12. November 2014
6 Minuten zu lesen

Testbericht: Apple iPad Air 2 – ist dünner auch besser?

Apple iPad Air 2 TestberichtSeit etwas mehr als zwei Wochen habe ich die beiden neusten iPads von Apple bei mir und über das Apple iPad Air 2 möchte ich hier detailiert berichten. Das neue iPad Air 2 wurde im Oktober vorgestellt und man versprach uns das dünnste Tablet auf dem Markt. Soviel kann ich jetzt schon sagen, es ist wirklich extrem dünn und schlägt sogar das iPhone 6. Aber trotz schmalem Design steckt mehr Leistung und Features drin als beim Vorgänger und das mittlerweile beliebte Touch-ID hat auch Einzug in die Apple iPad-Serie gefunden. Also schauen wir uns da mal genauer an und fangen gleich mal mit den technischen Spezifikationen an.

Spezifikationen

  • Prozessor: Apple A8X Dual Tri-Core  mit zusätzlichem M8 Motion Prozessor
  • Arbeitsspeicher: 2GB
  • Speicher: 16, 64 oder 128GB
  • Display: 9.7″ Retina IPS-LCD mit 2048 x 1536 Pixel
  • Kamera: 8 Megapixel
  • Konnektivität: Wi-Fi 802.11a/b/g/n/ac und BT 4.0
  • Anschlüsse: Lightning, 3,5 mm Kopfhörerbuchse

Apple iPad Air 2  - metallene Rückseite mit Aussparung für LTE Antennen.

Ausführungen

Nebst technischen Neuerungen hat Apple auch neue Farben für das iPad Air 2 anzubieten, diese sind identisch mit jenen der iPhones. Will heissen das Apple iPad Air 2 gibt es in spacegrau, silber und gold. Nebst der Wahl der Farbe muss man sich noch für eine Speichergrösse entscheiden und ob man die Mobilfunk-Option haben möchte oder nicht. Für erstgenanntes sollte man sich von Anfang an bewusst sein, dass der Speicher an iPads nach wie vor nicht erweiterbar ist, daher ist die 16GB Variante für Leute mit viel Mediengenuss wie Video, Fotos oder Audiodateien etwas knapp bemessen. Ich empfehle daher die 64GB-Variante, mit der grossen 128GB Version ist man dann in Sachen Speicher quasi sorglos.
Hier im Test befindet sich das iPad Air 2 mit 128GB Speicher, LTE-Option in spacegrau.

iPad Air 2 Farben

Verarbeitung und Haptik

Das von Apple so umworbene schmale Design mit nur 6.1mm Tiefe ist wirklich ein gelungener Schritt und man merkt die rund 1.5mm Differenz zum Vorgängermodell. Ein so dünnes Tablet nimmt man auch noch nach zwei Wochen in die Hand und findet das Benutzererlebnis toll. Ansonsten ist in Sachen Verarbeitung im Vergleich zum Air nichts grossartiges mehr passiert, dasselbe metallene Design welches nach wie vor zu überzeugen mag. Bei den LTE/UMTS-Modellen ist an der Oberseite ein Teilstück aus Kunststoff für die Antennen die sich darunter befinden. Die grössten äusserlichen Änderungen nebst der geringeren Tiefe sind der nicht mehr vorhande Stumm-Schalter oberhalb der Lautstärke-Tasten, sowie Touch-ID welches sich durch den Ring um den Home-Button zu erkennen gibt.

Das Apple iPad Air 2 hat auch wie das iPhone Touch-ID.

Das Apple iPad Air 2 hat auch wie das iPhone Touch-ID.

Die Haptik des 9.7″ grossen Tablets ist nach wie vor toll. Der schmale Rand zum Display, wenn man es denn im Portraid-Mode nutzt, lässt einem öfter mit dem Daumen ins Display fassen. Intelligenterweise wird das von iOS entsprechend erkannt und fliesst nicht in die Bedienung oder einer Geste ein. Ich nutze mittlerweil, wie schon beim Vorgänger, das Apple Smart Case. Das Feeling des ultraschlanken Designs geht damit zwar etwas verloren, aber man macht sich so keine Sorgen über Kratzer beim Transport und das Display ist dank dem inwändigen Futter aus Mikrofaser auch geschützt.

Apple iPad Air 2 mit dem Smart Case

Apple iPad Air 2 mit dem Smart Case

Display

Das Retina Display mit seiner Auflösung von 2048×1536 Pixel hat schon mehrmals überzeugt und an den Grundsätzen hat Apple auch nichts geändert. Was aber geändert wurde ist der Aufbau und so wurden aus den bisherigen drei Schichten, welche für das Display mit Touchscreen nötig waren eine gemacht. Das ergibt nebst Platzersparnis auch ein Gefühl von mehr Nähe, der Finger scheint näher am Display zu sein als beim Vorgänger. Dieser Effekt ist aber wirklich nur mit gutem Augen und im Vergleich zum Vorgänger zu erkennen. Gemäss Apple hat dies auch einen höheren Kontrast und lebendigere Farben zum Resultat, aber was ich deutlich bemerken konnte ist die entspiegelnde Beschichtung. Das Apple iPad Air 2 spiegelt deutlich weniger, Apple gibt 56% an. Ich kann das nicht in Zahlen messen oder festhalten, aber die geringere Spiegelung fällt deutlich auf und ist ein klares Plus!

