Ich hatte die Möglichkeit die neuste Systemkamera von Panasonic, der DMC-GH4, zu testen. Dabei hatte ich diese einige Tage ausprobiert um sie danach einem befreundeten «Profi» zu leihen. Kevin von Lauschsicht hat sich die Kamera, welche mit 4K-Filmfunktion glänzt, genauer angesehen und nebst einem kleinen Review auch ein Sample-Film erstellt. Das Review kommt aus der Sicht eines Canon 5D Mark III Users und legt den Fokus auf die Videofunktion der GH4!
Wichtigste technische Details
- Neuer, schnellerer 16 MP Sensor und Venus Engine 9 AHD mit Vierkern-Prozessor
- ISO 200-25.600 (Erweitert ISO 100)
- Belichtungszeiten 1/8.000s – 60 min (Bulb)
- Ausgelegt auf 200.000 Auslösungen
- Neuer DFD AF ermittelt Enfernungs-Information aus Unschärfe-Bildern
- Serienbilder mit bis zu 12 B/s, bis zu 40 B/s mit elektronischem Verschluss, 40 (RAW) bzw. 100 (JEPG) Bilder in Folge
- Video bis zu 4k 30p / Full HD 60p Bitrate bis 100Mb/s (IPB) bzw. 200Mb/s (All Intra)
- 4:2:2 10 bit Ausgangssignal
Die Panasonic Lumix DMC-GH4 kann Videos in 4k Auflösung aufnehmen.
Haptik und Bedienung
Die Panasonic GH4 ist klein, leicht und liegt gut in der Hand. Ein Schmuckstück ist sie nicht, das ist jedoch schnell vergessen. Die Kamera soll in ihrer Leistung überzeugen, nicht beim Aussehen. Denn 4K Aufnahmemöglichkeit zu diesem Preis und in dieser Grösse ist gewaltig und einzigartig auf dem Markt.
Die Funktionen sind sehr umfangreich, auch wenn die Bedienung etwas umständlich sein kann. Welche Funktion besser via TouchScreen oder via den normalen Knöpfen bedient werden soll muss man für sich selbst heraus finden. Wegen der kompakten Grösse ist ein kleiner Rig oder Optiken mit integriertem Stabilisator ein «must have». Auch beim Test mit der Steadycam (Glidecam) war die Kamera fast zu leicht. Das muss man berücksichtigen und je nach Einsatz die Stabilität optimieren.
Klappbarer Bildschirm und Touchscreen gehören auch zum Repertoire der GH4.
Die Panasonic Lumix GH4 im Einsatz
Das Filmen mit wenig Licht ist nicht die Stärke der Lumix GH4, dafür kann man dank den 4K Rauschen besser reduzieren. Obwohl die 4K Aufnahmen stark komprimiert sind, lassen sich die Farben erstaunlich gut korrigieren. Allerdings muss man darauf achten, dass man nicht unterbelichtet, sonst wird schnell das Rauschen vom Sensor sichtbar.
Für die Bearbeitung verwendete ich PremierePro CC. Das Programm arbeitete zügig auf einem gut ausgestatteten MacPro der alten Generation. Abspielen war kein Problem, auch nicht in 4k und voller Qualität. Allerdings war das schnelle hin und her scrubben nicht gleich komfortabel wie bei ProRes oder H264 Material in 1080p. Bei einem aufwendigen Projekt würde ich vermutlich Proxies generieren.
Das folgende Video entstand als Testaufnahme für die GH4. Dabei wurde ein 75mm f/1.8 Objektiv verwendet, die Aufnahmen wurde in 4K editiert und als 1080p ausgegeben.
http://vimeo.com/103136816
GH4 als Fotokamera
Als Fotokamera habe ich die GH4 nur sehr oberflächlich getestet. Die Raw files machten einen guten Eindruck und der Fokus was schnell und zuverlässig. Ich sehe die Kamera auf gleichem Niveau wie die OM-D Reihe von Olympus. Allerdings fehlt der interne Stabilisator, das wäre noch die Krönung.
Fazit
Für mich persönlich ist es der Start in eine sehr spannende Zeit. 4K für die Produktion ist ein Traum – erst recht in dieser Kompakten Bauform. Bald sind externe Monitore mit Aufnahmefunktion verfügbar welche 4K mit 10Bit als ProRes422 aufzeichnen – das macht die Files zwar grösser dafür wird der Workflow schneller.
Im Moment ist der Schritt weg von FullFrame und der etwas grösseren aber geschätzten Bauform der 5D dank MagicLantern und der daher gewonnenen RAW Video-Funktion noch zu schwer. Allerdings werde ich die zusätzliche Auflösung beim nächsten Projekt sicherlich vermissen.
Die Panasonic Lumix GH4 gibt es ab 1459.- CHF zu kaufen. In Deutschland gibt es die Panasonic GH4 inklusive 14-140mm Objektiv für 2255.- €.