Ich bin Alex.
B.Sc. in Electrical Engineering an der FHNW in Brugg-Windisch 2013 abgeschlossen. Seither Entwicklungsingenieur. Kopfhörer Fanatiker seit 2011, eigenes Heimkino im Aufbau seit 2013 und Verstärker/Kopfhörerverstärker DIY-begeisterter.
Vor ein paar Jahren tauchte die Firma Fiio auf dem Schirm von Hifi-Enthusiasten auf. Fiio ist eine aufstrebende Firma mit sitzt in China und stellt Kopfhörerverstärker, Digital-Analog Wandler und Digitale Audio Player her. Begonnen hat die Firma, wie wahrscheinlich noch einige chinesische Firmen, mit dreisten Kopien. Dieses Jahr präsentierten sie Neuauflagen ihrer Klassiker und gleich zwei neue DAPs (Digital Audio Player). Bekannt waren sie immer für eine solide Verarbeitung, gute Technik und einen noch besseren Preis. Wo andere kleine möchtegern-audiophile Firmen horrende Preise für ihre Geräte verlangen, erhält man bei Fiio für einen guten Preis auch gute Geräte.
Ich selber besitze einige Fiio-Geräte, zusätzlich habe ich noch einige Neuerscheinungen zum Testen zugeschickt bekommen. Ich werde diesen Bericht in drei Teile aufteilen. Im Ersten werden die reinen Verstärker (E6, E09K und E11K) vorgestellt, im Zweiten die DA-Wandler (E10K, E17) und im Dritten zeige ich euch alle Digitalen Audio Player von Fiio (X1, X3 und X5). Auf der Website von Fiio findet ihr noch weitere Produkte, wie zum Beispiel den E12, E07K und mehr. Mittlerweile erhält man Fiio-Geräte auch in der Schweiz, zum Beispiel bei brack.ch.
Was können denn diese Geräte überhaupt? Die mobilen Kopfhörerverstärker von Fiio sind, abgesehen vom Lautstärkegewinn und einschaltbarem Bassboost, wegen ihrer tiefen Ausgangsimpedanz beliebt. Denn wer mit Balanced-Armature InEars unterwegs ist, muss sich da keine Sorgen um einen verbogenen Frequenzgang machen.
Der erste und kleinste im Bunde ist der Fiio E6 (59CHF). Dieser Winzling wurde hauptsächlich dafür gebaut, dass er zwischen Smartphone und Kopfhörer gehängt werden kann. Es ist das einzige Fiio-Produkt das komplett in Plastik kommt und etwas schlechter verarbeitet ist. Aber der Kleine hat es in sich. Das Wichtigste hier sind eine Akkulaufzeit von zehn Stunden und eine Ausgangsimpedanz von 0.25 Ohm. Ich habe den E6 lange in Kombination mit dem fantastischen UltimateEars Triple.fi10 verwendet.
Die folgenden zwei Bilder zeigen einmal den Frequenzgang wenn der Triple.fi10 direkt am Galaxy Nexus angeschlossen und einmal wenn der E6 dazwischen liegt. Diese Messungen wurden mit Audio Rightmark gemacht und können von jedem der einen Y-Stecker hat nachgemacht werden.
Der Fiio E6 hat vier eingebaute Modi, die mit einer LED an der Rückseite angezeigt werden. Leuchtet die LED nicht, sind wir im normalen Modus. Mit der Holdtaste wechseln wir nun in den nächsten Modus. Die LED färbt sich rot und wir haben den ersten Bassboost, ein weiterer Klick und wir haben den stärkeren Bassboost, wo die LED blau leuchtet. Der letzte Modus ist der Low Gain-Modus. Hier wird das Signal am Eingang nicht weiter verstärkt, die LED leuchtet violett.
Kommen wir nun zum grossen Bruder des E6, dem neuen E11K (89CHF). Von der Verarbeitung her, sind wir hier auf einem ganz anderen Level. Der E11K hat eine Hülle aus gebürsteten, schwarzen Aluminium. Optik und Haptik sind hier echt genial. Dreht man am Lautstärkeregler, so rastet er mit einem Klick aus der Nullposition und schaltet sich ein. Dreht man wieder auf null, schaltet man den E11K wieder aus. Zusätzlich findet man einen Gain- und einen Bassboost-schalter. Der kleine Verstärker hat Kraftreserven ohne Ende und eine Ausgangsimpedanz von 0.5 Ohm. Es gibt nur wenige Kopfhörer, bei dem man ihn auch nur näherungsweise bei hohem Gain voll aufdrehen wird. Laut Hersteller hält der eingebaute Akku bis zu 16 Stunden, hier kommt es natürlich auf den Gain und die Lautstärke an. Ein Schwachpunkt den ich vermerkt habe ist, dass keine Hold-Taste oder ähnliches vorhanden ist. Trägt man den E11K also in der Hosentasche, kann es sein dass man ungewollt die Lautstärke verändert.
Der E6 und der E11K sind beide für Unterwegs gedacht (dürfen natürlich auch stationär verwendet werden). Für den Heimgebrauch am Schreibtisch hat Fiio auch ein Produkt im Portfolio, nämlich den E09K (159CHF). Der E09K hat eine Ausgangsimpedanz von 10 Ohm und ist somit das einzige Fiio Produkt das nicht für Multi-BA Inears gedacht ist. Das Beste am E09K ist, dass er als Dockingstation für einen E07K oder E17 dient. Ohne gedockten DA-Wandler kann der E09K per Cinchkabel angeschlossen werden und der Schalter an der Frontseite wird auf AUX IN gestellt. Auf der Rückseite finden wir den uns mittlerweile bekannten Gainschalter. Links davon befindet sich ein USB-Eingang, der zum eingedockten Gerät weitergeschlauft wird sobald der Schalter an der Front auf DOCK IN umgelegt wird. Die Pre Out-Ausgänge geben das Eingangssignal verstärkt weiter und die Lautstärke kann beeinflusst werden, der Line Out-Ausgang gibt das Signal unverstärkt weiter. Zu beachten ist, dass der E09K keine Bassboost hat wie alle anderen Geräte, aber auch hier ist der On/Off-Schalter im Lautstärkeregler integriert. Besonders cool ist hier, ein gedockter E07K/E17 wird automatisch mit dem E09K Ein- und Ausgeschalten. Ich selber habe die E09K/E17 Kombination sehr lange im Büro benutzt und bin äusserst zufrieden damit. Achja der E09K bringt über 900 mW an 32 Ohm, der E11K ‚nur‘ 270 mW. Also egal welchen Kopfhörer ihr habt, der E09K wird genug laut sein.