Ich habe das Fitbit Charge bereits getestet und hier ausführlich darüber berichtet. Mittlerweile ist aber auch schon das Fitbit Charge HR erhältlich und HR steht für Heartrate. Ein Aktivitätstracker mit Herzfrequenzmessung hatte ich noch nie im Test, also musste ich mir das «Upgrade» des Charge natürlich holen. Vielleicht auch um die Wartezeit auf das Fitbit Surge zu verkleinern… In diesem Test hebe ich nur die zum Charge zusätzlichen Funktionen hervor, der Rest ist identisch und kann im Fitbit Charge Testbericht nachgelesen werden.
Das Charge HR hat einen typischen «Uhrenverschluss» im Vergleich zum Charge.
Charge HR: Was ist anders als beim Charge?
Das Fitbit Charge HR sieht auf den ersten Blick genau so aus wie das hier schon vorgestellte Charge. Ausser an der Unterseite sind zwei leuchtende, grüne LEDs angebracht und der Verschluss beim Charge HR ist wie bei einer Armbanduhr gelöst und nicht «nur» steckbar. Neben den genannten Funktionen des Fitbit Charge verfügt das Fitbit Charge HR zudem über die «PurePulse optical heart rate technology». Diese nimmt eine automatische Pulsfrequenzmessung am Handgelenk vor, hier gilt es besonders hervorzuheben dass diese Messung kontinuierlich durchgeführt wird, was ich doch sehr beeindruckend fand. Fitbit erklärt das Messverfahren so:
Mit jedem Herzschlag erweitern sich aufgrund von Veränderungen im Blutvolumen deine Kapillaren und ziehen sich wieder zusammen. Das von der Haut reflektierte Licht der PurePulse™-LEDs an deinem Tracker erfasst diese Veränderungen. Fein abgestimmte Algorithmen berechnen anhand dieser Daten die Herzfrequenz automatisch und kontinuierlich. Anhand des Herzfrequenzsymbols auf dem Display erkennst du, ob du dich in einer von drei Herzfrequenzzonen befindest.
Fitbit Charge HR – LEDs an der Unterseite messen ständig den Puls
Wie genau ist die Messung?
Natürlich hat mich brennend interessiert, wie genau die Puslmessung am Handgelenk von Fitbit funktioniert. So habe ich während eines Laufs nebst dem Fitbit Charge HR, an der anderen Hand eine Suunto Ambit3S mit Herzfrequenzgurt getragen. Währen des Laufs habe ich rund 10mal den Puls verglichen, anfangs war eine Abweichung von 5 Schlägen da, nach wenigen Minuten schon aber lagen beide Messungen nahe beieinander. Im folgenden waren sie immer nur 2 Herzschläge auseinander.
Aufgezeichnete HR Messung mit dem Fitbit Charge HR.
Die obige Grafik zeigt die Auswertung des Laufs aus dem Dashboard von Fitbit an. Die nachfolgende Grafik dasselbe aus Movescount von Suunto. Man sieht dass die Grundform dieselbe ist, die Suunto aber mehr Messwerte aufzeichnet und somit auch mehr Rippel aufweist.
Aufgezeichnete HR Messung mit der Suunto Ambit3S.
Ich wollte die beiden Kurve übereinander legen. Leider bietet Fitbit keinen Export der Messungen an, ansonsten hätte wie beim Vergleich von Ambit3, Polar M400 und Adidas Fitsmart einen sauberen Plot gemacht. So habe ich die Daten aus den obigen Grafiken direkt versucht übereinander zu legen, man sieht sehr schön dass zu Beginn des Laufs eher grössere Unterschiede auftreten und sich das später einpendelt. Würde man die Kurve der Ambit3S noch etwas glätten, würde sie ziemlich identisch sein.
Vergleich der Messungen mit Charge HR (rot) und Ambit3S (blau).
Für den ambitionierten Hobby-Läufer dürfte die Messung des Fitbit Charge HR gemäss meines Tests durchaus ausreichend sein!
Akkulaufzeit des Fitbit Charge HR
Nachdem ich gelesen hatte, dass das Charge HR die Pulsmessung eigentlich jederzeit durchführt, ging ich von einer sehr kurzen Akkulaufzeit aus. Umso mehr war ich erstaunt, dass mein Charge HR zweimal ziemlich genau 5 Tage durchhielt, ohne geladen zu werden! Erstaunlich, das Charge ohne Pulsmessung lief bei mir maximal 2 Tage länger. Insofern, Hut ab vor der Pulsmessungstechnologie bei Fitbit, sie ist nicht nur genau sondern scheinbar auch Stromeffizient.
Fazit
Das Fitbit Charge HR ist ein toller Aktivitätstracker mit modernster Pulsmessungs-Technologie. Trotz erstaunlich genauer Messung hielt der Akku 5 Tage durch und damit würde ich in jedem Fall den Fitbit Charge HR dem Charge vorziehen. Die 20.- CHF Aufpreis lohnen sich auf jeden Fall und das Pulsmessungs-Feature alleine ist der Aufpreis schon Wert und der in meinen Augen bessere und vor allem sicherere Verschluss macht das Packet komplett. Mein aktueller Aktivitätstracker meiner Wahl ist das Fitbit Charge HR.. man darf also auf das Surge gespannt sein.
Das Fitbit Charge HR ist in der Schweiz bei Brack für 169.- CHF. In Deutschland gibt es Fitbit Charge HR für 149.- €.