zielen klar auf ambitionierte Athleten ab, wie Triathleten oder Bergsportler welche auf genauere Höhenmessungen viel Wert legen.
Die Polar M400 wird über die Micro-USB-Buchse an der Unterseite geladen.
Lieferumfang & Einrichtung
Der Lieferumfang der Polar M400 ist schnell erklärt. Das passende Micro-USB Kabel zum Sync mit dem Computer oder Firmware Update wird mitgeliefert, wie auch der passende Brustgurt mit abnehmbaren HR-Messgerät. Ziemlich praktisch, so kann der Gurt auch mal problemlos gewaschen.
Zur Einrichtung würde ich empfehlen die Uhr zuerst über USB am Computer anzuschliessen um sie über die Software FlowSync zu aktualisieren. Mit der neusten Firmware klappt dann auch der Sync über die passende Smartphone App. Dort gilt es wie üblich ein Profil einzurichten, bei mir war noch alles vorhanden vom Test des Polar Loop.
Aktivitätstracker in der M400
Der integrierte Activity-Tracker der M400 stellt eine ganze Reihe an Funktionen zur Verfügung. Wie so üblich ist dabei die Erfassung sämtlicher Tagesaktivitäten, dabei werden Anzahl Schritte, zurückgelegte Distanz, Kalorienverbrauch und Schlafverhalten ausgewertet. ist man längere Zeit Inaktiv, erinnert die M400 einem mit einer Nachricht und einem Piepston. Aktive Zeit, Kalorien und Schrittzahl sind direkt auf der M400 abrufbar, der Rest über die Flow App, wie auch Daten vergangener Tage um den eigenen Fortschritt zu verfolgen.
Die M400 erkennt Schlafphasen automatisch und ermittelt Schlafdauer und -qualität. Das gelingt ihr, indem sie erkennt, wann der Träger liegt und seine Körperbewegungen langsam werden. Ein sogenannter “Activity Guide” schlägt ein tägliches Aktivitätsziel vor. Man erhält so auf der Uhr einen Balken, welchen den täglichen Fortschritt zeigt, man kann sich Vorschläge machen lassen wie lange man Joggen, Spazieren oder andere Aktivitäten ausüben müsste um das Ziel zu erreichen. Je intensiver die Aktivitäten, desto schneller kann das tägliche Ziel erreicht werden.
Tägliche Aktivitäten werden in fünf Zonen eingeteilt: Ruhen, Sitzen, niedrig, mittel, hoch. Die Zonen können im Webservice und in der App Polar Flow verfolgt werden. Die Darstellung kann zwischen einer 24h Uhr, Wochen- oder Monatsansicht umgeschalten werden um sich besser einzuschätzen.
Polar M400 beim Sport
Ich habe die Polar M400 hauptsächlich beim Laufen getragen, vor allem im letzten Herbst und nun die letzten Tage wieder. Dabei kann ich nach wie vor sagen, das Display ist genial: gut ablesbar und per default schon intelligent eingestellt, so sehe ich auf einen Blick was ich brauche: Bisherige Strecke (km), aktuelle Pace, Herzfrequenz und Zeit. Das ist ziemlich praktisch, da muss ich nichts umschalten, ich habe alles was ich während eines Laufs wissen will auf einen Blick im Griff.
Polar M400 Zusammenfassung einer Aktivität.
Ebenfalls positiv hervorzuheben gilt es den Tragekomfort und GPS-Empfang. Zuerst zu erstgenanntem, die Uhr selbst lässt sich dank zahlreicher Löcher im Band sehr gut einstellen. So trage ich sie beim Sport enger als im Alltag. Sie ist trotz verbautem GPS-Empfänger nicht zu klobig gebaut. Ebenfalls zu loben gilt es den Herzfrequenz-Messgurt, dieser ist vom eigentlichen Sender komplett trennbar und so gut waschbar. Ob diese bequem sind oder nicht kann ich schwer für jeden Leser beurteilen, mich hat noch kein HF-Gurt gestört und andere haben damit grosse Mühe.