Apple iPad Air 2 mit dem Retina Display überzeugt durch weniger Spiegelungen

Apple iPad Air 2 mit dem Retina Display überzeugt durch weniger Spiegelungen

Bedienung und Performance

In Sachen Bedienung musste Apple das Rad nicht neu erfinden, das iPad Air 2 liegt dank Gewichtsreduzierung und geringere Tiefe einfach besser in der Hand und lässt sich wie schon die Vorgänger gewohnt gut bedienen. Hinzu kommt das neue iOS 8 welches vor allem in Zusammenspiel mit einem iPhone und einem Mac auf dem OS X Yosemite läuft Spass macht. So kann ich einfach an einem anderen Gerät dort weitersurfen, wo ich bei einem anderen aufgehört habe. Starte ich damit eine Mail am iMac zu schreiben und ich muss auf den Bus, höre ich einfach auf und nehme im Bus das iPad zur Hand und schreibe dort weiter wo ich war. Dasselbe gilt für Safari oder Keynote, Numbers und  Pages. Da wird auch noch mehr kommen.

Ansonsten hat sich natürlich in Hinblick auf die Bedienung dank Touch-ID einiges vereinfacht. Wer einmal mit Touch-ID gearbeitet hat, der will nicht mehr ohne sein. Das hat wohl auch Apple erkannt und der Technologie den Einzug in die Tablet-Welt verschafft. Vor allem seit iOS 8 funktioniert Touch-ID extrem gut und das lästige Entsperren des Lockscreens entfällt auf eine einfache Art und Weise. Beim iPhone geschieht das bei mir mittlerweile aus einem Guss, beim Tablet muss ich mich erst noch daran gewöhnen, den Code nicht eingeben zu müssen…

Der seitliche "Mute"-Taster ist gewichen, dort finden sich "nur" noch die Lautstärkeregler.

Der angenehmen Bedienung ist auch die performante Hardware geschuldet, die hat sich beim Air 2 nochmals verbessert. Bei Games oder anderen Grafik-intensiven Anwendungen bemerkt man eine Steigerung. Vor allem aber geht das Surfen dank neuem AC-WLAN Standard auch zackiger vonstatten, das freut einen wie mich natürlich besonders. Dazu müsst ihr einfach den passenden Router zu Hause haben. Die Performance des iPad Air 2 habe ich wie bisher mit allen mobilen Geräte mit Geekbench getestet, aktuell in der Version 3. Mein iPad Air 2 hat dort 1813 Punkte im Single-Core und deren 4524 im Multi-Core Test erreicht.  Das ist nochmals eine enorme Steigerung gegenüber des iPad Air, welches mit 1479 und 2686 Punkten deutlich unterlegen ist und zeigt welche Steigerung der Apple A8X Prozessor  vollbracht hat.

Das neue iPad Air 2 und das iPad Mini 3

Das neue iPad Air 2 und das iPad Mini 3

Kamera

Währen meinen Reisen in Australien und Kanada habe ich extrem viele Asiaten gehen, die mit dem iPad fotografieren. Ich habe das so nicht wirklich verstanden, so nahm ich entweder meine Spiegelreflex-Kamera zur Hand oder mein iPhone, mit dem Wissen dass dort die bessere Kamera verbaut ist als im iPad. Das war zumindest bisher der Fall, im iPad Air 2 hat Apple nun eine 8-MPixel-iSight-Kamera Kamera mit einer f/2.4 Blende verbaut, welche auch in FullHD filmen kann. Panoramas sind bis und mit 43 MPixel möglich. Auch die bereits vom iPhone bekannten Funktionen Zeitraffer und High-Speed-Serien-Fotos sowie Zeitlupen-Videos haben Einzug erhalten. Also wer nun lieber mit dem iPad fotografiert, dem steht nun auch die hochwertige Kamera das iPhones zur Verfügung.

Apple iPad Air 2 mit der neuen 8MP Kamera.

Apple iPad Air 2 mit der neuen 8MP Kamera.

Akku

Akkulaufzeit, ein leidiges Thema bei Smartphones wie ich finde, aber bei Tablets hat es Apple nach wie vor im Griff. Trotz stetig wachsender Performance schafft das iPad Air 2 auch wiederum 10 Stunden Nutzungsdauer. Ich kann bestätigen, im Vergleich zum Air konnte ich keine Verringerung der Laufzeit feststellen und damit ist das neuste iPad nach wie vor eines der langlebigsten Tablets auf dem Markt.

Die Nutzung zusammen mit dem Smart Case gefällt mir sehr gut.

Fazit

Klären wir mal die Frage aus der Überschrift, ob dünner auch besser sei? Apple gibt mit dem iPad Air 2 die klare Antwort «Ja». Denn das iPad Air 2 ist deutlich schneller und performanter als sein Vorgänger, hat dabei aber die Akkulaufzeit behalten und in Punkte Bauweise abgespeckt. Was soll man da noch hinzufügen, definitiv eine gute Überarbeitung, welche zusätzlich mit Touch-ID und weniger Spiegelungen im Display zu überzeugen weis. Von meiner Seite definitiv eine Kaufempfehlung und aktuell das beste Tablet in Zusammenspiel mit weiterer Apple-Hardware!

Da Apple nebst dem neuen iPad Mini 3 auch noch die Vorgängermodelle ohne Touch-ID im Angebot behält, kann man abschätzen ob die Neuerungen einen Aufpreise von rund 100.- CHF wert sind. Ich finde ja, kommt aber darauf an was man braucht und möchte, die «alten» Modelle gibt es aber jeweils nur mit 16 und 32GB Speichervarianten.

Das Apple iPad Air 2 gibt es ab 549.- CHF (16GB, WiFi only) zu kaufen, wer noch die Mobillfunkoption nutzen möchte muss für die gleiche Speichergrösse 689.- CHF berappen.Das Topmodell mit 128GB Speicher und LTE kommt auf 899.- CHF.

11 Comments

  1. daniel

    Hi leider hat sich da ein Fehler eingeschlichen, laut meinen infos hat das ipad air 2 einen tri und keinen dual core CPU, siehe auch Google.

    MfG

  2. Whopper

    Hallo Hans
    Besten Dank für den Testbericht zum neuen iPad Air 2. Konntest Du die Bildschirmproblematik (Flackern / sichtbare Spuren) bezüglich leichtem Druck auf die Rückseite des Gerätes ebenfalls feststellen?
    Gruss Whopper

  3. Osman

    Ich besitze ein iPad 9.7 2018 und bin bisher sehr zufrieden. Es lässt kaum Wünsche offen, erledigt aktuell jede Aufgabe ohne Probleme und ist perfekt verarbeitet. Ein größeres und optional laminiertes Display wäre natürlich trotzdem nett. Damals wollte ich eigentlich ein iPad Air kaufen, es war mir den Aufpreis von 220€ aber nicht wert. Nun waren das 10.2er für 310€ und das Air für 436€ bei Amazon selbst im Angebot und ich habe beide bestellt und verglichen.

    Der Vergleich vom 9.7er zum 10.2er fällt kurz aus. Die einzigen Unterschiede sind das um 0.5″ größere Display, 1GB mehr Arbeitsspeicher und der Smart Connector. Ansonsten ist alles gleich! Wer das größere Display nicht braucht und das 9.7er noch zu einem Preis von ca. 280€ findet, kann getrost zugreifen. Die 30€ Aufpreis zum Angebot von 310€ sind die genannten Punkte dann aber auf jeden Fall wert. Ist das 10.2er nicht im Angebot und kostet 360€ beträgt der Aufpreis aber schon 80€ und das sind das größere Display und der Arbeitsspeicher nur bedingt wert.

    Letztendlich hab ich mich für einen Wechsel zum Air entschieden. Für 126€ mehr (Air vs 10.2er) bekommt man ein laminiertes Display (keine Luftschicht), einen schnelleren Prozessor (A12), eine bessere Frontkamera (7MP statt 1.2MP) und mehr Speicher (64GB statt 32GB). Nun muss ich aber hinzufügen, dass der Unterschied in der Bedienung nicht riesig ist. Auch das Basis-iPad läuft absolut flüssig, aber das Air ist nochmal zukunftssicherer und macht allein wegen des laminierten Displays mehr Spaß!

    Mein grundsätzliches Fazit beim iPad Kauf ist daher: Einzig der Preis entscheidet! Wären die beiden iPads nicht so reduziert gewesen, hätte ich über einen Umstieg vom 9.7er 2018 niemals nachgedacht. Auch das Tablet wird in den nächsten drei Jahren noch vollkommen ausreichen. Wer jedoch etwas mehr Geld übrig hat und einfach die schönere iPad-Erfahrung haben möchte, sollte zum Air oder eben Pro 2017 greifen. Bei einem Preisunterschied von ’nur› 126€ fällt die Entscheidung auch deutlich leichter. Ich habe das 9.7er vor wenigen Monaten für 280€ kaufen können als das Air noch über 500€ gekostet hat. Da muss ich dann sagen, dass mir die Vorteile, auch wenn es einige sind, die 220€ Unterschied nicht wert gewesen wären. Sollten in Zukunft Probleme auftreten oder mir etwas besonders positiv/negativ auffallen, werde ich meine Rezension aktualisieren. Bei Fragen kann gerne ein Kommentar hinterlassen werden.

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