Der GPS-Empfang der M400 ist gut, nachdem sie einmal genügen Satelliten gefunden hat, hatte ich keine Ausfälle zu bezeichnen. Auch nicht bei Läufen oder Biken im Wald, da scheint sie sehr stabil zu sein. Die Zeit bis sie den Empfang gewährleistet hat dauerte bei mir aber länger als bei Konkurrenzprodukten, so musste ich auf die M400 immer etwas länger warten. Innerhalb von 1-2 Minuten aber war sie immer ready, nicht grosse bewegen hilft da auch. Ich habe mir angewöhnt einfach meine Schnürsenkel erst nach dem aktivieren des GPS zu schnüren, dann ist man zeitgleich ready – also Uhr und Mann (Frau)…
Die Polar M400 ist angenehm zu tragen: Beim Sport trage ich sie ein «Loch» enger als im Alltag.
In Sachen Bedienung gibt es auch nichts auszusetzen. Polar setzt auf 5 grosse Tasten, wobei deren Druckpunkt genau so tief liegt, dass sie nicht unabsichtlich gedrückt werden können. Sehr gut gelöst, auch dass über die linke untere Taste ein Sync mit dem Smartphone ausgelöst werden kann. Finde ich persönlich sehr angenehm, ansonsten muss man die Initiative immer vom Smartphone her geben.
Wenn wir schon beim Sync sind, dieser funktioniert einwandfrei und schnell, zumindest wenn man öfters synchronisiert. Ansonsten sammelt sich einiges an Daten an, dies auch wegen der verbauten Activity-Tracker Funktionalität. In der App dann kann man Läufe oder andere Aktivitäten mit GPS auswerten, eine einfache Übersicht zeigt die wichtigsten Infos bevor es zur Laufstrecke und Pulsdaten geht. Ganz praktisch ist dass diese automatisch in Zonen eingeteilt wird, ich habe im folgenden Beispiel einen Lauf gewählt in dem ich zu stark in der höchsten Zone gelaufen bin.
Polar M400 Trainingsauswertung in der App
Coaching
Im obigen Bild aus der App sieht man den «Running Index», ein Wert basierend auf den Herzfrequenz- und Geschwindigkeitsdaten, die während des Laufens gemessen wurden. Er liefert eine Information bezüglich Leistungsniveau und lässt damit auf Lauf-Effizienz schliessen. Dabei bedeutet ein höherer Werte eine bessere Laufleistung mit weniger Anstrengung. Ich bin im Bereich gut, das ist das obere Mittelfeld und habe noch potential in den Raum «sehr gut» vorzustossen – Exzellent ist zu weit weg. Mehr Infos gibt es bei Polar.
Weitere «intelligente» Funktionen der Polar M400 ist die Zielzeitschätzung, diese berechnet bei einer gegebener Distanz und dem aktuellem Tempo, wie lange der Lauf noch dauert (Zielzeit). Habe ich zweimal ausprobiert und die Uhr lag nicht mal so falsch. Etwas motivierender ist das Feature der «Persönlichen Bestzeit». Dabei wird man benachrichtig über neue Bestzeiten auf bestimmten Distanzen oder Zeiten. Die Features sind bei der M400 klar auf Läufer ausgelegt, das bemerkt man auch an diesen Features!
Trotz GPS Modul ist die M400 von Polar nicht klobig und angenehm zu tragen.
Akku
Ich konnte die Polar M400 bei reinem Nutzen als Acitivity Tracker knapp drei Wochen nutzen, bevor ich sie wieder mittels micro-USB Anschluss and der Unterseite laden musste. Mit 2-3 Läufen oder Bike-Fahrten die Woche verringert sich die Laufzeit auf unter 10 Tage. Polar gibt eine Nutzung von 8 Stunden bei eingeschaltetem GPS an, was damit etwa gleichkommen würde. Da aber Polar auf keinen proprietären Ladeanschluss setzt, kann man die Uhr auch mal bei der Arbeit oder sonst wo aufladen, ziemlich praktisch.
Fazit
Die Polar M400 kombiniert Aktivitätstracker und GPS-Trainingsuhr als gäbe es das schon lange. Die beiden Funktionalitäten werden in der App gut vereint und kann man mit der M400 zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. In meinen Augen ist die M400 eine perfekte Trainings-Uhr für alle Läufer oder solche die es langsam werden wollen. Vor allem ist sie für den verbauten Funktionsumfang extrem preiswert und wer eine Uhr für Multisport-Training sucht, wie Velofahren und Schwimmen, greift einfach zur grösseren und teureren Schwester der V800.
Die Polar M400 gibt es in schwarz oder weiss UVP für 249.90 CHF mit dem Pulsmesser H7 oder für 199.90- CHF UVP ohne Pulsmesser.